Das Kind der GesellschaftS


Nuke

Atomruine Fukushima: Kühlpumpe in Reaktor 5 ausgefallen

Tokio (RPO). Nach dem Ausfall des Kühlsystems ist in einem Reaktor im weitgehend zerstörten japanischen Atomkraftwerk Fukushima die Wassertemperatur zwischenzeitlich stark angestiegen. Nach Angaben der Betreiberfirma Tepco konnte das Problem am Sonntag aber behoben werden. Der Taifun "Songda" brachte heftigen Regen in die Region, was Befürchtungen auslöste, radioaktives Material könne in den Pazifik geschwemmt werden.

AKW Fukushima
© Tokyo Electric Power Co., AP
Wie Tepco mitteilte, war die Kühlwasserpumpe für den Reaktor 5 und das dortige Abklingbecken für benutzte Brennstäbe betroffen. Die Probleme mit dem Motor der Pumpe seien am Samstagabend entdeckt worden. Am Sonntagmorgen sei bei einer viereinhalbstündigen Reparatur eine neue Pumpe eingesetzt worden. Diese sei nun in Betrieb. Das Wasser im Reaktor hatte Tepco zufolge eine Temperatur von 68 Grad, als die Panne entdeckt wurde. Die Temperatur sei zwischenzeitlich auf 93,7 Grad angestiegen, bis die neuen Kühlpumpe in Gang gesetzt worden sei.

Nuke

Atomruine Fukushima: Probleme mit verstrahltem Wasser

Fukushima kommt nicht zur Ruhe. In der Atomruine bereitet verstrahltes Wasser weiter Probleme. Regenzeit könnte die Situation verschärfen.

akw fukushima
© dpaBetreiber Tepco kann das radioaktiv verstrahlte Wasser im AKW Fukushima nicht entsorgen.
Tokio. In der japanischen Atomruine Fukushima macht hoch radioaktiv verstrahltes Wasser weiterhin Probleme. Wie die Betreibergesellschaft Tepco am Dienstag mitteilte, wurde im Wasser am Boden des Reaktorgebäudes 1 des zerstörten Atomkraftwerks Fukushima Eins radioaktives Caesium mit Strahlenwerten von zwei Millionen Becquerel pro Kubikmeter gemessen. Es wird vermutet, dass das radioaktive Material von den geschmolzenen Brennstäben im Reaktor stammt und aus dem Druckbehälter austritt. Das Atomkraftwerk Fukushima Eins ist durch das Erdbeben und den folgenden Tsunami am 11. März schwer beschädigt worden. Das Kraftwerk Fukushima Eins hat sechs Meiler beziehungsweise Reaktoren oder Blöcke. Seit der Katastrophe tritt Radioaktivität in die Umwelt aus. Es ist die schwerste Atomkatastrophe seit Tschernobyl.

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Millionenbetrug: Beamte sollen Sex-Party mit Eintrittsgeldern bezahlt haben

In Istanbul sollen Museumsbeamte in großem Stil Eintrittsgelder für die Hagia Sophia und den Topkapi-Palast unterschlagen haben. Die so angehäuften Millionen verprassten sie angeblich in Spielcasinos und auf wilden Partys.

Spielhalle Istanbul
© ReutersTourist in der Hagia Sophia in Istanbul: Millionenbetrug mit Ticketschwindel.
Istanbul - Erstaunlich positive Entwicklung: Kaum war der Ticketverkauf an den berühmten Istanbuler Sehenswürdigkeiten Hagia Sophia und Topkapi privatisiert worden, stiegen die Einnahmen um satte 40 Prozent.

Wie türkische Zeitungen am Montag berichteten, hat dies einen ganz konkreten Grund: Laut Tourismusminister Ertugrul Günay wurden die 40 Prozent vorher abgezweigt. Und zwar offenbar in beträchtlicher Höhe. Man erwarte im laufenden Jahr Mehreinnahmen von 24 Millionen Lira (10,5 Millionen Euro) aus den Eintrittsgeldern für die Hagia Sophia und den Topkapi-Palast, hieß es.

Ambulance

Pflegekräfte vor dem Kollaps

krankenhaus,schwester
© Christian ButtPflegerin Anna-Kathrin Thies misst bei Patient Richard Helberg den Blutdruck.
Verden. Schwester Elke* ist allein in der Nacht. 35 Patienten muss sie auf ihrer Station versorgen, fünf davon sind dement. Einer ist schon verschwunden, irrt auf dem Krankenhausflur umher. Elke bringt ihn zurück ins Bett. Die alte Dame neben ihm auf dem Zimmer muss dringend gewickelt werden. Inkontinenz. Ein anderer Patient klingelt, verlangt nach der Nachtschwester. Keine Zeit.

"Die Nachtwache ist allein völlig überfordert", sagt Eva Hibbeler. Die Betriebsratsvorsitzende der Aller-Weser-Klinik in Verden warnt vor einem Kollaps der Pflegekräfte in Krankenhäusern. Das Budget für das Personal sei inzwischen so "zitroniert, so ausgequetscht, dass nichts mehr bleibt". Sie und ihre Kollegen in der Gewerkschaft ver.di hatten auf eine Reform des damaligen Bundesgesundheitsministers Philipp Rösler (FDP) gehofft. "Rösler hat Steuergelder versprochen", so Hibbeler. "Doch dann kam die Wirtschaftskrise. Es hat sich nichts geändert. Das Personal in den Krankenhäusern arbeitet weiter am Rande der Kraft."

Schwester Anne* beschreibt eine "ganz normale Nachtwache". Zu zweit arbeiten sie auf der Station mit mehr als 50 Betten. In dieser Schicht seien nur zwei Patienten aus dem Bett gefallen, es gab einen Rohrbruch in der Küche und eben das Klingeln der Kranken. Zwischendurch musste sie noch Medikamente sortieren, Papierkram erledigen und Infusionen vorbereiten. "Mit Wache hat das nichts mehr zu tun. Es ist ein Dienst wie am Tag." Neulich sei eine Kollegin krank geworden. Einen Ersatz gab es nicht. "Ich war allein mit 45 Patienten, davon zwölf Schwerstpflegefälle. Das war schon fahrlässig." Eigentlich hätte Anne die Schwerstkranken dreimal in der Nacht wenden müssen, damit sie sich nicht wund liegen. "Ich habe es nicht geschafft", sagt Anne, auch weil die Patienten zunehmend übergewichtig sind.

Heart - Black

Kriminalität in Deutschland: Zahl der Kindstötungen steigt alarmierend an

Jeden zweiten Tag wird in Deutschland ein Kind umgebracht: Die Zahl der Fälle ist 2010 um gut zwanzig Prozent gestiegen, die der Misshandlungen nahm um sieben Prozent zu. Hilfsorganisationen fordern nun einen neuen Anlauf für ein Kinderschutzgesetz.

Kindstötungen
© Corbis
Berlin - Es ist eine erschreckende Bilanz: Die körperliche Misshandlung und Tötung von Kindern in Deutschland hat zugenommen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 183 Mädchen und Jungen unter 14 Jahren getötet, 2009 waren es noch 152, wie der Bund Deutscher Kriminalbeamter und die Deutsche Kinderhilfe am Freitag in Berlin auf Grundlage einer Auswertung der Kriminalstatistik 2010 mitteilten.

Die Zahl der Kindstötungen erhöhte sich damit im vergangenen Jahr um 29 Fälle, also 20,4 Prozent. 129 der getöteten Kinder waren demnach noch keine sechs Jahre alt, 2009 waren 123 Babys und Kleinkinder umgebracht worden

Extinguisher

Touristen fliehen vor Waldbrand auf Ibiza

Portinatx (dido) Auf Ibiza, der nach Mallorca zweitgrößten Balearen-Insel, wütet der wohl größte Waldbrand in der Geschichte des Eilandes. Rund 1000 Menschen, darunter 700 Touristen, die vor allem aus Deutschland und Großbritannien stammen, mussten aus Hotels in Portinatx sowie 80 Ferien-Chalets und -Villen evakuiert werden. Eine Schule in San Joan schlossen die Behörden vorsorglich. Etwa 2000 Hektar Wald sollen bereits verbrannt sein.

Nach Einschätzung deutscher Reiseveranstalter ist die Lage für Urlauber auf Ibiza, wo gerade erst die Saison begonnen hat und die Hotels längst noch nicht ausgebucht sind, nicht dramatisch. "Unsere Gäste haben rechtzeitig die von den Flammen bedrohten Hotels verlassen und sind von uns in anderen Hotels untergebracht worden", berichtete eine Sprecherin des Duisburger Reiseunternehmens Alltours. Nach Einschätzung von Mitarbeitern des Unternehmens auf der Mittelmeerinsel breiteten sich die Brände gestern nicht mehr weiter aus, waren aber auch noch nicht unter Kontrolle.

Heart - Black

Mobbing-Seite im Netz - Verdächtiger entpuppt sich als Trittbrettfahrer

Er gab sich als Betreiber der Mobbing-Website iShareGossip aus und wurde vorläufig festgenommen. Nun ist der 25-Jährige wieder frei. Er sei nur ein Trittbrettfahrer, so der Staatsanwalt. Das Team der Website distanzierte sich in einem Blog von dem Lübecker.

Mobbing-Website iShareGossip
© DPAMobbing-Website iShareGossip: Trittbrettfahrer konnte Verlockung nicht widerstehen.
Hamburg - Auf der Mobbing-Website iShareGossip können Jugendliche drohen, beleidigen, pöbeln - und damit Mitschüler und Lehrer fertigmachen. Seit Monaten suchen Ermittler den oder die Betreiber. Nur zu gern würden zahlreiche Mobbing-Opfer und deren Eltern die Verantwortlichen der Beleidigungsplattform zur Rechenschaft ziehen. Nun hat die Polizei in Lübeck einen Verdächtigen festgenommen. Doch wie sich bei der Vernehmung des 25-Jährigen herausstellte, handelt es sich offenbar nicht um den Betreiber der Website.

Heart - Black

Berlin: Gewaltexzess nach Cybermobbing

Sie bepöbelten seine Freundin im Internet als "Schlampe", mobbten sie - doch als ein 17-Jähriger die angeblichen Verfasser der Botschaften zur Rede stellte, schlugen sie und ihre Freunde zu. Ein Mob aus 20 Jugendlichen prügelte den Schüler krankenhausreif, er erlitt schwerste Kopfverletzungen.

Berlin - "Eine der größten Bitches der Schule!!!!" und "Rasier dich mal und wasche dich mehr, geh regelmäßig zur schule lerne Respeckt vor anderen zu haben." - Die Einträge auf einer Mobbing-Internetplattform* haben nur ein Ziel: beleidigen, bedrohen, diffamieren.

Hier wurde auch eine 18-jährige Schülerin der Carl-Bosch-Oberschule in Berlin-Hermsdorf auf übelste Weise bepöbelt und beschimpft. "Schlampe" gehörte noch zu den harmloseren Bezeichnungen. Das habe ihr schwer zugesetzt, sagte ein Polizeisprecher. "Sie litt sehr darunter."

Die Verfasser können auf solchen Seiten ungehindert Grenzen überschreiten, die Kränkungen erfolgen anonym. Doch die 18-Jährige ahnte aufgrund des Inhalts, dass sich hinter den Absendern Mitschülerinnen aus ihrer Klasse verbergen.

Nuke

Greenpeace-Studie: Meeresfrüchte vor Fukushima massiv verstrahlt

Die AKW-Katastrophe von Fukushima wirkt sich messbar auf die Meereswelt aus: Laut einer Untersuchung von Greenpeace liegt die Belastung mit radioaktiven Partikeln bei Fischen, Seetang und Krebstieren teilweise 60-mal höher als die erlaubten Grenzwerte.

AKW Fukushima
© Reuters/Japan Maritime Self-Defence ForceKrisen-AKW Fukushima: Meereswelt teilweise deutlich mit radioaktiven Partikeln belastet.
Tokio - Umweltaktivisten haben in Meeresfrüchten nahe dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima hohe Strahlenbelastungen gemessen. Bei 14 von 21 untersuchten Proben hätten die radioaktiven Partikel die gesetzlichen Grenzenwerte für den Verzehr überschritten, teilte die Umweltorganisation Greenpeace Japan am Donnerstag mit.

Zu den analysierten Lebensmitteln gehörten Seetang und Krebstiere. Auch Fische, die in 22 bis 60 Kilometern Entfernung des Atomkraftwerks gefangen wurden, seien untersucht worden. Greenpeace fand erhöhte Werte für Jod 131, Cäsium 134 und Cäsium 137. Bei Seetang seien Werte für radioaktives Jod gemessen worden, die mehr als dem 60-fachen der Grenzwerte entsprechen.

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Japan: Brand in Atomkraftwerk Fukushima

Neuer Zwischenfall bei Tepco: Diesmal hat es in einem Atomkraftwerk südlich des havarierten Meilers Fukushima Daiichi gebrannt. Das Feuer wurde gelöscht. Tepco versichert, es sei keine Radioaktivität ausgetreten.

Arbeiter im AKW Fukushima Daini
© ReutersNach Erdbeben und Tsunami: Arbeiter untersuchen im März das Atomkraftwerk Fukushima Daini.
In einer japanischen Atomanlage des Betreibers Tepco ist am Freitag ein Feuer ausgebrochen. Der Brand sei schnell gelöscht worden, ein Austritt von Radioaktivität werde nicht befürchtet, teilte Tepco mit. Das Feuer sei in einem Gebäude in der Atomanlage Fukushima-Daini, rund zwölf Kilometer südlich des havarierten Atomkraftwerks Fukushima-Daiichi, ausgebrochen, sagte Tepco-Sprecher Takeo Iwamoto. Die Brandursache werde derzeit ermittelt, Verletzte habe es nicht gegeben.

Bei einem Erdbeben und dadurch ausgelösten Tsunami im März war die Tepco-Atomanlage Fukushima-Daiichi schwer beschädigt worden. Das Atomkraftwerk wurde Schauplatz der schlimmsten Atomkatastrophe seit dem Reaktorunglück von Tschernobyl.