Das Kind der GesellschaftS


Pistol

SEK-Einsatz in Neuperlach - Arzt flüchtete, Patientin unterhielt sich mit vermeintlichen Geiselnehmer

Ein Mann hat mit einer Pistole eine Arztpraxis in Neuperlach gestürmt. Die Polizei rückte mit Beamten des Sondereinsatzkommandos an - doch eine Geiselnahme - wie zunächst angenommen - lag nicht vor.

Am Samstagmittag rückten Beamten des Sondereinsatzkommandos (SEK) in voller Montur in Neuperlach an. Denn die Polizei ging von einer Geiselnahme aus.

Ein 51-Jähriger hatte die Arztpraxis eines Münchner Internisten in Neuperlach betreten, hielt eine Waffe in der Hand und forderte die anwesenden Arzthelferinnen und Patienten auf, die Praxis zu verlassen.

Der Arzt war zu dieser Zeit mit einer weiteren Patientin in seinem Sprechzimmer. Beide konnten sich in diesem Raum verbarrikadieren und einen Notruf absetzen. Der Mediziner konnte fliehen, er verließ den Raum über ein Fenster und eine Feuerleiter.

Life Preserver

Proteste in Ägypten: Reiseveranstalter sagen Ausflüge nach Kairo ab

Ägypten-Urlauber sollten sich überlegen, welche Touristen-Attraktionen sie besichtigen wollen. Reiseveranstalter raten von einem Besuch des Tahrir-Platzes ab. Hier liefern sich Demonstranten und Sicherheitskräfte schwere Auseinandersetzungen.
ägypten,demonstrant
© Khaled Elfiqi/dpa

Die Gewalt ist nach Ägypten zurückgekehrt: Angesichts der Krawalle in Kairo haben mehrere Reiseveranstalter Tagesausflüge in die Hauptstadt vorerst abgesagt.

Tui streiche bis zum 29. November alle Ausflüge aus den Badeorten nach Kairo, sagte Sprecherin Susanne Stünckel am Montag (21. November). Alltours werde zumindest am Dienstag nicht dorthin fahren, sagte Sprecherin Alexandra Hoffmann.

Die Rewe Touristik (ITS, Jahn Reisen, Tjaereborg) hatte am Sonntag den Ausflug aus Hurghada in die ägyptische Hauptstadt gestrichen. Ob in den kommenden Tagen Abstecher nach Kairo angeboten werden, entscheide man von Tag zu Tag neu, erklärte Sprecherin Daniela Sauerwald. Bisher gebe es keine Anfragen von Urlaubern, die ihre Reise wegen der Unruhen in Kairo umbuchen oder stornieren wollten.

Syringe

Münsterland: Verdacht auf Krokodil-Droge nicht bestätigt

Münsterland - Das Krokodil hat im Münsterland nicht zugebissen. Noch nicht. „Gott sei Dank“, sagt Edwin Scholz, Geschäftsführer der Drogenberatungsstellen Ahlen. Eine Umfrage unter den Drogenberatern des Münsterlands hat ergeben, dass sie keine Klienten kennen, die die neue Droge schon genommen haben.

Die wird wahlweise auch als Todes-, Elends- oder fleischfressende Billigdroge bezeichnet. Aus gutem Grund: Sie beschädigt Haut- und Gewebe, kann Amputation, Leberversagen und platzende Blutgefäße zur Folge haben. Das Gemisch aus Hustentabletten, Phosphor, Blei, Zink und Antimon-Oxid lässt die Abhängigen regelrecht verfaulen.

Die Alarmglocken schrillen ließen vier Abhängige, die sich vor ein paar Wochen bei der Bochumer Krisenhilfe gemeldet hatten und an den für „Krok“ typischen Symptomen litten. Deswegen ging ihr Arzt davon aus, dass ihrem Heroin Desomorphin und andere Stoffe beigemischt waren.

Yoda

Rund 2500 Menschen protestieren gegen Rechts

Feuerwerkskörper wurden gezündet, Flaschen und Steine flogen. Beim Protest gegen Rechts in Friedrichshain und Lichtenberg wurden Polizisten verletzt.
berlin, demonstration
© DPA/DPAGegen Rechtsextremismus ziehen Demonstranten durch die Boxhagener Straße - im Gedenken an den Hausbesetzer Silvio Meier, der am 21. November 1992 in der U-Bahn Station Samariterstraße von einem Neonazi erstochen wurde
Fünf leicht verletzte Polizisten, ein verletzter Passant. Bei der diesjährigen Silvio Meier-Demonstration gegen Rechtsextremismus ist es wieder zu Rangeleien zwischen linken Gruppen und der Polizei gekommen. An dem von rund 600 Polizisten begleiteten Protestzug beteiligten sich etwa 2500 Menschen. Flaschen, Farbbeutel und Steine flogen, Feuerwerkskörper wurden gezündet.

Die Polizei sprach von teils aggressiver Stimmung, vereinzelt seien Demonstranten auch vermummt aufgetreten. Drei Menschen wurden vorübergehend festgenommen, von 13 wurden die Personalien aufgenommen.

Unter anderem wurde in der Türrschmidtstraße die Frontscheibe eines geparkten Autos zerstört, in dem eine Mutter mit ihrem Kleinkind saß. Beide blieben unverletzt. Ein 30-jähriger Passant erlitt hingegen an der S-Bahnbrücke in der Karlshorster Straße eine Platzwunde am Kopf, als er von einer Flasche getroffen wurde. Er wurde zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus gebracht.

Light Sabers

McDonald's kündigt Lieferanten wegen Tierquälerei

Tierschützer haben bei einem amerikanischen Eierlieferanten von McDonald's schockierende Video-Aufnahmen gemacht. Der Fastfood-Konzern beendete die Zusammenarbeit.

Nach der Veröffentlichung schockierender Bilder zu Tierquälerei auf einer Hühnerfarm in den USA hat die Fast-Food-Kette McDonald's dem Zulieferer gekündigt. Das von Tierschützern der Organisation Mitleid mit Tieren aufgenommene Video aus einer Farm des Unternehmens Sparboe sei „verstörend und vollkommen inakzeptabel“, erklärte McDonald's. McDonald's verlange von seinen Zulieferern, dass Tiere anständig behandelt würden und nehme diese Verantwortung sehr ernst.

Die von Mitleid mit Tieren auf einer Sparboe-Hühnerfarm gemachten Aufnahmen zeigen unter anderem, wie Hühnern die Spitzen ihrer Schnäbel abgebrannt und die Tiere in überfüllte Käfige gesteckt werden, wo sie von anderen Hühnern an die Gitter gedrückt werden, wie Tiere in Plastiktüten verenden und wie in Käfigen Tierkadaver verwesen. Auf den Aufnahmen ist auch zu sehen, wie ein Mitarbeiter ein an einem Seil befestigtes lebendes Huhn durch die Luft schwingt. Sparboe erklärte, die Vorfälle zu untersuchen und vier Mitarbeiter entlassen zu haben. Das Familienunternehmen achte auf eine gute Behandlung der Tiere.

Handcuffs

Deutschland-Chef von Media Markt wegen Schmiergeld verhaftet

media markt
© dpa
Vor wenigen Wochen war ein Top-Manager der Media-Markt-Kette verhaftet worden, weil er Millionen Schmiergeld von einem DSL-Anbieter kassiert haben soll. Jetzt weitet sich die Affäre offenbar aus.

Die Korruptionsermittlungen der Staatsanwaltschaft Augsburg bei der Metro-Tochter Media Markt ziehen immer weitere Kreise: Die Staatsanwaltschaft Augsburg bestätigte am Mittwoch die Verhaftung des Managers in Norddeutschland. Rook, der seinen Hauptwohnsitz in Quickborn bei Hamburg hat, sei „unterwegs“ aufgegriffen worden. Er sei nicht auf der Flucht gewesen. Der Tatvorwurf laute auf gewerbsmäßige Bestechlichkeit in 70 Fällen. Es bestehe Verdunkelungs- und Fluchtgefahr. Nach Aussagen weiterer Verdächtiger bestehe inzwischen „dringender Tatverdacht“ gegen Rook, sagte Staatsanwalt Christian Engelsberger.

Ein Media-Saturn-Sprecher wollte keine Stellung nehmen. Er betonte aber, Media-Saturn habe das Verfahren angestoßen und kooperiere mit der Staatsanwaltschaft.

Heart - Black

Totes Baby in Berliner Innenhof gefunden

Ein Neugeborenes ist am Sonntag aus dem fünften Stock eines Berliner Mehrfamilienhauses geworfen worden und gestorben. Erste Untersuchungen hätten ergeben, dass der Junge bei der Geburt kurz zuvor noch gelebt habe, sagte ein Polizeisprecher.
polizei
© Florian Schuh/dpa

Ein Anwohner, der seinen Müll wegbringen wollte, hatte das tote Baby am Morgen gegen 8.30 Uhr entdeckt. Blutverschmierte Gegenstände vor einer Tür in der fünften Etage lieferten schnell eine Spur. Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) habe die Wohnung gestürmt, hieß es. Die 40-jährige Mutter des Babys, ihre 15-jährige Tochter sowie ein Mann ließen sich widerstandslos abführen.

Der 44-Jährige wurde festgenommen. Er soll den Behörden wegen Kindesmisshandlung bekannt sein, schrieb die Berliner Morgenpost auf ihrer Internetseite. Die Polizei bestätigte, dass er als Gewalttäter aktenkundig ist. Die 40-Jährige habe das Kind in der Nacht zum Sonntag und „ganz offenkundig“ in der Wohnung im Ortsteil Charlottenburg entbunden.

Bomb

Keine Bomben-Entschärfung - Entwarnung, niemand wird evakuiert

bombe
© Stadt Karlsruhe
Karlsruhe - Der Verdacht, dass zwei Blindgänger in der Ettlinger Straße aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft werden müssen, hat sich nicht bestätigt. In Höhe der Luisenstraße hat das Team des Kampfmittelbeseitigungsdienstes am heutigen Freitag, 18. November, zwar eine teildetonierte Bombe gefunden, doch sie war bereits aufgeplatzt und nicht mehr gefährlich.

Der Fund wurde bereits abtransportiert. Auf Höhe der Schützenstraße stellte sich die Vermutung als unbegründet heraus, dort wurde kein Blindgänger gefunden.

Die für Sonntag, 20. November, geplante Entschärfung ist damit hinfällig. Die Bewohner können in ihren Häusern bleiben, es gibt keine Evakuierung in der Südstadt. Zoologischer Stadtgarten und Vierordtbad haben wie gewohnt geöffnet. Die Straßen- und Stadtbahnen fahren den üblichen Takt.

Che Guevara

Vor der Wahl: Proteste in mehreren ägyptischen Städten eskaliert

Bei einer erneuten Protestwelle in Ägypten ist es zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen. Über 700 Menschen wurden verletzt, es gab Tote.
Wütende Demonstranten in Kairo
© str/dpaWütende Demonstranten in Kairo

Gut eine Woche vor dem Beginn der Parlamentswahl eskalieren in Ägypten die Proteste gegen den regierenden Militärrat. Nach Berichten gab es Tote. Die Regierung will sich am Sonntag mit den Ereignissen in einer Krisensitzung beschäftigen.

Am frühen Sonntagmorgen schossen Heckenschützen in eine Menge, die vor dem Gebäude des Sicherheitsdienstes in der Hafenstadt Alexandria demonstrierte. Augenzeugen berichteten der Zeitung Al Ahram, dass zwei Menschen ums Leben gekommen seien. Nach Angaben aus dem Gesundheitsministerium wurde ein Mensch erschossen.

Handcuffs

Gaddafi-Sohn Saif al-Islam festgenommen

Kairo - Der Sohn des früheren libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi, Saif al-Islam, ist festgenommen worden. Wie der Nachrichtensender Al-Arabija am Samstag unter Berufung auf ein Mitglied der Regierung berichtete, wurde er im Süden Libyens aufgegriffen.
al-gaddafi
© Sabri Elmhedwi ©dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Der zweitälteste Gaddafi-Sohn war mit internationalem Haftbefehl gesucht worden. Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes (IStGH) wirft dem 1972 geborenen Saif al-Islam Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.

Diktator Muammar al-Gaddafi war im Oktober zwei Monate nach seinem Sturz in der Stadt Sirte getötet worden. Damals hieß es zunächst irrtümlich, auch sein Lieblingssohn Saif al-Islam sei ums Leben gekommen.