Das Kind der Gesellschaft
Der Polizist, der am Dienstag in Nanterre, einem Pariser Vorort, den Tod eines 17-jährigen Jungen durch einen Schuss in das fortfahrende Auto verursacht haben soll, wurde am 29. Juni in Untersuchungshaft genommen. Zuvor war der Beamte wegen "vorsätzlicher Tötung" angeklagt worden. Der ermittelnde Staatsanwalt von Nanterre hatte die Inhaftierung "in Anbetracht der Fakten und der Notwendigkeit, die Ermittlungen aufrechtzuerhalten" beantragt.
Im Anschluss an einen Trauermarsch für den erschossenen Jugendlichen in Nanterre mit rund 6.000 Teilnehmern kam es am Donnerstagabend zu Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden und der Polizei. Die Beamten wurden mit Molotow-Cocktails beworfen. In der Vorstadt eskalierte dann die Gewalt ununterbrochen, so wurde eine Filiale der Bank Credit Mutuel in Brand gesteckt, wobei die Flammen auf ein darüber gelegenes Wohngebäude übergriffen. Die Feuerwehr löschte den Brand, ohne dass Menschen zu Schaden kamen.
In der Nacht lieferten sich protestierende Einwohner und die Polizei landesweit regelrechte Straßenschlachten. Unter anderem wurde ein Bus-Depot nördlich von Paris angezündet:
Erschreckt Sie die militärische Wortwahl der Eingangssätze dieses Artikels? So soll es sein, denn der Umgang der Altparteien, der Medien und der Horden an "Demokratiefreunden" auf den Plattformen der sozialen Medien lässt keinen anderen Schluss zu als den, dass hier eine kriegerische Auseinandersetzung stattfindet. Durch den Ukraine-Krieg ist das Vokabular bereits fest verinnerlicht und gut einstudiert, und mit Eskalation kennen sich die Deutschen ja schon aus historischen Gründen gut aus.
Und während die "alten Deutschen" mit ihrem "Kauft nicht bei Juden" noch ziemlich pauschal und wenig personalisiert agierten, sind die "neuen Deutschen" deutlich differenzierter und nennen Ross und Reiter:
Ein 30-jähriger US-Amerikaner soll zwei Frauen im Alter von 21 und 22 Jahren am vergangenen Mittwoch nahe der Marienbrücke bei Schloss Neuschwanstein sexuell bedrängt und nacheinander in die 50 Meter tiefe Pöllatschlucht gestoßen haben. Entsprechende Ermittlungen bestätigte die Staatsanwaltschaft Kempten dem BR. Die 21-Jährige ist an ihren Verletzungen gestorben.
Die Obduktion ist laut Polizei bereits am Donnerstag abgeschlossen worden. Die endgültigen Untersuchungsergebnisse bezüglich möglicher Kampf- oder Abwehrspuren und auch bezüglich der Frage, ob die Frau tatsächlich auch Opfer eines Sexualdelikts war, stehe aber noch aus.
Das Gemälde "Der Garten des Künstlers in Giverny" habe keinerlei Schaden erlitten. Das sagte der Leiter des Pariser Orsay-Museums. Experten beider Museen hätten das Werk eingehend geprüft. Weder das Gemälde selbst noch sein Rahmen seien beschädigt. Das Pariser Museum hatte das Meisterwerk des französischen Impressionisten an Stockholm ausgeliehen.
Die beiden Klima-Aktivistinnen hatten am Mittwoch (14.06.) das Schutzglas des Monet-Gemäldes aus dem Jahr 1900 mit roter Farbe beschmiert und sich an dem Glas festgeklebt.
Angesichts der unzähligen Sanktionen vonseiten des kollektiven Westens schafft es Russland offenbar dennoch, in den meisten seiner Wirtschaftsbereiche durchweg positive Ergebnisse oder sogar Rekordwerte zu erreichen. Im Agrar- und Nahrungsmittelsektor zum Beispiel, dem in Bezug auf die nationale Sicherheit von der russischen Führung eine strategische Bedeutung beigemessen wird, erzielte man im vergangenen Jahr einen historischen Höchststand - insgesamt fast 160 Millionen Tonnen Getreide.
Nicht zuletzt deswegen zählt Russland zu den wichtigsten Akteuren auf dem globalen Agrarmarkt. Abgesehen von dem lukrativen Export gibt es aber auch eine steigende Nachfrage im Inland, weshalb die Russen massiv in die landwirtschaftliche Produktion investieren.
Dabei gilt der Agrarsektor als ein sehr kostenintensiver und wirtschaftlich instabiler Bereich, der unter anderem wegen der mangelnden Flexibilität der Produktionsprozesse schwierig an Marktveränderungen anzupassen ist. Zudem gibt es noch suboptimale Witterungsbedingungen, Infektionskrankheiten und Tierpandemien, die zu geringeren Erträgen oder sogar zu Produktionsausfällen führen können. Diesbezüglich entfällt auf den Staat die Rolle des Garanten für eine positive Entwicklung und die Koordination des Sektors.
Niedergang der Agrarsphäre
Zusammengenommen erscheint sowohl die aktuelle Entwicklung als auch die gesamte Evolution des russischen Agrarsektors im 21. Jahrhundert, insbesondere mit Blick auf den allgemeinen volkswirtschaftlichen Niedergang Russlands in den 1990er Jahren als äußerst bemerkenswert. Wie fast alle Bereiche der russischen Wirtschaft erlebte auch der Agrarbereich in dieser Zeit einen katastrophalen Einbruch in der Produktion, von dem er sich nach damaliger Ansicht nicht mehr erholen sollte.
Denn mit dem Aus für die sowjetische Planwirtschaft veränderten sich auch die agrarpolitischen Gegebenheiten im Land: So nahm etwa die Finanzierung und infolgedessen auch die Zahl der Facharbeiter dramatisch ab, weshalb die soziale Sphäre der ländlichen Gebiete relativ schnell und weitgehend degradierte. Dort fehlte es einerseits an Einkommensmöglichkeiten für die Menschen, andererseits waren die meisten landwirtschaftlichen Erzeuger aufgrund ihrer Finanzlage oft nicht einmal zur einfachsten Produktion selbst in der Lage.
Der Streit über Frankreichs Rentenreform droht weiter zu eskalieren. Bei teils gewaltsamen Protesten wurden landesweit 457 Menschen festgenommen, wie Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin am Freitagmorgen im Sender CNews sagte. Etwa 440 Polizisten und Gendarmen seien am Vortag und in der Nacht verletzt worden. Für Entsetzen sorgten Bilder eines Polizisten, der zusammensackte, nachdem ihn ein Stein am Helm getroffen hatte.
Für Donnerstag hatten Gewerkschaften erneut zu einem Großstreiktag und Demonstrationen aufgerufen. Die Stimmung war in einigen Städten bereits tagsüber angespannt. Darmanin zufolge wurden mehrere öffentliche Gebäude angegriffen. Am Rande einer Demonstration im südfranzösischen Bordeaux gab es am Donnerstagabend ein Feuer am Eingangsbereich des Rathauses. Beschädigt wurde das Portal eines Säulengangs, das zum Vorhof des Rathauses führe, sagte eine Sprecherin der örtlichen Präfektur. Ein Mann sei festgenommen worden. Premierministerin Élisabeth Borne nannte die Gewalt und Beschädigungen inakzeptabel.
Zwei 12 und 13 Jahre alte Mädchen haben gestanden, die zwölfjährige Luise aus dem nordrhein-westfälischen Freudenberg erstochen zu haben. Die verdächtigen Mädchen und das Opfer hätten sich gekannt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Koblenz mit. Zum Motiv machten sie mit Verweis auf die noch strafunmündigen Kinder keine Angaben. Vermutlich hätten "irgendwelche Emotionen" eine Rolle gespielt.
Kommentar: Irgendwelche Emotionen?
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) zeigte sich bestürzt: "Es zieht einem den Boden unter den Füßen weg."
In der Rechtsmedizin der Uniklinik Mainz waren bei der Obduktion zahlreiche Messerstiche an der Leiche der Zwölfjährigen festgestellt worden. Luise sei verblutet. "Wir haben derzeit noch keine Tatwaffe", sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft Koblenz, Mario Mannweiler. Polizisten suchten das Gelände um den Tatort erneut ab.
Die Medien berichteten zunächst über sechs Todesopfer und acht Schwerverletzten. Die Polizeibeamten fanden im Raum einen leblosen Mann, bei dem es sich um den Täter handeln soll.
Der Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) äußerte zur Tragödie:
"Die Meldungen aus Alsterdorf/Groß Borstel sind erschütternd. Den Angehörigen der Opfer gilt mein tiefes Mitgefühl. Die Einsatzkräfte arbeiten mit Hochdruck an der Verfolgung der Täter und der Aufklärung der Hintergründe."Der Täter Philipp F. war zuvor Mitglied der Kirchengemeinde, wie die Ermittler auf einer Pressekonferenz am Freitag erklärt haben. Der 35-Jährige tötete demnach vier Frauen und drei Männer - dazu einen Fötus im alter von sieben Monaten. Den Angaben zufolge wurden sechs Frauen und zwei Männer verletzt, vier von ihnen schwer. Teilweise wiesen sie multiple Schusswunden auf.
In einem Zug zwischen Kiel und Hamburg hat ein Mann offenbar Mitreisende angegriffen. Er verletzte nach ersten Erkenntnissen sieben Menschen, wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte.
Der Mann habe die Fahrgäste gegen 15 Uhr vor der Ankunft im Bahnhof Brokstedt mit einem Messer attackiert. Polizisten hätten ihn kurz darauf in Brokstedt festgenommen.
Die Hintergründe seien noch unklar. Der Bahnhof wurde für die polizeilichen Maßnahmen gesperrt.
jpz/dpa

Drei Mitglieder der Aktivistengruppe "Letzte Generation" betreten gesetzeswidrig das Rollfeld des Flughafen BER, 24.11.2022.
Bereits Mitte November kündigten die Aktivisten an, dass auch Flughäfen zukünftige Orte ihrer Protestaktionen darstellen könnten. Dazu heißt es in einem veröffentlichten Pamphlet:
Kommentar: