Feuer am Himmel
Ma Qiang, ein Hobby-Sternengucker aus der nordchinesischen Hafenstadt Stadt Tianjin, erklärte gegenüber Xinhua, dass er am Mittwochabend um 17.25 Uhr ein "riesiges fliegendes Objekt" gesehen habe. Es sei zunächst im nordwestlichen Himmel erschienen und rasant nach Westen geflogen. Nur etwa zwei Sekunden später verschwand das "UFO" im Himmel. "Das Ding hatte eine goldene Farbe und war noch heller als der Mond", ergänzte Ma, "ich schätze, dass seine scheinbare Helligkeit mindestens -10 mag entsprach". Die scheinbare Helligkeit solcher (und anderer) Himmelskörper wird in mag (Magnitude - scheinbare Helligkeit) angegeben.
Dieses merkwürdige Objekt wurde an jenem Abend auch von mehreren anderen Bürgern aus Tianjin, Beijing und in manchen Gebieten der Provinz Hebei beobachtet. Ihre Beschreibungen des Phänomens stimmen miteinander überein. Leider ist es keinem der Amateure gelungen, ein Foto davon zu machen.
Dicht beim Stern Xi Persei erreicht heute Nacht der Asteroid Eunomia seine beste Stellung seit Jahrzehnten. Mit einem Durchmesser von fast 300 Kilometern gehört Eunomia zu den größten Brocken im Asteroidengürtel. Er ist derzeit sogar in einem Fernglas auszumachen, aber ohne eine gute Karte bleibt der Lichtpunkt im Gewimmel der Sterne verborgen.
Der italienische Astronom Annibale de Gasparis hat Eunomia im Jahr 1851 von der Sternwarte in Neapel aus gefunden. Es war erst der 15. Asteroid, den die Forscher am Himmel erspäht hatten - und bereits die vierte Entdeckung durch de Gasparis. Das neue Objekt wurde nach der griechischen Göttin der gesetzlichen Ordnung benannt.
Standort Glonntal mit Blick Richtung Norden mit Sittenbach auf der gegenüberliegenden Höhe.
Die Bilder des Radarfilms selbst stammen von Beobachtungen des Asteroiden mit der Antenne des "Deep Space Network" der NASA in Goldstone, Kalifornien, die am 7. November 2011 zwischen 11:24 Uhr und 2:24 Uhr Ortszeit gemacht werden konnten, als "YU55" noch rund 1,4 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt war. Seine dichteste Annäherung an die Erde erreichte der Asteroid mit 324.600 Kilometern.
Echten Sternschnuppen-Fans braucht man es nicht extra zu sagen: Der November ist der Monat der Leoniden. Das Erscheinen dieses Sternschnuppenstroms geht auf den Kometen 55P/Temple-Tuttle zurück, der die Sonne auf einer elliptischen Umlaufbahn in rund 33 Jahren umkreist. Wenn sich der Komet der Sonne nähert, schmilzt seine eisige Oberfläche und er verliert eine große Menge von Staubpartikeln, die sich entlang seiner Bahn sammeln.
Diese Staubpartikel machen sich auch noch dann bemerkbar, wenn der Komet schon längst wieder in den Tiefen des Sonnensystems verschwunden ist: Durchläuft nämlich die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne eine Region mit einer besonders hohen Konzentration solcher Partikel, kommt es zu einem Sternschnuppenstrom. Beim Eintritt in die Erdatmosphäre sorgen die Staubkörner für die typische Leuchterscheinung, die Astronomen als Meteor und der Volksmund als Sternschnuppe bezeichnen.
Das ist weniger als die Distanz zwischen Erde und Mond und nach astronomischen Maßstäben ein Streifschuss. Am nächsten kam der Asteroid der mittelamerikanischen Pazifikküste.
Zuletzt ist im Jahr 1976 ein Asteroid dieser Größe der Erde ähnlich nah gekommen. Der nächste Besuch eines ähnlich großen Asteroiden in vergleichbarer Entfernung zur Erde wird nach derzeitigem Wissensstand für das Jahr 2028 erwartet.
Trotz seines nahen Vorbeiflugs war 2005 YU55 nicht mit bloßem Auge, sondern nur mit größeren Teleskopen zu sehen. Eine Kollision mit der Erde stand zudem nie zu befürchten. Auch die Schwerkraft des Asteroiden übte nach NASA-Angaben keinen messbaren Effekt auf die Erde aus.
800: strenger Winter - Der Winter dieses Jahres schien wieder so streng gewesen zu sein, dass das schwarze Meer mit außerordentlichem Eis gefror (Marian. Scot.). Der darauf folgende Sommer war ausgezeichnet. Es gab am 6. und am 9. Juli einen Reifen (aspera et gelu concreta pruina) in der Gegend von Aachen, doch litten die Früchte keinen Schaden (Sigb. Gembl.). Außerdem zog ein schlimmer Sturm auf, der Gebäude schwer beschädigte.
801: Erdbeben - Im Mai dieses Jahres gab es ein starkes Erdbeben in Italien, später am Rhein, in Gallien und Deutschland. Der Winter darauf war auffallend mild gewesen und allgemein herrschte eine Seuche - nicht pestis, sondern pestilentia.
803: Erdbeben - Ein Erdbeben dieses Jahr und ein großes Sterben werden erwähnt.

Dr. Alexander Krivov vor einem Weltraumfoto. Er hält ein winziges Stückchen Meteorit, so ähnlich wie dieses Bruchstück sieht Sternenstaub aus
Krivov: „Sternenstaub kündet im Weltall von gewaltigen Kollisionen. Der Staub entsteht, wenn riesige Materialbrocken, wie etwa Asteroiden, zusammenstoßen und dabei zertrümmert werden.“ Der jetzt entdeckte Sternenstaub in den Sternbildern Luchs und Drache ist unglaublich weit weg.
Krivov: „Wenn man beachtet, dass sich das Licht im All mit rund einer Milliarde Kilometern pro Stunde ausbreitet, ist das Licht, das wir heute auf den Fotos sehen, um 1160 entstanden.“ Um den Sternenstaub aufzuspüren, werteten die Astronomen Daten eines Weltraumteleskops aus, das wie ein Wärmedetektor wirkt.

Aufnahme der gewaltigen Sonnenfleckregion am Rande der Sonnenscheibe, aufgenommen vom "Solar Dynamics Observatory" (SDO) der NASA vom 2. November 2011.
Wie die "National Oceanic and Atmospheric Administration" (NOAA) meldet, hat der Sonnenfleck selbst eine Ausdehnung von rund 40.000 Kilometern und seine insgesamt aktive Region bedeckt mindestens die doppelte Distanz. Der Durchmesser der Erde beträgt im Vergleich zum Sonnenfleck Nr. 1339 gerade einmal 12.700 Kilometer.
Die NOAA sieht die Wahrscheinlichkeit, dass innerhalb der kommenden 24 Stunden aus der aktiven Sonnenfleckregion mittelschwere bis starke Sonneneruptionen der Kategorie "M" ausbrechen werden bei 60 Prozent. Schon zuvor, konnte vom "Solar Dynamics Observatory" (SDO) ein entsprechender M-Ausbruch des Sonnenflecks am Sonnenrand dokumentiert werden (s. Video). In Richtung Erde werden diese Eruptionen zunächst jedoch noch nicht feuern, da sich die Sonnenfleckregion erst in den kommenden Tagen in Richtung Erde ausrichten wird.
"Früher haben wir 2005 YU55 als potenziell gefährlich geführt", weiß Steve Chesley vom Near Earth Object Program Office (Programm zur Erforschung erdnaher Objekte) des Jet Propulsion Laboratory der NASA über den Astroiden. Laut Berechnungen der Astronomen (im Bild rechts die errechnete Bahn) - mithilfe des mit 305 Metern Durchmesser weltgrößten Radioteleskopes in Arecibo in Puerto Rico - besteht aber keine Gefahr, dass der Asteroid mit unserer Erde kollidiert, zumindest nicht in den nächsten 100 Jahren.
Von Astronomen in aller Welt wird der Vorbeiflug aber mit großer Spannung erwartet, "zumal das Objekt so groß ist und der Erde so nahe kommt", wie NASA- Mitarbeiter Don Yeomans erläutert. "Die Chance, dass wir einen Asteroiden so nah zu sehen bekommen, ergibt sich selten", zitiert die englische Tageszeitung Daily Telegraph Robin Scagell von der Society for Popular Astronomy.