PuppenspielerS


Family

Die Manipulation des Volkes durch Skandalisierung

Die Regisseure von Skandalkampagnen brauchen vor allem eines: ein Publikum, das ihnen bereitwillig folgt und in den Chor der Empörten und Entrüsteten einstimmt. Mit welchen Mitteln sie dabei vorgehen und weshalb ihre Strategien mitunter auch grandios scheitern, weiß der renommierte Medienwissenschaftler Hans Mathias Kepplinger.

Bild
© Unbekannt
Nichts bindet mehr Aufmerksamkeit in der medial übersättigten Gesellschaft als ein handfester Skandal. Einstige Superstars stürzen in die Bedeutungslosigkeit, die Reputation einstmals angesehener Menschen wird vernichtet, Unternehmen werden in die Insolvenz getrieben. Die Medien beherrschen das Handwerk der Skandalisierung virtuos. Manager, Politiker und andere Protagonisten des öffentlichen Lebens verschwinden nach einem Skandal für lange Zeit, viele für immer, von der Bühne. Manchen aber gelingt ein fulminantes Comeback.

Der Fernsehzuschauer, Zeitungsleser oder Internet-User empfindet vielfach die Skandalisierung als eine gerechte Strafe für vermeintliche oder tatsächliche Sünder. Ex-Postchef Zumwinkel wurde wie ein Verbrecher vor laufenden Kameras abgeführt, weil er Steuern hinterzogen hatte. Guttenberg jagte man wegen seiner Tricksereien bei seiner Doktorarbeit in Schimpf und Schande aus dem Amt. Und auch dem Wetter-Moderator Kachelmann hat bis zu seinem Freispruch wohl eine Mehrheit der Bevölkerung so ziemlich alles zugetraut.

Eye 1

Big Brothers Herrschaft: Wie Facebook, Google & Co die Welt zensieren

Apple, Facebook, Amazon und Google: Sie wollten die Menschheit freier machen. Inzwischen aber bestimmen sie, was wir hören, sehen und sagen sollen. Und keiner regt sich auf.
Facebook
© ReutersFacebooks Schnüffeleien sind leider nur ein Fall von vielen.
Hamburg. Die Antworten sind beängstigend: Alles sei bloß „ein Test“. Oder: „Statistik. That’s all.“ So fertigen sonst Herrscher ihre aufgeregten Untertanen ab: Macht euch keine Sorgen. Ihr braucht nichts zu wissen. Wer fragt, der stört. Genau dann aber muss man sich Sorgen machen. Große Sorgen. Ein Test. Statistik.

Das waren Reaktionen eines Mitarbeiters von Facebook gegenüber kritischen Mitgliedern des Sozialen Netzwerks. „Blockwart 2.0“ und „stasimäßig, das Ganze“ hatten sie geschimpft, weil Facebook sie über ihre Bekannten ausfragte. Den Computersystemen von Facebook waren zuvor nämlich etliche Nutzer aufgefallen, die anscheinend Pseudonyme statt ihrer richtigen Namen verwendeten. Nun entspricht es aber nicht der Geschäftsphilosophie des Hauses, dass seine Mitglieder Geheimnisse haben.

Newspaper

"Batman"-Killer James Holmes: Polizei wusste von ihm und seiner Drohung vor der Tat

Nach und nach werden immer mehr Informationen über den mutmaßlichen Attentäter von Denver bekannt: Der 24-Jährige soll wenige Wochen vor der Tat gedroht haben. Die Universität habe ihn deshalb vom Campus verbannt und die Polizei darüber informiert.

Batman-Schütze James Holmes
© dpa
Der mutmaßliche Kinoschütze von Aurora, James Holmes, ist einige Wochen vor seinem tödlichen Amoklauf wegen Drohungen von der Universität von Colorado verbannt worden. Das enthüllte die Staatsanwaltschaft nach Angaben der Denver Post am Donnerstag bei einer gerichtlichen Anhörung in Centennial. Dem 24-jährigen Holmes wird vorgeworfen, bei dem Überfall während einer Premiere des neuen „Batman“-Films am 20. Juli in Aurora zwölf Menschen getötet zu haben. Fast 60 weitere wurden verletzt.

Universität warnte nach Prüfung

Nach dem Bericht der Zeitung bestätigten die Anklagevertreter bei der Anhörung - fünf Wochen nach dem Amoklauf - auch, dass die Unileitung die Polizei über die Drohungen informierte und Holmes die Schlüsselkarte entzog, die ihm den Zugang zum Campus der medizinischen Fakultät ermöglicht hatte.

Dominoes

Querelen bei Piratenpartei - Abstimmungsprobleme und keine Ziele (mehr)

piratenpartei
© Eventpress Mueller-StauffenbergAnke Domscheit-Berg will für die Piraten in den Bundestag – das gefällt nicht allen in der Partei
Streit um Personen, programmatischer Wirrwarr, miese Umfragewerte: Bei den Piraten fliegen derzeit die Fetzen. Und schon am Wochenende droht der Partei die nächste Klatsche.

Das neueste Piraten-Opfer heißt Anke Domscheit-Berg. Nachdem die Ex-Grüne, Unternehmerin und Talkshow-Besucherin am Freitag bekanntgegeben hatte, dass sie nach rund drei Monaten bei den Piraten für die Partei in den Bundestag einziehen will, brach ein wahrer "Shitstorm" über der 44-Jährigen los.

"3 Monate und schon in den Bundestag", "Wendehals", "Warum nicht gleich Kanzlerkandidatin?", so lauteten Einträge beim Kurznachrichtendienst Twitter. Im Sturm der Beschimpfungen gingen unterstützende Stimmen fast unter.

Magnify

Hausdurchsuchungen bei Neonazis

Nordrhein-Westfalen geht mit 900 Polizisten in einer landesweiten Razzia gegen gewaltbereite Extremisten vor. Drei Kameradschaften werden verboten. In den Räumen einer Neonazi-Kameradschaft in Dortmund finden Beamte auch Wahlplakate der NPD.

Der „Nationale Widerstand Dortmund“ twittert nicht mehr. So schnell kann es gehen, wenn der Innenminister des bevölkerungsreichsten Bundeslandes 900 Polizisten zu einer landesweiten Razzia von Vereinsheimen und Wohnungen in 32 Orten ausschwärmen lässt und zugleich drei Neonazi-Gruppierungen verbietet. Auch die „Kameradschaft Hamm“ und die „Kameradschaft Aachener Land“ müssen nun schweigen. 146 Verbotsverfügungen seien übergeben worden, teilte Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) in Düsseldorf nach der Razzia am frühen Donnerstagmorgen mit. „Wir reißen große Löcher in das Netzwerk der Neonazis". Nach Angaben Jägers gibt es in NRW rund 400 bis 600 gewaltbereite junge Rechtextremisten.

Cult

Stefan Mappus vernichtete Festplatte für EnBW-Deal

stefan mappus
© dapdStefan Mappus
Baden-Württembergs Ex-Regierungschef hat Daten zum umstrittenen EnBW-Deal löschen lassen. Das wirft Schatten auf seine Unschuldsbeteuerung.

Baden-Württembergs Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) hat bei seinem Auszug aus der Regierungszentrale die Festplatte seines Computers vernichten lassen. Etwa ein halbes Jahr nach dem umstrittenen EnBW-Deal ließ er im Frühjahr 2011 mit Hilfe von Beamten des Staatsministeriums den Datenträger ausbauen und zerstören, bestätigten Regierungskreise am Donnerstag einen Bericht der Stuttgarter Zeitung. Das Staatsministerium will den Vorgang prüfen und kündigte eine Stellungnahme an. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Mappus schon seit längerem wegen des Vorwurfs der Untreue. Er hatte Ende 2010 den Rückkauf von EnBW-Aktien vom französischen Energiekonzern EdF am Landtag vorbei eingefädelt. Das Land hatte einen möglicherweise überhöhten Preis von 4,7 Milliarden Euro gezahlt.

Die Anwälte von Mappus nannten laut Stuttgarter Zeitung das Vorgehen ihres Mandanten eine "völlig übliche Verfahrensweise". Auf dem Datenspeicher seien vor allem zahlreiche CDU-Dateien und private Dateien gewesen. Mappus-Vorgänger Günther Oettinger, heute EU-Kommissar, sagte der Nachrichtenagentur dpa: "Ich habe vor meinem Auszug aus der Villa Reitzenstein nichts an den Computern in meinem Büro vornehmen lassen."

MIB

COINTELPRO-Manöver in der Black Panther Party: Richard Aoki "eine der besten Quellen" des FBI

Richard Aoki, Black Panthers
© David Sasaki/Flickr.comRichard Aoki
Richard Aoki kämpfte an vorderster Front bei den Black Panthers für Gleichberechtigung und gegen Rassendiskriminierung. Was jedoch selbst die härtesten Verschwörungstheoretiker nicht ahnten: Aoki spionierte bei den Black Panthers für das FBI.

Ehe sich der schwer kranke College-Lehrer Richard Aoki im Alter von 70 Jahren den Revolver an die Stirn drückte, um seinem Leben ein Ende zu setzen, hatte er noch die gebügelten Uniformen zurechtgelegt, in denen er seine frühen Jahre erlebt hatte: die blaugrüne der US Army und die schwarze der Black Panthers.

Der 1938 geborene Sohn japanischer Einwanderer hatte einen wesentlichen Teil seiner Jugend mit Einbruch und Diebstahl zugebracht. Bei der Army lernte er nicht nur das Schießen, sie vergab ihm auch großzügig sein umfangreiches Vorstrafenregister. Als er dann aufs College ging, sprach ihn ein interessierter Herr vom FBI an, fragte nach seinen politischen Neigungen und forderte ihn auf, die Kommunisten in seiner Nähe auszuhorchen. So begann Aokis Karriere als FBI-Spitzel.

Kommentar:
Auszug Wikipedia:
Richard Aoki (* 20. November 1938 in San Leandro, Kalifornien; † 15. März 2009 in Berkeley) war ein US-amerikanischer Bürgerrechtler. Er war eines der ersten Mitglieder der Black Panther Party, in der er Field Marshall wurde und der einzige Parteiführer aus einer asiatisch-amerikanischen Familie[1][2].
Hier also ein Beispiel davon, wie eine Gruppierung, sei es eine politische, menschenrechtliche, bürgerrechtliche, etc., aktiv von Geheimdiensten infiltriert oder sogar initiiert wird.

Man beachte, dass es laut diesem Artikel Maoki selbst war, der der Black Panther Party ihr militärisches Auftreten gab. Aus Sicht von COINTELPRO-Manövern macht es Sinn, einen Agenten einzuschleusen, der das Element der Gewalt in eine Gruppierung bringt. Auf diese Weise wird einerseits für eine 'Rechtfertigung' gesorgt, diverse Freiheitsbewegungen wiederum mit Gewalt zu bekämpfen und 'unschädlich' zu machen. Andererseits werden so die Mitglieder einer solchen Gruppierung, sowie auch die Gruppierung selbst, durch gezielte Manöver in der öffentlichen Meinung dämonisiert, und durch eben diese Einmischung der Kräfte an der Macht unter Kontrolle gehalten.

Wie Laura Knight-Jadczyk in Anleitung zum Enttarnen von COINTELPRO-Agenten schreibt:
Geheimdienste, Polizei und andere Organisationen können und werden jede Gruppe infiltrieren, die eine Bedrohung für das etablierte System darstellt. Zu diesem Zweck haben sie bereits Scheinorganisationen eingerichtet. Der Zweck solcher Organisationen ist, jede echte Volksbewegung zu verhindern, die für Gerechtigkeit, Frieden oder den Freien Willen eintritt.

Agenten können in kleinem, mittlerem oder großem Ausmaß eingesetzt werden; sie können männlich, weiblich und von jedem beliebigen ethnischen Urspung stammen.

Die tatsächliche Größe der zu infiltrierenden Gruppe oder Bewegung ist irrelevant. Es ist die lediglich das Potenzial der Bewegung auschlaggebend, das Spione und Saboteure anzieht.

Diese Anleitung zählt einige von Agenten verwendete Taktiken auf, die Vorgänge verlangsamen, einschlafen lassen, oder Aktivisten kontrollieren. Die Aufgabe eines Agenten ist, den Aktivisten in den vom etablierten System eingerichteten Organisationen zu halten, damit er unter Kontrolle bleibt.
Weitere Artikel zum Thema:

Aufstieg und COINTELPRO
New Age COINTELPRO und die Optimismus-Gestapo


Telephone

Russland warnt Obama vor Militärschlag in Syrien

US-Präsident Obama droht für den Fall eines Chemiewaffen-Einsatzes mit einem Militärschlag. Russland und China seien strikt gegen ein "einseitiges Vorgehen" des Westens, betont Moskaus Außenminister Lawrow.

Russland reagiert auf die Drohung von US-Präsident Barack Obama mit einer Militäraktion in Syrien: Moskau sei strikt gegen ein "einseitiges Vorgehen" des Westens, sagte Außenminister Sergej Lawrow am Dienstag. Darüber bestehe auch Einigkeit mit China. Man lege viel Wert darauf, dass internationales Recht und die Charta der Vereinten Nationen nicht verletzt würden.

Russland und China sind Verbündete des syrischen Regimes von Bashar al-Assad. Kritik an dessen Politik übte Lawrow am Dienstag nur sehr begrenzt: Die syrische Regierung müsse noch mehr Anstrengungen für eine nationale Versöhnung unternehmen. "Fakt ist: Ein erheblicher Teil des Volkes ist unzufrieden mit der Situation, und deshalb ist die nationale Versöhnung Aufgabe Nummer Eins", sagte Lawrow.

Kommentar: Die Strategie mit den Chemiewaffen erinnert stark an die Lügen vor dem Irakkrieg und was der Grund für einen Einmarsch war. Und Irak besaß keine Chemiewaffen.


USA

Beschuldigter Batman-Schütze war bei ehemaliger Air-Force-Psychiaterin in Behandlung

Neu aufgetauchte Dokumente zeigen: James Holmes, der beschuldigt wird, am 20. Juli in Aurora im US-Bundesstaat Colorado bei einer Mitternachtsvorführung des Films The Dark Knight Rises (Der dunkle Ritter erhebt sich) kaltblütig zwölf Menschen getötet und 58 weitere verletzt zu haben, war offenbar vor dem tragischen Massaker in psychiatrischer Behandlung. Wie die britische Zeitung Independent berichtet, wurde der 24-Jährige von der Psychiaterin Dr. Lynne Fenton behandelt, die auch dem Bedrohungsanalyse-Team der University of Colorado angehört.

Bild
© Unbekannt
Dies wurde publik, als Holmes‘ Anwälte beim zuständigen Gericht im Bezirk Arapahoe einen Antrag auf Informationen über den Inhalt eines Päckchens gestellt hatten, das Holmes angeblich erst kürzlich an Dr. Fenton geschickt hatte. Berichten zufolge war dieses Päckchen umgehend von den Behörden beschlagnahmt worden, über den Inhalt wurden keine Angaben gemacht. Da Holmes Patient von Dr. Fenton war, beantragen seine Anwälte, dass ihnen seine private Kommunikation mit ihr übergeben und sie dadurch vor der Verwertung geschützt wird.

Hourglass

Pathokratie: Israel hat sich für einen Angriff auf den Iran entschieden, behauptet ein enger Vertrauter des israelischen Verteidigungsministers Ehud Baraks

In einem Kommentar, der am Dienstag in der israelischen Tageszeitung Israel HaYom erschien, drängte der frühere Minister der Arbeitspartei Uzi Baram die israelische Führung, der Bevölkerung reinen Wein darüber einzuschenken, mit was sie zu rechnen habe, wenn der erwartete Angriff auf den Iran tatsächlich stattfände.

Bild
© Unbekannt
Besonders bemerkenswert ist der folgende Satz aus dem Artikel:
»Ich bin vor Kurzem zu dem Schluss gekommen, dass sich die Staatsführung entschieden hat, [den Iran] anzugreifen.«
Ein vertrauenswürdiger Freund berichtete mir, Baram habe dies von einem engen Vertrauten Ehud Baraks erfahren. Barak hat mit anderen Worten damit begonnen, seinen engsten Freunden mitzuteilen, Israel werde einen Krieg beginnen.