Fukushima - Was sind die Ängste der Opfer von Fukushima wert? Im Fall von Masako Hashimoto sollen es 80.000 Yen (770 Euro) sein. Mit dieser Summe sollen Bewohner aus der weiteren Umgebung des havarierten Atomkraftwerks entschädigt werden, wie der Stromkonzern Tepco bekanntgab. Kinder und Schwangere sollen das Fünffache bekommen.
© Kyodo NewsIn den vergangenen Tagen sind in Reis, aber auch in Babynahrung radioaktive Rückstände entdeckt worden.
"Tepco behauptet, das sei eine Wiedergutmachung für unsere Sorgen", sagt Masako Hashimoto. "Dass viele Menschen echten Schaden erlitten haben, gibt Tepco nicht zu - das macht mich ungeheuer wütend." Das Haus der Mittvierzigerin steht 50 Kilometer von den Unglücksreaktoren entfernt, außerhalb der Evakuierungszone zwar, aber innerhalb der Region, über die nach der Katastrophe vom 11. März Fuku-shimas radioaktive Wolke zog.
Hashimoto floh damals mit ihrer Familie in den Süden des Landes, zog dann zu ihren Eltern nach Tokio und will sich nun in der Provinz Nagano eine neue Existenz aufbauen. Geld verdienen konnte die Freiberuflerin in den vergangenen neun Monaten nicht. Doch schlimmer als Tepcos Weigerung, angemessene Entschädigungen zu zahlen, findet sie,
dass die Menschen in ihrer Heimat noch immer nicht offen über die Strahlenrisiken aufgeklärt werden. "Die meisten sind deshalb geblieben, darunter mehr als 300.000 Kinder", sagt Hashimoto. "Dabei wird es sicher nicht mehr lange dauern, bis die ersten Erkrankungen auftreten."