Das Kind der GesellschaftS


Che Guevara

700 Festnahmen: Klassenkampf an der Wall Street

Die Bewegung "Besetzt die Wall Street" sorgt in New York für Aufregung. Seit zwei Wochen campieren die Demonstranten in der Nähe der Börse. Am Samstag blockierten sie stundenlang die Brooklyn Bridge.
occupy wallstreet
© unbekannt

In New York hat die Polizei am Samstag mehr als 700 Anti-Wall-Street-Demonstranten festgenommen, die die Brooklyn Bridge blockiert hatten. Fast alle sind am Sonntag wieder freigelassen worden. Die meisten der Festnahmen seien wegen "Ruhestörung" erfolgt, sagte ein Polizeisprecher. Einige der Festgesetzten kamen nach wenigen Stunden noch am Samstag (Ortszeit) wieder auf freien Fuß, am Sonntag wurden dann die meisten anderen freigelassen. Lediglich "eine Minderheit" befinde sich noch in Gewahrsam, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Die meisten seien auf freien Fuß gesetzt worden, würden aber wegen Störung der öffentlichen Ordnung vor Gericht vorgeladen. Wie viele Demonstranten in Gewahrsam blieben, sagte der Sprecher nicht.

Am Samstag hatten die Demonstranten stundenlang die berühmte Hängebrücke zwischen den Stadtteilen Manhattan und Brooklyn lahmgelegt. Sie hatten bei einem Demonstrationszug den Fußweg der vielbefahrenen Brücke verlassen und waren auf die Fahrbahn gelaufen.

Dollar

Kripobeamte sollen Schmiergeld angenommen haben

Zwei Kriminalbeamte aus dem Raum Freiburg sollen nach Informationen des SWR für die Weitergabe polizeiinterner Informationen Schmiergelder von Autohändlern angenommen haben. Es laufe ein Ermittlungsverfahren wegen Bestechlichkeit und Vorteilsnahme gegen zwei bereits seit August suspendierte Beamte.
geld
© unbekannt

Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Donnerstag dem SWR bestätigte, seien die beiden Beamten derzeit von Dienst suspendiert. Beide sollen unabhängig voneinander gegen wenige Hundert Euro Entgelt einem Autohändler Daten von Unfallfahrzeugen zugänglich gemacht haben. Dadurch habe der Autohändler Kontakt mit den Fahrzeugeignern aufnehmen und deren Fahrzeuge dadurch günstig erwerben und mit einer hohen Gewinnspanne weiterverkaufen können.

Ein Fall wohl schon verjährt

Die Ermittlungen der Freiburger Polizei waren durch ein anonymes Schreiben bekannt geworden. Der erste Verdachtsfall, der sich gegen den Leiter der Kriminalaußenstelle in Müllheim richtet, soll sich bereits vor etwa zehn Jahren ereignet haben und in Teilen möglicherweise schon verjährt sein. Der zweite Fall stammt aus jüngerer Zeit.

Bomb

Karachi: Selbstmordattentäter tötet acht Menschen

Ein Selbstmordattentäter hat bei einem Anschlag auf einen ranghohen Polizisten im pakistanischen Karachi acht Menschen mit in den Tod gerissen. Der Beamte, dem der Anschlag galt, blieb unverletzt. Die Taliban bekannten sich zu der Tat und kündigten weitere Anschläge an.

Bei einem Anschlag auf einen ranghohen Polizisten in der pakistanischen Stadt Karachi hat ein Selbstmordattentäter der Taliban am Montag acht Menschen mit in den Tod gerissen. Das Terrornetzwerk bekannte sich zu dem Angriff. Fünf weitere Menschen kamen bei einem separaten Anschlag in der Stadt Peshawar ums Leben.

Der leitende Kriminalbeamte Chaudhry Aslam, dem der Anschlag in Karachi galt, blieb unverletzt. „Das ist ein feiger Akt“, sagte er in einem örtlichen Fernsehsender der südpakistanischen Stadt. „Ich bin nicht verängstigt, ich werde sie nicht verschonen.“

Ambulance

Stress- und Druckgefühle sind in dieser kranken Welt normal: Depression kann jeden treffen

Gut jeder zehnte Bundesbürger erkrankt einmal im Leben an einer Depression. Dass das Leiden inzwischen ernst genommen wird, ist Aufklärung und genaueren Diagnosen zu verdanken. Mit Leistungsdruck, sagt ein Experte, hat Depression nicht zwangsläufig zu tun.
Weinende Frau
© picture alliance/dpa

Auf dem Weg zum nächsten Termin klingelt schon wieder das Handy, dabei wollte man schnell einen Happen essen. Wer beruflich eingespannt ist, leidet an Stress und neigt im Volksglauben dazu, in eine Depression zu verfallen. "Aber Depressionen haben meist nichts mit Leistungsdruck zu tun, denn die Krankheit kann jeden von uns treffen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, Ulrich Hegerl, vor dem 1. Patientenkongress Depression in Leipzig.

"Das Gefühl des Überfordertseins und der Überlastung begleitet jede Depression", sagte Hegerl. Dass es nur die trifft, die täglichen Stress erleben, sei ein Trugschluss. Einer sich anbahnenden Depression mit einer Auszeit wie einem längeren Urlaub vorzubeugen, sei zwecklos. "Denn die Depression reist mit", erklärte der Experte.

Butterfly

Brasilien: Bau des Belo-Monte-Staudamms gestoppt

Er wäre der drittgrößte Staudamm der Welt und Brasiliens Regierung verspricht sich von dem Projekt die Sicherung der Energieversorgung: Der Belo-Monte-Staudamm, der im Amazonasgebiet im Norden des Landes das Wasser des Xingu-Flusses zur Stromerzeugung nutzen soll.

Doch nachdem der Baubeginn des 8,1 Milliarden Euro teuren Dammes trotz des Protestes von Ureinwohnern und Umweltschützern Anfang 2011 genehmigt wurde, hat ein brasilianisches Gericht ihn nun gestoppt, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Die Anlage, deren erste Teile 2015 in Betrieb gehen sollten, werde die Ureinwohner am Fischen hindern, hieß es demnach zur Begründung. Das Baukonsortium Norte Energia dürfe keine Infrastrukturmaßnahmen vornehmen, die den natürlichen Fluss des Xingu und damit den Fischbestand und das Fischen der Ureinwohner beeinträchtigten, urteilte das Gericht.

sueddeutsche.de/AFP/mcs/infu

Cheeseburger

Kalorienbomben, Klebefleisch, Imitatkäse: Die EU-Kennzeichnung kommt - aber nicht sofort

Endlich hat der EU-Ministerrat den Weg frei gemacht für eine europaweit einheitliche Kennzeichnung von Lebensmitteln. Einige Jahre haben Hersteller allerdings noch Zeit, die Vorschriften umzusetzen, die Verbraucherschützern nicht weit genug gehen.
Kennzeichnung von Lebensmitteln
© dpaIn Zukunft sollen auf allen Lebensmittelprodukten in der EU ähnlich wie auf dieser Packung Angaben zu den wichtigsten Inhaltsstoffen zu lesen sein.

Das Problem ist seit langem bekannt: Viel zu häufig greifen Europäer zu fettigen kalorienreichen Lebensmitteln, die oftmals auch noch sehr süß oder sehr salzig sind. Übergewicht und falsche Ernährung tragen mittlerweile enorm dazu bei, dass die Kosten im Gesundheitswesen explodieren.

Damit Verbraucher leichter erkennen, wie gehaltvoll ein Lebensmittel ist, hat der EU-Ministerrat am Donnerstag - nach dreieinhalb Jahren zäher Verhandlungen mit Kommission und Parlament - nun endlich den Weg frei gemacht für eine europaweit einheitliche Kennzeichnung. Gleichzeitig räumte er jedoch den Herstellern lange Übergangsfristen ein, um die neuen Vorschriften umzusetzen.

Von 2016 an müssen demnach europaweit auf allen Lebensmittel-Verpackungen sieben Angaben stehen: der Energiegehalt, die Menge an Fett, gesättigten Fettsäuren, Kohlehydraten, Zucker, Eiweiß und Salz. Die Angabe bezieht sich jeweils auf 100 Gramm des Produkts oder 100 Milliliter. Freiwillig sind zusätzliche Angaben pro Portion erlaubt, ebenso wie die in Deutschland bereits verbreiteten Informationen dazu, wie viel Prozent des Tagesbedarfs damit gedeckt werden. Verbraucherschützern gehen die Regeln dennoch nicht weit genug.

Heart - Black

EU-Studie: Mehr Menschenhandel durch liberales Prostitutionsgesetz

Hamburg (ots) - Die 2002 verabschiedete komplette Legalisierung von Prostitution in Deutschland hat zu einer Zunahme des Menschenhandels geführt. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue von der Europäischen Kommission finanzierte Studie, die am Donnerstag, 29. September, veröffentlicht wird und dem ARD-Politikmagazin "Panorama" (NDR) bereits jetzt vorliegt. Forscher der Universitäten Göttingen und Heidelberg haben darin die Auswirkung legaler Prostitution auf den Menschenhandel untersucht und festgestellt, dass es in Ländern mit liberalen Prostitutionsgesetzen wie Deutschland generell mehr Menschenhandel gibt.

Das belegen sie mit Daten aus 150 Ländern und einer Fallstudie der Länder Schweden, Deutschland und Dänemark. Laut den Autoren Dr. Seo-Young Cho (Universität Göttingen) und Prof. Dr. Axel Dreher (Universität Heidelberg) führt die Legalisierung der Prostitution zu einer steigenden Nachfrage und damit zu einer Vergrößerung des Marktes. Damit steigt auch die Nachfrage nach illegal eingeschleusten Prostituierten. "In Deutschland, wo Prostitution legal ist, ist der Markt 60 Mal größer als in Schweden, wo Prostitution verboten ist. Gleichzeitig hat Deutschland rund 62 Mal so viele Opfer von Menschenhandel wie Schweden, obwohl die Bevölkerung weniger als zehn Mal so groß ist", so Dreher.

Arrow Down

40 Prozent der männlichen US-Touristen suchen Sex

prostitution
© PAEine philippinische Prostituierte wartet auf Kunden
Prostitution ist auf den Philippinen verboten, doch das Geschäft mit käuflichem Sex blüht. Der US-Botschafter wirft den Behörden vor, für Schmiergeld wegzuschauen.

Der US-Botschafter auf den Philippinen, Harry Thomas, hat die Behörden des Landes aufgerufen, mehr gegen den verbreiteten Sex-Tourismus zu unternehmen. 40 Prozent der Männer, die in die Philippinen reisten, seien Sex-Touristen, sagte Thomas bei einem Forum mit Justizbeamten.

"Das ist nichts, worauf ich stolz bin. Das ist nichts, worauf Sie stolz sein sollten“, sagte Thomas. Er warf der örtlichen Verwaltung vor, gegen die Zahlung von Schmiergeldern Prostitution zu dulden.

Das philippinische Tourismusministerium wies die Vorwürfe zurück. Er wisse nicht, woher diese Zahlen kommen, sagte ein Ministeriumsmitarbeiter. Prostitution ist auf den Philippinen verboten, doch in der Hauptstadt Manila blüht das Geschäft mit käuflichem Sex.

Blackbox

Nordirland: Polizei entschärft gfährliche Bombe in Belfast

Der Polizei in Nordirland ist es gelungen, einen gefährlichen Sprengsatz in der Hauptstadt Belfast zu entschärfen.

Unbekannte hatten ihn im Stadtzentrum deponiert.

Experten der Polizei brachten den Sprengsatz kontrolliert zur Explosion. Zahlreiche Anwohner mussten in Sicherheit gebracht werden.

Es sei ein funktionstüchtiger Sprengsatz gewesen, der den Tod oder schwere Verletzungen hätte herbeiführen können, sagte ein Polizeiinspektor.

Im Streit um die Zukunft Nordirlands stufen die britischen Behörden die Gefahr eines Anschlags derzeit als sehr wahrscheinlich ein.

Bomb

Bombe bei Shell entschärft

Die Hamburger Feuerwehr hat am Donnerstag auf dem Gelände der Shell Raffinerie im Stadtteil Wilhelmsburg eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärfen müssen. Der rund 250 Kilo schwere Sprengsatz war bei Bauarbeiten in neun Metern Tiefe entdeckt worden. "Wir mussten vorübergehend 20 Mitarbeiter evakuieren, die Produktion konnte aber weiterlaufen", sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Eine Gefahr, dass die Tanks der Raffinerie dabei in Brand geraten und explodieren konnten, habe es jedoch nicht gegeben.