Puppenspieler
Die umstrittene automatische Gesichtserkennung bei Facebook-Fotos ist jetzt auch in Deutschland aktiviert. Wenn Nutzer Bilder beim Online-Netzwerk hochladen, prüft jetzt eine Software automatisch die Bilder und schlägt den Nutzern vor, ihre Facebook-Freunde in den Fotos zu markieren. Was deutsche Datenschützer besonders kritisieren: Die Funktion ist standardmäßig eingeschaltet, wer sie nicht will, muss sie aktiv abschalten.
Sanaa/Hanoi/Tel Aviv . Der Machtkampf zwischen dem umstrittenen Präsidenten Ali Abdullah Salih und einflussreichen Gegnern aus seinem eigenen Haschid-Stamm wird immer blutiger. Nachdem der 69-Jährige am Freitag einen Anschlag überlebt hatte, feuerten seine Gefolgsleute am Samstag Granaten auf das Haus des Oppositionspolitikers Scheich Hamid al-Ahmar in Sanaa ab. Zehn Menschen seien getötet und mindestens 35 weitere zum Teil schwer verletzt worden, berichtete die Nachrichtenwebsite News Yemen.
Am Mittwoch hätte Präsident Barack Obama im Kongress fast ein außenpolitisches Debakel erlebt. 74 Tage nach dem Beginn des Libyen-Angriffs verlangten Abgeordnete beider Parteien ein Ende der amerikanischen Beteiligung.
Um ein Haar hätten sie eine Abstimmung über einen Antrag auf Rückzug durchgesetzt. In letzter Minute schaffte es der Republikaner John Boehner, Sprecher des Repräsentantenhauses, die Angelegenheit zu vertagen, um sie zunächst einmal auszudiskutieren.
Der Streit um die Staatsfinanzen in den USA verschärft sich. Die Republikaner im US-Repräsentantenhaus haben ein Gesetz zur dringend notwendigen Erhöhung der Schuldenobergrenze abgeschmettert.
318 Abgeordnete lehnten am Dienstag (Ortszeit) eine Erhöhung des Limits von derzeit 14,3 Billionen Dollar (9,94 Billionen Euro) ohne gleichzeitige Einsparungsvorschläge ab. Auch 82 Demokraten votierten dagegen. Lediglich 97 Abgeordnete stimmten mit Ja.
Durch die Abstimmung wird der Druck auf Präsident Barack Obama weiter erhöht. Finanzminister Timothy Geithner hatte bereits gewarnt, dass die derzeitige Schuldenobergrenze spätestens Anfang August erreicht sei. Wenn es bis dahin keine Einigung gebe und das Limit nicht angehoben werden sollten, drohten der USA Zahlungsunfähigkeit mit "katastrophalen wirtschaftlichen Konsequenzen".
Die Nato hat sich für einen Luftangriff im Südwesten Afghanistans entschuldigt, bei dem nach afghanischen Angaben 14 Frauen und Kinder getötet wurden. Der Angriff habe Aufständischen gegolten, die zuvor einen Anschlag im Bezirk Nawsad verübt hätten, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung von US-General David Petraeus, US-Generalleutnant David Rodriguez und US-Generalmajor John Toolan.
Man werde untersuchen, warum die Zivilisten getroffen worden seien, und sich um eine Entschädigung der Hinterbliebenen bemühen. Oberstes Ziel der Nato sei es, den Tod von Zivilpersonen zu verhindern. Der afghanische Präsident Hamid Karsai verurteilte den Luftangriff in einer Erklärung scharf. „Den amerikanischen und den Nato-Truppen ist wiederholt gesagt worden, dass solche unkoordinierten Operationen nur unschuldige Zivilpersonen töten und unmenschlich sind“, erklärte Karsai am Sonntag. „Offenbar haben sie diese Lektion nicht gelernt. Dies wird die letzte Warnung an die Nato und die amerikanischen Streitkräfte und an die US-Regierung sein.“
Hamburg/Berlin - RWE hält sich noch bedeckt. Ob der Energieriese gegen die ungeliebte Brennelementesteuer klagen will, lässt der Konzern bislang offen. Anders dagegen Branchenprimus E.on: Nach Informationen des "Handelsblatts" aus Unternehmenskreisen bereitet der Konzern bereits eine Klage vor.
Andere dürften folgen, sagt Ralf Güldner, Präsident des Lobbyverbands Deutsches Atomforum. Er rechne in Kürze mit ersten Klagen der Stromwirtschaft gegen die Steuer, die auch nach dem beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie erhoben werden soll. "Das wird sich in den nächsten Tagen und Wochen ergeben", sagte Güldner am Dienstag im Deutschlandfunk.
BERLIN taz | Der Kurznachrichtendienst Twitter hat die persönlichen Daten des britischen Nutzers Ahmed Khan preisgegeben. Der Gemeinderat von South Tyneside versucht derweil gegen den anonymen politischen Blog Mr. Monkey juristisch vorzugehen. Laut Medienangaben wurde in diesem angeblich über interne Angelegenheiten des Bezirks getratscht.
Der Rat wolle nun den Verantwortlichen suchen, weil Politiker und Mitarbeiter heftig beleidigt wurden, wie die BBC berichtet. Im Verleumdungsstreit wurde die Herausgabe der Nutzer-Daten vor einem kalifornischen Gericht erzwungen. Der Twitter-Nutzer Ahmed Khan soll hinter dem Blog Mr. Monkey stehen.
Im südjemenitischen Tais haben Sicherheitskräfte auf Demonstranten geschossen und Ärzten zufolge mindestens 15 von ihnen getötet. Andere Augenzeugen sprachen von mindestens 20 Toten. Es werde damit gerechnet, dass die Zahl der Toten weiter steige, hieß es. Hunderte Menschen seien bei den Auseinandersetzungen am Sonntagabend verletzt worden.
Die Polizei war mit scharfer Munition, Tränengas und Wasserwerfern gegen die Demonstranten vorgegangen, die seit Tagen auf dem zentralen Platz campierten und eine Freilassung inhaftierter Regimegegner forderten.
Der Sprecher des Provinzgouverneurs, Daud Ahmadi, sagte, bei dem Bombardement in der Nacht zu Sonntag seien fünf Mädchen, sieben Jungen und zwei Frauen ums Leben gekommen. Drei Kinder, eine Frau und zwei Männer seien verletzt worden. US-Truppen seien zunächst von Taliban-Kämpfern beschossen worden und hätten um Luftunterstützung gebeten. Die Nato-Flugzeuge hätten daraufhin zwei Wohnhäuser mit Zivilisten bombardiert.
Vier Bundeswehrsoldaten seien bei dem Attentat am Samstagnachmittag im Gouverneursgebäude in Talokan, der Hauptstadt der Provinz Tachar, leicht und ein weiterer schwer verletzt worden, teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr mit. Unter den Verwundeten ist der Kommandeur des Regionalkommandos Nord der NATO-Truppe ISAF, Markus Kneip, der nach Angaben des Leiters des Einsatzführungskommandos, Generalleutnant Rainer Glatz, leicht verletzt wurde.
Angaben über die weiteren Opferzahlen konnte die Bundeswehr zunächst nicht machen. Nach Angaben des afghanischen Innenministeriums liegt die Zahl der Verletzten bei mindestens zwölf. Der Sprecher der Provinzregierung von Tachar, Fais Mohammed Tawhidi, sprach zudem von vier getöteten Afghanen, darunter der Polizeichef von Nordafghanistan, Mohammed Daud Daud, und der Polizeichef von Tachar. Das Attentat wurde im Gebäude des Provinzgouverneurs Abdul Dschabar Takwa verübt. Dieser wurde verletzt.
Kommentar: Es ist interessant zu beobachten, sobald es um Verhandlungen geht Afghanistan zu verlassen oder mehr Vertrauen zu gewinnen, dass auf einmal "Terroristen" auftauchen und alles beim Status quo bleibt. Höchstwahrscheinlich liegt es daran, dass Afghanistan strategisch zu wichtig ist - Öl und zum Beispiel auch die Lage des Landes - um Afghanistan wirklich verlassen zu wollen.