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Fr, 01 Dez 2023
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Che Guevara

Hongkonger verärgert über Regierung - Mehr als 200 Festnahmen auf Demo

Zehntausende haben in Hongkong demonstriert. Die Unzufriedenheit mit der Regierung wächst immer mehr. Am Ende des Protestmarsches wollten einige nicht nach Hause gehen und wurden festgenommen - trotz Demonstrationsrecht.
Demo Hongkong
© reuters
Demonstranten in Hongkong fordern ein universelles Stimmrecht und bessere Wohnbedingungen.
In Hongkong ist ein Protestmarsch am Jahrestag der Rückgabe der einstigen britischen Kolonie an China 1997 mittlerweile Tradition. Der Tag wird für sogenannte Demonstrationen für die Demokratie genutzt. Festnahmen dabei sind sehr selten. Denn die Bevölkerung geniesst Rechte, die es auf dem chinesischen Festland nicht gibt, unter anderem ein Demonstrationsrecht.

Mit Pfefferspray gegen Demonstranten

Bei der Massendemonstration am Freitag sollen laut den Organisatoren 200‘000 Menschen teilgenommen haben, die Polizei allerdings spricht von 54‘000 Teilnehmern.

Info

Athen nimmt Kapitän der Gaza-Hilfsflotte fest

Weil er trotz Verbots versucht hatte, aus einem griechischen Hafen in Richtung Gaza in See zu stechen, ist der Kapitän der "Audacity of Hope" verhaftet worden.

gaza,flotte
© Jean-Philippe Ksiazek/AFP/Getty Images
Das Boot "Audacity of Hope" der Gaza-Hilfsflotte im Hafen von Athen
Die griechische Küstenwache hat einen der Kapitäne der neuen Gaza-Flotte festgenommen. Der Kapitän des Bootes "Audacity of Hope" wurde verhaftet, weil es trotz eines Verbots der griechischen Regierung versucht habe auszulaufen. Das berichtete das staatliche Radio (NET). Der Prozess gegen den Kapitän soll im Schnellverfahren am Montag stattfinden, hieß es.

Seit einer Woche bereiten sich Aktivisten aus zahlreichen Staaten darauf vor, von verschiedenen Mittelmeerhäfen aus mit Hilfsgütern an Bord von Schiffen nach Gaza aufzubrechen.
 Die Regierung in Athen hatte den Aktivisten jedoch am Freitag verboten, mit ihren Schiffen von Griechenland aus Richtung Gaza in See zu stechen. Zur Begründung hieß es, Israel habe eine Verbotszone für Schiffe vor Gaza verhängt. 

Ein Sprecher der Aktivisten kritisierte das Vorgehen Athens als Verletzung des Seerechts. Bereits am Freitag hatte Vangelis Pissias, ein anderer Sprecher der Aktivisten, erklärt: "Wir werden versuchen auszulaufen".

Bad Guys

24 Menschen bei Protesten in Syrien getötet

Bei den Protesten gegen Syriens Staatschef Assad haben Sicherheitskräfte nach Darstellung der Opposition am Freitag mindestens 24 Zivilisten getötet. Die Demonstrationen nach den Freitagsgebeten zählten zu den größten seit Beginn der Aktionen im März.
Proteste Syrien
© APA
Darunter seien auch 14 Dorfbewohner aus der nordwestlichen Provinz Idlib an der Grenze zur Türkei, erklärte Menschenrechtsanwältin Saituna. Dort hätten Soldaten ein Dorf gestürmt. In der Stadt Homs seien sieben Menschen getötet worden.

Die Demonstrationen nach den Freitagsgebeten zählten zu den größten seit Beginn der Aktionen im März. Assad geht mit Armee und Polizei gegen Demonstranten vor, die demokratische Reformen fordern. Menschenrechtlern zufolge wurden bisher mehr als 1.300 Menschen getötet.

Bad Guys

China sieht keinen Platz für Mehrparteiensystem

Peking/Hongkong. Der chinesische Staats- und Parteichef Hu Jintao hat am Freitag jede Entwicklung eines Mehrparteiensystems für China ausgeschlossen. Zum 90. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) sagte Hu in Peking, China werde weiter "die sozialistische Demokratie unter der Führung der Kommunistischen Partei" entwickeln. Dazu gehörten innerparteiliche Demokratie und Gleichheit vor dem Gesetz.

Hu sagte vor Tausenden Parteifunktionären, China werde "noch für eine lange Zeit in der ersten Stufe des Sozialismus" bleiben. Die KPC solle die Wirtschaft entwickeln und die Korruption bekämpfen. Die Partei müsse in einer Zeit globaler Umwälzungen den "Sozialismus mit chinesischen Merkmalen" fortentwickeln und sich für Talente öffnen.

Syringe

Studie: Todesstrafe in den USA häufig willkürlich und diskriminierend

In den USA werden auch 35 Jahre nach der Wiedereinführung der Todesstrafe viele Todesurteile einer Studie zufolge willkürlich und aufgrund von Diskriminierung gefällt.

Ausschlaggebend seien häufig die Rasse des Mordopfers, der soziale Stand des mutmaßlichen Täters sowie geografische und politische Faktoren, kritisierte das Washingtoner Todesstrafen-Informationszentrum in einer zum Jahrestag der Wiedereinführung am Samstag vorgelegten Untersuchung.

Keinesfalls würden nur die «schlimmsten der schlimmen» Mörder zum Tod verurteilt, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Bericht weiter. Im Jahr 1972 hatte das Oberste US-Gericht Todesstrafengesetze mit der Begründung für ungültig erklärt, es gebe keine fairen Regeln und häufig kämen willkürliche und unverhältnismäßige Todesurteile zustande. Am 2. Juli 1976 genehmigte das Gericht jedoch revidierte Todesstrafengesetze, die Vorschriften gegen Diskriminierung und gerichtliche Willkür enthalten.

Nuke

Bundestag beschließt Weiterbetrieb von neun Risiko-Atomkraftwerken

Die zahlreichen Beschlüsse des Deutschen Bundestages zeigen, dass die Energiepolitik nach Fukushima keine Energiewende ist
AKW Grundremmingen
© Unbekannt
AKW Grundremmingen
Berlin - Die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW kritisiert den von CDU, CSU, FDP, SPD und Grünen heute gefassten Bundestagsbeschluss zum Weiterbetrieb von neun Atomkraftwerksblöcken als verantwortungslos. “Obwohl vor Monaten mit viel Getöse eine Ethikkommission eingesetzt wurde, war in der von Parteiengeplänkel geprägten Bundestagsdebatte die Frage der ethischen Verantwortbarkeit dieser Risiko-Fortschreibung kein Gegenstand der Diskussion”, kritisiert IPPNW-Atomexperte Henrik Paulitz. “Selbst für Politiker, die in der Vergangenheit jedes meldepflichtige Ereignis zum Störfall hochstilisiert haben, sind die gefährlichen Sicherheitslücken der zuletzt in Deutschland errichteten Konvoi-Atomkraftwerke kein Thema.”

Blackbox

Studie zu Transzendentaler Meditation kurz vor Veröffentlichung zurückgezogen

mahesh
© PICTURE-ALLIANCE/ DPA
Fast ein Popstar. Maharishi Mahesh Yogi (gestorben 2008) begründete die Transzendentale Meditation. In den 1960er Jahren suchten ihn kurzzeitig die Beatles auf.
Das angesehene Fachblatt „Archives of Internal Medicine“ wollte über die positive Wirkung Transzendentaler Meditation berichten. In letzter Minute zieht die Redaktion die Notbremse.

Zwölf Minuten vor Ablauf der Sperrfrist für die Medien und damit kurz vor der Online-Veröffentlichung am Montagabend kam das Aus für eine Studie über Transzendentale Meditation (TM) und ihren Einfluss auf Herz-Kreislaufleiden. In der Untersuchung behaupteten Wissenschaftler, dass TM das Risiko eines vorzeitigen Todes, von Herzinfarkt und Schlaganfall um zusammengenommen fast die Hälfte senken könne. Das angesehene Fachblatt Archives of Internal Medicine, in dem die Studie und ein angehängter Kommentar erscheinen sollte, zog die Veröffentlichung zurück. Für die gedruckte Ausgabe des Tagesspiegels kam die Mitteilung des Fachblatts zu spät, allerdings wurde der Beitrag „Meditieren ist Herzenssache“ von Tagesspiegel.de entfernt.

Fachjournalisten erhalten von wissenschaftlichen Zeitschriften die Gelegenheit, schon Tage vor der offiziellen Veröffentlichung Studien einzusehen und einen Bericht gründlich vorzubereiten. Dafür willigen sie ein, nicht vor Ablauf der Sperrfrist zu berichten. So auch im Fall der TM-Untersuchung. Dass eine Studie zurückgezogen wird, kommt nur selten vor. Noch erstaunlicher, wenn dies zwölf Minuten vor Ende der Sperrfrist geschieht. Der Redaktion der Archives müssen also ganz am Schluss schwere Bedenken gekommen sein.

Kommentar: Für mehr Informationen über eine einfach zu erlernende Meditations- und Atemtechnik, probieren Sie kostenfrei das Éiriú Eolas Stressabbau-, Heilungs- und Verjüngungsprogramm.

Das englische SOTT.net hat den Originalartikel über die Studie veröffentlicht.


Pills

Antibabypille: sogenannte "Einzelfälle" kämpften um ihr Leben

Dortmund. Die 31-jährige Susan ist nicht das, was man mit dem Begriff „gesundheitlicher Risikofaktor“ verbindet. Die Architektin ist schlank, lebt gesund, raucht nicht, hat 15 Jahre Ballett getanzt, geht regelmäßig joggen und fährt Rennrad. Vielleicht nahmen die Ärzte deshalb ihre Beschwerden nicht so ernst, als sie in die Klinik kam. Und doch wäre die Aachenerin im Alter von nur 29 Jahren fast gestorben. Weil sie die Antibabypille nahm. Und weil ihr Gynäkologe vorher nicht überprüft hatte, ob sie genetisch ein erhöhtes Risiko für eine Thromboseeignung hatte.
3 Antibabypille-Opfer
© Sponholz
Felicitas, Susan und Nana (v.l.n.r.) gründeten jetzt eine Selbsthilfegruppe Drospirenon Geschädigter. Um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen, protestierten sie kürzlich auch vor der Hauptversammlung von Bayer.
Susan weiß noch genau, was die Ärzte ihr gesagt hatten, als sie im Januar 2009, einen Tag nach ihrem Skiurlaub, mit stechenden Schmerzen in der Brust und Atemnot in die Klinik kam. „Schlafen Sie sich erstmal aus“, hieß es. Doch Susans Vater, selbst Mediziner, bestand darauf, dass seine Tochter nicht wieder nach Hause geschickt sondern in einem CT untersucht wurde. Zum Glück. „Lungenembolie - Gefahr eines Herzversagens“ lautete die Diagnose. „Und auf einmal war Panik unter den Ärzten da“, erinnert sich Susan. Noch während sie auf dem CT-Tisch lag, wurde sie gefragt, ob sie die Pille nehme.

Smoking

Island: Zigaretten soll es in Zukunft nur noch auf Rezept geben

Isländische Politiker wollen den Zugang zu Tabak einschränken. Zigaretten soll es in Zukunft nur noch auf Rezept geben.
Rauchende Frau
© Colourbox
Isländische Politiker wollen den Zugang zu Zigaretten einschränken.
Im Kampf gegen das Rauchen schlagen Politiker aus Island einen radikalen Weg ein. In einem Gesetzentwurf fordern Abgeordnete des isländischen Parlaments Althing, Tabak künftig nur noch in speziell lizensierten Apotheken zu verkaufen. Aus Kiosken, Supermärkten und Duty-Free-Shops würden Zigaretten vollständig verschwinden. Zehn Jahre nach Einführung des Gesetzes soll Tabak nur noch mit ärztlichem Rezept erhältlich sein.

Die frühere Gesundheitsministerin Siv Fridleifsdottir führt die aktuelle Gesetzesinitiative an. Abgeordnete von fünf Parteien unterstützen den Vorschlag. Die Gesellschaft müsse aufwachen und Aktionen gegen das Rauchen unternehmen, zitierte die Online-Ausgabe der Tageszeitung Frettabladid die Initiatorin Fridleifsdottir.

Eye 1

Big Brother: Google-CEO Eric Schmidt warnt vor steigender Internetzensur

Google-CEO Eric Schmidt warnt vor einem "Sturm der Internet-Zensur" in der nächsten Zeit. Schmidt vermutet, dass insbesondere die arabischen Staaten angesichts der dortigen instabilen politischen Situation verstärkt auf die Zensur von Online-Medien und -Kommunikationsplattformen zurückgreifen werden. Aber, so warnen Experten, auch westliche Demokratien zensieren zunehmend das Internet.
Bild
Auf einem in Dublin abgehaltenen Gipfeltreffen zum Thema "militante Gewalt", das Google mit organisierte, sprach Schmidt am vergangenen Montag unter anderem über das Thema Internetzensur. Er glaubt, dass restriktive Regimes den Druck auf Internet-Unternehmen, bestimmte Inhalte zu zensieren, künftig erhöhen werden. Insbesondere die arabischen Länder, in denen es momentan vielfach zu Unruhen kommt, sieht Schmidt als mögliche Kandidaten für eine starke Erhöhung von Zensur-Aktivitäten in naher Zukunft. Einige der dortigen Staaten haben bereits erste Schritte in diese Richtung unternommen und Schmidt vermutet, dass weitere folgen werden. Er äußerte außerdem die Befürchtung, dass Google-Angestellte in derartigen Ländern inhaftiert oder gar gefoltert werden könnten. Die Befürchtungen erscheinen nicht aus der Luft gegriffen; es gab bereits mehrere Hacker-Angriffe autoritärer Staaten gegen Google-Dienste und ein Google-Manager wurde in Ägypten eine Woche lang von den Behörden festgehalten.