Das Kind der GesellschaftS


Syringe

Bremen: Polizei warnt vor 'Krokodil'-Droge

Laut Polizei stammt die Droge aus Russland und war zunächst in Bremerhaven aufgetaucht. Sie werde in erster Linie als Heroinersatz genutzt, sei aber wesentlich gefährlicher. Wer sich die Droge spritzt, riskiere Haut- und Gewebeschäden. Es sei sogar schon vorgekommen, dass bei den Konsumenten Organe versagt hätten oder einzelne Körperteile amputiert werden mussten. Geplatzte Blutgefäße seien ebenfalls eine typische Folge des "Krok".

Außerdem macht die Droge laut Polizei schon nach kurzer Zeit abhängig und muss häufiger gespritzt werden als Heroin, da der Rausch nur zwei Stunden anhalte. Die Haut an der Einstichstelle verfärbe sich zunächst grün-grau (daher der Name Krokodil) und sterbe schließlich ab. Viele Konsumenten wissen laut Polizei gar nicht, dass sie "Krok" nehmen. In der Regel würden sie davon ausgehen, besonders preiswertes Heroin erwischt zu haben. Sichere Kennzeichen für "Krok" seien ungewöhnliche Gewebeschäden und Abzesse.

Kommentar:


V

Neue Streiks in Griechenland

Athen - Das pleitebedrohte Griechenland ist erneut massiv von Streiks betroffen. Bis zum Donnerstag sollen die Arbeitskampfmaßnahmen einen neuen Höhepunkt erreichen: Dann wollen Staatsbedienstete im großen Stil die Arbeit niederlegen.

Gerichte, Ministerien und Schulen sollen geschlossen bleiben, Fähren nicht ablegen. Busse und Bahnen in Athen und der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki sollen für mehrere Stunden bestreikt werden. Auch die Ärzte wollen streiken und nur Notfälle behandeln. Um die Mittagszeit am Donnerstag sind Kundgebungen und Demonstrationen geplant.

Im privaten Sektor sind umfangreiche Streiks geplant. Journalisten traten bereits am Mittwoch in einen 24-stündigen Streik. Im Radio und Fernsehen gab es keine Nachrichtensendungen. Am Donnerstag werden keine Zeitungen erscheinen. Der Flugverkehr wird anscheinend von diesem Streik nicht betroffen sein. Wie ein Sprecher der Fluglotsengewerkschaft und das Pressebüro des Flughafens Athen der Nachrichtenagentur dpa sagten, sei kein Streik der Fluglotsen geplant.

HAL9000

Facebook muss Datenschutz verbessern

Auge - Facebook
© dpa
Das gefällt den Usern: Facebook hat sich mit den US-Behörden auf eine Verbesserung seiner Datenschutzregeln geeinigt. Die Verwendung von persönlichen Daten soll vor allem übersichtlicher für die Nutzer werden.

Das US-Internetunternehmen Facebook hat sich mit den US-Behörden auf eine Verbesserung seiner Datenschutzregeln geeinigt. Wie die US-Handelskommission (FTC) am Dienstag mitteilte, soll Facebook Maßnahmen ergreifen, um in Zukunft die Einhaltung seiner Versprechen im Datenschutzbereich sicherzustellen. Konkret soll das Unternehmen den Nutzern die Möglichkeit geben, über die Weiterverbreitung ihrer persönlichen Daten zu entscheiden. Die Behörde hatte zuvor kritisiert, das soziale Netzwerk habe seine Nutzer in der Vergangenheit in die Irre geführt. Davon müsse es nun absehen und sich 20 Jahre lang unabhängigen Prüfungen seiner Datenschutz-Politik unterwerfen.

Demnach sollen Nutzer eine "deutliche und sichtbare Nachricht" bekommen, wenn ihre Daten anders als von ihren persönlichen Einstellungen vorgesehen verwendet werden. Außerdem soll Facebook den Zugang zu Konten nach spätestens 30 Tagen ausschalten, wenn diese von Kunden gelöscht wurden.

Bad Guys

Baumbestand der Erde: Satellitendaten beziffern den Verlust der Wälder

Wie viel Wald geht weltweit jährlich verloren? Bislang war diese Frage schwierig zu beantworten. Forscher der Welternährungsorganisation werteten nun Satellitendaten aus.
Wald vs Landwirtschaft
© owik2/photocase.comEine neue Studie hat untersucht, wie viel Wald weltweit zwischen 1990 und 2005 in landwirtschaftliche Flächen gewandelt wurde.

In einem neuen Bericht korrigiert die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ihre bisherigen Angaben zur weltweiten Waldfläche und deren Abholzung oder Umbau in landwirtschaftliche Flächen. Der neuen Studie zufolge bedeckte der Wald im Jahr 2005 eine Fläche von 3,69 Milliarden Hektar, also rund 30 Prozent der Landfläche.

In dem untersuchten Zeitraum von 1990 bis 2005 wandelten die Menschen jährlich 14,5 Millionen Hektar Wald in landwirtschaftliche Flächen um. Im Gegensatz zu bisherigen Berichten ist laut der Studie der Verlust an Waldfläche insgesamt kleiner als bislang gedacht: 72,9 Millionen Hektar Wald, statt wie bislang angenommen 107,4 Millionen Hektar, sind im besagten Zeitraum für Holzwirtschaft oder Ackerbau abgeholzt worden.

Sheeple

Studie: Fox News schlechter als überhaupt keine Nachrichten

Der Spruch „keine Nachricht ist eine gute Nachricht“ erhält im Angesicht einer neuen Studie der Fairleigh Dickinson University eine vollkommen neue Bedeutung. Die Studie, die vergangene Woche veröffentlicht wurde, befragte 600 Erwachsene aus New Jersey bezüglich aktueller Ereignisse und später, welche Nachrichtenmedien sie nutzten. Ziel war festzustellen, wie informativ und gesund bestimmte Nachrichtenzusammensetzungen sind. Was die Forscher herausfanden, dürfte Sie nicht überraschen:

Beispielsweise ist es bei Menschen, die Fox News schauen, das beliebteste der 24-Stunden Kabel Nachrichtennetzwerke, um 18 Punkte weniger wahrscheinlich, dass sie wissen, dass die Ägypter ihre Regierung gestürzt haben, als bei jenen, die überhaupt keine Nachrichten anschauen (nachdem auf andere Nachrichtenquellen kontrolliert wurde, auf Parteilichkeit, Bildung und andere demographische Faktoren).
Bei Fox News-Guckern ist es auch um sechs Punkte weniger wahrscheinlich, dass sie wissen, dass die Syrer ihre Regierung noch nicht gestürzt haben als bei jenen, die keine Nachrichten anschauen.

Die Studie kontrollierte auf Parteilichkeit, was nahelegt, dass etwas Spezifisches an den Fox News-Programmen ist - keine Parteizugehörigkeit - , die Menschen gegenüber bestimmten Fragen ignorant macht. In anderen Worten: Wenn man versucht, ein gut informierter Erwachsener zu werden, ist es in manchen Fällen wohl besser, Nachrichten insgesamt zu ignorieren, als Zeit damit zu verbringen, Fox News anzuschauen. (...)

Dollar

10 Jahre Euro - drastische Inflation

10 Jahre Euro-Bargeld brachte den Deutschen hohe Inflation - 10.000 Preise verglichen - Kaufkraftverlust durch neue Währung.

Der Euro brachte den Deutschen eine erhöhte Teuerung. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Nachrichtenmagazins FOCUS zum zehnten Jahrestag der Euro-Bargeldeinführung am 1. Januar 2002. FOCUS ließ dazu durch unabhängige Marktforscher bundesweit mehr als 10.000 Preise von Autos bis Zucker jeweils im September 2001 mit 2011 vergleichen.

Chart Pie

Mehrheit der Deutschen gegen Guttenberg-Comeback

guttenberg
© DPA
Hamburg - Die Beliebtheit von Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat trotz dessen Rückkehr in die Öffentlichkeit spürbar abgenommen. Nur noch 49 Prozent der Deutschen wünschen sich eine Rückkehr Guttenbergs auf die politische Bühne, wie eine vom Magazin Stern veröffentlichte Forsa-Umfrage ergab. Nach seinem Rücktritt wegen einer Plagiatsaffäre hatten sich im März noch 62 Prozent der Befragten dafür ausgesprochen, dass er in absehbarer Zeit zurückkehrt. Nun lehnt eine Mehrheit von 51 Prozent der Deutschen eine Rückkehr des 39-Jährigen ab.

Der Umfrage zufolge hält eine Mehrheit von 53 Prozent Guttenberg inzwischen für wenig glaubwürdig, nur 47 Prozent schenken ihm Vertrauen. Guttenberg meldete sich zuletzt mit einem Interviewbuch zurück, in dem er auch zu einem Rundumschlag gegen die derzeitigen Parteien ausholte. Eine neue Partei hätte aber auch mit ihm als Zugpferd der Umfrage zufolge begrenztes Potenzial: Nur 15 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich vorstellen könnten, eine "Guttenberg-Partei" zu wählen. So viel Umstimmung hätte demnach vor zwei Jahre aber auch Komiker Hape Kerkeling für eine Partei seiner Kunstfigur Horst Schlämmer bekommen.

Pistol

Türkei: Polizei tötet Libyer nach Schießerei am Topkapi-Palast

Ein Unbekannter hat an dem bei Touristen beliebten Topkapi-Palast in Istanbul ein Feuer eröffnet. Sicherheitskräfte töteten ihn beim Einsatz.


Istanbul. Die türkische Polizei hat am Mittwoch einen Bewaffneten getötet, der im Zentrum von Istanbul um sich geschossen hatte. Bei dem Täter handelte es sich nach Angaben des türkischen Innenministers um einen Libyer. Der Mann eröffnete am Eingang zum Topkapi-Palast in Istanbul das Feuer und verletzte einen Soldaten und einen Wachmann. Das Motiv des Angriffs war zunächst unklar.

Anti-Terror-Einheiten der Polizei und Scharfschützen hätten den Mann erschossen, sagte der Polizeichef von Istanbul, Huseyin Capkin. Der Angreifer war auf Fotos der Nachrichtenagentur IHA zu sehen, die ihn mit mindestens zwei Gewehren und einem Munitionsgürtel zeigten. Die Polizei habe ihn erschossen, da er nicht bereit zu sein schien, sich zu ergeben, erklärte der Gouverneur von Istanbul, Huseyn Avni Mutlu.

Brick Wall

Baustoff der Zukunft: Plastikflaschen machen Wohnhäuser bombensicher

Ein Bauprojekt in Nigeria setzt auf Häuser aus Plastikflaschen. Die Gebäude sind stabiler als aus Beton und widerstehen Erdbeben, Feuer und sogar Geschossen.
Plastik als Baustoff
© PA/AFPWohnen in Plastikflaschen: Innovatives Projekt soll Wohnungsnot in Nigeria lindern

Häuser aus Plastikflaschen? Was sich nach moderner Kunst anhört, ist ein ambitioniertes Bauprojekt in Nigeria. Eine Umweltorganisation will mit dem unkonventionellen Baustoff zwei Probleme auf einmal lösen.

Zum einen sollen die Plastikflaschen, die Nigerias Straßen, Kanäle und Rinnsteine verschmutzen, beim Häuserbau recycelt werden. Gleichzeitig könnte das Projekt die Wohnungsknappheit im bevölkerungsreichsten Land Afrikas mildern.

Der Prototyp eines Plastikflaschenhauses steht am Rande des Dorfes Sabon Yelwa bei Kaduna im Norden des Landes. Initiiert hat das Projekt die Nichtregierungsorganisation DARE (Verband zur Entwicklung Erneuerbarer Energien) mit Unterstützung von Londoner Fachleuten.

„Es ist das erste Haus in Afrika, das aus Flaschen gebaut wurde“, sagt Projektinitiator Christopher Vassiliu. „Es könnte dazu beitragen, Nigerias große Wohnungsprobleme zu lösen und die schwer verschmutzte Umwelt zu säubern.“

Arrow Down

Breivik muss wahrscheinlich nicht ins Gefängnis

Er könnte einer strafrechtlichen Verurteilung entgehen - aber sein restliches Leben in einer geschlossenen Psychiatrie verbringen müssen: Der norwegische Attentäter Anders Behring Breivik ist von Gutachtern für unzurechnungsfähig erklärt worden.

Die beiden Psychiater Synne Serheim und Torgeir Husby übergaben ihr Gutachten dem Osloer Gericht. Darin heißt es, der Rechtsextremist, der vor vier Monaten 77 Menschen tötete, habe mit der Zeit eine „paranoide Schizophrenie“ entwickelt, wie der Staatsanwalt Svein Holden mitteilte. Breivik lebte demnach in einer Parallelwelt. Sein „Größenwahn“ habe ihn glauben lassen, Herr über Leben oder Tod zu sein.

Eine gerichtsmedizinische Kommission soll jetzt das Gutachten auf seine wissenschaftliche Korrektheit hin überprüfen. Die beiden Psychiater stützten sich auf elf insgesamt 36 Stunden dauernde Gespräche, die sie mit dem geständigen Attentäter führten.

Der 32-Jährige hatte am 22. Juli zunächst im Regierungsviertel von Oslo eine Autobombe gezündet und damit acht Menschen getötet. Anschließend eröffnete er in einem Sommerlager der regierenden Arbeiterpartei auf der Insel Utøya das Feuer und erschoss 69 Menschen, vor allem Jugendliche. Er wurde am selben Tag festgenommen und sitzt seither in einem Hochsicherheitsgefängnis nahe Oslo in bereits mehrfach verlängerter Untersuchungshaft.