Feuer am Himmel
Bonilla - zu der Zeit Direktor des Observatoriums im Zacatecas im mitleren Norden Mexikos - hatte am 12. und 13. August 1883 über mehrere Stunden insgesamt 450 nicht näher beschriebene Objekte vor der Sonnenscheibe beobachtet und einige von ihnen auch mittels Nassplatten- Fotografie festgehalten.
Während der Herausgeber von L'Astronomie die dunklen Flecken auf dem Foto in einem Kommentar als "vorbeiziehende Vögel, Insekten oder Staub auf dem Teleskop" interpretierte, vermutet die Forscher Hector Manterola und Guadelupe Cordero von der Universidad Nacional Autónoma de Méxiko (UNAM), dass Bonilla einen auseinanderbrechenden Kometen beobachtet und abgelichtet hat, der damals nur knapp die Erde verfehlte.
Aus dem All droht Ungemach: Asteroiden oder Kometen bedrohen den Planeten immer häufiger. Oder ist „Nemesis“, der zerstörungswillige Begleitstern der Sonne, nur ein Mythos? So hat es im Laufe der Erdgeschichte immer wieder kosmische Katastrophen gegeben. Gigantische Einschläge werden mit mehreren Episoden massenhaften Aussterbens in Verbindung gebracht. Das wohl bekannteste Beispiel ist das Aussterben der Dinosaurier vor mehr als 65 Millionen Jahren. Fast 200 Krater auf der Erdoberfläche, einige davon Hunderte von Kilometern im Durchmesser, zeugen von kosmischen Zusammenstößen.
Paris - Täglich prasseln 100 Tonnen Steinchen und Körnchen aus dem All auf die Erde ein, darunter etwa zwei Dutzend größere Klumpen - die meisten verglühen als Sternschnuppen. Nur selten werden Menschen zu Zeugen eines Meteoriteinschlags. Die 39-jährige Französin Martine Comette hat nun auf ihrem Hausdach in der Nähe von Paris einen Gruß aus dem All entdeckt. Ein Handwerker hatte bei Dachreparaturen ein Loch erspäht - ein Meteoritensplitter hatte es gerissen, sagte Comette.
Der Meteoriten-Experte Alain Carion hatte die wahrscheinlich vier Milliarden Jahre alten Steine am Wochenende geprüft. Er sprach von einem äußerst seltenen Ereignis: In den vergangenen vier Jahrhunderten seien nur etwa 50 solcher Gesteinsbrocken aus dem All in Frankreich nachgewiesen worden. Keiner der Meteoriten sein bisher im Großraum Paris gelandet.
Kommentar: So selten scheint das Ereignis mittlerweile nicht mehr zu sein, als vor ein paar Wochen ein Meteorit in Buenos Aires einschlug.
G. J. Garradd entdeckte am 13. August 2009 eine scheibenförmige Aufhellung von 15" Durchmesser auf einer CCD-Aufnahme mit dem 50cm Uppsala Schmidt Teleskop am Siding Spring Observatory (New South Wales, Australien). Der neue Komet erhielt den Namen C/2009 P1 (Garradd). Das Objekt stand damals knapp innerhalb der Saturnbahn und war nur gerade 17.5 Grössenklasse hell.
Der Komet Garradd steht nun bei Beginn der Nacht bereits hoch am Himmel. Er verfrüht seine Kulmination auf die Zeit vor Sonnenuntergang. Bei Beginn der Nacht hält er sich noch immer in einer Höhe von rund 50° auf. Mit einer Helligkeit von 6½ bis 7. Grösse ist er bereits mit einem Fernglas ausgerüstet als Nebelfleck erkennbar, besser ist er mit mindestens einem kleinen Teleskop zu beobachten. Auf Astrofotos zeigt er einen kleinen Schweif.
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Wenn auf der Erde mal ein Generator durchschmilzt oder im All ein Satellit verschwindet, dann könnte das an Flecken auf der Sonne liegen. Einen von ihnen hat die NASA derzeit besonders im Blick: Sonnenfleck 1302 sendet extrem starke Blitze aus.
Behemoth - ein Ungeheuer aus dem alten Testament - nennt die NASA den Sonnenfleck 1302. Vom einen Ende zum anderen misst er mehr als 100.000 Kilometer. Ein Ungeheuer, das Blitze spuckt. Flares - sehr starke Blitze, oft verbunden mit sehr energiereichen Teilchen. Passt die Richtung, erreichen diese Teilchen 20 bis 30 Minuten nach dem Blitz die Erdumlaufbahn.
Sonnenfleck 1302 hat bereits mehrere Flares geboren. Und er schickt die Teilchen Richtung Erde. "Die Intensität solcher Ereignisse ist schwer vorherzusagen und variiert. In vielen Fällen erzeugen sie geomagnetische Stürme und sind mit vermehrt auftretenden Polarlichtern verbunden", erklärt der Astrophysiker Dr. Bernd Inhester vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung.
Kommentar: Aktualisierung: 27. September 2011
Wie es sich zeigt wurde weit mehr als nur ein Haus zerstört. Das folgende Video von lokalen argentinischen Nachrichten zeigt das wahre Ausmaß der Zerstörung des Meteoriteneinschlages:
Kurz vor der Detonation hatten Nachbarn in der Nacht zum Montag einen Feuerball am Himmel gesehen. Sechs Menschen wurden verletzt und zahlreiche Häuser in der Umgebung beschädigt. Die Feuerwehr konnte zunächst nichts zur Ursache der Detonation sagen.
Mehrere Zeugen sagten, sie hätten kurz vor dem Unglück einen roten Feuerball am Himmel gesehen.
Die Forscher hatten mit Hilfe des Teleskops mehr als 1.000 Gesteinsbrocken der sogenannten Baptistina-Familie analysiert. Sie alle seien Trümmer des ursprünglich rund 170 Kilometer großen Asteroiden Baptistina, der nach gängiger Lehrmeinung vor rund 160 Millionen Jahren zerbrach. Die neuen Infrarot-Daten hätten jedoch ergeben, dass Baptistina erst vor 80 Millionen Jahren zerbrochen sein könne, sage die Astronomen. Das sei zu kurz vor dem Einschlag des "Dino-Killers" auf der Erde gewesen, um dafür verantwortlich gewesen zu sein.
"Das gab den Trümmern der Kollision nicht genügend Zeit, um in eine Resonanz zu geraten und dann vor 65 Millionen Jahren auf die Erde geschleudert zu werden", sagt Amy Mainzer, leitende Forscherin am NEOWISE-Projekt des Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA in Pasadena. Als Resonanz bezeichnen die Astronomen Bereiche im Asteroidengürtel, in dem die Schwerkraft von Jupiter und Saturn Gesteinsbrocken aus ihrer Bahn und in Richtung Erde lenken kann. Dieser Prozess dauere aber normalerweise mehrere zehn Millionen Jahre, sagt Mainzer.
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Dieser Komet ist der Erste, der vom russischen Territorium aus, seit 1989 entdeckt wurde.
Novichonoks Entdeckung, wurde von der International Astronomical Union (IAU) bestätigt. Der Komet wird als P/2011 R3 (Novichonok) bezeichnet, meldete das Ka-Dar Observatorium, wo Novichonok seine Entdeckung machte.
Novichonok entdeckte den Kometen auf 6 Bildern, die im September mit einem 0.4-m Jigit Teleskop aufgenommen wurden.
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