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Die Krawalle in Ägypten fordern immer mehr Opfer. Nach den Ausschreitungen vom Freitag kehrte in Kairo wieder gespannte Ruhe ein.Istanbul/Kairo. Bei den jüngsten Ausschreitungen vor dem Präsidentenpalast in Ägypten ist ein Mensch ums Leben gekommen. Wie staatliche Medien am Sonnabend unter Berufung auf das Gesundheitsministerium berichteten, wurde der Tote in der Nähe des Amtssitzes von Staatsoberhaupt Mohammed Mursi entdeckt. Die Identität des Opfers war zunächst unklar. Bei den gewaltsamen Zusammenstößen zwischen der Polizei und Gegnern der regierenden Islamisten in Kairo, Alexandria und anderen Städten wurden den Angaben zufolge 216 Menschen verletzt. Am Wochenende kehrte zunächst wieder Ruhe ein.
Unter den Verletzten seien auch sechs Polizeioffiziere, teilten Sicherheitsbehörden mit. Einer sei von Kugeln an Brustkorb und Schulter verletzt worden.
Sicherheitsbehörden teilten mit, dass bei den Krawallen in fünf Provinzen insgesamt 93 Menschen festgenommen worden seien, die meisten in Gharbija, wo die Industriestadt Mahalla sowie die Stadt Tanta liegen. Ein Aktivist aus Tanta war erst vor wenigen Tagen beerdigt worden. Er soll nach Angaben ägyptischer Medien in Polizeigewahrsam gefoltert worden sein. Landesweit prangerten die Demonstranten die Polizeigewalt und den autoritären Führungsstil der Regierung an.