Puppenspieler
Berlin (Weltexpress) - Wegen Betruges, Geldwäsche und Veruntreuung empfiehlt die israelische Justiz die Erhebung einer Anklage gegen den israelischen Außenminister Avigdor Lieberman. Außerdem wird Lieberman die Einschüchterung eines Zeugen zur Last gelegt.
Wie Generalstaatsanwalt Jehuda Weinstein in Jerusalem mitteilen lässt, soll der 52-jährige Lieberman in seiner Zeit als Abgeordneter in den Jahren 2001 bis 2008 mehrere Millionen Dollar, die über sechs bis acht Scheinfirmen und Auslandskonten transferiert worden sein sollen, von Geschäftsleuten erhalten haben. Sollten sich die Vorwürfe als richtig herausstellen, drohen dem Außenminister bis zu zehn Jahren Haft.
Anno 869 erschütterte ein Erdbeben Nordostjapan, der folgende Tsunami überflutete die Sendai-Ebene - sie liegt etwas nördlich von Fukushima - , zerstörte die Festung Jogan und tötete tausend Menschen, so berichtet es eine Quelle aus dem Jahr 901. 1100 Jahre später fand Geologe Koji Mioura (Sendai) die Sedimente des Tsunamis tief im Landesinneren, er schätzte die Stärke des Bebens auf 8,3. Und er vermutete, dass die Gefahr alle tausend Jahre droht. „Die Möglichkeit, dass ein großer Tsunami die Sendai-Ebene trifft, ist hoch“, publizierte er 2001 im Journal of Natural Desaster Science.

Im Nordosten Japans sind Polizisten in Strahlenschutzanzügen auf der Suche nach Opfern der Katastrophe.
Tokio. Eine Öko-Stadt nach deutschem Vorbild könnte zur neuen Heimat der Menschen aus der Evakuierungszone rund um die japanische Atomruine Fukushima werden. Aus der Sicht von Ministerpräsident Naoto Kan könnte die umweltfreundliche Stadt im Stil der sogenannten Gartenstädte Wohnraum für bis zu 100.000 Menschen bieten, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwoch unter Berufung auf Kenichi Matsumoto, Sonderberater der japanischen Regierung. Für Verwirrung sorgte am Mittwoch die angebliche Aussage Kans, die 20 Kilometer große Evakuierungszone rund um die Atomruine bleibe für die nächsten 10 bis 20 Jahre unbewohnbar. Sowohl Kan als auch Matsumoto dementierten dies später wieder.
Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton äußerte sich „tief besorgt“ über die Verschlechterung der Menschenrechtslage in China und „alarmiert“ von der Festnahme des weltberühmten Künstlers. Chinas Außenministerium wies aber Vorwürfe zurück, dass der 53-Jährige damit nur zum Schweigen gebracht werden sollte.
Wegen seiner Kritik an dem diktatorischen kommunistischen System gilt Ai Weiwei als soziales Gewissen Chinas. Er war vor einer Woche wegen angeblicher „Wirtschaftsverbrechen“ festgenommen worden. In den Ermittlungen wurden auch sein Partner in dem Pekinger Fake-Studio, Liu Zhenggang, sowie sein Buchhalter festgenommen, wie die Schwester des Künstlers, Gao Ge, der Nachrichtenagentur dpa in Peking berichtete. Der Designer und Architekt sei auch an dem geplanten Studio in Berlin beteiligt, das Ai Weiwei als weiteres Standbein in Europa eröffnen wollte.
n Japan scheint man endlich das wahre Ausmaß der Katastrophe zu realisieren - und zuzugeben. Anders lässt es sich kaum verstehen, dass die Regierung so lange darauf beharrte, die Situation in Fukushima-1 mit der Gefahrenstufe 5 der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Vor- und Unfälle, Ines, zu bewerten - um sie nun gleich auf die höchste Stufe 7 anzuheben.
Der Grund für die Maßnahme sind Messungen, die bereits einige Zeit zurückliegen. Japanischen Medien zufolge haben die japanische Atomsicherheitsbehörde Nisa sowie die Atomsicherheitskommission NSC festgestellt, dass im März Radioaktivität freigesetzt wurde, die die Einstufung auf der höchsten Ines-Gefahrenstufe rechtfertigt: 370.000 bis 630.000 Terabecquerel von Jod-131 und Cäsium-137 wurden insbesondere am 15. und 16. März freigesetzt, nachdem es im Reaktorblock 2 zu einer Explosion gekommen war. (Ein Terabecquerel entspricht 10 hoch 12 Becquerel. Becquerel ist die Einheit für Radioaktivität eines Stoffes und gibt die mittlere Anzahl der Atomkerne an, die in einer Sekunde radioaktiv zerfallen.)

Die FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin hat nach Recherchen von Internetnutzern in ihrer Doktorarbeit ebenfalls abgeschrieben.
Die Universität Heidelberg, an der Koch-Mehrin 2001 promoviert worden war, will die Vorwürfe nun prüfen. Eine Sprecherin verwies aber darauf, dass dies noch einige Zeit in Anspruch nehmen werde: Die Dissertation umfasse insgesamt 227 Seiten - die gesamte Arbeit werde nun "unabhängig von irgendwelchen Fundstellen im Internet" vom Promotionsausschuss nach den Kriterien der Hochschule überprüft. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, werde die universitäre Kommission "Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis" mit einbezogen. Auch Koch-Mehrin selbst werde um eine Stellungnahme gebeten.

Nachdem viele Verbraucher einen Bogen um E10 gemacht haben, hat Aral angekündigt, das alte E5 zusätzlich wieder anzubieten. Aral
Für das Debakel rund um den Biokraftstoff E10 soll der Autofahrer bezahlen müssen - im wahrsten Sinn des Wortes. Das glaubt zumindest Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Denn dadurch, dass viele Autofahrer kein E10 tanken, sehen sich die Tankstellen dazu gezwungen, das alte E5 wieder anzubieten. Doch dadurch werden sie die geforderte Beimischungsquote nicht erreichen und es drohen hohe Strafzahlungen, die wahrscheinlich auf den Spritpreis umgelegt werden. Für jeden nicht beigemischten Liter Ethanol muss die Industrie etwa 40 Cent Strafe zahlen. Legt man dies auf den Benzinpreis um, könnte der Preis für Super E5 um bis zu zwei Cent pro Liter verteuert werden.
Bei der Gewalt gegen Demonstranten in der südsyrischen Stadt Daraa vom Freitag sind nach Angaben von Menschenrechtlern 26 Menschen getötet worden. Die Sicherheitskräfte hätten mit scharfer Munition auf die friedlich demonstrierenden Menschen geschossen, teilten mehrere syrische Menschenrechtsorganisationen am Sonntag in einer gemeinsamen Erklärung mit. Zwei weitere Menschen seien in der Region Homs von Sicherheitskräfte erschossen worden.
Bei anhaltenden Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten im Jemen ist am Samstag mindestens ein Mensch getötet worden. Dutzende seien in der Hauptstadt Sanaa sowie der südlich davon gelegenen Stadt Tais verletzt worden, sagten Krankenhausmitarbeiter und Einwohner. In Tais versuchten am Abend Hunderte von Demonstranten eine Polizeisperre zu durchbrechen, um zu einem Präsidentenpalast zu marschieren, berichten Augenzeugen. Sicherheitskräften hätten sie mit scharfer Munition und Tränengas beschossen. Damit sind in der gesamten Woche mindestens 27 Menschen bei den Auseinandersetzungen ums Leben gekommen.
PEKING dapd | China hat die internationale Kritik an der Festnahme des bekannten Künstlers und Bürgerrechtler Ai Weiwei am Mittwoch zurückgewiesen. In einem Leitartikel der amtlichen Zeitung The Global Times wurde Ai als "Eigenbrötler" bezeichnet, dem es an Respekt vor den Gesetzen des Landes fehle.
Ai gehe gerne "rechtlich zweifelhaften Aktivitäten" nach und tue Dinge, die gewöhnliche Menschen nicht zu versuchen wagten. Was genau Ai vorgeworfen wird, erklärte die Zeitung nicht. Ai war am Sonntag auf dem Internationalen Flughafen von Peking festgenommen worden. Zudem hatten die Behörden sein Haus und sein Atelier in der chinesischen Hauptstadt durchsucht. Die USA und die Europäische Union hatten das Vorgehen scharf kritisiert.