© Th. KlitzschIn der Kita « Storchennest » in Pratau wurde am Donnerstag Fasching gefeiert. Am Vormittag mussten Kinder und Betreuer das Haus, wie schon am Vortag, wegen einer Bombendrohung verlassen.
Pratau. Der Pratauer Kindergarten „Storchennest“ (Kreis Wittenberg) wird von einem Unbekannten bedroht, der mit Telefonanrufen Räumungen der Kindertagesstätte erzwungen hat. Bis zu 78 Kinder haben am Mittwoch und Donnerstag das Haus für bis zu zwei Stunden verlassen müssen. Erst als ein Spürhund die Räume durchsucht hatte ohne anzuschlagen, konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden.
„Es war immer das gleiche Spiel“, sagt Leiterin Simone Rothe. Gegen zehn Uhr klingelte das Telefon, am anderen Ende sagte eine männliche Stimme nur ein paar Worte, eins davon war „Bombe“. „Das waren nicht einmal richtige Sätze“, sagt Erzieherin und Sicherheitsbeauftragte Kerstin Schmidt. Ernst genommen wurden sie in der Kita dennoch. Innerhalb weniger Minuten brachten die Erzieher ihre Schützlinge in den benachbarten Seniorenclub. „Wir haben ihnen natürlich nicht direkt gesagt, worum es geht“, sagt Rothe.
Fasching im SeniorenclubAm Donnerstag hatte man ausgenutzt, dass die Vorschulkinder sowieso schon im benachbarten Seniorenclub waren, um dort Fasching zu feiern. „Wir haben den Kleinen einfach gesagt, wir gehen gucken, was die Großen machen“, erklärt Schmidt, dann klappte alles wie am Schnürchen. „Die Evakuierung verlief ruhig und war nach wenigen Minuten abgeschlossen“, schreibt die Polizei in einer Mitteilung.
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