PuppenspielerS


Binoculars

Roboter geben sich bei Facebook als Menschen aus - mit Erfolg

Wissenschaftler haben in einem Experiment soziale Roboter bei Facebook eingeschleust. Die Studie kam zu teils überraschenden Ergebnissen und erlaubt einen Einblick in das System von Cyberattacken.
facebook
© dpaNutzer sozialer Netzwerke wie Facebook kennen sich oft nicht persönlich und wissen gar nicht, mit wem sie kommunizieren.

Saarbrücken. Es gibt einen Cartoon, auf dem ein Hund vor dem Bildschirm hockt und einem Artgenossen erklärt: „Im Internet weiß niemand, dass ich ein Hund bin.“ Virtuelle Kommunikation läuft in der Regel nur über den Bildschirm. Dass sich Nutzer nicht persönlich kennen, ist zum Beispiel in sozialen Netzwerken oft der Fall. Sie haben ihr Gegenüber niemals gesehen oder seine Stimme gehört, wissen also genau genommen nur so ungefähr, mit wem sie sich austauschen. Zwar ist es mit Sicherheit kein des Schreibens mächtiger Vierbeiner, der da am anderen Ende Nachrichten in die Tastatur eintippt. Aber ein Roboter könnte es durchaus sein.

Wissenschaftler der Universität von British Columbia in Kanada schleusten Programme mit kommunikativen Fähigkeiten bei Facebook ein. Diese „sozialen Roboter“ (socialbots) waren mit einem Repertoire an Standardsätzen versehen und imitierten - mehr oder weniger gekonnt - menschliche Gespräche.

Bad Guys

Pathokratie: Dissident kommt wegen "Staatsgefährdung" vor Gericht

Chen Xi kämpft für Einhaltung der Menschenrechte

Peking - In China steht nach Angaben einer Menschenrechtsgruppe ein weiterer Prozess gegen einen langjährigen Dissidenten bevor. Der Aktivist Chen Xi müsse sich ab Montag wegen des Vorwurfs der "Staatsgefährdung" vor einem Gericht in Guiyang in der südwestlichen Provinz Guizhou verantworten, teilte die Organisation Chinese Human Rights Defenders am Sonntag mit. Die Familie des 57-Jährigen sei am Samstag über den bevorstehenden Prozess informiert worden. Drei Angehörige dürfen demnach dem Verfahren beiwohnen.

Chen, der in der Provinz Guizhou führendes Mitglied eines Verbandes für die Einhaltung der Menschenrechte ist, war Ende November in Polizeigewahrsam genommen worden. Er saß bereits drei Jahre in Haft für seine Rolle bei den demokratischen Protesten von 1989 auf dem Tiananmen-Platz in Peking. Wegen seines Eintretens für mehr Demokratie wurde er 1995 unter dem Anklagepunkt der "Staatsgefährdung" zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Bad Guys

Tochter des iranischen Ex-Präsidenten vor Gericht

Die Tochter des ehemaligen Präsidenten des Irans Ali Akbar Haschemi Rafsandschani wurde wegen der Beschuldigungen der antistaatlichen Propaganda vor Gericht gestellt.
Iranische Studenten stürmen Brit. Botschaft in Teheran
© dpaIranische Studenten stürmen die Britische Botschaft in Teheran.

Faezeh Rafsandschani war früher wegen ihrer Beteiligung an den Protestkundgebungen gegen die Fälschungen der Wahlergebnisse 2009 festgenommen worden, als nach offiziellen Angaben zu seiner zweiten Amtszeit der Präsident Mahmud Achmadinedschad erwählt worden war.

Akbar Haschemi Rafsandschani ist ein gemäßigter Politiker und eine der einflussreichsten religiösen Persönlichkeiten. Er leitet das oberste politische Schiedsgericht des Landes und wird seitens der Konservatoren der Kritik ausgesetzt, die von ihm die öffentliche Missbilligung der oppositionellen Führer verlangen.

Top Secret

Superviren unter Verschluss

H5N1 Virus
© APDas H5N1 Virus
Die Entwicklung eines gefährlichen Super-Virus im Labor stellt die Wissenschaftler vor einen ethischen Konflikt: Sollen sie ihre Ergebnisse veröffentlichen oder aus Angst vor Missbrauch besser geheimhalten?

Erstmals hat die U.S. Regierung Wissenschaftler und ein wissenschaftliche Fachjournale darum gebeten, Details von Forschungsarbeiten unter Verschluss zu halten. Die Immunologen Ron Fouchier von der Erasmus Universität Rotterdam und Yoshihiro Kawaoka von der Universität Wisconsin hatten mit amerikanischen Forschungsgeldern zwei separate Studien über die Gefahr einer Mutation des Vogelgrippevirus H5N1 erstellt.

Beide kamen unabhängig voneinander zu dem Ergebnis, dass solche Mutationen in der Natur leicht möglich seien. Vor allem sei es aber auch möglich, künstlich ein Supervirus zu erzeugen. Fouchier hatte sogar ein hochansteckendes und tödliches Virus geschaffen, das sich im Labor rasant unter Frettchen ausbreitete und die meisten von ihnen tötete. Jetzt haben die Forscher einer Bitte des Beraterausschusses für Biosicherheit im U.S. Gesundheitsministerium entsprochen, Teile der Studie geheim zu halten, die möglichen Terroristen Hinweise geben könnten, wie ein solcher Erreger zu erzeugen ist.

Megaphone

Ebenso Gorbatschow fordert Putins Rücktritt

Die Stimmen gegen Putin mehren sich: 20 Jahre nach seinem Rücktritt empfiehlt Gorbatschow Putin denselben Schritt. Ex-Finanzminister Kudrin bietet sich bereits als Vermittler zwischen Demonstranten und Kreml an.
Michail Gorbatschow
© dpaMichail Gorbatschow

Moskau - Der am Sonntag vor 20 Jahren zurückgetretene frühere sowjetische Präsident Michail Gorbatschow hat den russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin aufgefordert, seinem Beispiel zu folgen und ebenfalls zurückzutreten.

Gäbe Putin das Amt jetzt ab, würde er für das Positive in seiner zwölfjährigen Zeit an der Macht in Erinnerung bleiben, erklärte Gorbatschow am Samstag im Rundfunksender Echo Moskau. Der 80-Jährige hat heute in Russland nur noch wenig Einfluss.

Überraschend hat sich auch Ex-Finanzminister Alexej Kudrin zu Wort gemeldet. Er galt bis dato als einflussreiches Mitglied im Machtlager um Putin. Kudrin hatte seinen Job verloren, nachdem er die Ausgabenpolitik Medwedews offen kritisiert hatte. Bei einem unerwarteten Auftritt vor den demonstrierenden Massen in Moskau bot er sich am Samstag als Vermittler zwischen Demonstranten und dem Kreml an. Dem englischsprachigen Fernsehsender RT zufolge forderte er zudem den Rücktritt des Vorsitzenden der Wahlkommission sowie vorgezogene Parlamentswahlen in einem Jahr.

Bad Guys

Soldaten greifen im Jemen Demonstranten an

Soldaten und Anhänger des jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Saleh haben am Freitag in der Hauptstadt Sanaa regierungskritische Demonstranten angegriffen. Dabei seien zehn Menschen verletzt worden, sagte ein Sanitäter.
Proteste Jemen
© KeystoneBei den Protesten im Jemen ist es zu Zusammenstössen gekommen.

Sanaa. - Ein Demonstrant habe eine Schussverletzung erlitten und befinde sich in einem kritischen Zustand. Die Demonstranten wollten die Teilnehmer eines Protestmarschs von der im Süden gelegenen Stadt Taes nach Sanaa begrüssen.

Der viertägige Marsch sollte am Samstag in der Hauptstadt enden. Die Opposition im Jemen kritisiert einen Plan, nach dem Saleh im Gegenzug für seinen Rücktritt Immunität gewährt wird. Saleh hatte das Abkommen für eine Übergabe der Macht an seinen bisherigen Vizepräsidenten General Abd Rabbo Mansur Hadi am 23. November unterzeichnet.

Das Abkommen sieht eine Machtübergabe an eine Übergangsregierung binnen 30 Tagen sowie Präsidentenwahlen in 90 Tagen vor. Saleh darf in der Übergangszeit noch als «Ehrenpräsident» amten. Saleh benimmt sich gemäss Beobachtern jedoch, als ob er weiter Alleinherrscher des Landes sei. Zudem kommandieren sein Sohn Ahmed sowie zwei Neffen Salehs Elite-Einheiten der Sicherheitskräfte.

Bad Guys

Krawalle im Kongo

Kinshasa - Die Polizei in Kongo ist am Freitag mit Tränengas gegen Anhänger von Oppositionsführer Etienne Tshisekedi vorgegangen. Diese hatten sich am Morgen vor einem Stadion in der Hauptstadt Kinshasa versammelt, wo sich Tshisekedi selbst als Präsident vereidigen wollte. Am Dienstag hatte Amtsinhaber Joseph Kabila seine zweite Amtszeit angetreten. Er war Sieger der umstrittenen Präsidentenwahl im November. Beobachter fürchten eine Gewaltwelle, falls der bei der armen Bevölkerung beliebte Tshisekedi seine Anhänger zu Protesten aufrufen sollte.

dapd

Megaphone

Amnestie: Kubanische Regierung begnadigt 2900 Häftlinge

Die kubanische Regierung will fast 3000 Häftlinge aus dem Gefängnis freilassen. Grund sei auch der bevorstehende Besuch von Papst Benedikt XVI.

Kuba begnadigt 2.900 Gefangene. In einer Rede vor dem Parlament nannte Präsident Raúl Castro einen bevorstehenden Besuch von Papst Benedikt XVI. als einen der Gründe für die Amnestie. Unter den Gefangenen, die freigelassen werden sollen, seien auch 86 Ausländer aus 25 Staaten, sagte Castro am Freitag.

Vor allem betrifft die Begnadigung Kranke und Häftlinge über 60 Jahre sowie Frauen und junge Männer ohne langes Vorstrafenregister. Keine Amnestie gebe es für verurteilte Mörder, Drogenhändler und Spione, hieß es. Allerdings seien auch einige Gefangene auf der Liste, die wegen politischer Verbrechen in Haft waren.

Bomb

Fragwürdiger Rüstungstransport: Raketen für Südkorea

In finnischen Gewässern gerät ein Frachter in Seenot. An Bord: Tonnenweise Sprengstoff und Luftabwehrraketen aus Bundeswehrbeständen, schlecht gesichert und ohne gültige Frachtpapiere. Dabei gehört die Fracht zu einem legalen Rüstungsgeschäft.

Kaj Wikberg hat viel Erfahrung im finnischen Schärengarten. "Seit 15 Jahren arbeite ich als Lotse, aber solche Wetterverhältnisse habe ich noch nicht erlebt", sagte er dem finnischen Rundfunk über seinen Einsatz vor etwa zwei Wochen. Vor der Insel Utö tobte ein Sturm mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 120 Kilometern pro Stunde, die Wellen schlugen bis zu neun Meter hoch. Und mittendrin die Thor Liberty, ein Frachter in Seenot - mit brisanter Ladung an Bord: 150 Tonnen Sprengstoff und 69 Luftabwehrraketen vom Typ Patriot.
Waffenfrachter Thor Liberty
© LehtikuvaIn einen Sturm geraten: Finnische Beamte ermitteln nun, was es mit der Sprengstoffladung der Thor Liberty auf sich hat.

Doch davon wusste Wikberg nichts, als ihn der Notruf des Schiffes erreichte: "Die Besatzung hat zwar gesagt, dass Sprengstoff geladen ist", berichtet er. In den Papieren soll die gefährliche Fracht aber nur als "Feuerwerkskörper" deklariert gewesen sein. Wikberg hielt das Risiko jedenfalls für überschaubar, ging an Bord und lotste das Schiff in einen ruhigeren Teil der Küstenlandschaft. Einen Schrecken bekam Wikberg erst später, als finnische Beamte die Thor Liberty genauer unter die Lupe nahmen.

Christmas Tree

Fed verbietet Weihnachtssymbole

Unglaublich aber wahr: Seit letztem Jahr verbietet die US-Zentralbank den Geldhäusern, in ihren Filialen oder im Internet jeglichen Bezug auf Weihnachten zu nehmen. Verboten sind insbesondere christliche Symbole, Weihnachtsgrüsse und Bibelverse.

Neben der Geldpolitik hat die US-Notebenbank Fed offenbar auch noch andere Aufgaben: Seit letztem Jahr achtet die Zentralbank streng darauf, dass bei US-Banken keine Weihnachtssymbole zu sehen sind. Verboten sind das Zeigen jeglicher religiöser Symbole und alles, was auf Weihnachten hindeutet. Viele Amerikaner sprechen deshalb davon, dass die Fed einen Krieg gegen Weihnachten führe und bestehen darauf, dass die US-Zentralbank sich mit ihren Vorgaben zurückhält.
Verboten sind unter anderem:
  • Bibelverse
  • Kreuze
  • "Frohe Weihnachten"-Grüsse