Die jüngsten Äußerungen der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock können als indirekte Bekräftigung interpretiert werden, dass Deutschland China tatsächlich dafür bestrafen würde, sollte Peking Waffen an ein Land liefern, das angeblich einen "völkerrechtswidrigen Angriffskrieg" führt.

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Symbolbild
Von Andrew Korybko
Die deutsche Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat in ihren jüngsten
Äußerungen gegenüber einem deutschen Medium rundheraus gelogen, als sie behauptete, dass mögliche chinesische Waffenlieferungen an Russland gegen internationales Recht verstoßen würden. Die Grundlage, auf der sie diese Desinformation vorantreibt, ist, dass Russlands Militäroperation in der Ukraine angeblich "ein Angriffskrieg ist, der gegen das Völkerrecht verstößt", was gemäß ihr bedeutet, dass Waffenlieferungen in dieses Land ebenfalls gegen das Völkerrecht verstoßen. Das Problem bei dieser Perspektive ist jedoch, dass sie rein subjektiv und von Hintergedanken getrieben ist.
Unabhängig von der eigenen Meinung zum Ukraine-Konflikt wurde Russland nicht für schuldig befunden, einen "Angriffskrieg zu führen, der gegen das Völkerrecht verstößt", und wird es wahrscheinlich auch nie werden, da es unwahrscheinlich ist, in diese Richtung bei der UNO eine breite Unterstützung zu finden.
Ob man dies als fair oder unfair empfindet, ist unerheblich, da es sich lediglich um ein Abbild der objektiv bestehenden internationalen Rechtswirklichkeit handelt, die für alle UN-Mitglieder gleichermaßen gilt, einschließlich der USA.
Gerade wegen dieser Unwahrscheinlichkeit stimmte das Europäische Parlament Ende Januar mit überwältigender Mehrheit für die Schaffung eines sogenannten "Sondertribunals" zur Untersuchung mutmaßlicher russischer Kriegsverbrechen. Im größeren Zusammenhang wird dies dem Zweck dienen, auf internationaler Ebene einen
pseudolegalen Vorwand zu finden, um die subjektive Schlussfolgerung von Baerbock über die "völkerrechtswidrige" russische Militäroperation voranzutreiben, was sie in einem verzweifelten Versuch zur Waffe machen will, um China davon abzuhalten, seinen strategischen Partner möglicherweise zu bewaffnen.
Kommentar: Es liegt in der Tat sehr nahe, dass die wahren Schuldigen an diesem Vorfall die öffentliche Aufmerksamkeit durch diese jüngste Wendung des Narrativs erneut von sich ablenken - kurz nachdem Seymour Hersh seinen brandheißen Artikel zum Thema Nord Stream veröffentlicht hat. Die Ukraine muss hier offensichtlich als Air Bag herhalten, auch wenn sie ansonsten als Spielball gegen Russland auf der einen und gegen Europa auf der anderen Seite gut ist, während sie gleichzeitig auch noch zum Ausspielen beider Regionen gegeneinander dient.
Siehe auch: US-Investigativjournalist Hersh: USA stecken hinter Nord-Stream-Anschlägen