Der neue Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts zu den Corona-Impfstoffen ist an Intransparenz kaum zu überbieten. Erneut verschweigt er Daten zu schwerwiegenden Verdachtsfällen bei Kindern. Und schlimmer noch: Künftig will es nur die Daten zu Booster-Impfungen beleuchten.

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Das Paul-Ehrlich-Institut – Bundesamt für Sera und Impfstoffe in Langen/Hessen, 1995
Von Susan Bonath
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) soll die Sicherheit von Impfstoffen überwachen. Doch bezüglich der weiterhin nur bedingt zugelassenen, aber millionenfach verabreichten COVID-19-Vakzine übt sich die Unterbehörde des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) zunehmend in Geheimhaltung. In seinem am Donnerstag veröffentlichten neuen
Sicherheitsbericht fehlen erneut wichtige Daten: Schwere Verdachtsfälle versteckt das PEI in Promille-Angaben, für Kinder gibt es weder diese noch Todesfälle gesondert an. Mehr noch: Es will künftig nur noch zu den empfohlenen Boostern berichten. Die Begründung des Instituts ist jedoch nicht haltbar.
Rasante Zunahme schwerer Verdachtsfälle?
Brisant sind bereits die wenigen Daten, die das PEI großteils im Fließtext des Berichts versteckt. Demnach erreichten das Institut bis Ende Juni 2022 insgesamt fast 324.000 Meldungen über Verdachtsfälle von Impfnebenwirkungen. Damit kamen von April bis Juni rund 27.000 weitere hinzu. Verabreicht wurden demnach bis dahin insgesamt 182,7 Millionen Impfdosen - zehn Millionen mehr als bis Ende März. Laut Robert Koch-Institut (RKI) waren Ende Juni rund 64,7 Millionen Menschen mindestens einmal geimpft.
Außerdem wuchs die Zahl der angezeigten Todesfälle nach einer Corona-Impfung auf 3.023 an - 213 mehr, als das PEI bis Ende März publiziert hatte. Geheimhaltung praktiziert es derweil mit den Meldungen von Verdachtsfällen zu schwerwiegenden Nebenwirkungen und Impfschäden. Allerdings scheint es gerade hier einen rasanten Anstieg gegeben zu haben.
So berichtete das PEI in vorangegangenen Berichten stets von 0,2 Meldungen schwerer Verdachtsfälle pro 1.000 verimpften Dosen, nunmehr spricht es von 0,3 Fällen pro 1.000 Impfungen. Bei 182,7 Millionen Impfdosen müssten demnach rund 54.800 Geimpfte schwere Schäden erlitten und gemeldet haben. Dies wäre ein rasanter Anstieg dieser Fälle von Anfang April bis Ende Juni um fast 18.000.
Darüber hinaus ist zu bedenken, dass sich diese Angaben auf Impfdosen, nicht auf geimpfte Personen beziehen. So wurde zwar ein schwerer Schaden pro 3.330 Impfungen gemeldet; bezogen auf die betroffenen Menschen wurde aber mittlerweile einer von 1.180 Geimpften nach einer seiner Spritzen so schwer krank, dass dies gemeldet wurde - wobei zusätzlich mit einer hohen Dunkelziffer zu rechnen sein dürfte.
Schwere Folgen bei Kindern verheimlicht
Einen erneuten Offenbarungseid an Ignoranz leistet sich das Bundesinstitut bezüglich der schutzbedürftigsten Gruppe. Obwohl im ersten Halbjahr 2022 besonders viele Kinder geimpft wurden, verschweigt es, wie bereits im vorangegangenen Bericht, die Anzahl schwerer Verdachtsfälle von Nebenwirkungen, Impfschäden und Todesfällen bei unter 18-Jährigen vollständig.
Kommentar: Die einfachste Lösung ist, mit Russland Diplomatie zu führen.