Die Gewinne von VW und BMW sind im ersten Halbjahr gesunken. Auf dem E-Auto-Markt in China gibt es Probleme. Das schadet auch ihren Zulieferern.
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Deutschlands wichtigster Industriezweig schwächelt: Volkswagen und BMW mussten im ersten Halbjahr 2024 Gewinnrückgänge verbuchen, wie sie am Donnerstag bekanntgaben. Grund ist vor allem der Preiskampf in China. Mercedes hatte bereits vergangene Woche ein starkes Minus beim Gewinn vermeldet. Die Branche beschäftigte 2023 laut Bundeswirtschaftsministerium direkt knapp 780.000 Personen in Deutschland.
Bei VW sank der Überschuss im ersten Halbjahr um 2,4 Prozent auf knapp 5,5 Milliarden Euro. Im Verhältnis zum Umsatz liegt der Gewinn somit bei 6,3 Prozent. "Für unsere Ansprüche zu wenig", urteilte VW-Finanzchef Arno Antlitz, der im ersten Halbjahr 2023 noch eine Rendite von 7,3 Prozent eingefahren hatte.
Zwar lieferte BMW nun rund ein Drittel mehr E-Autos aus. Aber wegen des Preisdrucks ging der Gewinn vor Steuern und Zinsen um fast 11 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro zurück. Die Umsatzrendite sank im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 um 0,8 Prozentpunkte auf 8,4 Prozent.
Weltweit verkaufte der chinesische Konkurrent BYD 2023 gut 3 Millionen E-Autos, VW hingegen nur 1 Million und BMW knapp 570.000. Dabei breitet sich BYD vor allem in China, wo sich mehr als die Hälfte der weltweit verkauften E-Autos befinden, rasend schnell aus und macht den deutschen Autobauern dadurch einen der wichtigsten Absatzmärkte streitig. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres musste VW einen Rückgang der verkauften E-Autos in China um 7,4 Prozent hinnehmen.
Luxusautos schwächelnDie EU-Kommission wirft der Regierung in Peking vor, die heimische E-Auto-Produktion stark zu subventionieren. Deshalb will Brüssel nun Strafzölle auf E-Wagen aus China verhängen.
Die Konkurrenzsituation sei den deutschen Herstellern bewusst, sagte Lukas Minnich, Verkehrsexperte des Öko-Instituts, der taz. Er hofft, dass die deutschen Autobauer kleinere und billigere Modelle auf den Markt bringen.
Ein Blick auf die Absatzzahlen der VW Group zeigt tatsächlich, dass der Konzern vor allem mit seinem Luxussegment kämpft. Die Markengruppe Progressive, zu der beispielsweise Audi und Lamborghini gehören, setzte im ersten Halbjahr 2024 knapp 17 Prozent weniger Autos ab als im ersten Halbjahr 2023.
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