Das Kind der GesellschaftS


Heart - Black

Kindstötungen: Täter ist meistens die Mutter

Jährlich werden laut Studie des Wiener AKH in Österreich zehn bis 15 Kinder im Alter von null bis 18 Jahren von ihren Eltern getötet. Am häufigsten am ersten Tag nach der Geburt.

Zehn bis 15 Kinder im Alter von null bis 18 Jahren werden jedes Jahr in Österreich von ihren Eltern getötet, wie aus einer Studie über Kindstötungen des Wiener AKH hervorgeht. In über 70 Prozent der Fälle sind die Täter die Mütter. Am häufigsten werden solche Taten am ersten Tag nach der Geburt verübt. Danach ist die Zahl der Fälle relativ gleich verteilt bis zum 18. Lebensjahr, wobei die Taten mit steigendem Alter der Kinder weniger häufig vorkommen, berichtete Psychiaterin und Psychotherapeutin Claudia Klier von der Universitätsklinik für Kinder und Jugendheilkunde im Wiener AKH.

Die psychiatrische Evaluation von Tätern nach Kindstötungen findet in 90 Prozent der Fälle statt, "daher haben wir einen sehr guten Aufschluss darüber", berichtete Klier. Der fehlende Prozentsatz ist auf Mütter und Väter zurückzuführen, die nach der Tat Selbstmord begehen, was am häufigsten auf Männer zutrifft. Die Väter stehen bei derartigen Taten auch häufiger unter Substanzeinfluss wie Alkohol, was bei den Müttern wiederum so gut wie gar nicht vorkommt. Auch Persönlichkeitsstörungen spielen bei den Männern eine Rolle. Die Mütter sind häufiger psychotisch erkrankt und leiden an Persönlichkeitsstörungen oder Depressionen, sagte die Psychiaterin.

Bad Guys

Armut in Deutschland weiter auf hohem Niveau

Jeder siebte Deutsche ist nach wie vor von Armut bedroht. Zu diesem Ergebnis kommt der neueste Armutsbericht, den der Paritätische Gesamtverband am Mittwoch in Berlin vorstellte.

Danach hat sich die Armut in Deutschland auf hohem Niveau verfestigt: Seit dem Jahr 2005 verharrt die Armutsquote zwischen 14 und 15 Prozent - unabhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung in diesem Zeitraum.

Damit sei auch die Behauptung widerlegt, eine gute Wirtschaftspolitik sei die beste Sozialpolitik, bilanzierte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen, Ulrich Schneider. „Die Krankheit Armut ist resistent geworden gegen die Hauptmedizin wirtschaftliches Wachstum.“ Allerdings gibt es einen Lichtblick: In einigen Regionen Ostdeutschlands geht es aufwärts.

Als arm gilt nach üblicher Definition, wer weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens zur Verfügung hat. Im Oberland im südlichen Bayern trifft dies nur auf 7,5 Prozent der Bevölkerung zu, in Vorpommern - dem bundesweiten Schlusslicht - sind es hingegen 24,6 Prozent. Doch auch wenn es in den neuen Bundesländern nach wie vor mehr Armut als im Westen gibt, sehen die Forscher besonders im südlichen Thüringen sowie im Berliner Speckgürtel eine positive Entwicklung.

Megaphone

Das Beste aus dem Web: Kognitive Dissonanz - Warum die Wahrheit so oft zurückgewiesen wird

Die Ereignisse der vergangenen Jahre und Jahrzehnte stecken voll von Ungereimtheiten. Allen voran, natürlich, die widersprüchlichen Erklärungen zum 11. September 2001. Ebenso gravierend ist aber auch unser Geldsystem, das privaten Banken die Herrschaft über demokratische Staaten einräumt. Kriege, die auf nachgewiesenen Lügen basieren, und trotzdem von so vielen Menschen als „gerecht“ akzeptiert werden. Und wir sprechen hier von Fakten! Was hält so viele unserer Mitmenschen davon ab, diese Fakten anzuerkennen? Das Problem ist ein psychologisches. In einem Video erklärt eine Gruppe anerkannter und erfahrener Psychologen, warum es für viele einfacher erscheint, die Wahrheit zurückzuweisen, anstatt ihr ins Gesicht zu sehen.

Ich möchte nicht all die Details neu aufrollen, die in unzähligen anderen Artikeln bereits Behandlung fanden. Es geht hier um die Frage, warum so viele Menschen nachprüfbare Fakten schlicht zurückweisen. Dutzende Bücher belegen, dass die offizielle Darstellung der Vorfälle vom 11. September 2001 nicht stimmen kann. In jeder Enzyklopädie lässt sich unter dem Begriff „Geldschöpfung“ nachlesen, dass Geld von privaten Banken aus „dünner Luft“ erschaffen und gegen Zinsen verliehen wird. Wir wissen, dass der Irak von den Vereinigten Staaten völlig ungerechtfertigt angegriffen wurde. Und es gäbe noch eine ganze Menge von Beispielen, die zweifelsfrei bestätigen, dass die Wahrheit von offiziellen Erklärungen oft meilenweit abweicht.

Trotzdem ist die Zahl jener Menschen, die sich gegen die Anerkennung der Wahrheit sträuben, unglaublich groß. Belegbare Fakten, die über jeden Zweifel erhaben sind, werden ignoriert. Konfrontationen mit schockierenden Tatsachen führen zu einem Achselzucken oder gar zu Vorwürfen, Verschwörungstheorien zu verbreiten. Wie lässt es sich erklären, dass oft intelligente Menschen sich rigoros weigern, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen?

Sherlock

Familie entführt eigenen Sohn aus Pflegefamilie

jankowski, fahndung
© LKA Sachsen/DPADie Polizei fahndet nach der Großmutter Christel (l.), dem Vater Jens Peter (r.) und Sohn Scal-Jan Jankowski, die den elfjährigen Tibo Thadejus entführt haben sollen
Im November soll der elfjährige Tibo Jankowski aus seiner Pflegefamilie entführt worden sein. Jetzt ist die Polizei auf der Suche nach der leiblichen Familie des Jungen - mit einem Haftbefehl.

Die Polizei fahndet wegen Kindesentführung bundesweit nach einer Familie aus Mulda in Sachsen. Gesucht werden Christel, Jens-Peter und Scal-Jan Jankowski - Großmutter, Vater und Bruder des elfjährigen Tibo Thadejus Jankowski. Tibo war im November von einem maskierten Mann aus seiner Pflegefamilie in Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) entführt worden, wie das Landeskriminalamt (LKA) Schleswig-Holstein am Dienstag in Kiel mitteilte.

Die drei Erwachsenen im Alter von 73, 39 und 18 Jahren werden wegen Kindesentzugs mit Haftbefehl gesucht. Sie seien zusammen mit dem Elfjährigen und einem dunklen, mittelgroßen Mischlingshund unterwegs, unter anderem in Bremen und Berlin. Die Mutter des Elfjährigen spiele keine Rolle. Weitere Angaben zu den Familienverhältnissen machte das LKA nicht.

Life Preserver

Medizinskandal: 30.000 Französinnen sollen Brustimplantate entfernen lassen

Der Skandal um defekte Brustimplantate nimmt immer größere Ausmaße an. Jetzt kommt es offenbar zu einer beispiellosen Reaktion der Behörden in Frankreich: Laut einem Zeitungsbericht sollen 30.000 Frauen dazu aufgerufen werden, ihre Implantate wieder herausoperieren zu lassen.
Defektes Brustimplantat
© ReutersDefektes Brustimplantat: Dieses Exemplar musste einer Patientin herausoperiert werden.

Paris - Seit mehr als einem Jahr leben Tausende Frauen in Frankreich und auch in Deutschland in Angst: Sie haben sich ihre Brüste mit Silikonkissen vergrößern lassen, bei denen eine erhöhte Gefahr von Rissen und Brüchen besteht. Die Folgen können Entzündungen sein, inzwischen ist sogar die Rede von einer krebserregenden Wirkung der Implantate.

Jetzt ergreifen die französischen Behörden offenbar drastische Maßnahmen: Wie die Zeitung Libération berichtet, sollen 30.000 Frauen im Land dazu aufgefordert werden, ihre Implantate wieder entfernen zu lassen. Der Aufruf solle noch vor dem 24. Dezember erfolgen. Das hätten Agnès Buzyn, Präsidentin von Frankreichs Nationalem Krebsinstitut, und Jean-Yves Grall, Chef der französischen Gesundheitsdirektion DGS, bestätigt.

Syringe

Zahlen allein
 sagen nichts: Martin Kröger sieht keine Entwarnung bei Drogen

Seit Jahren geht die Zahl der Drogentoten in Berlin kontinuierlich zurück. Den Trend belegt einmal mehr die jüngste Statistik, die gestern von der Senatsverwaltung für Gesundheit präsentiert wurde. Demnach starben bis Ende Oktober dieses Jahres 94 Menschen an den Folgen ihrer Drogensucht. Im Jahr 2000 dagegen waren es noch mehr als doppelt so viele gewesen, nämlich 225.

Selbstverständlich zählt jedes einzelne Schicksal. Aber die sinkende Statistik belegt dennoch, dass Prävention und Substitution in der Hauptstadt stark verbessert worden sind. Druckräume für Süchtige und deren psychosoziale Betreuung etwa zeigen offenbar Wirkung. Das niedrigschwellige Hilfssystem greift, freute sich einmal die Berliner Drogenbeauftragte im Interview mit dieser Zeitung. Dabei warten viele Heroin-Abhängige immer noch auf die Substitution mit reinem Heroin vom Staat, das das Leben der Schwerstabhängigen weiter verbessern und die Beschaffungskriminalität weiter sinken lassen soll.

Network

Facebook-Studie: Gegensätze stoßen sich ab

Freunde teilen meist viele Ansichten - doch warum das so ist, stellt Forscher vor Rätsel. Sind Gemeinsamkeiten die Voraussetzung für eine Freundschaft, oder gleichen sich Freunde erst mit der Zeit einander an? Eine Facebook-Studie zeigt jetzt eine klare Tendenz.
weltweites Netzwerk
© AFPFacebook-Kontakte weltweit: Meinungen sind kaum ansteckend

Psychologen fasziniert schon lange, wie homogen es in Freundesgruppen zugeht. In der Schule, am Arbeitsplatz, im Sportverein, im Internet - stets tun sich Menschen zusammen, die viele Haltungen und Geschmäcker miteinander teilen. Warum das so ist, war bislang nicht schlüssig geklärt.

Eine Theorie lautet, dass Menschen sich bevorzugt mit solchen Zeitgenossen anfreunden, mit denen sie viele Dinge gemeinsam haben. Eine alternative Erklärung für die Ähnlichkeit unter Freunden ist ein Phänomen, das Netzwerktheoretiker als Ansteckung bezeichnen. Ansichten und Geschmäcker breiten sich demnach unter Freunden ähnlich aus wie Krankheitserreger.

Ein amerikanisches Forscherteam hat dieses Henne-Ei-Problem der Freundschaftstheorie nun in einer aufwendigen Studie auf der Plattform Facebook untersucht. Das Team um Kevin Lewis von der Harvard University in Cambridge verfolgte die Entwicklung von 1640 Studenten verschiedener US-Colleges über einen Zeitraum von vier Jahren. Die Analyse geschah anonymisiert mit Einwilligung der Betroffenen - die Forscher werteten allein öffentlich zugängliche Postings aus.

Arrow Down

Immer mehr Kinder in der USA sind obdachlos

In den USA leben einer Untersuchung zufolge immer mehr Kinder ohne ein festes Dach über dem Kopf. Im vergangenen Jahr galten 1,6 Millionen Kinder in den Vereinigten Staaten als obdachlos, wie eine am Montag veröffentlichte Studie des Nationalen Zentrums für obdachlose Familien ergab.
Kind im Kinderwagen
© KeystoneArmut kennt in den USA auch bei Kindern kein Pardon.

Washington. - Diese Kinder lebten in Parks, verlassenen Häusern, Autos oder anderen behelfsmässigen Unterschlüpfen. In vier Jahren sei die Zahl der obdachlosen Kinder in den USA um 38 Prozent gestiegen, heisst es. Es sei nicht überraschend, dass mit der Wirtschaftskrise das Risiko für Kinder, obdachlos zu werden, angestiegen sei.

Jedes zweite obdachlose Kind in den USA lebt laut der Studie in einem von sechs besonders betroffenen Bundesstaaten im Südosten und Westen des Landes - darunter Georgia, Alabama und Kalifornien. 42 Prozent der obdachlosen Kinder sind sechs Jahre oder jünger.

Star of David

Gleichberechtigung in Israel: Hinten sitzen? Nein danke!

Geschlechtertrennung im Bus und auf Gehsteigen, züchtige Werbeplakate, Singen verboten: So wollen ultraorthodoxe Männer in Israel unkeusche Gedanken verhindern.
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© REUTERS/Baz Ratner

Jerusalem - Tanja Rosenblit weigert sich, nach der Pfeife der Ultraorthodoxen zu tanzen. Unterwegs von Aschdod nach Jerusalem, setzte sich die Endzwanzigerin letztes Wochenende auf eine der vorderen Bänke im Bus und blieb dort, auch als fromme männliche Mitreisende sie dringend aufforderten, in den hinteren Teil des Fahrzeugs umzuziehen.

Über eine halbe Stunde behinderten die erbosten Ultraorthodoxen die Abfahrt des Busses, nachdem auch das Eingreifen des Fahrers Rosenblit nicht zum Umdenken gebracht hatte und die Polizei gerufen werden musste, damit er endlich losfahren konnte.

Rosenblit blieb auf ihrem Platz. Sie hatte das Recht auf ihrer Seite. Schon letztes Jahr entschied der Oberste Gerichtshof in Jerusalem gegen die Trennung von Mann und Frau im öffentlichen Verkehr. Doch Rechtsprechung ist eine Sache, die Realität eine andere. Jedem solle es selbst überlassen bleiben, ob er oder sie Geschlechtertrennung praktizieren will, schränkten die Richter ihr Urteil ein.

In der Praxis sind die Frauen oft so heftigem Druck ausgesetzt, dass sie lieber gleich freiwillig die hinteren Bänke im Bus ansteuern, statt auf Konfrontation zu gehen. Nicht jede ist so selbstbewusst und mutig wie Tanja Rosenblit.

Eye 2

Führungspersönlichkeiten im Job: Achtung, gefährlicher Kollege!

Sie sind zielstrebig, charmant, machtbewusst - und wirken wie die geborenen Chefs. Doch hinter der Fassade besonders alerter und extrovertierter Menschen können sich narzisstische oder sogar psychopathische Neigungen verbergen - mit verheerenden Folgen.
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© istockphoto.com

Auf den ersten Blick wirken sie sehr überzeugend: Sie sind zielstrebig, gewandt im Umgang, charmant, können für ihre Sache begeistern - und scheinen damit über wesentliche Eigenschaften zu verfügen, die sie für eine Führungsposition prädestinieren.

Doch oft lohnt ein zweiter Blick: Denn hinter der Fassade extrem extrovertierter und brilliant wirkender Menschen kann eine ausgeprägte narzisstische oder psychopathische Neigung stecken. Und die kann zum Problem werden, für Kollegen und Mitarbeiter, aber auch für Unternehmen und Geldgeber.

"Führung bedeutet zu fünfzig Prozent, dass man kommuniziert. Menschen, die sich ohne Hemmungen in Diskussionen stürzen, Beziehungen anbahnen und Small Talk beherrschen, sind hier natürlich im Vorteil", sagt Professor Hans-Werner Bierhoff von der Ruhr-Universität Bochum. Und Narzissten könnten das sehr gut.

Hinzu komme ein ausgeprägtes Machtstreben. "Für Narzissten haben Macht, Erfolg und Ansehen einen hohen Wert", stellt der Sozialpsychologe fest, der sich seit Jahren mit dem Phänomen beschäftigt und unter anderem zusammen mit Psychologe Michael Jürgen Herner das Buch Narzissmus - die Wiederkehr veröffentlicht hat.

Kommentar: Leider hilft der Artikel einem nicht weiter, wie man Narzissten geschweige denn Psychopathen erkennt, und es besteht ein großer Unterschied dieser beiden Persönlichkeitsstörungen. Was dennoch gleich ist und wie es im Artikel beschrieben wurde, sie richten immensen Schaden an und nicht nur in der Firma, sondern auch in ihrem Privatleben.

Hier einige Informationen zur Klassifikation der DSM-IV-Kriterien zu Narzissmus und Psychopathie:
Das Stellen der Diagnose "narzisstische Persönlichkeitsstörung" ist Sache eines Psychiaters oder Psychotherapeuten. Dazu müssen fünf der folgenden DSM-IV-TR -Kriterien erfüllt sein:
  • hat ein grandioses Verständnis der eigenen Wichtigkeit (übertreibt etwa Leistungen und Talente, erwartet ohne entsprechende Leistungen als überlegen anerkannt zu werden)
  • ist stark eingenommen von Phantasien grenzenlosen Erfolgs, Macht, Brillanz, Schönheit oder idealer Liebe
  • glaubt von sich, „besonders“ und einzigartig zu sein und nur von anderen besonderen oder hochgestellten Menschen (oder Institutionen) verstanden zu werden oder mit diesen verkehren zu müssen
  • benötigt exzessive Bewunderung
  • legt ein Anspruchsdenken an den Tag, d. h. hat übertriebene Erwartungen auf eine besonders günstige Behandlung oder automatisches Eingehen auf die eigenen Erwartungen
  • ist in zwischenmenschlichen Beziehungen ausbeuterisch, d. h. zieht Nutzen aus Anderen, um eigene Ziele zu erreichen
  • zeigt einen Mangel an Empathie: ist nicht bereit, die Gefühle oder Bedürfnisse anderer zu erkennen / anzuerkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren
  • ist häufig neidisch auf andere oder glaubt, andere seien neidisch auf ihn / sie
  • zeigt arrogante, hochmütige Verhaltensweisen oder Ansichten
Weitere Zitate aus Wikipedia:

► Narzissmus ist eine starke Selbstverliebtheit oder auch Eitelkeit und hat als psychologischer Fachbegriff mehrere Bedeutungen.

Grundsätzlich kann man einen psychogenetischen Narzissmus-Begriff (Narzissmus als notwendige und ubiquitäre Entwicklungsstufe) von dem geläufigeren, diagnostisch verwendeten, negativ konnotierten Begriff unterscheiden. Letzterer bezeichnet eine Charaktereigenschaft, die sich durch ein geringes Selbstwertgefühl bei gleichzeitig übertriebener Einschätzung der eigenen Wichtigkeit und dem großen Wunsch nach Bewunderung auszeichnet. Diesem charakterpathologischen Narzissmus-Begriff folgt im Wesentlichen auch die diagnostische Verwendung.

Narzissmus ist übertriebene Selbstsucht, bedingt also Egoismus und Egozentrik. Sie versuchen ihr Gegenüber zu kontrollieren und suchen nach ständiger Bestätigung ihrer Grandiosität, da sie sich ohne diese leer fühlen. Narzisstische Personen sind gekennzeichnet durch einen Mangel an Einfühlungsvermögen und Überempfindlichkeit gegenüber Kritik, was sie mit einem großartigen äußeren Erscheinungsbild zu kompensieren versuchen. Häufig hängt das mit ihrem brüchigen Selbstwertgefühl zusammen. Narzissten überschätzen ihre eigenen Fähigkeiten und zerstören aus Neid, was begabtere Menschen aufgebaut haben.

Maligner (bösartiger) Narzissmus kann als Zwischenstufe von narzisstischer und antisozialer Persönlichkeitsstörung angesehen werden. Als maligner Narzissmus wird die Kombination von narzisstischer Persönlichkeitsstruktur, antisozialen Verhaltensweisen mit intensiven krankhaften Aggressionen und eventuellen paranoiden Neigungen bezeichnet. Kennzeichnend sind krankhafte Grandiosität (Entwicklung eines nicht der Realität angemessenen Größenselbst oder Realitätsverlust) mit Herrschaftsanspruch innerhalb einer Gruppe, bis hin zu Sadismus und Hass. Im Unterschied zur antisozialen Persönlichkeitsstörung, die sich durch das völlige Fehlen von Verantwortungsgefühl, Gewissen und Sorge/Mitgefühl sich selbst und andere Menschen betreffend auszeichnet, sind beim malignen Narzissmus noch Über-Ich-Anteile (Gewissen) funktionsfähig, und es existiert auch ein Gefühl für Mitmenschen, wenn auch oft in ausbeuterischem Interesse.

"Psychopathen: Geborene Ausbeuter?" (Jochen Paulus, S. 70-73)

Psychopathen nützen ihre Empathie zum eigenen Vorteil.

Die Diagnose "dissoziative Persönlichkeitsstörung" entstammt der Krankheitsklassifikation der Weltgesundheitsorganisation. Viele Fachleute bevorzugen zumindest für die schweren Fälle einen anderen Begriff: Psychopathie. Psychopathen stellen den harten Kern der Kriminellen dar. "Wenn Verbrechen die Stellenbeschreibng ist", schrieb der kanadische Forschungspionier Robert Hare, "ist der Psychopath der perfekte Bewerber."

Nicht jeder Psychopath wird kriminell, die Mehrzahl begeht wohl keine Straftaten. Nette Mitmenschen sind sie deswegen noch nicht unbedingt. Viele lügen und betrügen, nutzen andere aus und übernehmen keine Verantwortung.

Psychopathie ist eine psychiatrische Erkrankung, und Kranke besitzen normalerweise keine besonderen Talente, sondern leiden an Defiziten. Doch in jüngster Zeit wird immer klarer: Psychopathen sind anderen Menschen in manchen Punkten überlegen. Ihre Mängel können ihnen zum Vorteil gereichen.

Erstaunliche Fähigkeiten von Psychopathen. (...) Den Psychopathen gelang es fast dreimal so häufig wie den anderen [Verbrechern], die Ausschüsse von ihrer Harmlosigkeit zu überzeugen.

"Eine besondere Schulung im Umgang mit psychopathischen Straftätern ist dringend nötig", folgert der Psychologieprofessor [Stephen Porter] aus dem Desaster mit Blick auf die Bewährungsausschüsse.

"Oberflächlicher Charme", mit dem sie andere täuschen, gilt als ihr Markenzeichen. "In aller Regel wirkt der typische Psychopath sehr angenehm und hinterlässt einen ausgesprochen positiven Eindruck, wenn man ihm zum ersten Mal begegnet", schrieb der amerikanische Psychiater Hervey Clecley in seinem Buch The Mask od Sanity (etwa "In der Maske der Gesundheit").

Bei gewöhnlichen Kriminellen finden sich überdurchschnittlich oft frühe Schwächen, die zu psychiatrischen Erkrankungen führen können - etwa Probleme während der Geburt, medizinische Auffälligkeiten in der Kindheit oder Lernschwierigkeiten in der Schule.

"Psychopathen folgen einer 'gesunden' (im biomedizinischen, nicht moralischem Sinn) Strategie", spekulieren Harris und Rice. Eine Strategie, welche die Ausbeutung anderer möglich macht.

"Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass Psychopathie mit einer Art Raubtiergedächtnis einhergeht", kommentiert Kevin Wilson.
Ebenso können Psychopathen unsichere Menschen außergewöhnlich gut erkennen, wie Angela Book von der Brock University in Ontario nachwies.

Diese "gefühllose Empathie" sei womöglich "entscheidend für den Erfolg der Psychopathen als zwischenmenschliche Betrüger".
Tatsächlich gibt es erste Indizien dafür, dass Menschen Psychopathen intuitiv erkennen können. (...) Die Zuschauer erkannten besser, als bei reinem Raten zu erwarten, wie psychopathisch die Häftlinge waren. Am besten gelang ihnen dies, wenn sie sich auf ihre Intuition verlassen mussten. Bei mehr Zeit "wird das anfängliche Misstrauen womöglich durch Charme überspielt", kommentiert Katherine Flower das frappierende Ergebnis.
Quelle: http://www.kreativtherapien.de/Legendenbildung.htm

Entgegen der (hier nicht aufgenommenen) Aussage in oben zitierter Quelle ist Psychopathie nicht therapierbar.

Lesen Sie dazu auch die folgende Artikelserie:

Der Psychopath - Teil 1: Die Maske der Vernunft

Und eine weitere Empfehlung ist auch das Buch von Andrew Lobaczweski

link
© SOTTPolitische Ponerologie: Eine Wissenschaft über das Wesen des Bösen und ihre Anwendung für politische Zwecke