Feuer am HimmelS


Telescope

Sehr schöne Zeitrafferaufnahme beim Paranal-Observatorium in Chile


Alle Bilder: (eso.org) Sind vor Ort aufgenommen von Stephane Guisard and Jose Francisco Salgado.

ESO/S. Guisard (http://www.eso.org/~sguisard)

ESO/José Francisco Salgado (http://www.josefrancisco.org)

Musik: "We Happy Few" - The Calm Blue Sea (2008)

Bearbeitung: Nicolas Bustos

Meteor

Ein Mega-Erdbeben in Westeuropa vor 201 Millionen Jahren

krater,meteorit
© StZIst der Krater von Rochechouart im französischen Zentralmassiv der Rest eines gewaltigen Meteoriteneinschlags?
Stuttgart - Noch heute kann man im Massif Central in der Nähe der französischen Stadt Limoges die Narben des gewaltigen Einschlags entdecken, der vor recht genau 201 Millionen Jahren West- und Mitteleuropa mit einem der stärksten Erdbeben erschütterte, das diese Region wohl jemals erlebt hatte. "Es dürfte mit einer Magnitude von 11 auf der Richter-Skala rund hundert Mal stärker als das Seebeben von Weihnachten 2004 gewesen sein, das den verheerenden Tsunami im Indischen Ozean auslöste", erklärt der Geologe Martin Schmieder von der Universität Stuttgart. Auch vor 201 Millionen Jahren könnte das Mega-Erdbeben solche Riesenwellen ausgelöst haben, die damals unter anderem die Küsten der heutigen Britischen Inseln verwüsteten.

Kommentar: Es wird oft vermutet, dass Meteoriten alle paar Millionen Jahre auf die Erde einschlagen und dass es sich dabei um seltene Einzelfälle handelt. Victor Clube und Paul Napier (aus ihrem Buch: The Cosmic Winter) untersuchten die Geschichte auf Meteoriten. Dabei sind sie auf relativ kurze Zyklen gestoßen, als Gesteinsbrocken auf die Erde einschlugen (ca. alle paar tausend Jahre) und es sich oftmals um Schwärme handelt.

carolina bay
© unbekanntCarolina Bay: wo ca. 500.000 Einschläge geschätzt werden.
Lesen Sie die folgenden Artikel für mehr Informationen: Meteore, Asteroide und Kometen: Schäden, Unglücke, Verletzungen, Tod und Nahbegegnungen und Tunguska, Psychopathie, und das sechste Aussterben


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Experiment belegt: Im Innern von Meteoriten können organische Moleküle entstehen

meteorit,fund
© US Dept. of Energy / Public DomainArchiv: Der 1969 in Australien niedergegangenen Murchison-Meteorit und aus diesem gelöste Partikel
Viterbo/ Italien - Zahlreiche Studien haben mittlerweile hinreichend belegt, dass sich auf und im Innern von Meteoriten mit Aminosäuren und anderen organischen Verbindungen finden, die einst das Leben auch zur Erde gebracht haben könnten. Die Frage jedoch, wie diese Verbindungen dorthin gelangt sind, blieb bislang jedoch unbeantwortet. Mit einem Experiment haben italienische Wissenschaftler nun gezeigt, dass die Meteoriten, selbst wahre Fabriken für organische Moleküle sein können.

Mit einem Gramm aus dem im September 1969 eingeschlagenen Murchison-Meteoriten, in dem bereits zuvor Aminosäuren und andere chemische Verbindungen, aus welchen unter anderem auch genetisches Material besteht, nachgewiesen wurden (...wir berichteten 1, 2), führten die Forscher um Raffaele Saladino von der "Università degli Studi della Tuscia" ein Experiment durch.

Meteor

Kunterbunter Kometenkern

Komet Hartley-2 ist eine Mixtur aus drei unterschiedlichen Eis-Sorten

Wenn es Kometeneis in der Eisdiele zu kaufen gäbe, dann fiele der Schweifstern Hartley-2 in die Kategorie "Tutti Frutti". "So einen Kometen haben wir noch nie gesehen", sagt Michael Mumma von der US-Raumfahrtorganisation NASA: Er besteht wahrscheinlich aus drei unterschiedlichen Sorten Eis, die insgesamt aber gleichmäßig zusammengemixt sind, wie Mumma und seine Kollegen entdeckt haben.


Die Forscher beobachteten die Gaswolke, die den Kometenkern umhüllt, die sogenannte Koma. Von Mitte bis Ende 2010 richteten sie mehrfach Teleskope auf Hawaii und in Chile auf den Schweifstern, um die Zusammensetzung der Koma zu ermitteln. Im November 2010 erhielt Hartley-2 außerdem Besuch von der Raumsonde Deep Impact. Die Sonde fotografierte den Kometen aus der Nähe und konnte die chemische Zusammensetzung von Gasfontänen messen, die an verschiedenen Stellen aus der eisigen Oberfläche hervorbrachen.

Meteor

Polen: ein Meteorit schlug im Dach ein

Bild
© Unknown

Ein Meteorit mit einem Gewicht von ca. einem Kilogramm schlug in einem Dach einer masurischen Landtourismusfarm im Dorf Sołtmany in der Nähe von Kruklanki, nördliches Polen, ein.

Niemand wurde dabei verletzt, aber das Dach wurde beschädigt.

Teile dieses Meteoriten, die am Samstag herunterkamen, verursachten Schäden am Dach einer Scheune. Sie wurden von Astronomen aus Olsztyn gefunden und werden von Professor Tadeusz Przylibski, von der technischen Universität Breslau, untersucht. Danach werden sie an das Kopernikus Museum in Frombork oder das Planetarium in Olsztyn übergeben.

Das größte Stück dieses Meteoriten, welches die Größe einer menschlichen Faust hat, wirbelte auch Staub in der polnischen Wissenschaftsgemeinschaft auf, da es das erste planetoide Fragment, das seit 17 Jahren kurz nach dem es auf die Erde traf, gefunden wurde.

Wahrscheinlich ist das Muster ein Chondrit, eine recht bekannte Art eines Meteoriten, welches vom Planetoidengürtel zwischen Mars und Jupiter abstammt.

Meteor

Asteroiden: "Dawn" schickt erstes Bild von Riesenasteroid

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© NASA/ JPL-Caltech/ UCLA/ MPS/ DLR/ IDAUnbearbeitetes Bild von Vesta: Forscher des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau sind für die Kamera auf der Sonde verantwortlich. Auch Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Berlin und dem Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze in Braunschweig haben daran mitgearbeitet.
Im Juli wird die Nasa-Sonde "Dawn" am Asteroiden Vesta ankommen. Doch schon jetzt hat sie das erste Foto ihres Reiseziels zur Erde gefunkt. Der riesige Gesteinsbrocken birgt ein Geheimnis, das Planetenforscher elektrisiert.

Seit fast vier Jahren ist "Dawn" unterwegs zu ihrem Ziel, dem Asteroiden Vesta. Der kreist weit jenseits des Mars im Asteroidengürtel um die Sonne. Nun hat die Sonde der US-Raumfahrtbehörde Nasa den riesigen Gesteinsbrocken dort zum ersten Mal erspäht. Rund 1,2 Millionen Kilometer muss sie mit Hilfe ihrer Xenon-Ionentriebwerke allerdings noch zurücklegen, um ihm ganz nahe zu kommen.

Binoculars

Venus besucht Jupiter

Bild
© Mariano Ribas

Die Geschwister der Erde bewegen sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten um die Sonne. So kommt es immer wieder zu mehr oder minder engen Begegnungen mehrerer Planeten am irdischen Himmel.

Derzeit versammeln sich gleich vier der fünf mit bloßem Auge sichtbaren Planeten im Sternbild Fische an der Grenze zum Widder: Es sind dies Merkur, Venus, Mars und Jupiter. Drei von ihnen passen gleichzeitig in das Gesichtsfeld eines gewöhnlichen Fernglases, nur Mars steht ein wenig abseits - rund sechs Grad östlich von Merkur.

Solche Planetenversammlungen sind nicht sehr häufig, dafür passen die Umlaufzeiten der Planeten zu schlecht zueinander. Zwar kommen Venus und Jupiter einander etwa einmal im Jahr vergleichsweise nahe, doch in der Regel stehen die beiden anderen Planeten dann ganz woanders. Entsprechendes gilt für Begegnungen zwischen Venus und Mars oder auch Venus und Merkur.

Leider bekommen wir als Bewohner der Nordhalbkugel von diesem Treffen der Planeten am Morgenhimmel wenig mit. Das hängt mit der Orientierung der Erdachse zusammen. Sie sorgt dafür, dass die Ekliptik, also die Hauptverkehrsstraße des Sonnensystems, bei uns im Frühjahr am Morgenhimmel nur unter einem sehr flachen Winkel zum Horizont verläuft und die Planeten erst kurz vor der Sonne aufgehen.

Meteor

Swift & Hubble: Die Trümmer einer Asteroidenkollision

Sheila
© NASA/ESA/D. Jewitt(UCLA)Hubble-Bild von Scheila vom 27. Dezember 2010 aus einer Entfernung von rund 350 Millionen Kilometer.
Der Asteroid Scheila hat einen Durchmesser von etwas mehr als 100 Kilometern und umrundet die Sonne alle fünf Jahre. Ende letzten Jahres wurde der Brocken plötzlich heller. Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop Hubble und dem NASA-Satelliten Swift lieferten nun eine Erklärung für das damalige Verhalten: Scheila wurde vermutlich von einem kleineren Asteroiden getroffen.

"Durch Kollisionen von Asteroiden entstehen verschieden große Gesteinsfragmente, von feinem Staub bis zu größeren Brocken, die dann auf Planeten und Monden einschlagen", erläutert Dennis Bodewits von der University of Maryland in College Park, der Hauptautor eines Fachartikels über die Beobachtungen mit Swift. "Hier konnten wir erstmals einen Asteroiden nur wenige Wochen nach der Kollision beobachten und damit lange bevor die Beweise für die Kollision verschwunden sind."

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Planetenforschung: Zwergplanet Pluto von riesiger Gashülle umschlossen

Pluto
© DPAKünstlerische Darstellung des Zwergplaneten Pluto (l.) mit der Erde (oben) und dem größten Pluto-Mond Charon (r.)
Neue Erkenntnisse über den Pluto: Die Atmosphäre des Eiszwergs ist viel größer als bekannt. Forscher erhoffen sich Hinweise über fundamentale physikalische Phänomene.

Der Zwergplanet Pluto am Rande unseres Sonnensystems hat eine viel größere Atmosphäre als bislang bekannt: Seine Gashülle erstreckt sich 3000 Kilometer weit ins All, dies entspricht einem Viertel des Wegs bis zu Plutos größtem Mond Charon.

Meteor

Asteroid als Begleiter der Erde entlarvt

Asteroid 2010 SO16 umkreist die Sonne auf erdähnlicher Bahn

Astronomen haben einen Asteroiden entdeckt, der die Erde seit mindestens 250.000 Jahren auf ihrer Bahn begleitet. Die Gefahr einer Kollision besteht jedoch nicht, weil Asteroid 2010 SO16 zu den seltenen Objekten mit einem „Hufeisen“-Orbit gehört, einer Umlaufbahn, in der die Schwerkraft der Erde quasi „abstoßend“ wirkt. Woher der rund 200 bis 400 Meter große Gesteinsbrocken stammt, ist noch unklar.


Die Erde ist nicht allein auf ihrer Bahn um die Sonne. Immer wieder kreuzen auch Asteroiden ihre Spur. Die meisten dieser erdnahen Asteroiden (NEA) stammen ursprünglich aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter und wurden durch Kollisionen oder andere Störfaktoren daraus umgelenkt. Sie bewegen sich nun in exzentrischen, elliptischen Orbits durch das innere Sonnensystem, die sie nur sporadisch die Erdbahn kreuzen lässt.