Atommüll strahlt ewig. Deshalb müssen Forscher Warnschilder ersinnen, die auch in 10 000 Jahren noch unmissverständlich sind. Ein Jahr nach der Katastrophe von Fukushima wird dieses Problem wichtiger denn je.
Der Anruf kam ohne Ankündigung, wie in einem Thriller: Eine Vertreterin der Regierung meldete sich, man müsse reden. Das war Anfang der Achtzigerjahre, Ronald Reagan hatte gerade die Macht übernommen. Thomas Sebeok, Professor für Semiotik an der Universität von Indiana, in Fachkreisen berühmt für seine Forschung über Symbole und Zeichen, fragte sich, was die Regierung von einem Wissenschaftler wie ihm wollte. Die Frau am anderen Ende der Leitung erklärte, es gehe um Abfall. Radioaktiven Abfall. Sebeok erwiderte, davon habe er keine Ahnung. Aber er sei doch Zeichentheoretiker, fragte die Anruferin. Sebeok bejahte. Dann solle er schleunigst bei der Regierung vorsprechen. Man wolle von ihm wissen, wie man vor Atommüll warnt, sodass es auch spätere Generationen noch verstehen - in Hunderten, Tausenden, ja sogar Zehntausenden Jahren.
Heute, ein Jahr nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima und Deutschlands Ausstieg aus der Kernenergie, beschäftigt diese Frage wieder die Experten: Wie geht man mit den Hinterlassenschaften der Atomenergie um, deren Halbwertszeiten schon die Dimension der menschlichen Vorstellungskraft sprengen? Dass diese Frage nicht allein technischer, sondern auch philosophischer Natur ist, zeigte der Semiotiker Thomas Sebeok bereits lange vor Fukushima.
Kommentar: Der Vergleich zwischen Bosnien und Syrien scheint sehr weit hergeholt. Eine Aufforderung zur westlichen Beteiligung ebenso, wenn in Betracht gezogen wird, was zum Beispiel in Libyen geschehen ist.
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