Das Kind der GesellschaftS


Padlock

Müllentsorgung in Wäldern ufert aus - Kommunen wollen Wälder sperren und Kameras aufstellen

Die Deutschen rühmen sich, Weltmeister beim Umweltschutz zu sein. Daheim trennen sie den Müll. Und wenn keiner hinschaut, dann entsorgen sie ihn im Wald oder am Wegesrand.
Illegale Müllentsorgung Wald
© Unbekannt
In Deutschland haben sich die Bürger daran gewöhnt, fremde Waldgrundstücke betreten zu dürfen. Es gibt öffentliche Wege zwischen den einzelnen Waldparzellen. Kaum ein Städter hat auch nur die leiseste Ahnung davon, wie viel Müll die Deutschen zunehmend im Wald entsorgen. Das Problem beschäftigt kommunale und auch private Waldbesitzer. Nachdem allein im kommunalen Wald in Hagen unlängst 65 Tonnen Müll eingesammelt wurden, richtete man dort ein Sondereinsatzkommando zur Ergreifung jener Menschen ein, die Abfälle in großen Mengen in Wäldern entsorgen. Vielleicht werden dort gar die Wälder für die Städter einfach abgeriegelt. »Wir behalten uns die komplette Sperrung unserer Wälder vor«, teilten Fritz Killing und Hans de Myn, Leiter der örtlichen Forstbetriebsgemeinschaften, mit und sagten einer Zeitung, man mache die Zugänge möglicherweise einfach »dicht«.

Handcuffs

Radiomoderator der Ostseewelle wegen mehrfachem Kindesmissbrauch festgenommen

Da werden die Hörer der Ostseewelle am heutigen Dienstag nicht schlecht gestaunt haben. Während der Frühsendung des Privatsenders aus Rostock wurde der Moderator Marcus J. von der Polizei wegen des dringenden Verdachts auf mehrfachen sexuellen Kindesmissbrauch verhaftet. Der 39-Jährige wurde dann - laut dpa - am Nachmittag dem Haftrichter vorgeführt. Auf seiner Facebook-Seite zeigte sich der Sender von den „bestürzenden Vorwürfen überrascht“.

Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, soll der 39-Jährige in den Jahren 2005 und 2006 ein Mädchen wiederholt sexuell missbraucht haben. Damals soll das Mädchen zwölf bzw. 13 Jahre gewesen sein.

Laut Anklagebehörde wurde der Haftantrag gestellt, weil die Staatsanwaltschaft befürchtet, dass Marcus J. ähnliche Taten wieder begehen könnte.

Nuke

Manuelle Abschaltung eines Reaktors in Bulgarien

Im Atomkraftwerk Kosloduj in Bulgarien ist ein Generator nach einer Panne vom Netz genommen worden. Das Problem soll inzwischen behoben sein.

Wie die Verwaltung des Meilers am Sonntag mitteilte, wurde der Tausend-Megawatt-Reaktor Nummer sechs am Vorabend nach einer automatischen Warnmeldung vom Stromnetz getrennt. Demnach liegt der betroffene Generator außerhalb des radioaktiven Kreislaufes des Reaktors. Es sei keine Radioaktivität ausgetreten, teilte das Kraftwerk mit.

Phoenix

Zwei Selbstverbrennungen in Lhasa

In Tibet haben sich zum ersten Mal zwei Menschen in der Hauptstadt Lhasa selbst verbrannt. Zwei Tibeter hatten sich vor dem Jokhang-Tempel selbst in Brand gesetzt.


Peking. Erstmals haben sich in Lhasa zwei Tibeter aus Protest gegen die chinesische Herrschaft über das tibetische Volk selbst verbrannt. Auf dem Barkor genannten Pilgerweg um den berühmten Jokhang Tempel im Herzen der tibetischen Hauptstadt übergossen sich die beiden Tibeter am Sonntag mit Benzin und zündeten sich an. Einer der beiden sei ums Leben gekommen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag. Der andere habe verletzt überlebt und liege in stabilem Zustand im Krankenhaus.

Als Reaktion wurden die Sicherheitsmaßnahmen in Lhasa verschärft. Wegen eines wichtigen buddhistischen Festes ist Tibets Hauptstadt voller Pilger. Exiltibeter sehen in den Selbstverbrennungen einen Akt der Verzweiflung über die besonders seit den Unruhen 2008 verschärfte Unterdrückung der Tibeter. Chinas Regierung weist die Vorwürfe zurück und kritisiert vielmehr eine separatistische Verschwörung dahinter.

Che Guevara

Demonstration nach ersten Wahlgang in Ägypten

Aus Wut über das Ergebnis der ersten Wahlrunde in Ägypten haben Hunderte Menschen das Hauptquartier des Präsidentschaftskandidaten Schafik angegriffen. Auf dem Tahrir-Platz in Kairo kam es zu heftigen Protesten gegen den regierenden Militärrat.
ägypten, demonstration
© Reuters
Die ersten offiziellen Ergebnisse der ägyptischen Präsidentschaftswahl haben in der Nacht zum Dienstag heftige Ausschreitungen in Kairo und anderen Teilen des Landes hervorgerufen. Aus Wut über die Hochrechnungen setzten mehrere hundert Menschen das Büro des Kandidaten Ahmed Schafik in Brand. Der frühere Luftwaffenchef und letzte Ministerpräsident des gestürzten Präsidenten Hosni Mubarak wird von vielen als Vertreter des alten Regimes betrachtet.

Wie Sicherheitskräfte und Augenzeugen berichteten, warfen die Angreifer Fenster ein, schleuderten Wahlunterlagen aus dem Fenster und zerrissen Wahlplakate, bevor sie schließlich ein Feuer legten. Acht Menschen wurden festgenommen, verletzt wurde niemand.

Airplane

Flugzeugabsturz bei Parchim

Kurz nach dem Start stürzte am Flughafen Parchim ein Schweizer Flugzeug ab. Zwei Passagiere starben.
flugzeugabsturz, parchim
© dapd
Schlimmer Flugzeug-Absturz in Mecklenburg-Vorpormmern! Ein Schweizer Flugzeug ist am Pfingstmontag in der Nähe des Flughafens Parchim kurz nach dem Start verunglückt. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, zwei weitere Insassen wurden schwer verletzt, wie die Polizeiinspektion Ludwigslust mitteilte.

„Wir vermuten, dass die Opfer Schweizer Staatsbürger sind, haben aber noch keine Bestätigung“, sagte ein Polizeisprecher am Abend. Kontakt zu Schweizer Behörden sei aufgenommen worden. Bei den Toten handelt es sich um einen Mann und eine Frau, ebenso bei den beiden Schwerverletzten. Die beiden Verletzten wurden mit Hubschraubern in Krankenhäuser nach Schwerin beziehungsweise Hamburg gebracht. Bei der verunglückten Maschine handelt es sich um ein zweimotoriges Propeller-Flugzeug DA 42 des Herstellers Diamond Aircraft.

Beer

Alkoholgesetze verringern nicht Alkoholkonsum und Gewalt, aber der Preis

Mit strengeren Alkoholgesetzen soll Gewalt eingedämmt werden. Solche Regeln zeigen allerdings kaum Wirkung im Kampf gegen Trinkexzesse, wie eine Studie belegt. Dabei wäre die Lösung eigentlich ganz einfach.
alkohol
© dapdStrenge Gesetze dämmen den Alkoholkonsum nicht ein.
Köln - Es war ein eher ungemütlicher Ort für eine Party: Plastiksitze statt Plüschsessel, Neonlicht statt Kerzenschein, und Musik gab es auch keine. Trotzdem kamen im Dezember Tausende Menschen zum „Abschiedstrinken“ in die Münchener S-Bahn. Kurz danach trat ein striktes Alkoholverbot in Kraft. So will die Deutsche Bahn die Zahl der Prügeleien in Zügen und Bahnhöfen verringern.

Bringen dürfte das wenig - darauf deutet eine Studie aus den USA hin. So gut wie alle Vorschriften und Gesetze, mit denen die Politik den Alkoholkonsum drosseln und die Städte sicherer machen will, gehen ins Leere, zeigt ein Forscherteam um Erik Nesson von der Emory-Universität in Atlanta.

Die USA sind für Wissenschaftler, die die Wirkung von Anti-Alkohol-Gesetzen testen wollen, ein ideales Versuchslabor. Die Zeiten der Prohibition sind zwar lange vorbei, bis heute ist der Staat aber in Sachen Alkohol sehr streng.

Yoda

Wissenschaftsinquisition von britischen Richtern verurteilt - Arzt erhält Approbation zurück

Dr. Andrew Wakefield und seine Kollegen waren mit die ersten, die einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Autismus und dem MMR-Vakzin (Masern - Mumps - Röteln) vermuteten (siehe auch mein Artikel dazu: “Autismus durch Impfung?“).

Der daraufhin folgende Angriff auf Dr. Andrew Wakefield und seine Kollegen seitens des General Medical Council (GMC - die englische Ärztekammer), von dem Yamedo.de berichtete (MMR-Doktor klagt gegen Verleumdung, Mai 2012) wurde jetzt vom Obersten Gerichtshof als eine Art Hexenjagd verurteilt, der von der Führungsspitze der Ärztekammer initiiert worden war.

Das Gericht rief die Ärztekammer auf, die anliegenden Angelegenheiten im eigenen Hause zu korrigieren, nachdem einem von Dr. Wakefields Forschern die Approbation entzogen worden war. Es handelt sich hier um Prof. John Walker-Smith, der Mitglied im Forscherteam war, das den Zusammenhang zwischen Impfung und Autismus vermutete. Seine Approbation wurde von der englischen Ärztekammer im Jahr 2010 entzogen, zusammen mit der von Dr. Wakefield und einem weiteren Forscher.

Question

Nackter Mann isst vermutlich Gesicht seines Opfers

Horror-Attacke in Miami: Ein Nackter fällt einen Mann an, verbeißt sich in dessen Gesicht - und wird schließlich von der Polizei erschossen. Das Opfer der Biss-Attacke liegt im Krankenhaus, große Teile seines Gesichts wurden offenbar aufgegessen.
Bild
© DANIELA GUZMAN
Miami/Berlin - Es klingt wie eine Szene aus einem Film mit Hannibal Lecter: In Miami ist ein nackter Mann von der Polizei erschossen worden, der sich in das Gesicht eines anderen Mannes verbissen hatte.

Wie The Miami Herald berichtet, ereignete sich der erschreckende Vorfall just vor dem Gebäude der Zeitung. Etwa um zwei Uhr Nachmittags am Samstag habe ein Verkehrspolizist zwei kämpfende Männer am Straßenrand bemerkt, einer davon nackt und gerade dabei, das Gesicht des anderen zu verspeisen. Der Polizist habe den Nackten aufgefordert, das zu unterlassen. Gleichzeitig beobachtete eine Passantin den Vorfall und wandte sich an einen weiteren Polizisten, der sich gerade in der Nähe aufhielt.

Nuke

Risiko einer nuklearen Katastrophe größer als angenommen

Wahrscheinlichkeit radioaktiver Verseuchung
© Daniel Kunkel, MPI für Chemie, 2011Weltweite Wahrscheinlichkeit einer radioaktiven Kontamination: Die Karte gibt in Prozent an, wie hoch die jährliche Wahrscheinlichkeit einer radioaktiven Verseuchung von über 40 Kilobecquerel pro Quadratmeter ist. In Westeuropa liegt sie bei etwa zwei Prozent in einem Jahr.
Nukleare Katastrophen wie in Tschernobyl und Fukushima könnten zukünftig häufiger vorkommen als bislang angenommen. Etwa einmal in 10 bis 20 Jahren kann eine Kernschmelze beim momentanen Kraftwerksbestand weltweit auftreten - und damit 200 Mal häufiger als bisher geschätzt. Das zeigt jetzt eine Berechnung Mainzer Forscher. Ihre Ergebnisse zeigen, dass Westeuropa - inklusive Deutschland - wahrscheinlich einmal alle 50 Jahren mit mehr als 40 Kilobecquerel radioaktivem Cäsium-137 pro Quadratmeter belastet wird. Die Forscher fordern aufgrund ihrer Erkenntnisse eine tiefgehende Analyse und Neubetrachtung der Risiken, die von Kernkraftwerken ausgehen.

Die Reaktorkatastrophe in Fukushima hat weltweit Zweifel an der Kernenergie geschürt und in Deutschland den Ausstieg aus der Kernenergie angestoßen. Dass das Risiko einer solchen Katastrophe höher ist als bislang angenommen, belegt nun eine Studie von Forschern um Jos Lelieveld, Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz: „Nach Fukushima habe ich mich gefragt, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein solcher Unfall wieder passiert, und ob wir die Verbreitung der Radioaktivität mit unseren Atmosphärenmodellen berechnen können“, erklärt der Forscher. Den Ergebnissen der Untersuchung zufolge, dürfte es einmal in 10 bis 20 Jahren zu einer Kernschmelze in einem der derzeit aktiven Reaktoren kommen. Momentan sind weltweit 440 Kernreaktoren in Betrieb, 60 weitere befinden sich in Planung.