Das Kind der GesellschaftS


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Griechen bezahlen die Krise mit ihrer Gesundheit

Wegen der Schuldenkrise wurde in Griechenland das Budget für Spitäler und staatliche Anlaufstellen gekürzt. Nun zeigt eine Studie: Um die Gesundheit der Griechen steht es schlecht - HIV-Infektionen nehmen zu.
Drei Patienten vor griechischem Krankenhaus
© ReutersWarten auf ihre Behandlung: Drei Patienten in einem Spital ausserhalb von Athen.

Aufgrund des straffen Sparprogramms in Griechenland haben viele Menschen den Zugang zur gesundheitlichen Versorgung verloren. Laut The Guardian warnen Wissenschaftler und Spital-Mitarbeiter vor einer «Griechischen Tragödie».

In ihrer Studie bestätigen zwei Forscher der Cambridge Universität Anzeichen für eine dramatische Verschlechterung der Gesundheit der Bevölkerung, sowie die Qualitätsabnahme des Services in den Spitälern aufgrund des finanziellen Drucks.

Hoffnungslosigkeit in den Spitälern

Ihre Arbeit zeigt: Zwischen 2007 und 2009 haben 14 Prozent mehr Griechen ihre Gesundheit als «schlecht» oder «sehr schlecht» beurteilt. Zudem hat sich die Zahl der hospitalisierten Griechen von 2009 bis 2010 um 24 Prozent gesteigert. Im ersten Halbjahr 2011 wurden acht Prozent mehr Menschen ins Spital eingeliefert als noch im Jahr davor.

Black Cat

Narzissmus: Ich, ich, ich in der Chefetage

Narzisstische Chefs mindern die Leistung einer Gruppe

Narzissten überschätzen ihre Leistungen in fast allen Bereichen des Lebens. Sie halten sich - unter anderem - für besonders intelligent, für überaus kreativ sowie für geborene Chefs. Und obwohl andere Menschen Narzissten in der Regel negativ beurteilen, werden sie laut Psychologen um Barbora Nevicka häufiger in Führungspositionen gewählt, weil man sie für durchsetzungsfähig hält. Die Forscher von der Universität Amsterdam haben nun untersucht, ob narzisstische Menschen vielleicht wirklich die besseren Chefs sind. Ihre Antwort fällt ernüchternd aus: Ein Narzisst in leitender Position vermindert die Leistung einer Gruppe (Psychological Science, online).

Die Psychologen teilten ihre insgesamt 150 Probanden in zahlreiche kleine Gruppen auf, in denen jeweils einer zufällig als Leiter bestimmt wurde. Per Fragebogen ermittelten die Psychologen den Grad der narzisstischen Neigungen der Gruppenleiter. Dabei zeigte sich, dass die anderen Teilnehmer Leiter, die besonders von sich selbst eingenommen waren, als die besseren Chefs bewerteten. Sie galten als besonders effektiv. Doch die Leistungen der Gruppe wurden durch Narzissten an der Spitze reduziert. Die Forscher ließen ihre Testgruppen Aufgaben lösen, die so angelegt waren, dass die Leistungen durch ungeminderten Informationsfluss in der Gruppe verbessert wurden. Nur hielten es die narzisstischen Chefs seltener für nötig, alle relevanten Informationen an die Gruppenmitglieder weiterzugeben.

Attention

"Krokodil"-Droge im Ruhrgebiet?

Ist in Bochum die hochgiftige russische Droge "Krokodil" im Umlauf? Heroinabhängige mit furchtbaren Wunden am Körper nährten den Verdacht. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel.
drogen, spritze
© Marcus Simaitis/DPA

Ihre Suche nach dem schnellen Kick, nach der täglichen Dosis Vergessen, wäre der Heroinabhängigen Daniela* beinahe zum Verhängnis geworden. Am Bochumer Hauptbahnhof, so schildert es die junge Frau dem WDR, habe sie sich ihren Schuss besorgt. Doch was wie normales Heroin schien, war nach Mutmaßungen vieler Medien gepanscht mit einer wahren Teufelsdroge: "Krokodil", kurz "Krok". Noch konnte der Stoff aber nirgends nachgewiesen werden, die Ermittler stehen vor einem Rätsel.

Die hochtoxische Substanz stellen Dealer her, indem sie Codein mit Benzin, Ameisensäure und Phosphor aus roten Streichholzköpfen aufkochen. Neben dem in Deutschland verbotenen Betäubungsmittel Desomorphin entstehen so jede Menge giftige Verunreinigungen, die einfach im Stoff verbleiben. Weil Codein in Russland frei verkäuflich ist, gilt Krok dort schon seit längerem als Droge der Armen und der Junkies.

Hourglass

Ölpest vor Neuseeland: Helfer kämpfen gegen die Zeit

An mehreren Stellen haben sich tiefe Risse in den Rumpf des havarierten Frachters "Rena" gefressen. Die Lage des Schiffes ist äußerst prekär und die Nerven der Helfer sind zum Äußersten gespannt. Einen weiteren Sturm würde der Frachter nicht aushalten - doch der Wetterbericht macht wenig Hoffnung.
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Ein "nervenzerreißendes Reiben von Stahl gegen Stahl" habe er gehört, sagt der neuseeländische Kapitän Jon Walker, als er am Sonntag mit seinem Schiff neben dem gestrandeten Frachter Rena ankert. Walker ist Chef von Dutzenden internationalen Marine-Bergungsfachleuten.

Auch am Wochenende versuchten die Mannschaften, gut 1346 noch im Wrack verbleibende Tonnen Schweröl abzupumpen, bevor das mit Hunderten von Containern beladene Schiff auseinanderbricht. "Man kann den Stahl hören, wie er gegen den Felsen kracht. Wenn man im Schiff ist, hört man auch die Bewegungen der Container auf Deck. Das geht ganz schön an die Nerven", so der Bergungsspezialist.

Die Arbeiten gehen wegen der Instabilität des sich stark neigenden Schiffes nur langsam voran. Mit einer eigens eingeflogenen Schraubpumpe wird der Treibstoff abgesaugt. Das toxische Schweröl ist nicht flüssig wie Dieselöl, sondern hat die Konsistenz eines Brotaufstrichs.

Network

Occupy-Bewegung: Die Globalisierung weckt ihre Kinder

David gegen Goliath, 99 versus 1 Prozent, die Menschen gegen das Finanzsystem: Der weltweite Protest ist nicht typisch links oder rechts - es bildet sich eine europäische Öffentlichkeit, die ihren Zorn auf das System nicht einfach runterschlucken wird. Anstatt den Hindukusch zu verteidigen, gilt jetzt auch in Deutschland: die Demokratie gegen die Gier der Märkte zu verteidigen.
© ReutersProteste gegen Banken – Hunderttausende machen gegen Kapitalismus-Auswüchse mobil

Die Globalisierung weckt ihre Kinder. Deren Protest ist nicht rechts und er ist nicht links. Er lässt sich nicht fangen mit den alten Lassos. Sicher: Der Protest ist Ausdruck der Empörung über soziale Ungerechtigkeit, das ist ein altes linkes Thema. Aber der Protest steht auch für das fatale Gefühl, dass die Staaten zu schwach sind und von den Finanzmärkten gewürgt und enteignet werden. Die Sehnsucht nach einem starken Souverän aber ist ebenso ein konservatives, rechtes Thema: die Marodeure der internationalen Finanzwirtschaft sollen gebändigt werden.

Die Proteste sind schließlich Ausdruck zorniger Enttäuschung. In der Finanzkrise 2008, als die Staaten ungeheuerlich viel Geld in die Banken pumpten, glaubten viele Bürger, sie erlebten eine Läuterung des Kapitalismus. Das war und blieb eine Täuschung. Die Großbanken haben mit den Mitteln und Methoden weitergezockt, die vorher die Finanzkrise herbeigeführt hatten. Sie konnten ihr Spiel weitertreiben; denn keine von den strikten Regeln, die von der internationalen Politik angekündigt wurden, trat in Kraft. Der Finanzkapitalismus wurde keinen Deut menschlicher, der Turbo des Kapitalismus blieb angeschaltet.

Kommentar: Wie typisch, dass auch in solch einem Artikel der Verweis auf die Propaganda über die "Bedrohung der Taliban" enthalten ist.


Heart - Black

FBI rollt Fall Parker Ray wieder auf

David Parker Ray, ein sadistischer Serienkiller aus Truth of Consequences im US-Bundesstaat New Mexico, soll seiner Zeit Ca. 40 Frauen in seinem eigenen dazu umgebauten Wohnwagen auf bestialische Art und Weise gequält und umgebracht haben.
Bild

Dieser Mann steht damit auf der sogenannten „Stone Scala“, der Scala des Bösen, entwickelt von dem Experten für Kannibalen und Serienkiller, Professor Michael Stone, an erster Stelle. Er ist der schlimmste Psychopath, den es je gab. Seinen 100.000 Dollar teuren Wohnwagen hatte er eigens schalldicht isoliert und mit umfangreichem Folterwerkzeug ausgestattet. Selbst ein Gynäkologie-Stuhl fehlte in dieser Hölle nicht.

Gefasst wurde er, weil eines der Opfer nackt und mit einer Hundeleine um den Hals gewickelt fliehen konnte, was sie sicher vor grausamer Folter und dem Tod bewahrte. 1999 wurde Parker Ray wegen Vergewaltigung, Entführung und Folter von mindestens zwei Frauen zu 223 Jahren Haft verurteilt. Seine Lebensgefährtin und Komplizin beschuldigte Ray schwer, was wohl für dieses außergewöhnlich hohe Strafmaß geführt hat.

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"Ärrzte zeigen mit unleserlicher Schrift Überheblichkeit"

Eine Studie des Berner Inselspitals zeigt: Über die Hälfte aller Verschreibungen sind schlecht lesbar, 4 Prozent sogar unmöglich zu entziffern. Die wüste Handschrift von Ärzten kann für die Patienten gravierende Folgen haben. Und zeugt von mangelnder Wertschätzung für den Patienten, sagt ein Schriftpsychologe.
Handschriftliche Verordnungen/Ärzte
© Unbekannt« Handschriftliche Verordnungen stellen ein grosses Sicherheitsrisiko dar. » sf

Der Zürcher Psychologe Fritz Gassner nennt als Gründe für die wüsten Ärztehandschriften den hohen Druck bei der Arbeit. Wer mit Tempo schreibt, will sich nicht mit Details aufhalten. «Unbewusst könnte hinter unleserlichem Schreiben aber auch eine gewisse Überheblichkeit stecken», deutet der Graphologe, der eine Praxis für Schriftpsychologie betreibt.

Letztlich sei Schreiben ein sozialer Akt, um sich dem Empfänger verständlich zu machen. «Unleserlich zu schreiben ist nicht sehr rücksichtsvoll. Es zeigt, wie wenig wichtig einem der Adressat ist.»

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Migranten in Deutschland mit überdurchschnittlichem Armutsrisiko

Berlin - In Deutschland ist das Armutsrisiko von Migranten gut doppelt so hoch wie das der durchschnittlichen Bevölkerung.

Im vorigen Jahr waren 26 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund armutsgefährdet, während es nur zwölf Prozent der Bürger ohne ausländische Wurzeln waren, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Als armutsgefährdet gilt, wer mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung auskommen muss.

Das Risiko, in die Armut zu rutschen, sei von vielen sozioökonomischen Faktoren abhängig. "Die bei der Gesamtbevölkerung bekannten Muster - zum Beispiel überdurchschnittliches Armutsrisiko bei Alleinerziehenden, Schulabbrechern und Erwerbslosen - gelten auch für die Menschen mit Migrationshintergrund, allerdings auf höherem Niveau", erklärten die Statistiker. So sei jede zweite Alleinerziehende mit Migrationshintergrund armutsgefährdet - bei Alleinerziehenden ohne Migrationshintergrund sei es jede dritte. Zudem litten Menschen mit ausländischen Wurzeln deutlich häufiger unter Kinder- und Altersarmut.

Ambulance

Studie: Leben ist anstrengender

Eine Forsa-Studie hat ergeben, dass sich über die Hälfte der Deutschen über zusätzliche Belastungen in ihrem Leben beklagen. Als Begründung wurden vor allem Stress im Beruf, ständige Erreichbarkeit und familiäre Belastungen genannt.
Stress
© UnbekanntLaut einer Forsa-Studie sind viele Deutsche gestresst.

Knapp 60 Prozent der Erwachsenen in Deutschland empfinden ihr Leben, laut der Forsa-Studie im Auftrag der Techniker Krankenkasse, anstrengender als früher. Die restlichen fast 40 Prozent denken, es werde heute nur mehr darüber geredet als früher.

Studie zeigt gesellschaftliche Veränderungen

Heiko Schulz, Psychologe bei der Techniker Krankenkasse, macht dafür die heutige Pop-up-Gesellschaft verantwortlich. Auf Handy-Displays und Bildschirmen gingen ständig Fenster auf, die die Menschen zum Multitasking zwingen würden. Dies habe zu einer Veränderung in der Arbeitswelt sowie dem gesellschaftlichen Zusammenleben geführt. Durch die ständige Erreichbarkeit gingen auch Arbeit und Freizeit immer mehr ineinander über.

Evil Rays

Studie: Junge Leute entfremden sich von der Natur

Universität untersuchte Umweltbewusstsein von Kindern und Jugendlichen.

Oldenburg (agrar-PR) - Die Familienverhältnisse des Hirschwilds sind für viele Kinder und Jugendliche ein Buch mit sieben Siegeln. Dass das Reh nicht die Frau des Hirsches, sondern mit diesem nur entfernt verwandt ist, wissen heute nur noch wenige Kinder. Gefragt nach der Bezeichnung für das Hirschjunge nennen gerade einmal sechs Prozent das Kalb. Ein Drittel der befragten Jugendlichen kapitulierte vor der Frage, der Rest lässt seine Phantasie spielen und nennt Namen wie Hirschling oder Kids. Dies ist nur ein Ergebnis des umfangreichen Jugendreports Natur der Universität Marburg, aus dem die Landwirtschaftskammer Niedersachsen zitiert.

Die Studie nimmt das heutige Verhältnis der jungen Generation zur Natur unter die Lupe. Dafür wurden 3.000 Schüler im Alter zwischen elf und 15 Jahren befragt. Dabei zeigte sich, dass auch die Kenntnisse über die Pflanzenwelt eher spärlich ausgeprägt sind. Nur noch 19 Prozent der Kinder sind laut zitierter Studie überhaupt an Blumen und Pflanzen interessiert, so die Landwirtschaftskammer. Dass Hagebutten die Früchte der Rosen sind, weiß nur noch jedes zehnte Kind. Und gerade einmal die Hälfte aller Befragten kann angeben, dass Walnüsse an Bäumen wachsen.