Das Kind der GesellschaftS


Handcuffs

Vorgeworfener Menschenhandel bei Hells Angels

Im Rahmen einer großen Durchsuchungsaktion in Norddeutschland haben Polizeikräfte auch das Haus des Rockerchefs Frank Hanebuth bei Hannover gestürmt. Hintergrund sind Ermittlungen wegen Korruption und Menschenhandels bei den Hells Angels.
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© DPAPolizisten vor der Toreinfahrt zu dem Haus Frank Hanebuths.
Nach der Razzia im Privathaus von Hannovers Hells-Angels-Präsidenten Frank Hanebuth hat sich der Rocker-Chef über seinen Anwalt geäußert. „Er weist die Vorwürfe als völlig abwegig zurück“, sagte Götz von Fromberg am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Die Staatsanwaltschaft Kiel hatte am Morgen vor allem Bordelle, Gaststätten und Wohnungen in Norddeutschland durchsucht. Es wird wegen Körperverletzung, Menschenhandel, Waffenhandel und Korruption ermittelt.

Die Aktion richtet sich besonders gegen Mitglieder des seit Januar verbotenen Kieler Chapters der Hells Angels. Hanebuth wird vorgeworfen, von den Delikten gewusst oder sie sogar angestiftet zu haben.

Extinguisher

Brand auf Atom-Uboot

Mehrere Stunden brannte das Feuer, das am Mittwoch auf einem Atom-U-Boot in den USA ausbrach. Mindestens sieben Menschen sind bei dem Brand verletzt worden. Nun beginnt die Suche nach der Ursache.


Bei einem stundenlangen Brand auf einem Atom-U-Boot der US-Marine sind mindestens sieben Menschen verletzt worden. Das Feuer brach am Mittwochabend aus noch ungeklärter Ursache auf der USS Miami aus, die zu dem Zeitpunkt für Wartungsarbeiten in einer Werft an der Ostküste des Landes lag, wie die Marine am Donnerstag mitteilte. Einer Hafensprecherin zufolge war der Reaktor auf dem Schiff nicht in Gefahr.

Der Brand brach nach Angaben von Hafensprecherin Tami Remick gegen 18.00 Uhr Ortszeit (Mitternacht MESZ) im vorderen Teil des U-Boots aus, wo die Kajüten der Mannschaft sowie die Kommandozentrale sind. Marine-Sprecher Myers Vasquez zufolge konnte das Feuer in der Werft im US-Bundesstaat Maine erst am nächsten Morgen gegen 04.00 Uhr gelöscht werden. Fünf Feuerwehrleute und zwei Mitglieder der Crew der USS Miami seien bei dem Brand verletzt worden. Die Ermittlungen zur Brandursache liefen.

Red Flag

Frau drohte damit eine Bombe implantiert zu haben

us-aiways, boeing 767
© SN/AP
Eine Bombendrohung, die am Dienstag zur Umleitung einer US-Maschine geführt hat, hat sich als falscher Alarm erwiesen.

Eine Mitreisende, die angeblich einen Sprengsatz im Körper implantiert hatte, habe "keine Bedrohung" dargestellt, erklärte ein Sicherheitsbeamter dem TV-Sender CNN. Die Frau wurde festgenommen und werde nun psychologisch untersucht.

Auf ihre Drohung hin war eine Passagiermaschine der US Airways auf dem Weg von Paris nach Charlotte in North Carolina auf den Flughafen Bangor im Bundesstaat Maine umgeleitet worden. Die Boeing 767 mit 179 Passagieren und neun Besatzungsmitgliedern an Bord war bis zur Landung von zwei F15-Kampfjets der Armee eskortiert worden.

Blue Planet

Die Europäische Union sanktioniert erfolglos die halbe Welt

Fallbeil
© Kalko / WikimediaFallbeile dürfen nicht in die EU eingeführt werden.
Aktuell wurden in einer EU-Außenministersitzung weitere Sanktionen gegen Funktionäre der Regierung Assad verabschiedet. Der Gouverneur der syrischen Zentralbank sowie zwei syrische Geschäftsleute wurden mit Einreiseverboten belegt. Darüber hinaus gibt es zusätzliche Boykotte gegen Öl- und Tabakfirmen. Somit stehen aktuell 126 Syrer und 43 Firmen und Organisationen auf der Embargoliste der Europäischen Union. Mit diesen Sanktionen wird der Kanon der Boykotte gegen Drittstaaten neuerlich ausgeweitet. Wie effizient diese allerdings sind, darüber gehen die Meinungen auseinander. Ein Bericht des Nachrichtenmagazins Focus gibt einen Einblick in die Sanktionen.

Ambulance

350 Tonnen Bhopal-Giftmüll, der in Indien Tausende von Toten und Kranken verursachte, soll in Berlin entsorgt werden

Neu Delhi (RPO). Mehr als 27 Jahre nach der Industriekatastrophe von Bhopal will Deutschland nach indischen Regierungsangaben 350 Tonnen Giftmüll von dort in die Bundesrepublik bringen und entsorgen.

Das sei Teil des Angebots der staatlichen deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), sagte am Donnerstag der zuständige Minister im zentralindischen Bundesstaat Madhya Pradesh, Babulal Gaur, der Nachrichtenagentur dpa. Die indische Regierung habe der Vergabe des Auftrags an die GIZ im Prinzip zugestimmt. Vor Vertragsunterzeichnung müssten noch Einzelheiten geklärt werden.

Padlock

Priester wegen Kinderpornographie vor Gericht

Siegen/Netphen (RPO). Ein Geistlicher aus Netphen (Kreis Siegen-Wittgenstein) muss sich wegen Verbreitung Kinderpornografischer Schriften vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft Siegen hat Anklage gegen den 55 Jahre alten, mittlerweile von seinen Pflichten entbundenen Gemeindepfarrer erhoben.

Auf dem Computer des Mannes wurden mehr als 1000 Bilder und Filme mit kinderpornografischen Inhalten entdeckt. Diese soll der Geistliche auch an Kinder und Jugendliche weitergegeben haben.

Unter verschiedenen Namen soll er in Internet-Chatrooms "Cyber-Sex" mit Kindern und Jugendlichen gehabt haben, zitierte eine Gerichtssprecherin am Mittwoch aus der Anklage. An mehrere dieser Chatpartner soll der Priester Kinderporno-Dateien versandt haben.

Pistol

Jugendlicher Schütze von Memmingen wurde gestellt

Nach dem Schuss an einer Memminger Schule hat die Polizei den 14-jährigen Tatverdächtigen am Abend gefasst. Niemand wurde verletzt . Wie die Polizei mitteilte, nahmen die Beamten den Jugendlichen auf einem Sportplatz im Memminger Stadtteil Steinheim fest.
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© dpa / Karl-Josef HildenbrandPolizeikräfte im schwäbischen Memmingen: Großaufgebot für einen 14-Jährigen.
Er wurde im Anschluss psychologisch bereut, sagte ein Sprecher. Zuvor hatte der Jugendliche mehrfach um sich geschossen und sich selbst eine Waffe an den Kopf gehalten.

Der 14-jährigen Schüler soll am Dienstagmittag am Eingang der Schule mit scharfen Waffen hantiert und einen Schuss abgegeben haben. Etwa 280 Schüler und Lehrer verbarrikadierten sich danach in den Klassenräumen. Laut ersten Aussagen von Mitschülern hatte es zwischen dem Jugendlichen und Mitschülern vor dem Schuss einen Streit gegeben.

dpa

Arrow Down

Ausbeutung in den Niedriglohn-Branchen: Jeder vierte Geringverdiener hat 50-Stunden-Woche

Geringverdiener arbeiten deutlich mehr als andere Angestellte, um ihre Existenz zu sichern. Betroffen sind etwa Kellner und Lagerarbeiter. Hunderttausenden drohen gesundheitliche Schäden.
Köche
© DPAKöche in Mecklenburg-Vorpommern
Viele Beschäftige mit Niedriglöhnen schuften extrem lange, um ihre Existenz zu sichern. Jeder vierte Geringverdiener mit Vollzeitjob arbeite in der Regel wöchentlich 50 Stunden und mehr, berichtet die Berliner Zeitung (Dienstag) unter Berufung auf eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

Dies sei nicht nur ein sozialpolitisches Problem, sondern die Beschäftigten riskierten auch gesundheitliche Beeinträchtigungen.

"So lange Arbeitszeiten wie bei den Niedriglöhnern gibt es ansonsten nur am oberen Ende der Einkommensskala, also bei Gutverdienern in Vollzeit", zitiert das Blatt den Studienautor Karl Brenke. Insgesamt arbeiten der Untersuchung zufolge fast 900.000 Geringverdiener mindestens 50 Wochenstunden. Als Beispiele werden Kraftfahrer, Lagerarbeiter und Beschäftigte im Gastgewerbe genannt.

Heart - Black

Brutale Menschenjagd in Harburg und möglicherweise das Opfer einer Verwechslung - Mittäter freigelassen

Joseph M. kannte die Männer nicht, die auf ihn einprügelten, einstachen und lebensgefährlich verletzen. Der Haupttatverdächtige ist noch auf der Flucht. Kritik löst die Freilassung der Mittäter aus.
Mord in Harburg
© Andre Zand VakiliBlutige Szenen mitten in Harburg: Aus dem schwarzen Audi wurde das Opfer gezogen.
Nach der Messerstecherei in Harburg, bei der mehrere Angehörige einer Familie auf einen 41 Jahre alten Mann losgegangen sind und ihn lebensgefährlich verletzten, ist der Haupttäter weiter auf der Flucht. Die Mordkommission fahndet nach dem Mann.

Bei den Ermittlungen kristallisiert sich immer weiter heraus, dass der Niedergestochene möglicherweise das Opfer einer Verwechslung wurde. Joseph M. ist nach einer Notoperation außer Lebensgefahr. Ermittler konnten ihn bereits vernehmen.

Dollar

Gekaufte Ärzte: Jede 4. Klinik zahlt Ärzten "Fangprämien" für Patienten

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach: „Das sind Mafia-Verhältnisse“

Den Verdacht, dass viele Ärzte ein Extra-Honorar kassieren, wenn sie Patienten an bestimmte Kliniken überweisen, gibt es schon länger. Doch jetzt belegt erstmals eine Schock-Studie:

Jede 4. Klinik (24 %) hält so genannte „Fangprämien" für Patienten für üblich ebenso wie fast die Hälfte (46 %) der nichtärztlichen Leistungserbringer (z.B. Sanitätshäuser, Apotheken, Hörgeräte-Akustiker, Orthopädie-Schumacher) angeben, dass Vorteile wie Geld, Kostenübernahme von Tagungen oder Sachleistungen (Geräte) gängige Praxis seien.

Das heißt im Klartext: Viele Ärzte überweisen ihre Patienten gegen Geld an bestimmte Einrichtungen - unabhängig davon, ob die Klinik für die jeweilige Behandlung geeignet ist oder nicht.

Die Fallstudie belegt: Das ist eine Grauzone im Gesundheitswesen, die kaum zu kontrollieren ist und in der das illegale „Schmiergeld" zur gängigen Praxis geworden ist!