Das Kind der Gesellschaft
Nach Angaben der «International Organization for Migration» (IOM) waren rund 300 Flüchtlinge an Bord eines in der Nacht zum Mittwoch vor der süditalienischen Küste gekenterten Fischerbootes aus Libyen. Rettungsmannschaften waren zunächst von 200 Insassen ausgegangen. 20 Leichen waren bis Mittwochmittag geborgen worden. 48 Menschen konnten bisher gerettet werden.
Nach ersten Angaben der Überlebenden waren auch zahlreiche Frauen und Kinder unter den Vermissten. Bei den Opfern handelt es sich nach Informationen der italienischen Küstenwache um Nordafrikaner aus Eritrea und Somalia, die vor zwei Tagen aus Libyen geflohen waren.

Die Anhänger von Wahlsieger Ouattara gingen wütend auf die Straßen Abidjans.
Die Zeiten sind lange vorbei, in denen die Elfenbeinküste ein afrikanisches Musterland war. Seit Jahren wird der weltgrösste Kakaoproduzent von ethnischen und religiösen Konflikten erschüttert. Nach den Präsidentschaftswahlen im letzten November hat sich die Lage verschärft. Herausforderer Alassane Ouattara aus dem muslimischen Norden wird von UNO, Europäischer und Afrikanischer Union und USA als Sieger anerkannt, doch Amtsinhaber Laurent Gbagbo, der den christlichen Süden vertritt, will die Niederlage nicht akzeptieren.
Vom havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi ist auch am Dienstag weiter radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer gepumpt worden. Die Maßnahme sei leider unvermeidlich, sagte Regierungssprecher Yukio Edano auf einer Pressekonferenz. Nur so könne verhindert werden, dass sich noch stärker kontaminiertes Wasser ausbreite. „Wir verklappen radioaktives Wasser, und das tut uns sehr leid“, sagte Edano.
Zugleich erließ die Regierung am Dienstag erstmals eine Obergrenze für die radioaktive Belastung von Fisch. Zuvor waren Berichte aufgetaucht, dass sich bereits Radioaktivität in Fischen angereichert habe. Insbesondere Jod und Cäsium 137, die beide aus dem Atomkraftwerk ins Meer gelangten, seien in den Fischen nachweisbar.

Tunesische Immigranten wärmen sich an einem Feuer im Hafen von Lampedusa. Sie verbringen die Nacht dort - die Flüchtlingsunterkunft ist überfüllt.
Am Montag hat wieder ein Boot aus Nordafrika mit 210 Menschen Lampedusa erreicht. Die italienischen Behörden versuchen unterdessen, die Flüchtlinge in andere Teile Italiens zu bringen. 1344 Einwanderer verließen demnach die Insel in der Nacht zu Montag an Bord von zwei Fähren.
Ministerpräsident Silvio Berlusconi kündigte bei einem Treffen mit der tunesischen Übergangsregierung den Aufbau einer italienisch-tunesischen Kommission an, die sich mit dem Flüchtlingsproblem befassen soll.
Mehr als 120 weitere Menschen wurden verletzt. Bereits am Freitag hatten aufgebrachte Muslime in Masar-i-Scharif im Einsatzgebiet der Bundeswehr das Regionalbüro der Vereinten Nationen gestürmt und sieben Ausländer getötet.
Auslöser der Proteste war eine Aktion des radikalen Predigers Terry Jones in Florida. Der umstrittene Prediger hatte nach Angaben der «New York Times» schon am 20. März einen Koran in seiner Gemeinde verbrannt. Dies war jedoch zunächst weitgehend unbemerkt geblieben, da US-Medien sehr zurückhaltend darüber berichtet hatten. Jones hatte im Vorjahr weltweit für Aufsehen gesorgt, als er den Koran am Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September verbrennen wollte. Die Aktion wurde damals im letzten Moment gestoppt.

Durch einen rund 20 Zentimeter langen Riss im Bereich des Reaktorgebäudes 2 war am Wochenende bereits radioaktiv verseuchtes Wasser in den Pazifik gelaufen.
Die japanische Regierung befürchtet katastrophale Auswirkungen für den Pazifik, wenn weiterhin radioaktiv verseuchte Substanzen aus dem havarierten AKW Fukushima ins offene Meer strömen. „Wir müssen die Ausbreitung in den Ozean so bald wie möglich stoppen“, sagte Regierungssprecher Yukio Edano. „Wenn die gegenwärtige Lage mit der Anreicherung radioaktiver Substanzen über lange Zeit anhält, wird es riesige Auswirkungen auf den Ozean haben“, sagte Edano. Die Betreiberfirma Tepco forderte er auf, schnell zu handeln.
AKW-Betreiber Tepco ließ am Montag zehn Millionen Liter schwach radioaktives Wasser ins Meer ab, um Platz in den Reaktoren für stärker belastetes Kühlwasser zu schaffen. Es sei 100 Mal stärker verstrahlt als rechtlich zulässig, teilte das Unternehmen mit.
Drogenhandel, Raub oder gefährliche Körperverletzung: Die Liste der Straftaten, die der Miri-Clan aus Bremen begangen haben soll, ist lang. Und: Allein mit dem Drogenhandel sollen die Miris 50 Millionen Euro verdient haben. "Die Miris sind überall dort, wo richtig viel Geld gemacht wird", sagt ein Ermittler, der nicht erkannt werden möchte.
In einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus versammelten sich am Sonntag Hunderte Demonstranten und warteten auf die Überführung der Leichen von Mitstreitern, die bei Protesten am Freitag von Sicherheitskräften getötet worden waren. "Vertreter der großen Familien haben klar gemacht, dass Duma seine Toten haben will. Wir erwarten 15", sagte ein Anwohner. Auch im Jemen und im Sultanat Oman setzten die Menschen ihre Proteste fort.
Die syrische Sicherheitspolizei brachte in der Nacht zum Sonntag rund 50 Verletzte nach Duma zurück. Nach den Freitagsgebeten waren in mehreren Städten Tausende Demonstranten auf die Straße gezogen und hatten ein Ende der Korruption unter der autoritären Regierung von Präsident Baschar al-Assad gefordert. "Duma kocht", sagte einer der Aktivisten in dem nördlichen Vorort, von dem es etwa 15 Kilometer ins Zentrum der Hauptstadt sind. "Die Männer hier stellen fest, dass sie sich zu Hause verstecken, während ihre Frauen auf die Straße gehen und festgenommen werden."
München - Die Erdbeben- und Tsunamikatastrophe in Japan und die politischen Umwälzungen in Nordafrika haben im März den Fernsehkonsum in Deutschland gesteigert. Im Schnitt schauten die Deutschen im vergangenen Monat täglich fast vier Stunden - 238 Minuten - fern, wie das Nachrichtenmagazin Focus vorab unter Berufung auf die ARD-Medienforschung berichtete. Damit blieben die Fernseher neun Minuten länger eingeschaltet als im März des Vorjahres.
Am 13. März, dem dritten Tag der Katastrophe in Japan, schauten die Deutschen demnach sogar fast fünf Stunden fern. Für diesen Tag ermittelten die Medienforscher eine Sehdauer von durchschnittlich 298 Minuten. Infolge der Naturkatastrophe waren in Japan mehrere Atomreaktoren teilweise zerstört oder schwer beschädigt worden. Aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima trat Radioaktivität aus.