© DPA/TitanicDer Papst verträgt keine Kritik?!
Der Papst erwirkte ein Titelbild-Verbot - das Satiremagazin "Titanic" wehrt sich: Auf dem Cover der kommenden Ausgabe werde wieder der Papst zu sehen sein, kündigte Chefredakteur Fischer an. Für den Widerspruch gegen die einstweilige Verfügung sehen Experten jedoch nur geringe Chancen.Berlin - Neue Unbill für Papst Benedikt XVI.: Nach dem Protest des Vatikans gegen ein
Titanic-Titelbild hat das Satiremagazin ein weiteres Papst-Cover angekündigt. Die August-Ausgabe werde ebenfalls mit Benedikt XVI. auf dem Titel erscheinen, sagte Chefredakteur Leo Fischer.
Auf Antrag der katholischen Kirche hatte das Landgericht Hamburg die weitere Verbreitung des aktuellen Titelfotos verboten und bei Zuwiderhandlung ein Ordnungsgeld angedroht. Das umstrittene Cover zeigt den Papst mit einem gelben Fleck auf der Soutane. Auf dem Titel heißt es in Anspielung auf den "Vatileaks"-Skandal um den Verrat von Interna: "Halleluja im Vatikan - Die undichte Stelle ist gefunden!".
Die Deutsche Bischofskonferenz sieht den Papst in seinem Persönlichkeitsrecht verletzt. Die Zeitschrift dagegen beruft sich auf die grundgesetzlich geschützte Freiheit der Kunst und legte wie angekündigt Widerspruch gegen die einstweilige Verfügung ein. Die beauftragte Rechtsanwältin werde den Schriftsatz Anfang nächster Woche beim Landgericht einreichen, sagte Chefredakteur Fischer. Es sei damit zu rechnen, dass in den kommenden Wochen über den Widerspruch entschieden werde.