Hacker haben die Nummern von 400.000 israelischen Kreditkarten ins Netz gestellt. Viele davon seien ungültig, sagt eine große Kreditkartenfirma. Trotzdem sind Tausende nutzbare Datensätze dabei - und die werden offenbar verwendet. Angeblich steckt ein saudische Gruppe hinter dem Coup.
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Die Zahlen liegen weit auseinander: Am Montag erklärte ein Hacker, er habe die Daten von 400.000 israelischen Kreditkarten ins Netz gestellt. Die Datei, in der Kartennummern zusammen mit den Namen der Besitzer gespeichert sind, hat einen Umfang von 30 Megabyte. Die Behauptung sei total übertrieben, wetterten daraufhin israelische Banken. Nur ein paar hundert Datensätze seien tatsächlich entwendet wurden, hieß es am Montag in der Tageszeitung
Haaretz. Am Dienstag aber bestätigte Dov Kotler, Chef von Isracard, der Nachrichtenagentur Reuters, es seien doch rund 14.000 gültige Datensätze in der Datei enthalten.
Der Hacker, der die Daten veröffentlichte, bezeichnet sich als Mitglied der extremistischen saudi-arabischen Hackergruppe Group-XP. Der Zusammenschluss sunnitischer Muslime ist in der Vergangenheit unter anderem durch Aktionen gegen schiitische Websites hervorgetreten. Die iranische Nachrichtenagentur Fars hatte 2008 behauptet, die Group-XP bestünde aus 250 IT-Experten und habe allein, um einen bestimmten schiitischen Webserver zu hacken, 300 Millionen Dollar ausgegeben.
Dass diese Vermutungen krass übertrieben sein dürften, legt das Statement nahe, mit dem die Kreditkartendaten nun im Web veröffentlicht worden sind. "Hi, ich bin oxOmar von der Group-XP, der größten Wahhabi Hackergruppe in Saudi-Arabien", heißt es da. Wahhabiten sind Anhänger einer besonders konservativen sunnitischen Glaubensrichtung, die in Saudi-Arabien quasi Staatsreligion ist.