Studie untersuchte 500 organische Substanzen in Einzugsgebieten von vier großen europäischen Flüssen - 38 Prozent davon kommen in hohen Konzentrationen vor
© Reuters/Laszlo BaloghDie Donau war eine der vier untersuchten Flüsse. Die Wasseranalyse zeigte eine Kontamination mit zahlreichen Substanzen, bei denen Wirkungen auf Organismen nicht auszuschließen sind.
Leipzig - Pestizide richten in der Natur möglicherweise größere Schäden an als bisher angenommen. Wissenschafter haben in einer aktuellen Studie Daten zu 500 organischen Substanzen in den Einzugsgebieten von vier großen europäischen Flüssen ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass 38 Prozent dieser Chemikalien in Konzentrationen vorkommen, bei denen Wirkungen auf Organismen nicht auszuschließen sind. Das Ergebnis zeige klar, dass die Verschmutzung mit organischen Chemikalien ein europaweites Problem sei, schreiben Wissenschafter im Fachmagazin
Science of the Total Environment.
Die meisten der Substanzen, die in der in der Studie als Risiko für die Umwelt eingestuft wurden, waren Pestizide, deren Mehrzahl sich nicht auf der europäischen Liste prioritärer Stoffe findet, welche regelmäßig überwacht werden müssen. Deshalb sei eine Überarbeitung der Chemikalienliste, die die EU-Wasserrahmenrichtlinie den nationalen Behörden zur Beobachtung vorschreibt, dringend notwendig.