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Stormtrooper

Waffenruhe in Kairo zeigt Wirkung

Kairo. Nach fünf Tagen teils heftiger Kämpfe in Kairo hat eine am Donnerstag in Kraft getretene Waffenruhe Wirkung gezeigt. Auf dem Tahrir-Platz in der ägyptischen Hauptstadt versammelten sich dennoch tausende Demonstranten, um weiter den Rücktritt des Militärrates zu fordern, der Ägypten seit dem Sturz von Präsident Husni Mubarak im Februar regiert.
ägypten, muslime
© afp, ODD ANDERSEN

Seit Samstag war es zu den bisher schwersten Unruhen seit Mubaraks Rücktritt gekommen. Dabei gab es mindestens 40 Tote und mehr als 2.000 Verletzte. Die Waffenruhe galt ab 6.00 Uhr am Donnerstagmorgen (Ortszeit). Sie wurde von ägyptischen Geistlichen ausgehandelt und schien bei Sonnenuntergang noch zu halten.

"Wir gehen nicht, er geht", skandierten Demonstranten auf dem Tahrir-Platz. Sie bezogen sich auf den Vorsitzenden des Militärrates, Feldmarschall Hussein Tantawi, der dem gestürzten Präsidenten Mubarak 20 Jahre als Verteidigungsminister diente.

"Geh Marschall, Ägypten soll nicht von einem Feldmarschall regiert werden", riefen einige Demonstranten. "Die Streitkräfte sind wie die Polizei, ein Mittel der Unterdrückung", sagte Demonstrantin Majada Chalaf.

Vader

Nur Blender oder gar ein Psychopath? Guttenberg und seine mögliche Rückkehr

Karl-Theodor zu Guttenberg arbeitet emsig an seiner Rückkehr auf die politische Bühne: Zuerst kehrt er in Kanada in die Öffentlichkeit zurück. Dann wird das baldige Erscheinen seines Buches mit dem vielsagenden Titel "Vorerst gescheitert" angekündigt. Und nun hat er auch in Sachen "Plagiatsaffäre um seine Doktorarbeit" nichts mehr zu befürchten: Die Staatsanwaltschaft Hof stellt das Verfahren gegen den CSU-Politiker ein - gegen die Zahlung einer Geldauflage: Guttenberg muss 20.000 Euro berappen - zugunsten der Deutschen Kinderkrebshilfe. Stellt sich die Frage: Kommt der Ex-Verteidigungsminister damit zu billig davon? Und: Ist der Weg zurück auf die politische Bühne für ihn nun frei? Die Vorstellungen bei der Beantwortung dieser Fragen klaffen auseinander: Während sich der 39-Jährige ein baldiges Comeback vorstellen kann, spricht die deutsche Presse von "wenig Empfinden für Reue und Anstand" und auch Hubertus Volmer von n-tv.de meint, die CSU solle den Mut haben, Nein zu sagen.
guttenberg
© DPA

Für den Nordbayerischen Kurier hat die Staatsanwaltschaft in Hof "sich im Fall des Plagiators Karl-Theodor zu Guttenberg die Note Summa cum Milde verdient". Die Kommentatoren aus Bayreuth sind von dem Verfahrensende sichtlich enttäuscht: "Mit einem schärferen Vorgehen im dreistesten Plagiatsfall, den es in Deutschland bislang gegeben hat, hätte die Justiz in Hof ein Zeichen setzen können: Sie hätte dem Begriff des geistigen Eigentums endlich den hohen Wert verschaffen können, der ihm zusteht", ist hier zu lesen. Das Ergebnis sei somit "für alle, die in ihre Doktorarbeit viele Jahre harter Arbeit investieren, ein Schlag ins Gesicht".

"Unabhängig von der juristischen bleibt die moralische Bewertung", konstatiert der Mannheimer Morgen. Schuld und Sühne stünden hier "in keinem Verhältnis": "Mit neuer Frisur und Kontaktlinsen ist es nicht getan. Der 39-Jährige sollte deutlich länger als ein halbes Jahr im US-Exil bleiben - und sich mit wohlfeiler Kritik an den europäischen Regierungen zurückhalten. Seltsam, dass einer, der sich wie kein anderer Politiker auf Inszenierungen und Stilfragen versteht, so wenig Empfinden für Reue und Anstand hat. Seine astronomischen Beliebtheitswerte verdankte Guttenberg nicht nur Optik und Rhetorik. Er hatte die seltene Gabe, Menschen für sich zu begeistern". Dieses Vertrauen müsse Guttenberg erst einmal zurückgewinnen. "Mit Demut."

Cult

Geldspritzen mit Hintergedanken - der alltägliche Einfluss der Pharmaindustrie

Bevor ein Medikament in die Apotheken kommt, wird es klinisch getestet, seine Wirksamkeit untersucht. An der Medizinischen Fakultät der Uni Leipzig werden diese Testreihen meist von Pharmaunternehmen finanziert. Die Wissenschaft ist auf das Geld angewiesen. Doch das Sponsoring wirkt sich mitunter auf die Studienergebnisse aus, sagen Forscher - ein schmaler Grat.
Waage - Ungleichgewicht
© Britta VeltzkeUngleich verteilt: Klinische Studien werden überwiegend aus Mitteln der Pharmaindustrie finanziert.

Die Pharmaindustrie hat zur Get-Together-Party geladen: „In gemütlicher, lockerer Atmosphäre werden Getränke gereicht sowie ein Buffet angeboten", heißt es auf der Homepage der Anästhesietage. Auf dem Messegelände Leipzig tauschten sich vor zwei Wochen Ärzte, Studierende und Industrievertreter aus fünf Bundesländern über Schmerztherapien und Intensivmedizin aus. Studenten besuchten den Kongress kostenlos - dazu verteilten Pharmaunternehmen wie Pfizer und Co. massenhaft Kugelschreiber und Werbetaschen. Kleinigkeiten, die den Mediziner nachhaltig an die spendablen Unternehmen erinnern sollen.

Ärzte und die, die es einmal werden wollen, sind eine stark umworbene Berufsgruppe. Denn die Mediziner sichern mit den Medikamenten, die sie verschreiben, die Existenz der Pharmaindustrie.

Kommentar: Lesen Sie auch diesen Artikel: Korrupte Medizin.


Vader

Jemen: Regierungstruppen töten fünf Demonstranten

Im Jemen ist es trotz des angekündigten Rücktritts des jemenitischen Staatspräsidenten Ali Abdullah Saleh zu Zusammenstößen zwischen Regierungstruppen und Demonstranten gekommen. Dabei haben Regierungstruppen offenbar fünf Demonstranten getötet.

Trotz des angekündigten Rücktritts des jemenitischen Staatspräsidenten Ali Abdullah Saleh ist es im Jemen erneut zu Zusammenstößen gekommen. Regierungstruppen töteten nach Angaben von Ärzten eines Feldhospitals in der Hauptstadt Sanaa fünf Demonstranten. Diese verlangten, dass Saleh ungeachtet seines Rücktritts wegen des gewalttätigen Vorgehens der Regierungskräfte und wegen Korruption der Prozess gemacht werden solle.

„Keine Immunität für den Mörder“, riefen Demonstranten, die am Donnerstag in Sanaa kampierten. Regierungstreue Truppen hätten in dem Lager das Feuer eröffnet, sagte der Arzt Gameela Abdullah. Fünf Demonstranten seien ums Leben gekommen.

Cult

Bundestag erhebt sich für Mordopfer der Neonazis

Fahndungspannen und falsche Verdächtigungen: Die Bundestagsabgeordneten haben die Angehörigen der Opfer des braunen Terrors offiziell um Entschuldigung gebeten. "Wir sind beschämt", sagte Bundestagspräsident Norbert Lammert.


Mit einem Akt der Demut hat der Bundestag am Dienstag der Opfer der Neonazi-Mordserie gedacht: Die Abgeordneten erhoben sich, als Bundestagspräsident Norbert Lammert zum Auftakt der Generaldebatte über die Neonazi-Affäre für den Bundestag Trauer, Betroffenheit und Bestürzung über die Mordserie zum Ausdruck brachte.

"Wir wissen um unsere Verantwortung"

"Wir sind beschämt, dass die Sicherheitsbehörden der Länder und des Bundes die über Jahre hinweg geplanten und ausgeführten Verbrechen weder rechtzeitig aufdecken noch verhindern konnten", sagte Lammert. "Wir wissen um unsere Verantwortung."

Er bat die Angehörigen der Opfer wegen der Fahndungspannen und falschen Verdächtigungen um Entschuldigung. Die Ermittler waren jahrelang nicht von einem rechtsextremistischen Hintergrund ausgegangen, sondern von Taten im Zusammenhang mit Schutzgeld-Erpressungen. Lammert sagte, die Abgeordneten des Bundestags seien fest entschlossen, die Ereignisse und ihre Hintergründe aufzuklären und sicherzustellen, dass das in der Verfassung garantierte Grundrecht auf den Schutz von Leib und Leben für alle in Deutschland Geltung habe.

Star of David

Propaganda: Israel kann Iran bald nicht mehr vom Atombomben-Bau abhalten

Washington - Die Zeit, um den Iran vom Bau einer Atombombe abzuhalten, läuft nach Worten von Israels Verteidigungsminister Ehud Barak bald ab.

Es dauere wahrscheinlich nur noch neun Monate, bis praktisch niemand mehr den Iran dabei stoppen könne, sagte Barak laut einem am Samstag vorab veröffentlichten Fernseh-Interview mit CNN. Zugleich begrüßte der frühere israelische Ministerpräsident den jüngsten Bericht der UN-Atombehörde, wonach die Islamische Republik heimlich an einer Atombombe baut. Der Bericht habe die Welt ernüchtert und zu einer schnellen, intensiven Zusammenarbeit geführt, sagte Barak. Auch die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEA) erteilte dem Iran eine Rüge, um den Druck auf die Regierung in Teheran zu erhöhen. Die Islamische Republik beharrt darauf, dass das Atomprogramm ausschließlich zivilen Zielen dient.

Die USA wie auch Israel haben in der Vergangenheit nicht ausgeschlossen, dass sie Luftangriffe auf die Nuklearanlagen im Iran ausführen würden. Barak sagte auf eine entsprechende Frage lediglich: "Ich denke nicht, dass dies in der Öffentlichkeit diskutiert werden sollte."

Dollar

Erhöhung der Strom- und Gaspreise im Winter um bis zu 19%

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Der stetige Anstieg der Strom- und Gaspreise findet in diesem Winter seinen vorläufigen Höhepunkt. So ändern nach einer Auswertung von preisvergleich.de zum 1. Dezember 2011 und 1. Januar 2012 insgesamt 207 Energieanbieter ihre 1.194 Strom- und Gaspreis-Tarife. Im Schnitt werden die Preise um 5,8% anziehen. Darüber hinaus haben 57 Versorger zwar Preisänderungen angegeben, ohne aber konkretere Angaben zu machen. Unter anderem der Großversorger E.ON Thüringer Energie AG.

Für viele Stromkunden wird es ab Dezember und Januar im Schnitt um 4% teurer. Dies ergab die Auswertung von aktuell 121 Anbietern mit 858 Tarifen bei denen die Erhöhung bereits jetzt beschlossen ist. Rechnet man dies auf eine 3-Köpfige Familie hoch und nimmt einen Verbrauch von 3.500 kWh als Richtschnur, entspricht diese Erhöhung einer Mehrbelastung der Haushaltskasse von rund 40 € pro Jahr. Insgesamt sind von der Erhöhung der Preise circa 8 Millionen Haushalte betroffen.

Dollar

Gefangene der Geldillusion



Das System wackelt und es macht sich langsam Panik breit. Der Zerfall der herrschenden Ordnung und die Gefahr, die diese mit sich bringt sind jedoch nur Folgen einer unhinterfragten Gläubigkeit an ein Geld, das als eine verzinste Schuldanerkennung von den Banken aus dem Nichts geschaffen wird. Die Welt leidet an einem illusionären Paradigma und vermag deswegen nicht, die Krise zu lösen.

In diesen Tagen steigt die Spannung im System. Die Angst vor dem Zusammenbruch des Finanzsystems wächst, ständig werden neue Rettungspakete geschnürt, die gehabten Rezepte versagen und es wird immer deutlicher, dass Politiker wie Ökonomen keine schlüssige Antwort auf die Schuldenkrise haben. Man fragt sich: wie kann es sein, dass die ganze Welt hoffnungslos in einer Schuldenspirale gefangen ist?

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Propaganda: New Yorker Polizei nimmt Al-Kaida-Sympathisanten fest

In New York hat die Polizei einen Bombenanschlag vereitelt. Bei dem Täter soll es sich um einen Islamisten handeln, der mit Rohrbomben Regierungseinrichtungen, Postämter und heimkehrende Afghanistan-Soldaten angreifen wollte.


In New York ist nach Angaben der Behörden erneut ein Terroranschlag vereitelt worden. Wie Bürgermeister Michael Bloomberg am Sonntagabend mitteilte, wurde ein Mann festgenommen, der mit Rohrbomben Regierungseinrichtungen und Soldaten angreifen wollte. Der 27-Jährige sei länger beobachtet worden. Am Samstag hätten die Fahnder zugegriffen, weil die Gefahr eines baldigen Anschlags bestanden habe. Der Mann habe allein gehandelt, aber beeinflusst vom Terrornetzwerk Al-Kaida.

Der 27-jährige Jose Pimentel stammt den Angaben zufolge aus der Dominikanischen Republik, ist aber US-Bürger und hat die längste Zeit seines Lebens in Manhattan verbracht. "Das ist genau die Art von Gefahr, vor der das FBI immer warnt", sagte Bloomberg: "Ein Bürger unseres Landes, der von Al-Kaida indoktriniert wurde."

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Niederländische Partei will Occupy-Aktivisten Sozialhilfe streichen

Amsterdam - Die niederländische Regierungspartei VVD will Aktivisten der Occupy-Bewegung die Sozialhilfe streichen. Der VVD-Politiker Boudewijn Revis erklärte am Samstag, die Regierung solle Beamte in das Occupy-Lager außerhalb von Den Haag entsenden und prüfen, ob unter den Demonstranten dort Empfänger von staatlicher Hilfe seien. "Wenn Sie wirklich zeigen wollen, dass Sie eine bessere Wirtschaft wollen, dann gehen Sie arbeiten", sagte Revis.

Die rechtsliberale VVD führt die konservative Regierungspartei in den Niederlanden an. Aktivsten der Occupy-Bewegung haben außerhalb von Den Haag rund 25 Zelte errichtet. Sie fordern eine Reform des Bankensektors und eine gerechtere Verteilung der Einkommen.