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Mexiko: Polizisten kapitulieren vor Drogengewalt

Sechs Beamte starben innerhalb von drei Monaten, mutmaßlich ermordet von Mitgliedern eines Drogenkartells. Nun steht die Kleinstadt Ascensión ganz ohne Polizei da: Alle verbliebenen Polizisten haben ihre Kündigung eingereicht.
mexiko,polizei
© ReutersMord in Monterrey (im Juli 2011): Häufig werden Polizisten Opfer des Drogenkriegs

Mexiko-Stadt - In der Kleinstadt Ascensión leben rund 13.000 Menschen, 26 Polizisten waren noch vor drei Monaten für deren Sicherheit zuständig. Doch es wurden weniger: Sechs Beamte, darunter der Polizeichef, wurden in den letzten drei Monaten umgebracht, vermutlich von Mitgliedern eines Drogenkartells. Nun haben alle 20 Polizisten von Ascensión ihren Dienst quittiert.

Die Beamten gaben am Donnerstag Waffen und Uniformen ab. Der Oberstaatsanwalt des Bundesstaats Chihuahua, Carlos Manuel Salas, sagte, die Beamten hätten die Konsequenz aus der jüngsten Attacke gezogen. Am Dienstag waren drei Polizisten ermordet worden.

Bulb

Stromausfall legt S-Bahn-Verkehr lahm

Ein Stromausfall in einem Stellwerk am Hamburger Hauptbahnhof hat am Donnerstagnachmittag für erhebliche Behinderungen im S-Bahnverkehr gesorgt. Rund um den Hauptbahnhof ging rund eine Stunde lang so gut wie gar nichts, sagte ein Bahn-Sprecher.
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© dpaEine S-Bahn fährt in Hamburg zum Hauptbahnhof.

Elektronisches Bauteil defekt

Zunächst sei der Strom zwischen 14.30 Uhr und 14.40 Uhr ausgefallen. Anschließend habe es gegen 14.45 Uhr erneut einen Stromausfall von einer knappen Stunde gegeben. Kurz nach 16 Uhr lief der S-Bahn-Verkehr auf den meisten Strecken wieder normal, es kam jedoch bis in den späten Nachmittag noch zu Verspätungen, wie NDR 90,3 berichtete.

Che Guevara

Proteststurm in Israel immer stärker: 350.000 Demonstranten

Tel Aviv (dpa) - Bei einer der größten Kundgebungen in der Geschichte Israels haben am Abend geschätzte 350 000 Menschen gegen die hohen Lebenshaltungskosten demonstriert. Vom Norden bis in die Negev-Wüste im Süden gab es Demonstrationen. «Das Volk will soziale Gerechtigkeit», skandierten die Menschen. Die Protestbewegung hatte vor einigen Wochen mit einem Zeltlager in Tel Aviv begonnen - als Protest gegen die hohen Mieten. Inzwischen sind die Forderungen viel umfassender geworden. Es geht um die Gesundheitsversorgung, das Bildungssystem und die Steuerlast.

Heart - Black

Mehr traumatische Störungen nach Afghanistan-Einsatz

Weinheim - Bundeswehrsoldaten erkranken nach einem Afghanistan-Einsatz bis zu zehn Mal häufiger an posttraumatischen Belastungs­störungen (PTBS) als Soldaten ohne Auslandseinsatz.

Laut einer Studie des Instituts für Klinische Psychologie der Technischen Universität Dresden kehrten rund zwei Prozent aller Soldaten, die 2009 in Afghanistan waren, mit einer PTBS zurück, wie die Zeitschrift Psychologie heute in ihrer Augustausgabe berichtet. Hochgerechnet entspreche dies etwa 300 Betroffenen pro Jahr.

Für die Studie befragten die Psychologen rund 1.500 Soldaten im Auslandseinsatz sowie 880 Bundeswehrsoldaten im Inland. Der Umfrage zufolge nahm nur jeder zweite der Betroffenen im ersten Jahr nach einem Afghanistaneinsatz psychologische Hilfe in Anspruch.

Wolf

Spitzbergen - Eisbär tötet britischen Schüler

Ein Eisbär hat ein Zeltlager auf der Polarinsel Spitzbergen überfallen. Ein Jugendlicher kam bei der Attacke ums Leben, vier weitere wurden schwer veletzt. Bei der Gruppe aus Großbritannien handelte es sich um Schüler und ihre Lehrer.
Eisbären
© dapdEisbären sind Raubtiere, auch wenn sie - wie hier im Zoo von Hannover - den Menschen nicht zu nahe kommen können.

Ein Eisbär hat auf der Polarinsel Spitzbergen einen Menschen getötet. Das Raubtier griff eine Gruppe aus Großbritannien an. Vier weitere Menschen wurden bei der Attacke schwer verletzt, bevor ein Mitglied der Gruppe das Tier erschießen konnte.

Offenbar handelte es sich bei der Gruppe um Jugendliche und ihre Lehrer, die 40 Kilometer von Longyearbyen entfernt in der Nähe des Von-Post-Gletschers zelteten. Die Verletzten wurden knapp eine Stunde nach ihrem Notruf mit einem Hubschrauber zum Krankenhaus in Longyearbyen gebracht und sollen zur weiteren medizinischen Behandlung nach Tromsø auf dem norwegischen Festland geflogen werden.

Bizarro Earth

Versicherungsschutz: Jeder zehnte Mensch von Vulkanen bedroht

Jeder zehnte Mensch lebt in Reichweite eines aktiven Vulkans und ist damit in seiner Existenz bedroht. Zu diesem Ergebnis kam eine Analyse von Aon Benfield.
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© dpaDer Vulkan Grimsvötn in Island spuckt Asche in den Himmel: Die Aschewolke aus Island hat im Mai auch Deutschland erreicht und die Reisepläne von Zehntausenden Passagieren durchkreuzt.

Hamburg. Statistisch lebt fast jeder zehnte Mensch auf der Erde in Reichweite eines aktiven Vulkans und riskiert damit täglich seine Existenz. Das ist das Ergebnis einer Analyse des weltweit tätigen Rückversicherungsmaklers Aon Benfield, die am Donnerstag in Hamburg veröffentlicht wurde. Das Unternehmen hat einen Leitfaden über Vulkane, Erdrutsche und Tsunamis herausgegeben, der Versicherungsunternehmen bei der Risikobewertung hilft.

Bomb

Waidmarkt: Fünf-Zentner-Bombe entschärft

Auf dem Gelände des ehemaligen Polizeipräsidiums am Waidmarkt wurde eine Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Die Polizei sperrte den Bereich in einem Radius von 300 Metern ab, am Nachmittag um 15:55 Uhr wurde der Blindgänger entschärft.
bombe,worring
© WorringAuf dem Gelände des ehemaligen Polizeipräsidiums am Waidmarkt wurde eine Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt.

Selbst die Feuerwehr musste am Freitagnachmittag in Deckung gehen. In der Innenstadtwache in der Agrippastraße galten kurzzeitig besondere Verhaltensvorschriften. „Die 29 Einsatzkräfte mussten das sogenannte Luftschutzverhalten beachten“, berichtete Feuerwehrsprecher Jens Müller. „Das heißt: von den Fenstern wegbleiben und sich im hinteren Teil des Gebäudes aufhalten.“ Denn bei Bauarbeitenhatte am Vormittag ein Baggerfahrer einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gelände des ehemaligen Polizeipräsidiums am Waidmarkt entdeckt.

Smoking

Ein Jahr Rauchverbot: Wie sehr leiden die Kneipen wirklich?

München - Seit einem Jahr ist Bayern qualmfrei. Die Gastronomie klagt über weniger Gäste, Umsatzeinbußen und Entlassungen - und will dies in einer am Montag vorgestellten Studie belegen.

Das Ende der Wirtshauskultur, das große Kneipensterben - bereits kurz nachdem sich Volkes Wille für das absolute Rauchverbot in Bayerns Gaststätten und Kneipen ausgesprochen hatte, ging bei den Gastronomen die Angst um. Ein Jahr ist seit dem Volksentscheid vergangen. Am Montag haben der BFT (Bürger für Freiheit und Toleranz), der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband BHG-DEHOGA und der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (VEBWK) eine repräsentative Stichprobe vorgestellt.

Eye 2

Das Beste aus dem Web: Französische Devianz? Schockierende Bilder eines 10-Jährigen Models

ZÜRICH - Man vergleicht sie mit Sexsymbol Brigitte Bardot: Model Thylane Lena-Rose Blondeau ist gerade einmal zehn Jahre alt. Trotzdem schockiert sie mit erwachsenen Posen und Outfits. Das sorgt für Aufregung.
Thylane Loubry Blondeau, minderjähriges model
© VogueThylane Loubry Blondeau
Der Ausschnitt reicht dem Model fast bis zum Bauchnabel, seine Lippen sind zum aufreizenden Schmollmund verzogen, und es räkelt sich in High Heels auf Leoparden-Kissen: Sexy Fotos gehören in Modezeitschriften dazu - doch dieses Model ist erst zehn Jahre alt. Thylane Lena-Rose Blondeau heisst das kleine Mädchen aus Frankreich, das für einen Sturm der Entrüstung sorgt.

Die Modefotos des Shooting-Stars, der schon mit Sexsymbol Brigitte Bardot verglichen wurde, sind überall im Internet zu sehen. Auch in die französische Vogue hat Thylane es bereits geschafft. Die Zehnjährige hat viele Fans und Bewunderer. Auch ihre Eltern, ein Fussballspieler und eine Modedesignerin, haben offenbar keine Bedenken, ihre Tochter so ablichten zu lassen.

Kommentar: Beachten Sie, dass sie Französin ist und Franzosen hinter diesem Trend stehen. Fragen wir uns, warum sie vor Kurzem gegen SOTT und der Begründerin vorgingen, via Handlungen eines sexuell Perversen und Pädophilen, für unsere Aufdeckung von Psychopathologen an der Macht? Die Neuauflage der „Französischen Verbindung“: Sekten-Anschuldigungen und abartiges Gedankengut


Bad Guys

Angst um Europas Amazonien

Donau im Naturpark Kopacki Rit
© Mario Romulic/www.romulic.comDie Donau mäandert durch den Naturpark Kopacki Rit. Der Eiserne Vorhang und der Jugoslawienkrieg haben dazu geführt, dass die Flusslandschaft bislang nahezu unberührt geblieben ist.

Kurz vor seinem EU-Beitritt plant Kroatien zerstörerische Eingriffe in die einmalige Flusslandschaft an Donau, Drau und Mur - Eingriffe, die mit EU-Recht unvereinbar wären, beklagen Naturschützer.

Die Mittagshitze hängt schwer über der Baranja-Ebene. Von einem makellos blauen Himmel strahlt die Sonne auf eine der letzten naturbelassenen Flusslandschaften Europas: die Ufer- und Auenbereiche am Zusammenfluss von Mur, Drau und Donau. Schimmel schauen schläfrig aus ihren Boxen. Die zum Trocknen aufgehängten Ketten aus Knoblauchknollen, Paprika und Kräutern verströmen ihren würzigen Duft.

Hier liegt eine weitgehend unberührte Region", sagt der Biologe Martin Schneider-Jacoby von der gemeinnützigen Umweltstiftung Euronatur. Ihre Ursprünglichkeit verdankt die Gegend dem Eisernen Vorhang. "In der Mitte der Drau verlief die Grenze zwischen dem Stalinismus und dem blockfreien Jugoslawien", sagt Schneider-Jacoby. Kaum ein Mensch gelangte in dieser Zeit vom benachbarten Ungarn in das kroatische Gebiet. So verändern die Flüsse hier noch weitgehend unreguliert ihren Lauf, an dem Bruch- und Auwälder entstanden sind.

Doch nun ist die unberührte Natur in Gefahr. Rund 190 Wasserbauprojekte hat Kroatiens Regierung in der Gegend geplant. Die Flüsse sollen begradigt und ausgebaggert werden, Elektrizitätswerke werden an ihren Ufern errichtet. "Die Umsetzung der Maßnahmen würde die ökologisch wertvolle Flusslandschaft an Donau, Drau und Mur auf einer Länge von 111 Kilometern unwiederbringlich zerstören", sagt der Flussexperte Ingo Mohl vom WWF-Österreich, der gemeinsam mit Euronatur gegen die Eingriffe kämpft.