Am 15. Juni 1961 verkündete DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!" Drei Monate später war die Berliner Mauer errichtet. Wer sich bei den neuesten Äußerungen von immer mehr Regierungen der Welt (darunter auch Deutschland) über eine Impfpflicht gegen Covid-19 an diese Rede zu Zeiten der DDR erinnert fühlt, dem ist es nicht zu verübeln. Zu Beginn, und weit in die Corona-Krise hinein, beteuerte man immer wieder, dass es natürlich keine Impfpflicht geben wird. Jeder der dies befürchtete, wurde als Altarmist (oder schlimmer noch, als Verschwörungstheoretiker) diffamiert.

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"Menschen mit kreativen und neuen Wegen ansprechen": Dilek Kalayci im Impfzentrum in Tegel im Juni 2021
Jetzt ist die Diskussion über genau solch eine Impfpflicht plötzlich kein Tabu mehr, während gleichzeitig in Ländern wie Russland und Frankreich erste konkrete Schritte diesbezüglich eingeleitet wurden. Auch in Deutschland instruiert jetzt der Mainstream die Bevölkerung (im Einklang mit der Politik) auf die wahrscheinliche Implementierung dieser Maßnahme.
So hört man nun Dinge wie, die Debatte um eine Impfpflicht sei "noch verfrüht", von Leuten wie der Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci. Man bemerke die Wortwahl und was im Umkehrschluss ausgedrückt wird. Spätestens im Herbst, wenn der Wahnsinn allem Anschein nach wieder von vorne beginnt, ist also die Debatte um eine Impfpflicht nicht mehr verfrüht.