Das Kind der GesellschaftS


Family

Israel: Demonstration gegen soziale Ungerechtigkeit

In Israel haben Zehntausende für mehr soziale Gerechtigkeit demonstriert. Es sind die größten Proteste seit 40 Jahren. Die Gewerkschaften drohen mit einem Generalstreik.
israel,demonstration
© Uriel Sinai/Getty ImagesDemonstranten in Tel Aviv demonstrieren gegen steigende Lebenshaltungskosten.

Zehntausende Israelis haben am Samstagabend in zehn Städten des Landes gegen steigende Lebenshaltungskosten und soziale Ungleichheit protestiert. Nach Polizeiangaben und Schätzungen in den Medien gingen landesweit zwischen 80.000 und 120.000 Menschen auf die Straße. Allein in Tel Aviv versammelten sich rund 50.000 Menschen zu einem Marsch ins Stadtzentrum.

Die Demonstranten hielten israelische Flaggen sowie rote Fahnen in die Höhe. In Jerusalem versammelten sich 15.000 Menschen vor der Residenz von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und hielten Spruchbänder hoch, auf denen zu lesen war: "Eine ganze Generation will eine Zukunft." Auch in der nordisraelischen Stadt Haifa protestierten nach Angaben der Polizei mehr als zehntausend Menschen.

Heart - Black

Paranoia: Reisende empfindet Gemurmel eines Muslimen als Terrorgefahr

Eine Reisende in einem Bus hat ein Gebet ihres tunesischen Nachbarn als Drohung empfunden und Bombenalarm gegeben. Sie habe das Wort Osama gehört. Die Polizei durchsuchte den Verdächtigen und den Bus. Die Autobahn 1 wurde für zwei Stunden gesperrt. Gefunden wurde nichts.
polizei
© picture alliance / Daniel Karman/dpaEine Frau hat für eine Sperrung der A1 gesorgt. Sie hat Bombenalarm ausgelöst, als sie Gemurmel von Koransuren von ihrem Nachbarn gehört hatte

Sottrum/Rotenburg. Weil sie sich von dem Gemurmel eines aus Tunesien stammenden Mannes bedroht gefühlt habe, hat eine Reisende in einem Bus von Kopenhagen nach Paris, auf der A1 zwischen Grundbergsee und Posthausen für eine stundenlange Sperrung gesorgt. Die Frau hat einen Bombenalarm ausgelöst. Polizeisprecher Detlev Kaldinski in Rotenburg sagte zu dem Vorfall: "Sie hatte das Gemurmel von Koransuren ihres Mitreisenden als Drohung empfunden.“

Der Busfahrer des mit 45 Menschen besetzten Reisebusses habe deswegen in der Nacht die Polizei alarmiert. Diese rückte mit rund 20 Ermittlern, Spezialkräften und Sprengstoffspürhunden an und sperrte die Autobahn und den Rastplatz. Die Polizisten durchsuchten den Bus und den Verdächtigen, doch gefunden haben sie nichts. Die Sperrung der Autobahn 1 zwischen Grundbergsee und Posthausen wurde nach rund zwei Stunden wieder aufgehoben, der Rastplatz blieb dreieinhalb Stunden gesperrt.

Eye 2

Psychopathischer Attentäter verlangte Rücktritt der norwegischen Regierung

Stoltenberg,norwegen
© dpaStoltenberg ist stolz auf seine Norweger.
Der norwegische Attentäter Breivik wird zurzeit von Psychiatern auf seine Zurechnungsfähigkeit untersucht. Die Experten werden auch zu bedenken haben, dass der Massenmörder anbietet, als Gegenleistung für einen Rücktritt der Regierung umfassend auszusagen. Ministerpräsident Stoltenberg kündigt derweil an, sein Land werde aus der Tragödie lernen.

Der rechtsradikale Attentäter Anders Behring Breivik hat den Rücktritt von Norwegens Regierung als Gegenleistung für eigene Aussagebereitschaft verlangt. Das berichtete der TV-Sender NRK unter Berufung auf Polizeikreise. Breivik hatte am 22. Juli 77 Menschen durch eine Bombe in Oslo und bei einem Massaker auf der Insel Utøya getötet.

Zwei Psychiater sollen den 32-Jährigen auf seine Zurechnungsfähigkeit untersuchen und ihr Gutachten bis Anfang November vorlegen. Die Zeitung "Aftenposten" berichtete, dass das Ausmaß von Breiviks Verbrechen zwei Mal durch unerwartete Staus bei Autofahrten quasi gemindert wurde. So konnte er die Bombe im Osloer Regierungsviertel nicht wie geplant während der Arbeitszeit, sondern erst kurz nach Büroschluss für tausende Beamte zünden. Bei der Explosion starben acht Menschen.

Ambulance

Ein Toter und zwei Verletzte bei Schießerei in Eschweiler

Eschweiler. Beziehungsdrama in Eschweiler: Am Samstagvormittag hat ein Mann in Eschweiler-Dürwiß auf zwei Menschen geschossen und sich selbst getötet.

Der 53-Jährige hatte gegen 10.50 Uhr seiner Ex-Frau (48) und deren neuen Lebensgefährten (50) in der Heinrich-Heine-Straße/ Ecke Bonhoeffer Straße aufgelauert und auf das Paar geschossen. Der Mann sei mehrmals um das Auto der beiden gelaufen und habe gezielt auf die Insassen gezielt, so die ersten Erkenntnisse.

Light Sabers

Heftige Gefechte in Hauptstadt Mogadischu

Mogadischu. In Somalia haben sich Soldaten der Afrikanischen Union (AU) und somalische Aufständische heftige Gefechte geliefert. Am Freitag konnten die AU-Truppen in der Hauptstadt Mogadischu von den Al-Shabab-Milizen Terrain erobern. Die somalische Regierung ist zuversichtlich, dass ein Sieg über die Extremisten kurz bevorsteht. Zugleich kritisierte sie die Arbeit internationaler Hilfsorganisationen als zu langsam. Die Hungersnot sei schlimmer, als von den Vereinten Nationen dargestellt.

Heart - Black

Berlin: Erneut mehrere Brandstiftungen

Senioren wurden in Sicherheit gebracht

In Berlin sind erneut mehrere Autos und Kinderwagen in Brand gesteckt worden. In Schöneberg wurden in der Nacht zum Freitag in der Ansbacher Straße/Ecke Kurfürstenstraße fünf Fahrzeuge angezündet, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Sie brannten weitgehend aus. Aus Sicherheitsgründen mussten auch die Senioren eines benachbarten Heims ihre Zimmer verlassen.

Ein Passant alarmierte kurz nach Mitternacht Polizei und Feuerwehr zu einem brennenden Wagen auf einem Parkplatz an der Kreuzung Ansbacher Straße Ecke Kurfürstenstraße, teilte die Polizei mit. Einsatzkräfte löschten die Flammen, die mittlerweile vier weitere Fahrzeuge erfasst hatten.

Pistol

Soldat plante Anschlag auf Fort Hood

Auf den texanischen Militärstützpunkt Fort Hood soll ein US-Soldat einen Anschlag geplant haben. Waffen, Munition und eine Bombe seien in der Nähe der Kaserne gefunden und sichergestellt worden. Der 21-jährige Soldat soll bereits am Mittwoch festgenommen worden sein.

Ein Soldat des US-Heeres hat offenbar einen Anschlag auf den texanischen Militärstützpunkt Fort Hood geplant. In einem Motelzimmer in der Nähe der Kaserne seien Waffen, eine große Menge Munition sowie eine Bombe in einem Rucksack sichergestellt worden, teilten die US-Streitkräfte am Donnerstag in einem Warnhinweis an alle Einheiten des Heeres mit. Er habe in seiner Vernehmung eingeräumt, einen Anschlag auf Fort Hood geplant zu haben, hieß es in der E-Mail weiter, die der Nachrichtenagentur AP vorliegt.

Der 21-jährige Mann sei bereits am Mittwoch festgenommen worden, sagte der Sprecher der US-Bundespolizei FBI, Erik Vasys. Die Beamten hätten in seinem Zimmer Feuerwaffen und „Gegenstände, die als Komponenten zum Bombenbau identifiziert wurden, einschließlich Schießpulver“ sichergestellt.

Der Soldat hatte am verlängerten Wochenende des 4. Julis seinen Stützpunkt Fort Campbell im US-Staat Kentucky ohne Erlaubnis verlassen. Im vergangenen Jahr hatte der muslimische Soldat eine Freistellung aus Gewissensgründen beantragt, da sein Glaube ihm einen Kampfeinsatz verbiete.

Recycle

Anders Behring Breivik, der nette Nachbar

Ein bisschen kauzig, aber unauffällig: Attentäter Anders Behring Breivik hatte sich gut getarnt. Trotzdem fragen sich jetzt viele Norweger, warum die Polizei ihm nicht auf die Spur kam. Die Geheimdienstchefin weist jede Kritik an ihrer Behörde zurück: "Nicht einmal die Stasi hätte diese Person aufgespürt."
norwegen,breivik
© REUTERSPolizisten durchsuchen den Hof von Anders Behring Breivik südlich des Städtchens Rena, 170 Kilometer nordöstlich von Oslo.

Ein bisschen kauzig ist Anders Behring Breivik offenbar gewesen. Das hat Bauer Svein Meldieseth sofort gemerkt. So erklärte ihm der neue Nachbar kurz nach dem Einzug, Meldieseth dürfe ihn auf keinen Fall unangemeldet besuchen, er müsse immer vorher anrufen. "Wenn ich dann da war, empfing er mich draußen vor dem Haus und sperrte die Tür hinter sich ab", erzählte Meldieseth nun der Lokalzeitung Østlendingen. "Nun, im Nachhinein, habe ich mir natürlich gedacht, dass das verdächtig war."

Bomb

Pirkau: Bombenfund im Getreidefeld

Pirkau. Idyllische Ruhe, wie an so vielen Tagen, herrscht am Mittwoch in dem 70-Seelen-Örtchen Pirkau. Nur ein paar mobile Händler bringen ein bisschen Leben ins Dorf und locken einige Leute auf die Straße. Doch Schlag 12 ist es in dem kleinen Zeitzer Ortsteil mit der Ruhe vorbei. Polizei und Krankenwagen fahren vor. "Aufgrund eines Bombenfundes wird die Ortschaft geräumt", tönt es durch die Dorfstraße.
evakuierung,oma
© Hartmut KrimmerGisela Weber wird von Matthias Tändler zu einem Krankenwagen geführt, der ältere und kranke Dorfbewohner nach Nonnewitz bringt.

Auf dem unmittelbar an den Ort grenzenden Feld und nur rund fünfhundert Meter von den ersten Häusern entfernt war rund zwei Stunden zuvor eine 125-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Polizei Sachsen-Anhalt hatten das Kriegsgerät amerikanischer Herkunft entdeckt. Seit Wochenbeginn sind die Kampfmittelbeseitiger im Auftrag der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbH auf dem neun Hektar großen Areal unterwegs, suchen hier, wo das Braunkohleunternehmen einen Tagebau erschließen will, gezielt nach Hinterlassenschaften aus dem Zweiten Weltkrieg.

Blackbox

Oslo: Simulation der Gräuel Israels?

OSLO - Einen Tag vor dem Massaker auf der Insel Utøya bei Oslo wurde in dem sozialistischen Jugendlager im Beisein von Norwegens Außenminister Jonas Gahr Støre eine Anerkennung des "Staates Palästina" und ein Boykott Israels thematisiert.

Wie die israelische Zeitung Jedijot Achronot und norwegische Zeitungen berichten, hielten Teilnehmer des Jugendcamps ein Spruchband mit der Aufschrift "Boikott Israel" hoch, als der Außenminister auf der Insel ankam. Støre beteiligte sich an einer Podiumsdiskussion mit einer norwegischen Journalistin und der Leiterin eines christlichen Hilfsfond. Beide seien bekannt für ihre anti-israelische Positionen, berichtet die israelische Zeitung. Støre stimmte zu, dass den Palästinensern ein Staat zustehe, wollte sich aber nicht zu einem Boykott Israels äußern.