New Yorks Bürgermeister lässt die Zelte der Occupy-Wall-Street-Demonstranten abreißen. Die Bewegung wird zunehmend von Außenseitern bestimmt - und fragt sich bereits, wie sie den Winter überstehen soll.
© AFPÄrger an der Wall Street: Ein Polizist bei der Räumung des Occupy-Camps in Manhattan.
Die Vertriebenen kommen nicht weiter. Michael Bloombarak? Oder doch Mubarak Bloomberg? Sie wollen ihren Gegenspieler als einen Unterdrücker vom Schlage des gestürzten ägyptischen Despoten Hosni Mubarak ächten. Aber wie? Die Entscheidung wird erst einmal vertagt. Die Botschaft ist ohnehin klar: New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg ist in der Nacht zum Dienstag endgültig zur Hassfigur der Demonstranten der Occupy Wall Street Bewegung geworden.
Er war es, der den Befehl gegeben hatte: Die Räumung der Zeltstadt der Demonstranten auf dem Zuccotti Square in Lower Manhattan, wo der weltweite Protest gegen das Finanzsystem und die wachsende soziale Ungleichheit seinen Anfang genommen hatte.
Um ein Uhr nachts ging es los. "Ich war dabei", sagt ein Demonstrant im weißen T-Shirt, der in dieser ungewöhnlich warmen Novembernacht auf dem Bürgersteig steht, keine 200 Meter vom Zuccotti Square entfernt. Etwa 100 Wall-Street-Gegner haben sich an dieser Straßenkreuzung versammelt, die meisten um die 30 Jahre alt und mit Handys und Videokameras im Anschlag, bereit, mögliche Übergriffe der Polizei zu dokumentieren. Sie scharen sich um den Mann, der von der Front erzählt: "Es ging alles extrem schnell. Die Polizisten stürmten den Park, trieben uns auseinander. Wir konnten nichts machen."