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Saudi-Arabien König Abdullah sagt Frauen das Wahlrecht zu, aber erst für 2015

Saudi-Araberinnen sollen künftig wählen und gewählt werden dürfen. König Abdullah bin Abdulasis al-Saud sagte den Frauen am Sonntag in einer fünfminütigen Rede das aktive und passive Wahlrecht zu. Doch erst 2015 könnte es tatsächlich so weit sein.
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© DPAWahlrecht für Frauen: König Abdullah sorgt für eine kleine Sensation in Saudi-Arabien

Saudi-Arabien, eine Bastion des ultra-konservativen Islam, führt das Wahlrecht für Frauen ein. Das kündigte der saudische König Abdullah am Sonntag überraschend in einer Ansprache vor dem Schura-Rat (Parlament) in Riad an. In den Genuss ihres neuen Wahlrechts werden die saudischen Frauen aber frühestens 2015 kommen. Bei den Kommunalwahlen an diesem Donnerstag werden sie ihre Stimme noch nicht abgeben können.

Den Worten Abdullahs zufolge werden Frauen künftig sowohl in den Schura-Rat ernannt werden können als auch bei Kommunalwahlen als Kandidatinnen antreten und als Wählerinnen ihre Stimme abgeben dürfen. "Weil wir es ablehnen, den Frauen Rollen in der Gesellschaft zu verwehren, die im Einklang mit der Scharia (islamisches Recht) stehen, haben wir dies nach reiflichen Überlegungen mit unseren obersten Religionsgelehrten und anderen Persönlichkeiten beschlossen", erklärte Abdullah in seiner Rede.

Bad Guys

UN-Initiative der Palästinenser - Alter Konflikt vor "neuem" Publikum

Das Drama um die Anerkennung eines Palästinenserstaates tritt an diesem Abend in seine finale Phase. US-Präsident Obama fürchtet, der Antrag auf Unabhängigkeit könne ein Blutbad auslösen. Dabei ist der diplomatische Vorstoß eine Abkehr von der Vergangenheit. Es gibt neue Mitspieler, neue Ideen - und Bedingungen, die ein politisches Erdbeben auslösen könnten.

Der Krimi in New York um die Anerkennung eines Palästinenserstaates tritt in seine finale Phase, und die düsteren Prognosen aus Washington, Tel Aviv und Berlin bezüglich der Folgen erreichen dramatische Dimensionen.

Mit UN-Resolutionen sei Frieden nicht zu erreichen, warnt US-Präsident Obama; und mit seinem Aufnahmeantrag bei den Vereinten Nationen könne Palästinenser-Präsident Abbas ein Blutbad auslösen. Als seien die Vereinten Nationen, wo 1947 der erste Teilungsplan für Palästina verabschiedet wurde, eine obskure Hinterhofveranstaltung, als hätte Amerika nicht eben vor diesem Forum auf einen Regimewechsel in Libyen und Syrien gedrungen - mit dem Hinweis auf Frieden und Selbstbestimmung.

Dabei beweist der diplomatische Vorstoß der Palästinenser nach Jahrzehnten voller Entführungen und Anschläge doch gerade, dass eine Abkehr von den Methoden der Vergangenheit stattfinden soll. 20 Jahre lang habe er kein solches Vertrauen mehr in die Kraft der Gewaltlosigkeit erlebt, hat Mahmud Abbas in New York gesagt.

Kommentar: Kriege werden nicht aus Schwäche geführt, sondern aus profit- und machtgierigen Motiven, einfach des Krieges wegen und der Lust des Psychopathen Leid zu erschaffen.


Bad Guys

"NS-Seilschaft im BND": Nazi-Mörder spionierte für Deutschland

Nazi-Mörder Rauff
© APRauff kurz nach seiner Festnahme durch die Amerikaner im April 1945 in Mailand. Im Dezember 1946 gelang ihm die Flucht.

Der Bundesnachrichtendienst beschäftigte einen Nazi-Mörder als Spion in Südamerika. Der Mann konnte sogar unbehelligt nach Deutschland reisen, als bereits ein Haftbefehl gegen ihn bestand. Als die deutsche Justiz ihn in Chile verhaften ließ, übernahm der BND einen Teil der Anwaltskosten.

Ein Mitverantwortlicher am nationalsozialistischen Massenmord an den Juden stand nach Informationen der Bild-Zeitung jahrelang im Dienst des Bundesnachrichtendienstes (BND). Als SS-Offizier hatte Walther Rauff die Entwicklung und den Einsatz von Gaswagen verantwortet, in denen Menschen qualvoll mit Abgasen erstickt wurden. Bodo Hechelhammer, Leiter der Forschungs- und Arbeitsgruppe "Geschichte des BND", sagte der Zeitung: "Walther Rauff war von 1958 bis 1962 als nachrichtendienstliche Verbindung für den BND in Südamerika tätig. Insgesamt bekam er dafür mehr als 70.000 D-Mark Honorar." Rauff starb 1984 in Chile.

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Studie: Pharma-Chefs verdienen am besten

Düsseldorf (dpa) - Geht es ums Geld, lohnt sich eine Karriere in der Pharmabranche: Laut einer Studie verdienen Geschäftsführer in dem Wirtschaftszweig am meisten, nämlich bis zu 590 000 Euro im Jahr.

Im Schnitt gehen Geschäftsführer einer GmbH mit 212 000 Euro inklusive Boni nach Hause, ergab eine Untersuchung von Kienbaum Management Consultants, die der «WirtschaftsWoche» vorliegt. Dies war eine Steigerung von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Hinter den Pharma-Managern rangieren die Spitzenkräfte in der Chemie (bis zu 535 000 Euro), der Metallindustrie (524 000 Euro) und der Finanzbranche (470 000 Euro). Vergleichsweise schlecht werden die Geschäftsführer von Verbänden, Instituten und Krankenhäusern bezahlt, deren Gehälter höchstens 178 000 Euro betragen.

Die Unterschiede in der Bezahlung sind insgesamt betrachtet recht groß: 37 Prozent der GmbH-Chefs bekommen laut der Untersuchung weniger als 200 000 Euro, 15 Prozent dagegen ein Jahresgehalt von mehr als 500 000 Euro.

Kommentar: Jene Pharma-Chefs, deren alltäglicher Job darin besteht, die Bevölkerungen dieser Welt zu vergiften, werden auch noch reich dafür belohnt.


Cards

Bundesrat verhindert dummes Gesetz zur CO2-Entsorgung

Treibhausgase im Boden entsorgen, um die Klimaerwärmung zu bremsen - das wollte die Bundesregierung erproben. Doch die Länder haben sich quergestellt: Der Bundesrat hat den Gesetzesvorstoß abgelehnt. Jetzt droht ein Verfahren mit der EU.
testanlage,schwarze pumpe
© DPACCS-Testanlage Schwarze Pumpe: CO2-Entsorgung unter Druck

Berlin - In Deutschland wird es vorerst keine unterirdischen Lager geben, in denen Kohlendioxid aus Kraftwerken und Industriebetrieben gespeichert wird. Der Bundesrat lehnte am Freitag einen Gesetzesvorstoß des Bundes ab, mit dem das Treibhausgas zunächst testweise in ehemaligen Gasspeichern gelagert werden sollte. Die Regierung wollte die Technologie bis 2017 erproben lassen - mit zwei bis drei Lagern, die über Kapazitäten von maximal je drei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr verfügen.

Die sogenannte CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage) gilt als Voraussetzung, um in Deutschland Kohlekraftwerke auf Dauer wirtschaftlich betreiben zu können, da sonst Rechte zum CO2-Ausstoß an der Börse gekauft werden müssen. Deutschland droht nun aber auch ein Vertragsverletzungsverfahren, da die EU-CCS-Richtlinie eigentlich schon im Juni in nationales Recht umgesetzt werden musste.

Vader

Militär greift Demonstranten an: Mindestens 17 Tote im Jemen

Regierungstruppen in Sanaa
© dpaRegierungstruppen fahren durch die Straßen von Sanaa Patrouille.
Die Soldaten des jemenitischen Präsidenten Ali Abdallah Saleh greifen das Protestcamp in der Hauptstadt Sanaa an. Scharfschützen geben von Dächern Schüsse ab. Mindestens 17 Demonstranten werden getötet. Der ausgerufene Waffenstillstand zwischen Regierung und Opposition ist nur Makulatur.

Beim nächtlichen Angriff regierungstreuer Truppen auf ein Protestcamp in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa sind nach neuen Angaben mindestens 17 Menschen getötet worden. 54 Menschen seien beim gewaltsamen Vorgehen gegen die Demonstranten auf dem Platz des Wandels verletzt worden, sagten Ärzte. Zunächst war von lediglich fünf Toten die Rede gewesen.

Heftige Kämpfe gegen die Opposition

Soldaten von Präsident Ali Abdallah Saleh hatten den seit Monaten besetzten Platz nach Angaben von Augenzeugen und Ärzten in der Nacht attackiert. Scharfschützen hätten zudem Schüsse von Dächern abgegeben. Den Angaben zufolge versuchten die Truppen, den Platz zu stürmen. Dort sei es dann zu heftigen Kämpfen mit Einheiten des zur Opposition übergelaufenen Generals Ali Mohsen el Ahmar gekommen. Auch in anderen Teilen Sanaas gab es demnach heftige Gefechte.

Nuke

Uranfund in Libyen - Rebellen stoßen auf "Yellow Cake"

Tausende blaue Fässer, einige mit der Aufschrift "radioaktiv": Die libyschen Revolutionskräfte haben in einer Militärbasis Roh-Uran, so genannten "Yellow Cake" entdeckt. Die Internationale Atomenergie-Behörde will die Überreste von Gaddafis Atomprogramm jetzt untersuchen.

Revolutionskräfte des Übergangsrates in Libyen haben in einer Militärbasis radioaktives Material entdeckt. Die vormaligen Rebellen fanden in zwei großen Lagern tausende blaue Fässer nahe der Wüstenstadt Sebha. Einige der Bottiche seien mit der Aufschrift "radioaktiv" versehen.

"Wir können bestätigen, dass es an einem Standort nahe der zentrallibyschen Stadt Sabha Fässer mit Yellow Cake (Roh-Uran) gibt", sagte eine Sprecherin der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA). Das unter der Regierung des untergetauchten Machthabers Muammar el Gaddafi dort gelagerte Material sei der IAEA seinerzeit gemeldet worden und werde untersucht, sobald sich die Lage in Libyen stabilisiert habe.

USA

Pakistan droht USA mit Ende der Partnerschaft

Nach massiven Vorwürfen von US-Generalstabschef Mike Mullen droht die pakistanische Regierung Washington mit der Aufkündigung der Partnerschaft.

pakistan usa
© Unbekannt
Washington/Islamabad/New York (dpa) - Nach massiven Vorwürfen von US-Generalstabschef Mike Mullen droht die pakistanische Regierung Washington mit der Aufkündigung der Partnerschaft.

Sollten die USA weiterhin ihr Land und ihr Volk verprellen, würden sie «einen Alliierten verlieren», sagte Außenministerin Hinna Rabbani Khar nach Medienberichten vom Freitag.

Mullen hatte zuvor erklärt, der pakistanische Militärgeheimdienst ISI sei beim Angriff auf die US-Botschaft in Kabul in der vergangenen Woche beteiligt gewesen. Er hatte von einer Gefährdung der Beziehungen gesprochen.

Das Verhältnis der USA zur Atommacht Pakistan ist seit längerem gespannt. Die USA werfen Pakistan vor, nicht entschlossen genug gegen Terroristen vorzugehen. Vor allem seit der Tötung von Osama bin Laden Anfang Mai durch US-Spezialtruppen in Pakistan wird der Ton zusehends rauer.

Beaker

Rückschau Das Beste aus dem Web: Wie ehrlich sind Wissenschaftler?

Wahrscheinlich manipulieren Wissenschaftler bei ihren Veröffentlichungen öfter die Daten, als man meinen würde, so eine neue Studie

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Spektakuläre Fälle des Betrugs oder von Fälschungen in den Wissenschaften wie der des Südkoreaners Hwang Woo-Suk, der vorgab, menschliche embryonale Stammzellen hergestellt zu haben (Korean Cloning Hero Deconstructed Online), und von der Zeitschrift Science gefeiert wurde, oder des Physikers Jan Hendrik Schön kommen immer mal wieder vor (Schlampen, Manipulieren, Fälschen). Unbekannt und daher sehr umstritten ist allerdings die Dunkelziffer, wie häufig sich Betrügereien tatsächlich bei den Wissenschaftlern ereignen.

Daniele Fanelli von der University of Edinburgh hat in seiner Studie, die in der Open-Access-Zeitschrift PLoS ONE erschienen ist, eine erste Metaanalyse von Umfragen unter Wissenschaftlern durchgeführt. Betrügereien oder Fälschungen sind demnach gar nicht so selten, besonders anfällig ist dafür, wenig überraschend, die medizinische und pharmazeutische Forschung. Die bekannt gewordenen Fälle sind vermutlich nur die Spitze des Eisbergs.

Um die Umfragen, die in verschiedenen Ländern unter Wissenschaftlern unterschiedlicher Fächer mit unterschiedlichen Methoden und Fragen ausgeführt wurden, vergleichbar zu machen, konzentrierte sich Fanelli auf die Angaben der Wissenschaftler, die zugaben, eine bestimmte Betrugsart zumindest einmal schon begangen zu haben oder einen Kollegen zu kennen, der dies gemacht hat. Nicht einbezogen wurden dabei Plagiatsfälle, die vermutlich auch häufig im digitalen Zeitalter durch leichtes Cut & Paste auftreten (aber auch leichter aufgedeckt werden können) oder aber unethische Autorenschaften in den Wissenschaften, die nicht weniger häufig sind. Plagiate wurden deshalb nicht einbezogen, weil sie das wissenschaftliche Wissen selbst nicht so beschädigen würden wie die Fälschung oder Fabrikation von Daten. Allerdings macht Fanelli deutlich, dass wissenschaftliches Fehlverhalten schwer zu definieren ist. Für seine Metaanalyse wertete er 18 Umfragen aus, die er als hinreichend kompatibel erachtete.

Kommentar: Auch die CO2 bzw. die Erderwärmungstheorie ist nicht ohne gefälschte Daten ausgekommen.
Der Klimagate-Skandal ist wahrscheinlich nur mehr sehr wenigen in Erinnerung geblieben.
Was damit zusammenhängen mag, dass die Medien nicht in der Größenordnung und Häufigkeit berichteten, wie es normalerweise der Fall ist.

Lesen Sie hierzu auch: Die CO2-Theorie ist nur geniale Propaganda.


Sheriff

Eklat bei UN-Vollversammlung Ahmadinedschad sorgt für Empörung

Die Rede von Mahmud Ahmadinedschad wurde mit Spannung erwartet. Weniger, weil man erhellende Antworten vom iranischen Präsidenten erwartete, mehr wegen der Reaktion der anderen. Und richtig: Ahmadinedschad hat wieder für einen Eklat bei den UN gesorgt.

Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat den Westen für alle Übel dieser Welt verantwortlich gemacht und damit wieder einmal einen Eklat bei den Vereinten Nationen ausgelöst. Delegationen Dutzender Staaten, auch Deutschlands, verließen demonstrativ den Saal, als Ahmadinedschad den Holocaust als Ausrede für Zahlungen an Israel bezeichnete und vom "Massenmord" an Palästinensern sprach.

"Wirkliche Freiheit, Gerechtigkeit, Frieden und Glück sind das Recht aller Nationen. Das kann nicht von der Arroganz und den Gewehrläufen der Nato unterdrückt werden", sagte er. Die Medien seien unter einer "imperialistischen Knechtschaft und schweigen jeden tot, der den Holocaust und die Ereignisse des 11. Septembers 2001 infragestellt." Vor einem Jahr hatte Ahmadinedschad für einen ähnlichen Eklat gesorgt, als er behauptete, die Amerikaner hätten die Anschläge, bei denen fast 3000 Menschen starben, selbst inszeniert. In diesem Jahr wiederholte er diese Anschuldigungen.