Im indischen Nordosten tobt seit Jahrzehnten ein blutiger Konflikt. Auch wenn vor allem junge Männer sterben, haben Frauen die Folgen zu tragen. Denn der Tod eines männlichen Familienmitglieds bedeutet oftmals auch den Verlust des Lebensunterhalts. Seit ein paar Jahren kümmert sich ein Überlebenden-Netzwerk um Mütter und Witwen.
Mehr als elf Jahre ist es her, doch der Schmerz ist geblieben. Wenn Sinam Chandrajini an jenen Donnerstag im November 2000 zurückdenkt, steigen ihr auch heute noch die Tränen in die Augen. Am Morgen hatten ihren beiden Söhne - damals 17 und 27 Jahre alt - das kleine Haus in der Gemeinde Malom verlassen, um ins nahe gelegene Imphal zu fahren, die Hauptstadt des Bundesstaates Manipur im Nordosten Indiens.
Als sie an der Hauptstraße auf den Bus warten, gibt es plötzlich ganz in der Nähe eine Explosion. Rebellen, die in Manipur seit Jahrzehnten gegen die indische Staatsmacht kämpfen, haben einen Militärkonvoi ins Visier genommen. Aber die Bombe verfehlt ihr Ziel. An der Haltestelle stoppen die Fahrzeuge und Soldaten beginnen ihre Wut über den Anschlag mit Beschimpfungen und Schlägen an den Wartenden auszulassen. Als Passanten eingreifen, eskaliert die Situation. Schüsse fallen und wenig später sind zehn unschuldige Menschen tot, darunter die Söhne von Sinam Chandrajini.
Mehr als ein halbes Jahrhundert dauert die Gewalt in Manipur schon an. Dutzende bewaffnete Gruppen sind aktiv. Die großen kämpfen für die Unabhängigkeit des früheren Königreichs von Indien, in dem heute 2,3 Millionen Menschen ganz unterschiedlicher ethnischer Zugehörigkeit leben. Kleinere streiten für mehr Selbstbestimmung einzelner Regionen und Volksgruppen.
Kommentar: Hinzuzufügen sei, dass die Partnersuche immer mehr über das Internet erfolgt - ein idealer Sammelpunkt für pathologische Individuen, wie z.B. Narzissten und Psychopathen. Lesen Sie hierzu Der Teufel in Menschengestalt.