Das Kind der GesellschaftS


Cards

Wahlen in der Schweiz: Computerpanne verzögert amtliches Endergebnis

Die Schweizer Bürger haben der national-konservativen SVP zum ersten Mal seit Jahren weniger Stimmen gegeben. Das amtliche Endergebnis verzögert sich aber noch.
wahllokal schweiz
© Dominic Favre/DPASchweizer Wahllokal am Sonntag in Lausanne

Die offiziellen Endergebnisse der Parlamentswahlen in der Schweiz lassen wegen einer Computerpanne im Kanton Waadt länger auf sich warten als geplant. Ursprünglich sollten die Ergebnisse bereits in der Nacht zum Montag bekanntgegeben werden.

Nach letzten Hochrechnungen des Schweizer Fernsehens verloren alle etablierten Parteien Stimmen. Damit stoppten die Wähler erstmals den Höhenflug der national-konservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP), die im Wahlkampf wieder gegen Ausländer Stimmung gemacht hatte. Die SVP verlor zwar 3,6 Prozentpunkten, bleibt aber mit rund 25,3 Prozent die stärkste Partei der Schweiz.

Che Guevara

19 Tote bei Protesten gegen Regierung in Syrien und Auswirkungen durch Gaddafis Todesmeldung

Beirut. Der Tod des gestürzten libyschen Machthabers Muammar al Gaddafi hat auch die Opposition in Syrien beflügelt. An den Demonstrationen nach den Freitagsgebeten beteiligten sich nach Angaben von Oppositionellen und Bewohnern mehr Menschen als sonst. Allerdings seien auch die Truppen von Präsident Baschar al Assad stärker präsent gewesen. Sie töteten vor allem in den Städten Homs und Hama mindestens 19 Menschen. Auf den Tod Gaddafis spielten den Angaben zufolge auch die Spruchbänder und Parolen der Protestierenden an. "Gaddafi ist erledigt. Baschar, jetzt bist Du dran", riefen Demonstranten in der Stadt Maaret Al-Numaan im Nordwesten Syriens.

Heart - Black

ICE rast mit Tempo 250 in Ziegenherde

Schock im ICE: Mit 250 Stundenkilometern raste der Intercity-Express in eine Ziegenherde, 14 Tiere wurden dabei getötet. Der ICE wurde zwar beschädigt, von den Fahrgästen jedoch keiner verletzt.

Burgsinn/Würzburg. Schock im ICE: Mit 250 Stundenkilometern raste der Intercity-Express in eine Ziegenherde, 14 Tiere wurden dabei getötet. Der ICE wurde zwar beschädigt, von den Fahrgästen jedoch keiner verletzt. Wie die Bundespolizei in Würzburg am Montag mitteilte, waren insgesamt 33 Ziegen am vergangenen Sonnabend aus ihrem Gehege nahe der Bahnstrecke bei Burgsinn (Kreis Main-Spessart) ausgebüxt und auf die Gleise gelaufen. „An dieser Stelle können die Züge bis zu 250 Kilometer pro Stunde fahren“, sagte ein Polizeisprecher.

Der ICE-Führer konnte aufgrund des hohen Tempos auf der Strecke von Würzburg nach Fulda nicht rechtzeitig bremsen und erfasste einige der Tiere. Trotz Schnellbremsung kam der ICE erst einige Kilometer nach der Unfallstelle zum Stehen. „Im Zug waren rund 400 Fahrgäste“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Sie hätten den Unfall am Samstagnachmittag jedoch unbeschadet überstanden. Durch die Kollision wurde der Zug am Triebkopf leicht beschädigt, er konnte jedoch mit verminderter Geschwindigkeit bis nach Fulda weiterfahren. Die Reisenden kamen laut Bahnsprecher mit rund einer Stunde Verspätung an. Die Bahn sperrte die Strecke vorübergehend und leitete den Zugverkehr um.

Light Saber

Anonymous nimmt NPD unter Beschuss

Breit angelegte DDoS seit Samstag im Gange - Aktivisten wollen Zeichen für Menschenrechte setzen

Aktivisten der Anonymous-Gruppierung haben nach einer Angriffswelle im vergangenen August erneut die rechtsextreme Partei NPD ins Visier genommen. Mit einer groß angelegten Überlastungsangriffen (DDoS) zwingen sie seit Samstagmittag diverse Webseitenserver der Partei in die Knie. Laut dem Portal Gulli.com wurden sowohl die Hauptseite, als auch die Online-Auftritte der hessischen und frankfurter Zentralen zumindest für mehrere Stunden außer Gefecht gesetzt. Auch die Webseite "Nein zum Euro" kam unter Beschuss.

Protest-Aktion

Laut Anonymous-Sprechern sei der Angriff als "virtuelles Occupy" zu betrachten. Eine Anspielung auf die im Sommer gestartete Protestbewegung "Occupy". "Die NPD occupied nun Berlin und Frankfurt und wir die NPD im Gegenzug virtuell", teilt Anonymous mit. Die Aktivisten sprechen sich damit klar gegen die von NPD-Mitgliedern in Deutschland abgehaltenen Demonstrationen aus. Zudem wolle man zeigen, dass man sich für Menschenrechte und Toleranz einsetze. Wie lange der Beschuss der NPD noch anhalten soll, ist nicht bekannt.

Che Guevara

Erneut Proteste gegen Banken in Deutschland und weltweit

London/New York/Frankfurt - Kurz vor dem neuen Euro-Gipfel zur Schuldenkrise haben weltweit erneut Tausende gegen die Macht der Banken protestiert.

In Deutschland demonstrierten in Frankfurt, Berlin, Köln und Düsseldorf nach Polizeiangaben rund 7500 Menschen. Das Anti-Globalisierungs-Netzwerk attac sprach von rund 10.000 Demonstranten, die nach dem Vorbild der New Yorker "Occupy Wall Street"-Bewegung auf die Straße gingen. Auch in London, New York und Sydney wurde das Finanzsystem angeprangert.

Schwerpunkt der Proteste in Deutschland war Frankfurt mit mindestens 4000 Teilnehmern. Mit Transparenten wie "Der Kapitalismus geht über Leichen", "Wer rettet uns Steuerzahler vor dem Rettungsschirm?" oder "Die Gier ist das Problem", demonstrierten die Menschen. In Berlin kamen etwa 100 Menschen zu einer angemeldeten Kundgebung am Brandenburger Tor. Weitere 300 zogen unangemeldet durch die Innenstadt zum Reichstag. Die Polizei griff nicht ein. In Köln marschierten nach Polizeiangaben 1200 Menschen, in Düsseldorf rund 600. Vor einer Woche waren weltweit Hunderttausende aus Protest gegen Auswüchse des Kapitalismus auf die Straße gegangen.

Magnify

Der Kampf um die Leiche: Gaddafi wurde obduziert

Auch drei Tage nach seinem Tod ist der libysche Ex-Diktator Gaddafi noch nicht beigesetzt. Der Militärrat räumt allerdings nach zunächst widersprüchlichen Informationen ein, dass Gaddafis Leiche gerichtsmedizinisch untersucht wurde, um Klarheit in die Todesumstände zu bringen. Anschließend soll sie der Gaddafi-Familie übergeben werden.

Entgegen früheren Ankündigungen ist der Leichnam des libyschen Ex-Machthabers Muammar al-Gaddafi doch obduziert worden. Ein Sprecher des Militärrats von Misrata teilte mit, die Autopsie sei am Morgen vorgenommen worden. Ursprünglich sei das nicht vorgesehen gewesen, sagte Fathi Baschaga der Nachrichtenagentur AFP. "Aber Tripolis hat uns darum gebeten und wir wollen die Dinge korrekt machen", fügte er hinzu.

Die Klärung der genauen Todesumstände Gaddafis war international gefordert worden. Zuvor hatten widersprüchliche Äußerungen für Verwirrung gesorgt. Die neue Führung des Landes hatte mehrfach betont, Gaddafis Leiche solle nicht näher auf seine Todesumstände hin untersucht werden, gleichzeitig wurden Ergebnisse einer Autopsie kolportiert.

Bad Guys

Biosprit E10 schadet laut Studie dem Klima

Essen. Eine neue Studie bestätigt die Zweifel an der Umweltverträglichkeit von Biosprit. Amerikanische, deutsche und französische Wissenschaftler haben in der bislang größten und umfassendsten Studie die Folgen der Biospritproduktion durch Biomasse aus Wäldern unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Die Kohlendioxidausstoß (CO2) stieg in so genutzten Forsten um mindestens 14 Prozent. Die Studie erscheint am heutigen Montag in der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“.
Bild

„Bisher haben wir angenommen, dass Bioenergie aus totem Holz, Laub und Baumschnitt klimaneutral zu erzeugen ist und sogar den Kohlendioxid-Ausstoß insgesamt senkt“, sagt Tara Hudiburg, Forstwissenschaftlerin der Oregon State University und Autorin der Studie. Der Grund für die Annahme: Es werde nur so viel CO2 bei einer Verbrennung freigesetzt wie zuvor durch die Pflanzen gebunden war. Dies erwies sich in den Untersuchungen als falsch. Durch die intensivere Bewirtschaftung des Waldes übersteigen die Emissionen die möglichen Einsparungen deutlich.

Heart - Black

Das Beste aus dem Web: Spanien: Bis zu 300.000 Kinder von Eltern gestohlen und für die Adoption verkauft unter dem Vorwand von Kindstod

Spanien. Bis zu 300.000 könnte die Zahl der Kinder betragen, die seit dem Ende des Spanischen Bürgerkriegs ihren Müttern unter Lügen entzogen und an kinderlose Paare verkauft wurden. Am Menschenhandel in Spanien, der bis in das letzte Jahrzehnt des vorherigen Jahrhunderts angedauert haben soll, waren Ärzte, Krankenschwestern sowie Pfarrer und Nonnen beteiligt. Heute Abend sendet die BBC erstmals eine Dokumentation der Geschichte von „Spaniens gestohlenen Babys“.
krankenschwester
© BBCIdentitätskrise: Der neugeborene Randy Ryer 1971 mit der Frau, die ihn kaufte.

Bekannt war seit langem, dass schon seit der Frühzeit der Franko-Diktatur rund 30.000 Kinder aus ideologischen Gründen ihren Müttern gestohlen wurden. Der Kinderraub begann um 1939, mit dem Sieg des faschistischen Putschisten Francisco Franco über die Verteidiger der Zweiten Spanischen Republik, die laizistisch und antiklerikal ausgerichtet und den traditionellen Eliten deshalb unbequem war. Zu Tausenden mussten damals traurige und erschütterte Frauen die Kliniken verlassen, weil Ärzte und Schwestern den jungen Müttern von einer Totgeburt berichtet hatten. Unzählige Lügen, wie sich später herausstellte. Denn in Wahrheit wurden die Neugeborenen in die Hände von kinderlosen Paaren gegeben, um sie dem Einfluss von regimekritischen, republikanisch gesinnten Eltern zu entziehen.

Auch Inhaftierten wurden die Kinder weggenommen. Der Staat habe für die Kinder der Gefangenen eine Umerziehung als nötig erachtet, zitierte die Times im März Ricard Vinyes, Autor eines Buchs über diese Ereignisse. Es habe stolze Berichte der Regierung gegeben, wie viele Kinder auf diese Weise jährlich „willkommen“ geheißen wurden. Den Heranwachsenden wurde nicht nur erlaubt, ihren Namen zu ändern, um ihren Verbleib zu verschleiern. „Sie wurden mit der Erklärung aufgezogen, dass ihre Eltern Mörder gewesen wären, weshalb viele niemals das Bedürfnis nach einem Auffinden gehabt hatten.“

War Whore

Gaddafi: Welches Szenario ist wahr?

UNO fordert Aufklärung

Tripolis - Es sind Bilder, die aufwühlen, schockieren: Blutend, Entsetzen und Fassungslosigkeit in den Augen, wird Muammar al-Gaddafi von Rebellen-Kämpfern hin- und hergezerrt.
gaddaffi
© imagoWie bei einer Jagdtrophäe lassen sich Rebellen mit Gaddafis Leiche fotografieren. Mehrere drehen mit ihren Handys Videos von der Szene, die später im Internet auftauchen.

Verwackelte Aufnahmen zeigen offenbar die letzten Momente im Leben des grausamen Diktators. Er stolpert, wird zu Boden gerissen, Schüsse peitschen - dann plötzlich wird sein lebloser Körper durch den Wüstensand geschleift.

Wütende Kämpfer schlagen auf die Leiche ein. Ein elendes Ende. Das inzwischen der Welt Rätsel aufgibt. Die Frage, die sogar bei den UN für Aufregung sorgt: Starb Gaddafi im Kreuzfeuer zwischen seinen Soldaten und Rebellen? Oder wurde er von Letzteren schlicht gelyncht?

„Wir wissen nicht, wie er gestorben ist. Dazu muss es eine Untersuchung geben“, fordert UN-Menschenrechtskommissar Rupert Colville. Aber: Libyens Übergangsrat verweigert eine Obduktion der Leiche. Und immer wildere Spekulationen sorgen für Wirbel.

Star of David

Demonstration? Israelische Araber fordern weitere Entführungen von Soldaten

Netanja - Israelische Araber haben am Donnerstag vor einem Gefängnis bei Netanja die Entführung israelischer Soldaten gefordert. Diese sollten gegen weitere arabische Häftlinge ausgetauscht werden, verlangten die Demonstranten.

Wie das Nachrichtenportal "Arutz Scheva" meldet, wurde die Kundgebung außerhalb des Scharon-Gefängnisses abgehalten. Dutzende Araber mit israelischer Staatsbürgerschaft nahmen daran teil, viele schwenkten palästinensische Fahnen. Zwölf Menschen wurden festgenommen, weil sie sich weigerten, den Ort zu verlassen.

Der Knessetabgeordnete David Rotem (Israel Beiteinu) kritisierte die Protestkundgebung. Er sagte, den Teilnehmern müsse die israelische Staatsbürgerschaft aberkannt werden. "Die Aufrufe, Soldaten zu entführen, betonen einmal mehr, dass wir Staatsbürgerschaft mit Loyalität verknüpfen müssen. Diese Anstifter sind es nicht wert, ein Teil der israelischen Gesellschaft zu sein."