Das Kind der GesellschaftS


People

Tratsch ist ein soziales Warnsystem

Wer sich nicht an die unsichtbaren Regeln einer Gemeinschaft hält, wird zwangsläufig zur Zielscheibe beim Lästern

Menschen, die durch negatives Verhalten aufgefallen sind, erhalten danach deutlich mehr Aufmerksamkeit als andere.


Eine wichtige Funktion des Lästerns ist es, möglichst schnell und möglichst viel über andere Menschen zu erfahren

Wenn alle Menschen wüssten, was die einen über die anderen reden, gäbe es keine vier Freunde auf Erden", sagte einmal der französische Philosoph und Mathematiker Blaise Pascal. Auch wenn es ganz so schlimm vielleicht nicht ist: Die Vorstellung, dass hinter unserem Rücken über uns getratscht wird, ist nicht sehr angenehm. Und doch tun wir es selbst ständig. Mehr als ein Drittel der Zeit, die wir miteinander sprechen, drehen sich die Themen um Personen, die gar nicht anwesend sind, fand der Psychologe Robin Dunbar von der University of Liverpool bereits 1997 heraus. Er hatte mit seinem Forscherteam in Zügen, Bars und Einkaufszentren fremde Gespräche zu wissenschaftlichen Zwecken belauscht.

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ERGO-Versicherung schmeißt Sex-Party

budapest,bad
© imago/Attila KlebExotischer Ort für eine Unternehmensfeier: die historische Gellert-Therme in Budapest.
Es klingt wie ein feuchter Altherrentraum und ist doch unglaubliche Realität: Die Ergo-Versicherung hat 100 ihrer Mitarbeiter eine riesige Sex-Sause in Budapest spendiert.

Hamburg-Mannheimer - mehr vom Leben. So lautete der Werbespruch einer der größten deutschen Versicherungsmarken. Im Fall der Hamburg Mannheimer International (HMI), einer Vertriebstochter, bekommt der Slogan nun einen schlüpfrigen Beiklang: Etwa 100 Mitarbeiter der HMI haben 2007 an einer vom Unternehmen bezahlten Sex-Orgie in Budapest teilgenommen, die als „Belohnung“ für die erfolgreichsten Mitarbeiter gedacht war.

Ein Sprecher der HMI-Mutter Ergo-Versicherung bestätigte gestern einen entsprechenden Bericht des Handelsblatts und sagte, dass etwa 20 Prostituierte an der Sex-Party teilgenommen hätten. Der drittgrößte deutsche Direktversicherer ist wiederum eine Tochter der Münchener Rückversicherung.

Die Details, über die das Handelsblatt unter Berufung auf eidesstattliche Versicherungen berichtet und über die Ergo erst „Nachforschungen“ anstellen muss, zeigen, wie erniedrigend der Umgang mit den bezahlten Frauen auf der Party war.

Meteor

Stromausfall: Bei einem Blackout droht Deutschland nationale Krise

Horrorszenario Stromausfall: Deutschland ist auf einen dauerhaften Blackout nicht vorbereitet. Einer Studie zufolge drohen nach wenigen Tagen Todesopfer.

Szenario Stromausfall
© DPA/PA/EPAHorrorszenario Stromausfall: Droht Deutschland der Kollaps?
Deutschland ist auf einen großflächigen und lang andauernden Stromausfall nicht vorbereitet: Ein Kollaps der gesamten Gesellschaft wäre nicht zu verhindern, warnt das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) in einem Bericht, der die dramatischen Folgen eines Blackouts für Deutschland analysiert.

Schon am Ende der ersten Woche müsste mit Todesopfern gerechnet werden, sagte Thomas Petermann, TAB-Vize und Mitautor der Studie, Welt Online. Allein die bundesweit 21.000 Intensivbetten seien bei einem Stromausfall gefährdet. Auch die 60.000 bis 80.000 Dialyse-Patienten könnten ohne Strom nicht ausreichend versorgt werden. Notstromaggregate sind in der Regel nur auf 24 bis 48 Stunden ausgelegt.

Stop

Kein Scherz: Gen-Konzern Monsanto hat jetzt EU-Patent auf Melonen

Monsanto-Melonen
© Petra Jung/SaarKurier/ArchivUS-Konzern Monsanto gilt jetzt als Erfinder der Melonen
München - Nach aktuellen Recherchen des Bündnisses Keine Patente auf Saatgut! hat der US-Konzern Monsanto im Mai 2010 ein europäisches Patent auf Melonen aus konventioneller Pflanzenzucht erhalten (EP 1 962 578). Die Melonen weisen eine natürliche Resistenz gegenüber einer bestimmten Viruskrankheit auf. Mithilfe üblicher Züchtungsverfahren wurde diese Widerstandsfähigkeit, die man zuerst in Melonen aus Indien fand, auf andere Melonen übertragen. Diese gelten jetzt als „Erfindung“ von Monsanto.

„Dieser Fall ist ein Missbrauch des Patentrechtes, denn es handelt sich bei der Melone um keine Erfindung. Das Patent steht insbesondere im Widerspruch zum Verbot der Patentierung von konventioneller Züchtung. Zudem handelt es sich um einen Fall von Biopiraterie, bei der ein US-Konzern versucht, ursprünglich indisches Saatgut als sein Eigentum zu beanspruchen“, sagt Christoph Then, einer der Sprecher des Bündnisses Keine Patente auf Saatgut! „Derartige Patente blockieren den Zugang zu genetischen Ressourcen für künftige Züchtungen. Die Grundlagen der Welternährung werden so zum Gegenstand finanzieller Spekulation.”

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Japan rutscht in Rezession

Japanische Autos für US-Markt
© dapdJapanische Autos, die für den amerikanischen Markt bestimmt sind.

Knapp zwei Jahre nach dem Ende der schweren Wirtschaftskrise steckt Japan wieder in einer Rezession. Auslöser dieses Mal: das verheerende Erdbeben, der Tsunami sowie die Atomkatastrophe von Fukushima im März.

Durch das Erdbeben der Stärke 9,0 und der anschließenden Flutwelle vom 11. März 2011 sind in Japan nach Schätzungen bis zu 26.000 Menschen ums Leben gekommen. Ganze Städte wurden ausgelöscht. Experten schätzen die Schäden auf umgerechnet mehr als 210 Milliarden Euro.

Infolge der wahrscheinlich teuersten Naturkatastrophe der Geschichte brach die japanische Wirtschaft im ersten Quartal dieses Jahres stark ein. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) - die Summe aller erwirtschafteten Waren und Dienstleitstungen - sank um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Da das Bruttoinlandsprodukt bereits im letzten Quartal des vergangenen Jahres zurückgegangen war, und zwar um 0,8 Prozent, liegt die drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt damit zum zweiten Mal in Folge im Minus. Ökonomen sprechen dann von einer Rezession, auch wenn es keine allgemein anerkannte Definition des Begriffs gibt.

Nuke

Deutsche AKWs - Das Unwahrscheinliche ist wahrscheinlich

Sicherheit ist relativ, eine rein statistische Größe, zumal bei hochkomplexen großtechnischen Anlagen wie einem Atomkraftwerk. Wer hätte es vor Fukushima für möglich gehalten, dass sich gleich zwei Naturkatastrophen, jede für sich in ihrer Dimension schon statistisch unwahrscheinlich, gleichzeitig ereignen und dabei eine dritte Katastrophe, den Komplettausfall aller Sicherungs- und Kühlsysteme, auslösen? So wie es vor dem 11. September 2001 statistisch unwahrscheinlich war, dass sich Terroristen mit einem gekaperten Flugzeug auf ein Gebäude stürzen.


Kommentar: Der "Terroranschlag" des 11. September 2001, sowie die sogenannte Bedrohung durch islamistische Selbstmordattentäter ist reine Propaganda. Lesen Sie hierzu das Buch von Laura Knight-Jadczyk und Joe Quinn 9/11 - The Ultimate Truth (leider nur auf Englisch verfügbar).


Und selbst wenn alle Sicherungssysteme doppelt und dreifach ausgelegt sind, bleibt der Risikofaktor Mensch, eine unberechenbare Größe, wie der statistisch unwahrscheinliche GAU von Tschernobyl bewiesen hat.

Syringe

USA und Russland halten Pocken-Viren am Leben

mikroskop
© Martin Gapa / pixelio.deForscher streiten über Pocken-Aufbewahrung
Forscher streiten über Pocken-Aufbewahrung

Die USA und Russland halten Pocken in Laboren am Leben. Kritiker sehen darin große Gefahren und fordern die sofortige Zerstörung der Viren.

Diese Woche verhandelt die Weltgesundheitsversammlung in Genf darüber, ob die letzten erhaltenen Bestände der Pocken-Viren vernichtet werden sollen. Die Erreger der als ausgerottet geltenden Krankheit lagern nur noch an zwei Orten auf der Welt: Im US-amerikanischen Atlanta und im russischen Koltsowo.

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Ölpest im Mittelmeer: Gibraltars geleugnete Katastrophe

Die Küste Südspaniens erlebt eine schleichende Ölpest: Von einer gigantischen Tankstelle für Schiffe vor Gibraltar schwappt unentwegt Öl ins Meer. Jetzt wurden schlimme gesundheitliche Folgen für Anwohner bekannt - trotzdem wollen Behörden noch mehr Schiffe zum Auftanken anlocken.

Ölpest Mittelmeer
© Reuters
Madrid - Antonio Muñoz kam mit 13 Jahren aus dem andalusischen Inland an die Küste von Gibraltar in Südspanien - und verliebte sich in die frische Luft und das Rauschen der Brandung. Seither lebt der 52-Jährige in dem Küstenort San Roque, keine zehn Kilometer von Gibraltar entfernt. Doch Meeresbrise und Wellen machen ihm keine Freude mehr. Der Wind weht den Geruch von faulen Eiern heran und die Brandung schwappt viel zu oft schwarz und zähflüssig gegen Klippen und Strand.

Network

Studie: Facebook leitet immer mehr Besucher zu Nachrichtenseiten

Immer mehr Besucher der großen US-Nachrichtenseiten kommen einer Studie zufolge über soziale Netzwerke wie Facebook. Während noch rund 60 Prozent der Besucher die Adresse des jeweiligen Angebots manuell eingeben, kommen 40 Prozent über Links. Die meisten Besucher werden von Suchmaschinen vermittelt, aber auch Facebook dient vermehrt als Zulieferer. Das ist das Ergebnis einer am Montag vorgestellten Studie des US-Forschungsinstituts Pew Research Center. Der Untersuchung liegen die Zahlen aus dem Nielsen Online Panel für das Jahr 2010 zu Grunde, in dem die Aktivitäten von 500.000 Internet-Nutzern erfasst wurden.

Allein 30 Prozent der Besucher vermittelt demnach Google. Der Wert variiert erheblich zwischen den untersuchten Seiten: Während der lokale Nachrichten-Aggregator Topix.com fast zwei Drittel seiner Reichweite Google zu verdanken hat, kommen nur 10 Prozent der Besucher von msnbc.com über die Google-Websuche, Google News oder Google Maps.

Hourglass

Branchen-Studie: Lebensmittel werden um bis zu 40 Prozent teurer

Nahrungsmittelpreise sind erneut angestiegen. Einer Studie zufolge kosten Kaffee oder Pommes Frites bis zu 40 Prozent mehr als 2010.

Lebensmittel
© DPAPreisexplosion: Lebensmittel in Deutschland werden immer teurer.
Die Preise für Lebensmittel sind in Deutschland erneut drastisch gestiegen. Einer Studie des Fachinformationsdienstes Preiszeiger zufolge haben sich Nahrungsmittel im Durchschnitt um sieben Prozent verteuert. Die Ergebnisse wurden in der Bild-Zeitung veröffentlicht.

Besonders von der Preissteigerung betroffen sind Pommes Frites, Kaffee, Apfelsaft oder Butter. Teilweise müssen Verbraucher zwischen 30 und 40 Prozent mehr Geld für diese Produkte ausgeben.