Das Kind der GesellschaftS


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Umfrage: Japaner misstrauen ihrer Regierung

Fünf Monate nach dem schweren Erdbeben und der Atomkatastrophe in Japan ergibt eine Umfrage, dass viele Japaner ihrer Regierung misstrauen. Im Fall einer weiteren Naturkatastrophe würden 82 Prozent keine zulässige Hilfe erwarten. Schlechte Noten bekommt ebenfalls der Kraftwerksbetreiber Tepco.

Fünf Monate nach dem schweren Erdbeben und der Atomkatastrophe in Japan ergibt eine Umfrage, dass viele Japaner ihrer Regierung misstrauen. Im Fall einer weiteren Naturkatastrophe würden 82 Prozent keine zulässige Hilfe erwarten. Schlechte Noten bekommt ebenfalls der Kraftwerksbetreiber Tepco.

Ambulance

Vergessene Ureinwohner im ewigen Eis

Holzhaus einer Inuit-Familie
© UnbekanntIn dem Holzhaus im Vordergrund lebt eine Inuit-Familie mit elf Kindern. Gerhard Trabert hat sie gemeinsam mit einem grönländischen Sozialhelfer während seines Grönland-Aufenthaltes besucht.

GRÖNLAND-REISE Mainzer Arzt Gerhard Trabert informiert sich über Situation und Versorgung der Inuit / Hohe Selbstmordrate und Alkoholmissbrauch

Es ist diesmal keine große Naturkatastrophe, die Dr. Gerhard Trabert in ein fremdes Land geführt hat. Kein Erdbeben, keine Flutwelle, keine Dürreperiode mit Hungersnot. Diesmal geht es um Selbstmord, Alkoholmissbrauch, Armut und Hoffnungslosigkeit am nördlichen Polarkreis. Der Mainzer Obdachlosenarzt, Vorsitzender des Vereins „Armut und Gesundheit“ und Professor für Sozialmedizin und -psychiatrie an der Hochschule Rhein Main in Wiesbaden, der die Katastrophengebiete dieser Welt aus zahlreichen humanitären Einsätzen kennt, war zwei Wochen lang in Grönland unterwegs.

Es ist ein Land, das nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht - und dessen Probleme, so Trabert, deshalb „vergessen“ werden. Der Allgemeinmediziner und Notarzt hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Öffentlichkeit auch auf die Situation solcher vergessenen Flecken der Erde aufmerksam zu machen und Hilfsprojekte zu unterstützen. Nach den Cook-Inseln im Südpazifik im Jahr 2009 wählte der Mediziner im August dieses Jahres also Grönland aus, sein Anlaufpunkt war Tasiilaq, die größte Stadt im Osten der Insel.

Palette

Kunstfälscher-Prozess beginnt

Die Beschuldigten haben laut Staatsanwaltschaft 15,8 Millionen Euro ergaunert

Die Bilder wurden auch beim renommierten Auktionshaus Lempertz versteigert

Einer der spektakulärsten Kunstskandale der vergangenen Jahrzehnte beschäftigt ab Donnerstagmorgen, 1. September, das Landgericht in Köln. Angeklagt sind zwei Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 52 und 64 Jahren. Ihnen soll es gelungen sein, über Jahre Sammler, Kunsthändler und Experten mit angeblichen expressionistischen Meisterwerken zu täuschen und so elf Fälschungen lukrativ zu verkaufen. Bei drei weiteren Fällen blieb es lediglich beim Versuch. Insgesamt haben die Angeklagten laut Kölner Staatsanwaltschaft 15,8 Millionen Euro ergaunert. "Wir legen ihnen daher gewerbsmäßig begangenen Betrug und Urkundenfälschung zur Last", sagt Oberstaatsanwalt Günther Feld.

Heart - Black

Ehepaar wegen Misshandlung von Pflegekindern vor Gericht

Halle - Vor dem Landgericht Halle hat der Prozess gegen zwei Angeklagte begonnen, die ihre beiden Pflegekinder über Jahre misshandelt und missbraucht haben sollen. Der 46-jährigen Frau und ihrem 47 Jahre alten Ehemann wird gefährliche Körperverletzung, Misshandlung von Schutzbefohlenen sowie schwerer sexueller Missbrauch von Kindern zur Last gelegt.

Als das Martyrium begann, war das Mädchen laut Staatsanwaltschaft erst sechs und der Junge zehn Jahre alt. Laut Anklage soll der Mann seinen Pflegesohn unter anderem mehrfach bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt und verprügelt haben. In einem anderen Fall sollen beide Kinder von den Angeklagten über fast zwei Tage ohne Essen, Trinken und sanitäre Einrichtungen in den Keller gesperrt worden sein. Die Angeklagte soll dem Mädchen auch ein heißes Bügeleisen auf die Hand gedrückt haben. Zudem soll sich der Pflegevater im Jahre 2004 zweimal an dem Mädchen vergangen haben.

Bomb

Bönen: Mittwoch wird Bombe im Schwarzen Weg geborgen

Bönen. Wegen der Bergung einer fünf Zentner schweren Bombe auf einem Acker am Schwarzen Weg werden am Mittwoch zwischen 9.30 Uhr und 11 Uhr einige Straßen gesperrt.

Folgende Straßen sind im oben genannten Zeitraum dicht: Fritz-Husemann-Straße/Poststraße, Kletterpoth ab Ecke Feldstraße, Spreckenstraße ab Kamener Straße, Kleistraße, Zechenstraße ab Bogenstraße, Schwarzer Weg ab Ecke Am Nordkamp. Diese Straßen befinden sich allesamt im Sicherheitsradius von 500 Metern. Die Anwohner, so teilt Heike Hartl vom Fachbereich Planen, Bauen und Umwelt in der Gemeindeverwaltung mit, müssen zwar ihre Häuser nicht verlassen, sind aber aufgefordert, sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten und von den Fenstern wegzubleiben.

Bomb

Blindgänger-Fund in Vechta: Bombe erfolgreich entschärft

Vechta - Der im Vechtaer Gewerbe- und Wohngebiet „Stukenborg“ gefundenen Bomben-Blindgänger ist erfolgreich entschärft worden. Um 20.15 Uhr waren die rund 15 Minuten dauernden Arbeiten erledigt. Oltmann Harms vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen sagte, es habe sich um Routinearbeiten gehandelt.
bombe,polizei
© Lukas Lehmann Oltmann Harms (rechts) und Johann Hillmer entschärften die Bombe mit einem die handelüblichen Rohrschlüssel.

Bei einer offiziellen Munitionssuche hatten Mitarbeiter einer Kampfmittelbergungsfirma aus Celle am Mittwochvormittag den dritten Blindgänger seit Jahresbeginn aus dem II. Weltkrieg gefunden. Die ursprünglich für 18 Uhr geplante Entschärfung hatte sich verzögert.

Heart - Black

Gewalt gegen Rettungskräfte - "Mensch, wir sind doch die Guten"

Sie werden bespuckt, getreten, geboxt - dabei wollen sie doch nur helfen: Immer öfter sind Rettungskräfte im Einsatz heftigen Attacken ausgesetzt. Selbst Fachleute können sich die Zunahme von Gewalt nicht erklären - zumal besonders häufig Menschen aus dem bürgerlichen Milieu ausrasten.
Krankenwagen
© Claus SchunkBlaulicht und Martinshorn - früher flößte das Respekt ein. Inzwischen werden Rotkreuzhelfer oft von jenen angegriffen, die sie retten wollen.

Thomas Ziegler macht seinen Job mit Leidenschaft, und wahrscheinlich ist das eine der Grundbedingungen, um als Sanitäter beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK) anderen Leuten das Leben zu retten. Vor zwei Jahren aber ist Ziegler ins Grübeln gekommen, ein Mann hatte dem Nürnberger Lebensretter ein mundgroßes Stück Fleisch aus dem Oberarm gebissen.

Toys

Todesrate bei Neugeborenen sinkt laut WHO-Studie weltweit

Die Sterberate der Neugeborenen sinkt in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Doch dies geschehe in vielen Staaten noch sehr langsam, schreibt die Weltgesundheitsorganisation WHO in einer am Dienstag im Fachmagazin «PLoS Medicine» publizierten Studie.

Genf. - Grosse Fortschritte gebe es in China, in Afrika sehe es dagegen schlecht aus, heisst es im Bericht, der unter Aufsicht der WHO über 20 Jahre in 193 Staaten die Lebensumstände Neugeborener untersucht hat. Die Babysterblichkeit in den ersten vier Lebenswochen betrifft fast ausschliesslich Schwellen- und Entwicklungsländer.

Und dort sind es vor allem Indien, Nigeria, Pakistan, China und die Demokratische Republik Kongo, wo die Hälfte der 3,3 Millionen im Jahr 2009 gestorbenen Neugeborenen zur Welt kamen. Zum Vergleich: Im Jahr 1990 starben noch 4,6 Millionen Neugeborene.

Zu den Haupttodesursachen zählen Frühgeburten, Atem- und Kreislaufschwäche sowie schweren Infektionen wie Blutvergiftung oder Lungenentzündungen. Nach Angaben des Berichts sinkt die Sterberate der Neugeborenen seit 2000 schneller als zuvor.

Heart - Black

Haiti: Frauen und Mädchen werden beim Wiederaufbau im Stich gelassen, Frauen prostituieren sich aus Hunger

Frauen und Mädchen haben nur eingeschränkt Zugang zu notwendigen medizinischen Leistungen, die in Haiti für die Eindämmung der Kinder- und Müttersterblichkeit zur Verfügung stehen, so Human Rights Watch in einem gestern veröffentlichten Bericht.
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Unter den gravierenden Lücken beim Zugang zur Gesundheitsversorgung leiden besonders die Frauen und Mädchen, die seit dem Erdbeben am 12. Januar 2010 obdachlos sind. Das Fehlen effektiver Monitoring-Instrumente bei der Umsetzung der Hilfsmaßnahmen und die unzureichende Weitergabe von Informationen verschärfen das Problem.

Der 78-seitige Bericht Nobody Remembers Us: Failure to Protect Women’s and Girls’ Right to Health and Security in Post-Earthquake Haiti dokumentiert, dass trotz des inzwischen beispiellosen Angebots an kostenfreien medizinischen Leistungen in Haiti der Zugang zu reproduktiver Gesundheitsversorgung und Geburtshilfe nicht gesichert ist. Der Bericht schildert, wie Hunger die Frauen dazu treibt, ihren Körper zu verkaufen. Zudem verschärfen die prekären Lebensbedingungen in den Camps die Folgen sexueller Gewalt, weil es für die Frauen schwierig ist, nach einer Vergewaltigung medizinische Versorgung in Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus thematisiert der Bericht die Bedürfnisse und Rechte von Frauen und Mädchen, insbesondere ihr Recht auf Gesundheit und Sicherheit, das bei den Wiederaufbaumaßnahmen nicht ausreichend berücksichtigt wurde. Die haitianischen Behörden und die Geberländer sollen konkrete Maßnahmen ergreifen, um diesen Frauen und Mädchen einen besseren Zugang zu medizinischen Leistungen zu ermöglichen und ihre Menschenrechte zu schützen.

Dollar

Forscher: Glühbirnenverbot für viele Haushalte teurer

Essen - Nach den 100- und den 75-Watt-Glühbirnen verschwinden ab Donnerstag (1. September) auch die klassischen 60-Watt-Lampen aus den Läden. Ein Wissenschaftler kritisiert: Das ziehe Investitionen nach sich, die sich für viele Haushalte nicht rentieren.

«Der Umstieg auf Energiesparlampen hätte auf Freiwilligkeit beruhen sollen», kritisiert Manuel Frondel, Leiter des Bereichs Umwelt und Ressourcen am Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen, der Deutschen Presse-Agentur. Gerade in Lampen, die nur wenige Minuten am Tag eingeschaltet werden - zum Beispiel im Flur - lohnten sich die zwar längerlebigen, aber häufig noch wesentlich teureren Energiesparlampen nicht oder erst nach sehr langer Zeit, ergaben Berechnungen des Wissenschaftlers.

Kommentar: In dieser Forschung wurde bestimmt nicht der momentane Preisanstieg von ca. 20% für Energiesparlampen mit einbezogen.