PuppenspielerS


Camcorder

Arabische Liga schickt erste Beobachter nach Syrien

Kairo. Bei erneuten Kämpfen im Norden und im Zentrum Syriens sind mindestens sechs Menschen getötet worden. Syrische Streitkräfte hätten in der Rebellenhochburg Homs und in Nord-Syrien Jagd auf Deserteure und Aktivisten gemacht, teilte die Organisation Syrisches Observatorium für Menschenrechte mit.

Unterdessen kündigte die Arabische Liga für morgen die Entsendung einer Beobachtergruppe an. Das Team soll eine größere Mission vorbereiten und damit auf einen arabischen Plan zur Beendigung der Gewalt hinarbeiten. Am Montag hatte Syrien nach wochenlangem Widerstand zugestimmt, internationale Beobachter ins Land zu lassen. Seit neun Monaten hält in Syrien ein blutiger Aufstand gegen die Regierung an. Nach UN-Schätzungen gab es bislang mindestens 5000 Tote.

dpad

Beaker

Pandemiegefahr: Supervirus im Labor entwickelt - Forschungsergebnisse sollen nicht veröffentlicht werden

Geflügelfarm/Vogelgrippe
© AP (Vincent Yu)
In Hongkong ist die Vogelgrippe "H5N1" wieder aufgetaucht. Vor diesem Hintergrund eskaliert die Auseinandersetzung um H5N1-Viren, die in Labors erzeugt wurden und viel gefährlicher sind als jene aus der Natur.

Auf einem Geflügelmarkt in Hongkong ist das gefürchtetste aller Grippeviren aufgetaucht, das der Hühnergrippe H5N1 (der Name kommt von Proteinen in der Virenhülle). 17.000 Hühner wurden in den vergangenen Tagen notgeschlachtet, lebendes Geflügel darf drei Wochen nicht gehandelt werden.

Denn H5N1 ist nicht nur für Vögel tödlich - Millionen fielen dem Virus seit Ende der 1990er in Ostasien zum Opfer - , sondern auch für Menschen. Seit 2003 haben sich 573 Personen angesteckt, fast zwei Drittel starben: 331. Die gefürchtete „Spanische Grippe“, die 1918/19 in Europa wütete, tötete nur 2,5 Prozent der Infizierten.

Allerdings wurden damals Millionen Menschen infiziert, denn die Spanische Grippe geht von einem Menschen auf den anderen über. H5N1 tut das nicht, daher ist die Zahl der Infizierten gering: Das Virus traf vor allem Geflügelhalter, es „springt“ nur direkt von Tieren auf Menschen. Aber die Sorge ist groß, dass es mutieren könnte.

Das Teufelsrezept publizieren?

Und in zwei Labors haben Forscher auch dafür gesorgt: Sie haben H5N1-Viren gebaut, die von einem Frettchen - sie sind in puncto Grippe dem Menschen am ähnlichsten - auf das andere gehen. Einer der Forscher ist Ron Fouchier (Rotterdam), er weiß um die potenziellen Folgen seiner Tat: „Es ist vermutlich eines der gefährlichsten Viren, das man herstellen kann.“

Stormtrooper

Demonstrationen in Ägypten: Militärrat entschuldigt sich für Gewalt gegen Frauen

Nachdem Internetbilder von Misshandlungen weiblicher Demonstranten aufgetaucht sind, hat sich der Oberste Militärrat für die Vorfälle entschuldigt. Unter anderem hatten Soldaten eine Frau bis auf den BH entblößt.


Nach der internationalen Kritik am brutalen Vorgehen der ägyptischen Sicherheitskräfte gegen Frauen hat sich auch der Oberste Militärrat gegen die Gewalttaten ausgesprochen und um Entschuldigung gebeten. Die Armee werde die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, erklärte der Rat am Dienstagabend. Einige Stunden zuvor demonstrierten in Kairo etwa 2000 Frauen gegen die Übergriffe.

Sie sei „schockiert“ über die Gewalt, hatte US-Außenministerin Hillary Clinton in ungewöhnlich kritischen Worten am Montag in einer Rede an der Georgetown-Universität in Washington gesagt. Die „systematische Erniedrigung ägyptischer Frauen“ bringe „Schande über den Staat“ und sei „einem großen Volk nicht angemessen“.

Bad Guys

Schlag gegen die Pressefreiheit: Türkische Polizei durchsucht linke Medien

Türkische Polizei durchsucht linke Medien. Militär setzt Angriffe auf PKK fort

Die türkische Polizei hat am Dienstag zu einem landesweiten Schlag gegen linke und prokurdische Medien ausgeholt. In sieben Provinzen wurden die Büros der Tageszeitung Özgür Gündem, der Nachrichtenagenturen Dicle und Etkin, Druckereien sowie Privatwohnungen durchsucht. In der durch Erdbeben zerstörten Stadt Van beschlagnahmte die Polizei in einem als Pressebüro dienenden Zelt alle Computerfestplatten. Unter den mindestens 35 Festgenommenen sind zahlreiche Journalisten, darunter auch ein Photograph der Presseagentur AFP sowie eine Reporterin der sozialistischen Tageszeitung BirGün.

Bereits am Sonntag hatte der türkische Innenminister Besir Atalay in einem Fernsehinterview deutlich gemacht, daß es sich bei der seit rund zweieinhalb Jahren laufenden Verhaftungswelle gegen prokurdische Politiker und Aktivisten um eine politische Kampagne der Regierung und nicht um eine Initiative der Justiz handelt. »Für die PKK und ihre terroristischen Einheiten sind das Inland, das Ausland, die Berge und alles zur gefährlichen Zone geworden«, so Atalay.

Star of David

Palästina: Frankreich wirft Israel “Provokation” vor

Frankreich sieht in dem jüngsten Beschluss Israels, Siedlungen auf palästinensischem Gebiet weiter auszubauen, eine “neue Provokation”, die alle Friedensanstrengungen im Nahen Osten zusätzlich erschwert. Israels Siedlungspolitik sei völkerrechtswidrig, erklärte der Sprecher des Quai d’Orsay, Bernard Valero, am Montag in Paris. Die israelische Regierung werde aufgefordert, alle Siedlungsaktivitäten und -projekte unverzüglich einzustellen. Da der Friedensprozess blockiert sei, müsse von allen Konfliktseiten Zurückhaltung verlangt werden.
israel, palästina
© EPADie Genfer Konvention verbietet den Transfer der Bevölkerung der Besatzungsmacht auf besetztes Gebiet.

Kurz zuvor hatte sich die deutsche Regierung besorgt über die Ausschreibung der israelischen Behörden zum Bau von über tausend neuen Wohneinheiten in Ost-Jerusalem und im Westjordanland gezeigt. Die anhaltenden Ankündigungen neuer Siedlungen seien eine “verheerende Botschaft” in Anbetracht der Bemühungen um Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern. Deutschland fordere die israelische Regierung deshalb eindringlich auf, von der Ausschreibung abzusehen. Die Vierte Genfer Konvention verbietet generell den Transfer der Bevölkerung der Besatzungsmacht auf besetztes Gebiet.

Alarm Clock

Dokumentation: Die geheimen Armeen der NATO - Operation Gladio

Die geheimen Armeen der NATO (Doku) Operation Gladio.
gladio armee
Von den späten 1960er bis in die 1980er-Jahre erschütterte Europa eine Welle brutaler Terroranschläge, darunter auch das Oktoberfestattentat 1980 in München. Hunderte unschuldiger Zivilisten starben. Damals glaubte man, diese Anschläge seien das Werk von Extremisten, doch 30 Jahre später scheint es, als stecke eine andere, noch beunruhigendere Geschichte dahinter: Eine paramilitärische Geheimorganisation der NATO mit dem Decknamen 'Gladio' soll der Auslöser der Anschläge gewesen sein. Mit dem Projekt 'Strategie der Spannung' wollte man einen politischen Linksruck Europas verhindern.


Kommentar:


Star of David

Siedlungspolitik: Scharfe Kritik an Israel aus Deutschland

Bundeskanzlerin Angela Merkel zählte zu den entschiedensten Unterstützern Israels. Doch nun mehrt sich die Kritik Deutschlands an Israel - insbesondere nachdem Israel den Siedlungsbau weiter vorantreibt.

Die Bundesregierung hat Israel in äußerst scharfen Worten aufgefordert, die angekündigte Ausschreibung von mehr als 1000 Wohneinheiten im besetzten Ostjerusalem und dem Westjordanland zurückzunehmen. „Die israelische Regierung muss sich bewusst sein, dass die anhaltenden Ankündigungen neuer Siedlungen eine verheerende Botschaft für die Aufnahme von Friedensverhandlungen sind“, warnte ein Regierungssprecher am Montag in Berlin. „Die Bundesregierung ist äußert besorgt.“ Die Ankündigung untergrabe das Vertrauen in die israelische Bereitschaft, wirklich Verhandlungen mit den Palästinensern anzustreben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel zählte bisher zu den entschiedensten Unterstützern Israels in Europa. Seit die Regierung von Benjamin Netanjahu im November aber einen beschleunigten Siedlungsbau in den besetzten Gebieten angekündigt hatte, verschärft sich die Kritik auch aus Berlin.

Card - VISA

Sechs Euro-Ländern droht schlechteres Rating

Agentur Fitch sieht eine Lösung der Schuldenkrise "außer Reichweite" . Konkurrent Moody's stuft Belgien herab

London/Frankfurt. Der Druck der großen US-Rating-Agenturen auf die politische Führung Europas hält an: Die Agentur Fitch urteilt, eine umfassende Lösung der Schuldenkrise in der Euro-Zone sei technisch und politisch "außer Reichweite". Die Bonitätswächter zeigten sich vom jüngsten EU-Gipfel enttäuscht. Eine "systemische Krise" gefährde die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität der Währungsunion. Vor diesem Hintergrund nahm Fitch eine Reihe von Euro-Mitgliedsstaaten ins Visier: Belgien, Spanien, Slowenien, Italien, Irland und Zypern wird kurzfristig mit der Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit gedroht. Die entsprechenden Ratings seien mit einem negativen Kreditausblick versehen worden. Bei der bloßen Drohung beließen es die Konkurrenten von Moody's nicht. Für Belgien senkten die Moody's-Experten ihre Bonitätseinstufung von Aa1 auf Aa3. Den Ausblick beurteilte die Agentur als negativ. Belgien habe eine relativ hohe Verschuldung, und die Unsicherheit an den Märkten dürfte noch eine Weile anhalten, hieß es.

Brick Wall

Palästinenser enttäuscht: Gefangenenaustausch ist eine Farce

Viele der von den Israelis freigelassenen Palästinenser hätten sowieso nur noch wenige Monate absitzen müssen. Damit habe Israel kein positives Zeichen gesetzt. Die Palästinenser empfangen freigelassenen Angehörigen mit Freude, üben aber harte Kritik an der Auswahl der Inhaftierten.
palästinenser
© ddpimages/AP

Der Gefangenenaustausch zwischen Israel und der Hamas ist beendet. Sonntagnacht wurden die verbleibenden 550 Palästinenser aus israelischer Haft entlassen. Am 18. Oktober wurden in einer ersten Runde 477 Palästinenser im Austausch gegen den israelischen Soldaten Gilad Schalit freigelassen. Trotzdem sind die Palästinenser enttäuscht. Ihrer Meinung nach habe Israel den zweiten Teil des Austauschs nicht korrekt eingehalten.

Ramallah: Ausschreitungen bei Gefangenen-Freilassung

Zahlreiche Palästinenser versammelten sich in Ramallah um ihre Angehörigen und Freunde zu begrüßen. Dabei kam es zu Ausschreitungen, berichtet die New York Times. Palästinenser hätten die israelischen Soldaten mit Steinen beworfen, diese hätten mit Tränengas und Gummigeschossen gekontert. Dutzende Palästinenser und ein israelischer Soldat wurden verletzt.

Attention

Nordkorea: Diktator Kim Jong Il ist tot

Nordkoreas Staatschef Kim Jong Il ist tot. Der 69-Jährige habe bereits am Samstag während einer Zugfahrt einen schweren Herzinfarkt erlitten, berichtet erst heute das staatliche Fernsehen des bizarr kommunistischen Landes. Wie in einer Monarchie soll bereits sein Sohn zum Nachfolger bestimmt worden sein. Als Reaktion auf die Meldung über den Tod Kims versetzte Südkorea seine Streitkräfte in Alarmbereitschaft, Japan rief seinen Sicherheitsrat zusammen.
Staatschef Kim Jong Il
© Video: zoom.in/ Vorschaubild: AFPNordkorea – Staatschef Kim Jong Il tot

Nordkoreas Staatschef Kim Jong Il ist gestorben. Der nach offiziellen Angaben 69-Jährige habe am Samstag während einer Zugfahrt einen schweren Herzinfarkt erlitten, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Montag. Eine Ansagerin des Staatsfernsehens sprach mit Tränen in den Augen von körperlicher und geistiger Überarbeitung des Machthabers.