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Arabische Beobachter in Syrien - Kämpfe wurden gestoppt

assad,
© Khaled Elfiqi/Archiv dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH)Klammert sich weiterhin an die Macht: Syriens Präsident Baschar al-Assad.
Kairo/Beirut - Friedensmission in Syrien: Beobachter der Arabischen Liga sind in der Protesthochburg Homs von einer wütenden Bevölkerung empfangen worden. Noch wenige Stunden zuvor hatte es dort heftige Gefechte gegeben.

Am Dienstagvormittag erreichte eine Delegation unter Führung des sudanesischen Generals Mustafa al-Dabi die drittgrößte Stadt des Landes. Wenige Stunden zuvor waren dort bei heftigen Kämpfen mindestens sechs Menschen getötet worden.

Die Armee stellte das Feuer nach Oppositionsangaben später aber zur Ankunft der Mission ein. Elf Panzer wurden aus dem Unruhedistrikt Baba Amro abgezogen, teilte die in London ansässige syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Gegend habe seit Montag unter Dauerbeschuss gestanden, hieß es. Insgesamt sollen dabei 60 Menschen ums Leben gekommen sein.

Dollar

Ölfeld: China kauft sich in Afghanistan ein

Das Reich der Mitte sichert sich weltweit lukrative Rohstoffvorkommen - auch in Afghanistan. China National Petroleum hat nun den ersten Ölkontrakt des Landes gewonnen.

Afghanistan gilt als vielversprechender Rohstoffstandort. Einer US-Studie zufolge liegen derzeit noch Rohstoffe im Wert von 1000 Mrd. Dollar in der Erde des Landes - insbesondere Seltene Erden, Kupfer, Gold und Erdöl.

Deshalb versucht vor allem China, in dem von jahrzehntelangem Bürgerkrieg verheerten Nachbarland Fuß zu fassen. Mit Erfolg: Die afghanische Regierung hat der China National Petroleum Corporation (CNPC) den endgültigen Zuschlag für die erste Ölfeldlizenz des Landes erteilt.

Ein Abkommen wird am Mittwoch unterzeichnet, sagte ein Sprecher des afghanischen Bergbauministeriums. Das Kabinett um Präsident Hamid Karzai habe dem Geschäft zugestimmt. Es geht dabei um das Amu-Darya-Ölfeld. Das Ölprojekt ist auf 25 Jahre angelegt und wird nach Angaben von Bergbauminister Wahidullah Shahrani Investitionen im Bereich von mehreren hundert Millionen Dollar nach sich ziehen und tausende Arbeitsplätze schaffen. In der Ölregion im nördlichen Afghanistan sollen insgesamt 1,6 Mrd. Barrel (je 159 Liter) Öl liegen. Dazu werden noch große Mengen an Erdgas und Flüssiggas vermutet. Das von CNPC entwickelte Ölfeld soll gut 87 Mio. Barrel Rohöl enthalten.

Newspaper

Regierung in Guinea-Bissau vereitelt „Staatsstreichversuch“

Die Regierung im westafrikanischen Guinea-Bissau hat nach eigenen Angaben gestern einen „Staatsstreichversuch“ vereitelt. Mehrere Offiziere wurden demnach verhaftet, darunter der Chef der Marine. Regierungssprecher Adiatou Djalo Nandigna sagte, Militärs hätten den Generalstab angegriffen und Waffen entwendet.

Regierungschef Carlos Gomes Junior sagte, er wisse nicht, ob Politiker in den Staatsstreichversuch verwickelt seien. Die Ermittlungen würden das klären. Als „Gehirn des Coups“ gilt der Marinechef Jose Americo Bubo Na Tchuto, wie Armeesprecher Samuel Fernandes mitteilte.

Der Konteradmiral ist in Guinea-Bissau seit einigen Jahren umstritten. In den Medien tauchte er häufig im Zusammenhang mit Ermittlungen zum Drogenhandel auf. Im August 2008 wurde er beschuldigt, den Sturz der Regierung von Präsident Joao Bernardo Vieira betrieben zu haben, den Militärs im März 2009 ermordeten. Lange Zeit galt er als Vertrauter des Armeechefs, General Antonio Indjai. In den vergangenen Monaten war jedoch von einem Zerwürfnis zwischen den beiden Männern die Rede.

USA

Diskriminierung von ethnischen Minderheiten - Bank of America zahlt Rekordentschädigung

Bank of America zahlt Rekordentschädigung

New York (AFP/nd). Die Bank of America muss wegen der Diskriminierung von Afroamerikanern und Latinos eine Rekordentschädigung von 335 Millionen Dollar zahlen. Ihr Immobilienfinanzierer Countrywide habe von diesen Kunden »allein wegen ihrer Rasse oder nationalen Abstammung« höhere Zinsen für Kredite verlangt, teilte das US-Justizministerium am Mittwoch mit.

Es handle sich um die größte Entschädigungssumme, die jemals durch das Justizministerium bei einer gütlichen Einigung wegen Diskriminierungsvorwürfen erzielt worden sei. Dies zeige, dass die US-Regierung nicht zögere, Banken wegen Diskriminierung und schlechter Führung »aggressiv zur Verantwortung zu ziehen«. Countrywide habe zur Immobilienkrise beigetragen, ganze Gemeinden geschädigt und zahlreichen Familien die Erfüllung des amerikanischen Traums verweigert.

Nuke

Haarsträubende Fehler in Fukushima

Ein offizieller Bericht bestätigt, was viele Verantwortliche bislang abgestritten haben: Bei der Reaktorkatastrophe in Fukushima haben die Behörden und der Kraftwerksbetreiber Tepco unentschuldbare Fehler gemacht. Das Risiko wurde unterschätzt, die Kommunikation war ebenso miserabel wie die Organisation. Menschen sollen in verseuchte Gebiete „evakuiert“ worden sein.
fukushima, schutzanzüge
© dapdNach dem Reaktorunglück in Fukushima versuchten sich die Menschen mit Masken zu schützen

Neun Monate nach der Katastrophe von Fukushima erheben die Autoren eines Zwischenberichts schwere Vorwürfe gegen den Reaktorbetreiber Tepco und die japanische Regierung. Sowohl Tepco als auch die zuständigen Behörden seien auf eine Katastrophe diesen Ausmaßes vollkommen unvorbereitet gewesen, zitierten lokale Medien aus dem am Montag in Tokio veröffentlichten 507-Seiten-Bericht.

Tepco selbst hatte behauptet, keine Fehler im Umgang mit dem Unglück gemacht zu haben. Laut Bericht aber trägt der Atomanlagenbetreiber Verantwortung für die Katastrophe. Die Reaktion auf das Unglück sei unkoordiniert gewesen, die Kommunikation mangelhaft. Tepco habe wichtige Informationen nur langsam an die Regierung weitergegeben, diese wiederum habe beim Zusammentragen der Information schlecht abgeschnitten.

Kommentar: Es ist nicht nur Tepco, die eine unsaubere Arbeit durchführten, selbst andere Medien unterdrückten Berichte, dass tausende Japaner auf die Straße gingen, um zum Beispiel gegen die Atompolitik zu demonstrieren.

Schauen Sie sich auch das Video eines ehemaligen Tepco-Angestellten an.


Bomb

Terror in Damaskus: Anschläge fordern bis zu 50 Todesopfer

Selbstmordattentäter richteten in Damskus ein Blutbad an und töten bis zu 50 Menschen. Das Regime beschuldigt Al-Kaida. Das glauben nicht alle.
syrien, anschlag
© dapdEiner der Anschlagsorte in Damaskus. Zwei Selbstmordattentäter haben sich in der syrischen Hauptstadt in der Nähe von Gebäuden der Sicherheitskräfte und des Geheimdienstes in die Luft geprengt

Damaskus/Beirut. Damaskus ist zum ersten Mal seit Beginn der Massenproteste in Syrien Ziel eines Selbstmordanschlages geworden. Den Attentaten fielen am Freitag laut Krankenhaus-Mitarbeitern 50 Menschen zum Opfer. Das syrische Regime um Präsident Baschar al-Assad wies dem Terrornetzwerk Al-Kaida die Verantwortung für die blutigen Anschläge zu. Derweil nahm ein Vorausteam für die Beobachtermission der Arabischen Liga seine Arbeit auf.

Am Tag nach den Anschlägen gab es Berichte, die muslimische Bruderschaft habe die Verantwortung für den Terrorakt übernommen. Diese stellten sich als falsch heraus, die Vereinigung wies jegliche Beteiligung zurück. Es handele sich bei der über das Netz verbreiteten Nachricht um eine vom Regime lancierte Kopie der Webseite der muslimischen Bruderschaft.

Bei den Explosionen in Gebäuden von Sicherheitskräften und des Geheimdienstes wurden nach offiziellen Angaben 40 Menschen getötet und rund 100 weitere verletzt. Zwei Attentäter hatten sich in ihren Fahrzeugen vor den Bauten in die Luft gesprengt. Aufnahmen der Agentur Sana zeigten verstümmelte Leichen, ausgebrannte Fahrzeuge und beschädigte Gebäude. Unter den Opfern seien vor allem Zivilisten und Mitarbeiter der Armee, verlautete aus Behördenkreisen.

Binoculars

Roboter geben sich bei Facebook als Menschen aus - mit Erfolg

Wissenschaftler haben in einem Experiment soziale Roboter bei Facebook eingeschleust. Die Studie kam zu teils überraschenden Ergebnissen und erlaubt einen Einblick in das System von Cyberattacken.
facebook
© dpaNutzer sozialer Netzwerke wie Facebook kennen sich oft nicht persönlich und wissen gar nicht, mit wem sie kommunizieren.

Saarbrücken. Es gibt einen Cartoon, auf dem ein Hund vor dem Bildschirm hockt und einem Artgenossen erklärt: „Im Internet weiß niemand, dass ich ein Hund bin.“ Virtuelle Kommunikation läuft in der Regel nur über den Bildschirm. Dass sich Nutzer nicht persönlich kennen, ist zum Beispiel in sozialen Netzwerken oft der Fall. Sie haben ihr Gegenüber niemals gesehen oder seine Stimme gehört, wissen also genau genommen nur so ungefähr, mit wem sie sich austauschen. Zwar ist es mit Sicherheit kein des Schreibens mächtiger Vierbeiner, der da am anderen Ende Nachrichten in die Tastatur eintippt. Aber ein Roboter könnte es durchaus sein.

Wissenschaftler der Universität von British Columbia in Kanada schleusten Programme mit kommunikativen Fähigkeiten bei Facebook ein. Diese „sozialen Roboter“ (socialbots) waren mit einem Repertoire an Standardsätzen versehen und imitierten - mehr oder weniger gekonnt - menschliche Gespräche.

Bad Guys

Pathokratie: Dissident kommt wegen "Staatsgefährdung" vor Gericht

Chen Xi kämpft für Einhaltung der Menschenrechte

Peking - In China steht nach Angaben einer Menschenrechtsgruppe ein weiterer Prozess gegen einen langjährigen Dissidenten bevor. Der Aktivist Chen Xi müsse sich ab Montag wegen des Vorwurfs der "Staatsgefährdung" vor einem Gericht in Guiyang in der südwestlichen Provinz Guizhou verantworten, teilte die Organisation Chinese Human Rights Defenders am Sonntag mit. Die Familie des 57-Jährigen sei am Samstag über den bevorstehenden Prozess informiert worden. Drei Angehörige dürfen demnach dem Verfahren beiwohnen.

Chen, der in der Provinz Guizhou führendes Mitglied eines Verbandes für die Einhaltung der Menschenrechte ist, war Ende November in Polizeigewahrsam genommen worden. Er saß bereits drei Jahre in Haft für seine Rolle bei den demokratischen Protesten von 1989 auf dem Tiananmen-Platz in Peking. Wegen seines Eintretens für mehr Demokratie wurde er 1995 unter dem Anklagepunkt der "Staatsgefährdung" zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Bad Guys

Tochter des iranischen Ex-Präsidenten vor Gericht

Die Tochter des ehemaligen Präsidenten des Irans Ali Akbar Haschemi Rafsandschani wurde wegen der Beschuldigungen der antistaatlichen Propaganda vor Gericht gestellt.
Iranische Studenten stürmen Brit. Botschaft in Teheran
© dpaIranische Studenten stürmen die Britische Botschaft in Teheran.

Faezeh Rafsandschani war früher wegen ihrer Beteiligung an den Protestkundgebungen gegen die Fälschungen der Wahlergebnisse 2009 festgenommen worden, als nach offiziellen Angaben zu seiner zweiten Amtszeit der Präsident Mahmud Achmadinedschad erwählt worden war.

Akbar Haschemi Rafsandschani ist ein gemäßigter Politiker und eine der einflussreichsten religiösen Persönlichkeiten. Er leitet das oberste politische Schiedsgericht des Landes und wird seitens der Konservatoren der Kritik ausgesetzt, die von ihm die öffentliche Missbilligung der oppositionellen Führer verlangen.

Top Secret

Superviren unter Verschluss

H5N1 Virus
© APDas H5N1 Virus
Die Entwicklung eines gefährlichen Super-Virus im Labor stellt die Wissenschaftler vor einen ethischen Konflikt: Sollen sie ihre Ergebnisse veröffentlichen oder aus Angst vor Missbrauch besser geheimhalten?

Erstmals hat die U.S. Regierung Wissenschaftler und ein wissenschaftliche Fachjournale darum gebeten, Details von Forschungsarbeiten unter Verschluss zu halten. Die Immunologen Ron Fouchier von der Erasmus Universität Rotterdam und Yoshihiro Kawaoka von der Universität Wisconsin hatten mit amerikanischen Forschungsgeldern zwei separate Studien über die Gefahr einer Mutation des Vogelgrippevirus H5N1 erstellt.

Beide kamen unabhängig voneinander zu dem Ergebnis, dass solche Mutationen in der Natur leicht möglich seien. Vor allem sei es aber auch möglich, künstlich ein Supervirus zu erzeugen. Fouchier hatte sogar ein hochansteckendes und tödliches Virus geschaffen, das sich im Labor rasant unter Frettchen ausbreitete und die meisten von ihnen tötete. Jetzt haben die Forscher einer Bitte des Beraterausschusses für Biosicherheit im U.S. Gesundheitsministerium entsprochen, Teile der Studie geheim zu halten, die möglichen Terroristen Hinweise geben könnten, wie ein solcher Erreger zu erzeugen ist.