Das Kind der GesellschaftS


Vader

Nach der Wahl: Mehr als 500 Tote in Nigeria

Wahlen in Nigeria
© dapdDie Wahlen in Nigeria gelten als relativ fair, kosteten aber offenbar Hunderte Menschen das Leben.
Offizielle Zahlen gibt es nicht. Doch offenbar haben die Unruhen nach den Wahlen in Nigeria Hunderte Menschen das Leben gekostet. Sie sollen auf brutale Weise umgebracht worden sein.

Der nigerianische Bürgerrechtskongress (CRC) sprach am Sonntag von über 500 Menschen, die nach der Wiederwahl von Nigerias Präsident Goodluck Jonathan ums Leben gekommen seien. Die aktuelle Zahl der Todesopfer liege bei 516, sagte CRC-Präsident Shehu Sani.

Die Opfer hat es nach Angaben des CRC vor allem in den Städten Zonkwa, Kafanchan und Zangon Kataf gegeben. Die drei Städte liegen im südlichen Teil des Bundesstaates Kaduna, der von den Unruhen besonders betroffen war. „Die Opfer wurden eingekreist, angegriffen und zu Tode gehackt, ihre Häuser wurden angezündet“, sagte Sani unter Berufung auf Aussagen von CRC-Mitgliedern aus den Gebieten. Auch Kirchen, Moscheen und Geschäfte seien angezündet worden. Die Polizei hatte am Mittwoch erklärt, mehr als 400 Menschen seien nach den Unruhen festgenommen worden. Die Tatvorwürfe reichten von Sachbeschädigung bis Mord.

Vader

Berlin: U-Bahn-Schläger gestehen die Tat

Angriff im U-Bhf
© BVG/PolizeiDer Angriff im U-Bahnhof: Die zwei Jugendlichen nehmen ihr Opfer in die Zange
Am Samstagmorgen hatten sie einen Mann bewusstlos geprügelt, jetzt haben sie sich bereits gestellt: Zwei 18-Jährige gestanden, für die Tat im U-Bahnhof Friedrichstraße verantwortlich zu sein. Ihrem Opfer geht es inzwischen wieder besser.

Nach dem brutalen Angriff auf einen 29-Jährigen in einem Berliner U-Bahnhof hat sich auch der zweite Schläger der Polizei gestellt. Das teilte die Polizei am Sonntag mit. Der Haupttäter war bereits am Samstagabend in Begleitung seines Anwalts auf einer Polizeiwache erschienen. Die beiden 18-Jährigen legten umfassende Geständnisse ab.

Light Sabers

Vater gesteht Mord an zwölfjährigem Sohn

Grausiges Familiendrama: Anscheinend hat der Vater des 12-jährigen Juliens seinen Sohn getötet. Der 34-Jährige Mann gestand die Tat heute.

Juliens Vater hat gestanden: Heute sagte er, er habe seinen Sohn getötet. Das teilte die Polizei in Berlin mit. Er wird verdächtigt seinen Sohn in der Nacht zum Mittwoch in Berlin-Reinickendorf im Streit erschlagen und seine Leiche im Keller eines Mehrfamilienhauses versteckt zu haben.

Gestern Abend hatten Beamte den 34-Jährigen in Düsseldorf gefasst. Der Mann sei einer Polizeistreife in einem abgelegenen Teil des Düsseldorfer Hafens aufgefallen, hieß es. Weil es dort in der Vergangenheit verstärkt Einbrüche gab, kontrollierten die Streifenbeamten den 34-Jährigen.

Bomb

Kambodscha und Thailand: Fünf Menschen sterben bei Grenzgefechten

Ein jahrzehntelanger Grenzstreit flammt wieder auf. Bei Gefechten zwischen Thailand und Kambodscha wurden am Freitag fünf Soldaten getötet. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig. Das thailändische Militär weist derweil Putschgerüchte zurück.

Zwei Monaten war es relativ ruhig, doch am Freitag haben sich thailändische und kambodschanische Soldaten erneut heftige Grenzgefechte geliefert. Nach Angaben beider Armeen wurden dabei drei kambodschanische und zwei thailändische Soldaten getötet. Beide Seiten beschuldigten sich gegenseitig, mit den Schüssen begonnen zu haben.

Nuke

Räumung der Sperrzone: Japans Regierung setzt Fukushima-Anwohnern ein Ultimatum

Notunterkunft Japan
© APNotunterkunft nahe Fukushima: Flüchtlinge suchen sich Klamotten heraus
Die AKW-Katastrophe in Fukushima vertreibt Zehntausende Japaner aus ihren Häusern. Nach der Ausweitung der Sperrzone hat Tokio den Bürgern ein Ultimatum gestellt: Binnen fünf Wochen müssen sie ihren Heimatort verlassen. Für Schulen und Spielplätze wurde ein Strahlengrenzwert definiert.

Tokio - Die Menschen stehen vor dem Nichts: Binnen fünf Wochen müssen rund 10.500 Bewohner mehrerer Städte nahe Fukushima ihre Häuser verlassen. Die japanische Regierung forderte die Bürger ultimativ auf, drei Orte außerhalb der 20-Kilometer-Sperrzone zu räumen. Die Bürger von Iitate, Katsurao, Namie und teilweise auch Kawamata und Minamisoma hätten dafür bis Ende Mai Zeit, sagte Regierungssprecher Yukio Edano.

Bomb

Zwei renommierte Fotografen in Misurata getötet

Die schweren Kämpfe um die Stadt Misurata dauern an. Am Mittwoch wurden auch zwei Foto-Journalisten getötet, als sie in der Rebellenstadt östlich von Tripolis unter Beschuss gerieten: Der Fotograf und oscarnominierte Filmemacher Tim Hetherington und sein Kollege Chris Hondros waren erfahrene Krisenreporter.

Wie der arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira in der Nacht zum Donnerstag berichtete, starben mindestens fünf weitere Zivilisten. Neben Großbritannien wollen auch Frankreich und Italien die massiv in Bedrängnis geratenen libyschen Regimegegner mit Militärexperten unterstützen.

Die Nato forderte die libyschen Bürger auf, sich so weit wie möglich von Gaddafis Truppen fernzuhalten. Der Kommandeur des internationalen Militäreinsatzes, der kanadische General Charles Bouchard, erklärte, man bemühe sich, bei den Angriffen die Gefahr für Zivilisten so gering wie möglich zu halten, «aber wir können das Risiko nicht auf Null reduzieren». In den nächsten Tagen werde der Druck auf Gaddafis Truppen aufrechterhalten.

Nuke

20 Kilometer: Japan errichtet Sperrzone um Atomkraftwerk Fukushima

Japans Präsident Naoto Kan hat das Gebiet um das havarierte AKW Fukushima zur Sperrzone erklärt. 80.000 Menschen können nicht in ihre Häuser zurückkehren.

Das Leben steht still im verstrahlten Minami Soma
Verstrahltes Minami Soma
© AP/DAPDInnerhalb der Evakuierungszone rund um das zerstörte Kernkraftwerk Fukushima sind Geisterstädte entstanden. Zum Beispiel Minami Soma.
Japan hat um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima Daiichi eine Sperrzone eingerichtet. Ministerpräsident Naoto Kan erklärte bei einem Besuch in der gleichnamigen Provinz Fukushima die Umgebung des AKW im Umkreis von 20 Kilometern zu einem Sperrgebiet, das niemand ohne staatliche Genehmigung betreten dürfe.

Die Regierung hatte dieses Gebiet zwar bereits zuvor zu einer Evakuierungszone erklärt, es gab jedoch kein Verbot, es zu betreten. Die Sperrzonen-Regelung ist um Mitternacht in Kraft getreten.

Dollar

Deepwater Horizon: Ölkonzern BP verklagt Firmen wegen explodierter Ölplattform

Ein Jahr nach Beginn der Ölpest im Golf von Mexiko schlägt BP zurück: Der Ölkonzern geht gegen drei Unternehmen gerichtlich vor.

Der Ölkonzern BP hat in den USA die in der Schweiz ansässige Firma Transocean verklagt, von der sie die Unglücks-Bohrinsel "Deepwater Horizon“ geleast hatte.

Auch der Hersteller des Zements, mit dem das Bohrloch ausgekleidet wurde, bekommt es mit den BP-Anwälten zu tun. Dem Unternehmen Halliburton wirft BP in seiner eingereichten Klage Betrug, Nachlässigkeit und das Verschweigen von Materialkennziffern vor.

BP geht außerdem gerichtlich gegen das Unternehmen Cameron International in Houston (Texas) vor, den Hersteller einer Einrichtung, die in Notsituationen automatisch den Ölfluss aus einer Quelle stoppt. In diesem Fall hatte dieser "Blowout Preventer“ nicht funktioniert.

Cheeseburger

Weizenpreis in einem Jahr um 80% gestiegen, weitere Verteuerungen

weizen
© picture alliance/ dpa__/dpa Zentralbild__Getreide wie dieser Weizen haben sich auf dem Weltmarkt stark verteuert
Betriebe geben deutlich höhere Preise für viele Rohstoffe an die Verbraucher weiter. Für Weizen erhöhten sich die Kosten um rund 80 Prozent.

Hamburg. Es waren anfangs nicht zuletzt die drastisch gestiegenen Brotpreise, die in Ländern wie Tunesien und Ägypten die Menschen auf die Straßen getrieben haben. Echte Notstände sind für Deutschland zwar nicht zu erwarten. Aber auch hier werden die Verbraucher künftig spürbar mehr Geld für Fleisch, Brötchen oder Nudeln ausgeben müssen.

Denn Deutschland wird sich von internationalen Trends nicht abkoppeln können - und die sprechen eine überdeutliche Sprache. So lag der Nahrungsmittelpreisindex der Vereinten Nationen zuletzt um 37 Prozent über dem Stand von vor einem Jahr, der Teilindex für Getreide sogar um 60 Prozent.

Bad Guys

Nigeria nach den Wahlen - 40.000 Menschen fliehen vor Gewalt

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© Unbekannt
In Nigeria haben seit der Wiederwahl von Präsident Jonathan Goodluck 40.000 Menschen das Land verlassen. Sie fliehen vor den schweren Ausschreitungen, die durch Wahlergebnis ausgelöst wurden. Seit Montag sind im Norden des Landes mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen. Etwa 400 Nigerianer wurden seit Ausbruch der Unruhen verletzt. Ausgebrannte Minibusse und Autos säumen die Straßen.

Der Grund für die Unruhen ist die religiöse Spaltung des Landes, die durch das Ergebnis der Präsidentschaftswahl erneut zu Tage getreten war. Der Wahlsieger Jonathan erhielt einen Großteil seiner Stimmen im christlich geprägten Süden des Landes, während die meisten Menschen im muslimischen Norden für seinen Herausforderer, den ehemaligen Militärmachthaber Muhammadu Buhari, votierten.