Das Kind der GesellschaftS


Dollars

Amerikaner heben zum ersten Mal seit 9/11 massenweise Bargeld von ihren Bankkonten ab

Das neue Jahr hat für den US-Bankensektor nicht sonderlich gut begonnen. Laut eines neuen Berichts der Zentralbank Federal Reserve hoben die Amerikaner in der ersten Januarwoche so viel Bargeld von ihren Bankkonten ab, wie schon seit dem Tag der Anschläge auf das World Trade Center am 9. September 2001 nicht mehr.

Eine Ironie des Schicksals, dass US-Bankkunden nach dem Ende der Transaction Account Guaranty ausgerechnet zu den Großbanken überlaufen, die ihnen die Finanzkrise hauptsächlich eingebrockt haben

Light Sabers

Historische Schriften in Mali verbrannt - "Katastrophe für Timbuktu und die ganze Menschheit"

Der Präsident Malis hat die Einnahme der Wüstenstadt Timbuktu durch die malischen und französischen Streitkräfte bestätigt. Bei ihrem Rückzug zerstörten die Rebellen offenbar eine wertvolle Bibliothek und ermordeten Zivilisten.

Bamako/Kapstadt. Nach der wichtigen Stadt Gao haben die Truppen Malis und Frankreichs auch den historische Wüstenort Timbuktu eingenommen.

Seit der Nacht zum Montag befinde sich die Stadt unter der Kontrolle der alliierten Streitkräfte, meldeten die Regierungen Frankreichs und Malis.

Der schnelle Vormarsch der Verbände ist auch dem Zurückweichen der Islamisten zu verdanken. „Wir sind in Gao auf keinen Widerstand gestoßen; die bewaffneten Gruppen hatten die Stadt bereits verlassen“, sagte der malische Oberst Didier Dakouo am Montag im Rundfunk.

Bomb

Anonymous droht mit Veröffentlichung geheimer US-Dokumente

Aus Rache drohen mutmaßliche Hacker der Gruppe Anonymous dem US-Justizministerium mit der Veröffentlichung vertraulicher Dokumente. Mit dem Tod des 26-jährigen Internetaktivisten Aaron Swartz sei für die Hacker eine rote Linie überschritten worden.

Nach einem Bericht des TV-Senders CNN seien die Hacker am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) in eine Website der Behörde eingedrungen und hätten dort ihre Drohung zeitweise veröffentlicht. Die Aktion sei ein Racheakt für den Selbstmord des Internetaktivisten Aaron Swartz vor rund zwei Wochen.
aaron swartz
© dpa/Sage RossAaron Swartz
Mit dem Tod des 26-jährigen Programmierers sei eine rote Linie überschritten, hieß es den Angaben zufolge in dem Schreiben, das mit Anonymous unterzeichnet gewesen sei. Die Autoren wehrten sich besonders gegen harte Strafen für Hacker. Der Internetauftritt der zum Justizministerium gehörenden Behörde war später zeitweise nicht mehr zu erreichen.

Arrow Down

Burn-Out-Syndrom um das 18-fache gestiegen in letzten acht Jahren

Die Krankenkassen schlagen Alarm: Immer mehr Berufstätige werden psychisch krank.

Krankheitstage aufgrund von Burn-Out-Syndrom seien innerhalb von acht Jahren um das 18-fache gestiegen, berichtet die Welt am Sonntag unter Berufung auf Zahlen des BKK-Bundesverbands. Frauen seien dabei wesentlich stärker betroffen als Männer. Psychische Störungen, zu denen auch Burn-Out zählt, stehen demnach bei den Betriebskrankenkassen als Ursache für Arbeitsunfähigkeitstage bereits an zweiter Stelle hinter Skelett- und Muskelerkrankungen.

An diesem Dienstag erörtert Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) das Thema psychische Gesundheit am Arbeitsplatz erstmals gemeinsam mit Arbeitgebern und Gewerkschaften auf einer Tagung in Berlin. Ziel ist eine gemeinsame Erklärung.

Die SPD verlangt konkrekte Maßnahmen und will angesichts der neuen Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat einen neuen Anlauf für eine Anti-Stress-Verordnung starten. „Immer mehr Menschen werden krank, weil der psychische Stress am Arbeitsplatz zu groß ist. Hier sind die Arbeitgeber gefragt - aber hier darf auch die Politik nicht länger tatenlos zuschauen“, teilte die SPD-Sozialexpertin Manuela Schwesig am Sonntag in Berlin mit. Arbeitsministerin von der Leyen habe aber bisher nur „warme Worte“ zu bieten. „Sie muss endlich handeln und den Arbeitsschutz verbessern.“

Phoenix

Nachtklub in Brand geraten: 232 Menschen gestorben

Die Pyrotechnik einer Band hat im Süden Brasiliens einen ganzen Nachtklub in Brand gesetzt. Viele Menschen erstickten im Qualm oder wurden niedergetrampelt.
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© Germano Rorato/Ag. Rbs/dpaRettungskräfte kümmern sich um Opfer des Disco-Brandes in Santa Maria
Bei einem Feuer in einer Diskothek in der südbrasilianischen Stadt Santa Maria sind in der Nacht zum Sonntag 232 Menschen gestorben. Insgesamt wurden bei der Katastrophe 120 Männer und 112 Frauen getötet, sagte der verantwortliche Polizeisprecher Rois Tavares. Weitere 131 Menschen seien verletzt worden. Die Polizei hatte zunächst offiziell 245 Todesopfer gemeldet. Diese Zahl wurde dann im Laufe des Sonntags korrigiert.

Bis zum Sonntagmittag waren alle Leichen aus den Trümmern geborgen. Die Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Ein Sportzentrum in der Stadt wird als provisorische Leichenhalle benutzt, um dort die Toten zu identifizieren.

Gear

Männer betrügen häufiger als Frauen in der Forschung

Auf Nachwuchsforschern lastet oft ein großer Druck, je mehr sie veröffentlichen, desto besser. Vielleicht betrügen sie deswegen häufiger, dachten drei US-Wissenschaftler. Ihr überraschendes Ergebnis: Frauen forschen ehrlicher.
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© Institut FreseniusArbeit im Labor: Wissenschaftler müssen viel publizieren - wie oft betrügen sie?
Männer sitzen häufiger im Gefängnis, sie lieben das Risiko - und sie scheinen im Uni-Labor häufiger zu betrügen als Frauen. Zu diesem Ergebnis kommt eine amerikanische Studie, die das Wissenschaftsmagazin mBio am Dienstag veröffentlicht hat (Studie als PDF).

Dabei wollten die drei US-Professoren Arturo Casadevall (Yeshiva University), Ferric Fang (University of Washington School of Medicine) und Joan W. Bennett (Rutgers University) das gar nicht unbedingt herausfinden. Ihre These war: Der Nachwuchs täuscht in der Wissenschaft häufiger, schließlich stehen Nachwuchswissenschaftler unter enormem Publikationsdruck.

Kommentar:

Betrug in der Forschung: EU-weiter Betrug mit Fördermitteln
Wissenschaft: "Es geht um Ehre, Ehre, Ehre"
Korruption der Wissenschaft: Wie (Junk) Science funktioniert


Calculator

Feuerholzverbrauch in letzten Jahren angestiegen - Preissteigerung und Engpässe erwartet

Der Holzverbrauch in privaten Haushalten hat sich innerhalb von neun Jahren mehr als verdreifacht. Das feuert die Preise an. Die Kosten für Holz haben sich je nach Sorte seit 2005 fast verdoppelt.

Brennholz wird knapp und teuer. Zudem kann der stark angestiegene Bedarf kaum noch abgedeckt werden, wie die Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher (AGR) in Berlin mitteilte. Die AGR bezieht sich auf Untersuchungen des Zentrums für Holzwirtschaft der Universität Hamburg, wonach der Holzverbrauch in privaten Haushalten innerhalb von neun Jahren von elf auf 34 Millionen Kubikmeter angestiegen ist.

Diese starke Nachfrage treibt die Preise: Die Kosten für Energieholz zum Heizen stiegen seit 2005 um knapp 90 Prozent und für Hackschnitzel aus Nadelholz um 80 Prozent. Der Preis von Holzpellets hat sich in diesem Zeitraum nahezu verdoppelt.

Airplane

Brennendes Triebwerk nach Blitzeinschlag

Ein Blitz hat das rechte Triebwerk einer Turkish-Airlines-Maschine in Brand gesetzt, das Flugzeug konnte trotzdem sicher landen. Ein Passagier filmte die Minuten nach dem Blitzeinschlag.


Die 114 Insassen einer Maschine der Fluggesellschaft Turkish Airlines kamen mit einem Schrecken davon: Auf dem Flug von Istanbul nach Izmir in der Türkei wurde ihre Maschine vom Blitz getroffen, woraufhin eines der Triebwerke Feuer fing.

Der Pilot aktivierte den automatischen Feuerlöscher des Triebwerks und konnte das Flugzeug sicher auf dem Izmir Adnan Menderes Airport landen. Verletzt wurde bei dem Zwischenfall niemand, wie Turkish Airlines mitteilte.

Phoenix

Gasleitung in China Explodiert - Ganze Straße zerstört

In der chinesischen Provinz Guangxi Zhuang hat eine explodierende Leitung eine ganze Straßen zerfetzt. Eine Kamera nahm die spektakulären Bilder der Zerstörung auf.


Das Video im Wortlaut: Diese Straße ist innerhalb von Sekunden in Schutt und Asche gelegt worden.

Bomb

Blutige Proteste in Ägypten zum Jahrestag - Tote und Verletzte

Die Proteste von Zehntausenden enttäuschten Ägyptern gegen die neue islamistische Regierung sind eskaliert. In Suez starben am zweiten Jahrestag des Aufstands gegen Präsident Mubarak mindestens vier Menschen bei einem Feuergefecht, insgesamt gab es landesweit über 250 Verletzte.
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© dpaBehandlung eines Verletzten: In Kairo kam es vor allem in der Nähe des Tahrir-Platzes zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstranten.
Kairo - Manche reden schon vom Beginn einer zweiten Revolution. Zehntausende Menschen gingen am Freitag in Ägypten gegen die neue islamistische Regierung auf die Straßen. Sie erinnerten am zweiten Jahrestag des Aufstands gegen Präsident Husni Mubarak an ihren Kampf für einen Regimewechsel. In mehreren Städten eskalierte die Gewalt zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. In Suez kamen Helfern zufolge mindestens vier Menschen bei einem Feuergefecht ums Leben.

Landesweit wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums rund 250 Demonstranten und Polizisten verletzt. In Ismailija am Suez-Kanal zündeten Randalierer das Gebäude der Partei der Muslimbrüder an und verwüsteten den Sitz des Gouverneurs.