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Medizinische Studien: Von wegen "schwarz auf weiß"

Medizinische Studien sind langwierig und teuer - extrem teuer. Da liegt es nahe, unerwünschte Ergebnisse zu frisieren oder gar nicht erst zu veröffentlichen: Gefährliche Betrügereien, die in der Branche gerne mal als Kavaliersdelikt runtergespielt werden.
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Ein konkretes Beispiel: An der Pandemie-Impfstoff-Studie von 2007 arbeiteten acht Autoren, drei davon waren Angestellte des Herstellers. Im Fazit der Studie wurde der sogenannte adjuvantierte Impfstoff, also der Impfstoff mit Wirkstoffverstärkern, als "gut verträglich" bezeichnet. Erst im Innenteil ist nachzulesen, dass der adjuvantierte Impfstoff deutlich schlechter abschneidet als der nicht-verstärkte Impfstoff. "Doch wer liest schon den Innenteil?" fragt sich Wolfgang Becker-Brüser, Arzt, Apotheker sowie Geschäftsführer des "arznei-telegramms".

Viele Studien sind seriös, sagt Gerd Antes, Direktor des Cochrane Zentrums in Freiburg. Er warnt aber auch, dass gewisse Schlampereien bei klinischen Studien als Kavaliersdelikt gelten würden: Die Versuchung, die Ergebnisse in eine gewisse Richtung zu lenken, sei "chronisch".

Bad Guys

Ölförderung in Nigeria richtet riesige Umweltkatastrophe an

Die Aufräumarbeiten werden bis zu 30 Jahre dauern, heißt es in einer UN-Studie. Die Ölindustrie soll für die Kosten aufkommen. Im Trinkwasser sind 900 Mal mehr krebserregende Stoffe als die WHO vorgibt.

Seit Jahrzehnten wird Nigeria aufgrund der großen Ölvorkommen massiv ausgebeutet. Einer nun veröffentlichten UN-Studie zufolge richtet dies vor allem in der Region Ogoniland im Westen des Landes erhebliche Umweltschäden an. Um die Natur im Nigerdelta langfristig zu retten, kontaminierte Böden und Flüsse zu reinigen und künftig eine saubere Trinkwasserversorgung zu gewährleisten, seien die bisher umfangreichsten Aufräumarbeiten vonnöten, so das Ergebnis der UN-Studie. Diese würden zwischen 25 bis 30 Jahre in Anspruch nehmen und in den ersten fünf Jahren etwa eine Milliarde Dollar (umgerechnet mehr als 700 Millionen Euro) kosten.

People

Air France setzte bei Strauss-Kahn nur Stewards ein

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© UnknownDominique Strauss-Kahn
Angeblich soll der frühere IWF-Chef Strauss-Kahn gewohnheitsmäßig Stewardessen belästigt haben. Nun äußert sich die Air France dazu.

Die französische Fluggesellschaft Air France hat einem Pressebericht widersprochen, nach dem der unter Vergewaltigungsverdacht stehende ehemalige IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn gewohnheitsmäßig Stewardessen belästigt haben soll. In einem förmlichen Dementi wies Air France am Donnerstag die Behauptung zurück, das Unternehmen habe deshalb bei Flügen mit Strauss-Kahn nur noch männliche Flugbegleiter in der Ersten Klasse eingesetzt. Die französische Tageszeitung Le Parisien hatte zuvor unter Berufung auf einen anonymen Brief berichtet, der Luftfahrtgesellschaft lägen «einige hundert Beschwerden von Kunden, Mitarbeitern, Besatzungsmitgliedern» gegen den Franzosen vor, der in den USA ein Zimmermädchen sexuell angegriffen haben soll.

Arrow Down

Burkaverbot in Belgien

In Belgien ist am Samstag ein Verbot teilweiser oder vollständiger Gesichtsverschleierung in der Öffentlichkeit in Kraft getreten. Muslimischen Frauen drohen beim Tragen von Burka oder Nikab nun bis zu sieben Tage Gefängnis und 137,50 Euro Strafe. Schätzungen zufolge tragen in Belgien rund 270 Frauen Voll- oder Gesichtsschleier. Das Parlament in Brüssel hatte das Gesetz im April verabschiedet. Damit ist Belgien in Europa nach Frankreich das zweite Land, in dem es gesetzlich verboten ist, sein Gesicht in der Öffentlichkeit zu verschleiern. In Frankreich gilt das Verbot seit April dieses Jahres.

Cult

Rückschau Koch-Mehrin: Burka in Deutschland verbieten

Die FDP-Europapolitikerin möchte, dass das Tragen aller Formen der Burka in Deutschland und Europa nicht mehr erlaubt ist.

koch-mehrin
© unbekanntDie FDP-Europapolitikerin Silvana Koch-Mehrin
Berlin. Die FDP-Europapolitikerin Silvana Koch-Mehrin hat sich für ein Burka-Verbot in Deutschland ausgesprochen. „Ich wünsche mir, dass auch in Deutschland - und in ganz Europa - das Tragen aller Formen der Burka verboten wird. Wer Frauen verhüllt, nimmt ihnen das Gesicht und damit ihre Persönlichkeit“, schrieb Koch-Mehrin in einem Gastbeitrag für die „Bild am Sonntag“. Die Vizepräsidentin des europäischen Parlaments reagierte damit auf das Votum des belgischen Parlaments für ein solches Verbot.

War Whore

Syrische Panzer in der Protest-Hochburg Hama

Damaskus. Panzer des syrischen Regimes sind ins Zentrum der Protesthochburg Hama vorgestoßen und haben dort einen wichtigen Platz besetzt. Nach Berichten von Zeugen war die 700 000-Einwohner-Stadt zuvor von Artillerie beschossen worden. Die Panzer seien von Einheiten begleitet worden, die für ihre besondere Treue zu Machthaber Baschar al Assad bekannt seien, hieß es. Nach Angaben von Menschenrechtlern sind bei der Niederschlagung der Proteste in den vergangenen fünf Monaten etwa 1700 Menschen getötet worden.


Kommentar: Dabei wird es sich umPropaganda handeln, denn woher haben die Menschenrechtsgruppen diese Zahlen?




Angesichts der Eskalation rang sich der UN-Sicherheitsrat am späten Abend zu einer Verurteilung der Gewalt gegen Zivilisten und der Menschenrechtsverletzungen in Syrien durch. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Die Erklärung hat aber nicht das Gewicht einer formellen UN-Resolution. Zuvor hatte sich vor allem Russland gegen eine klare Verurteilung des Regimes gesträubt.

Eye 2

Ergo-Orgien lenken von miesen Riester-Praktiken ab

Der Sex-Skandal um Ergo lenkt von hässlichen Praktiken des Versicherungskonzerns ab: Viele Kunden erlitten wegen schlechter Riester-Beratung finanziellen Schaden.
ergo versicherung
© DAPDSex-Reise bei der Hamburg-Mannheimer. Der Satiriker und Parteivorsitzende Martin Sonneborn hatte zu einer Aktion vor der Ergo-Zentrale aufgerufen

Wieder einmal dauert es eine ganze Weile, bis Torsten Oletzky den Ernst der Lage versteht. Selbstbewusst, ja fast beschwingt, betritt der Vorstandvorsitzende den Raum im Erdgeschoss der Versicherungsgruppe Ergo, wo rund 50 Journalisten auf seinen Auftritt warten.

Keine Spur von Nervosität ist ihm anzumerken - und das, obwohl es das erste Mal ist, dass er in einer Pressekonferenz zu den zahlreichen Vorwürfen Stellung nehmen wird. Er zwinkert einzelnen Journalisten zu, winkt, und wirkt ganz so, als gäbe es freudige Nachrichten zu verkünden.

Arrow Down

Studie: Gasförderung gefährdet Trinkwasser

Chemikalien beim umstrittenen "Fracking" können Böden vergiften / OWL betroffen

Bielefeld. In der Auseinandersetzung um die geplante Erdgasförderung aus tiefen Gesteinsschichten werden härtere Töne angeschlagen. Den internationalen Energiekonzernen, die sich in mehreren Bundesländern bereits große Flächen gesichert haben und auch in Ostwestfalen-Lippe Erkundungsbohrungen durchführen wollen, schlägt Widerstand von Bürgern und Politikern entgegen.

Ein internes Schreiben und eine Studie des Umweltbundesamtes, die dieser Zeitung vorliegen, warnen insbesondere vor der bei der unkonventionellen Erdgasförderung angewendeten Fracking-Methode. Bei diesem Verfahren werden Wasser, Sand und teils giftige Chemikalien mit hohem Druck in die Erde gepresst, um in großer Tiefe Gesteinsschichten aufzubrechen. Auf diese Weise soll das dort gespeicherte Erdgas erschlossen werden.

Chart Pie

Putin: “USA sind ein Parasit der Weltwirtschaft”

In der Schule hat Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin gelernt, dass der Kapitalismus Krisen produziert. Er ist promovierter Wirtschaftswissenschaftler. Das Thema seiner Doktorarbeit: Die “staatliche Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen.”

In seinem Kommentar zum jüngsten Staatsschulden-Drama in den USA kommt die größte Marktwirtschaft der Welt nicht gut weg.

Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin:
Das Land lebt auf Pump und das ist sehr schlecht für eine der global führenden Volkswirtschaften. Das bedeutet, dass sie über ihre Verhältnisse leben und einen Teil ihrer Probleme auf der gesamten Weltwirtschaft abladen. In gewissem Sinn kann man sagen, das Land ist ein Parasit der Weltwirtschaft - dank der Monopolstellung des Dollars.
Der Marktwirtschaftler sagt etwa das Gleiche - in milderen Worten.

Dollar

US-Repräsentantenhaus stimmt Kompromiss zu

Der Plan zur Lösung des US-Schuldenstreits hat die erste Hürde genommen. Bei der Abstimmung sorgte ein überraschender Gast für tosenden Applaus.
usa,schulden
© AFPDie USA können wohl weiter kräftig Schulden machen.

Die drohende Staatspleite der USA ist so gut wie abgewendet. Das Abgeordnetenhaus billigte den Schuldenkompromiss von Republikanern und Demokraten mit 269 gegen 161 Stimmen. Nun muss noch der Senat Grünes Licht zu dem Gesetz geben, dieser wollte am Dienstagmittag (18.00 Uhr MESZ) über das Gesetz abstimmen, wenige Stunden vor Fristablauf.

Es sei "zwingend erforderlich", dass die USA zahlungsfähig blieben und dass die Kreditwürdigkeit des Landes erhalten bleibe, erklärte das Weiße Haus nach der Abstimmung. Zudem müsse das Land seine Finanzen in Ordnung bringen. Ohne eine endgültige Einigung über den Plan in beiden Kammern wäre das Schuldenlimit von bislang 14,3 Billionen Dollar (rund zehn Billionen Euro) am Dienstag endgültig erreicht. Ab Mittwoch könnten die USA damit keine neuen Schulden aufnehmen und wären praktisch zahlungsunfähig.