Endlich hat der EU-Ministerrat den Weg frei gemacht für eine europaweit einheitliche Kennzeichnung von Lebensmitteln. Einige Jahre haben Hersteller allerdings noch Zeit, die Vorschriften umzusetzen, die Verbraucherschützern nicht weit genug gehen.
© dpaIn Zukunft sollen auf allen Lebensmittelprodukten in der EU ähnlich wie auf dieser Packung Angaben zu den wichtigsten Inhaltsstoffen zu lesen sein.
Das Problem ist seit langem bekannt: Viel zu häufig greifen Europäer zu fettigen kalorienreichen Lebensmitteln, die oftmals auch noch sehr süß oder sehr salzig sind. Übergewicht und falsche Ernährung tragen mittlerweile enorm dazu bei, dass die Kosten im Gesundheitswesen explodieren.
Damit Verbraucher leichter erkennen, wie gehaltvoll ein Lebensmittel ist, hat der EU-Ministerrat am Donnerstag - nach dreieinhalb Jahren zäher Verhandlungen mit Kommission und Parlament - nun endlich den Weg frei gemacht für eine europaweit einheitliche Kennzeichnung. Gleichzeitig räumte er jedoch den Herstellern lange Übergangsfristen ein, um die neuen Vorschriften umzusetzen.
Von 2016 an müssen demnach europaweit auf allen Lebensmittel-Verpackungen sieben Angaben stehen: der Energiegehalt, die Menge an Fett, gesättigten Fettsäuren, Kohlehydraten, Zucker, Eiweiß und Salz. Die Angabe bezieht sich jeweils auf 100 Gramm des Produkts oder 100 Milliliter. Freiwillig sind zusätzliche Angaben pro Portion erlaubt, ebenso wie die in Deutschland bereits verbreiteten Informationen dazu, wie viel Prozent des Tagesbedarfs damit gedeckt werden. Verbraucherschützern gehen die Regeln dennoch nicht weit genug.