Das Kind der GesellschaftS


Pistol

Polizist erschießt neun schlafende Kollegen

Im Osten Afghanistans hat ein Polizist neun Kollegen getötet - darunter seinen eigenen Bruder. Die Opfer schliefen, als der Mann sie erschoss. Der Polizeichef nennt den flüchtigen Attentäter einen "Feigling", die radikalislamischen Taliban haben sich zu dem Angriff bekannt.

Kabul - Ein Polizist hat in Ostafghanistan neun seiner Kollegen im Schlaf erschossen. Die Tat ereignete sich am frühen Freitagmorgen in der Ortschaft Jajachil, sagte der Polizeichef der Provinz Paktika, Daulat Chan.

Der Schütze habe um 3 Uhr den Wachdienst übernehmen sollen. Er habe ein Sturmgewehr gegriffen und die neun schlafenden Männer in dem Wachposten erschossen. Danach habe er ihnen die Waffen abgenommen und sei in einem Geländewagen geflohen. Unter den Todesopfern waren nach Angaben des Polizeichefs ein Bruder des Schützen und der Chef des Wachpostens.

Ein Sprecher der radikalislamischen Taliban bekannte sich in einer Textbotschaft zu dem Angriff. Einer ihrer Kämpfer habe einen Kontrollposten der Polizei angegriffen, neun Polizisten getötet und sei anschließend geflohen, hieß es in der Nachricht.

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Hochexplosive Gaswolke: Leck der Ölplattform Elgin ist weder gefunden noch gestopft

Aus der 150 Meilen von der schottischen Ostküste entfernten Offshore Ölplattform Elgin des französischen Total-Konzerns strömt weiter ungehindert Gas aus. Daran wird sich bis auf Weiteres nichts ändern, da das Leck noch nicht geortet werden konnte. Experten gehen aber davon aus, dass die Ursache unterhalb der Meeresbodenoberfläche zu finden ist.

Von einer »kochenden See« und einer »sich ausbreitenden Gaswolke« berichten evakuierte Arbeiter von einer der Bohrplattformen des Elgin-Gasfeldes in der Nordsee. Weil das Gas-Luft-Gemisch hochexplosiv ist, können sich im Moment weder Schiffe noch Helikopter der Bohrplattform nähern. Deshalb gibt es auch keine aktuellen Bilder von der Situation vor Ort. Auch der Shell-Konzern hat vier umliegende Ölplattformen teilevakuiert. Die Elgin wurde vollständig geräumt. Das ist ein in der Geschichte der Öl- und Gasförderung in der Nordsee bisher einmaliger Vorgang.

Die Gewerkschaften UNITE und RMT fordern nun die vollständige Evakuierung und Stilllegung aller Plattformen in einem Fünf-Meilen-Radius um das havarierte Bohrloch. Die Sicherheit der Beschäftigten müsse vor kommerziellen Interessen stehen, so die Gewerkschaften in Stellungnahmen.

Heart - Black

Afghanistans Frauen leiden wie unter den Taliban

Sie werden geschlagen, eingekerkert, entrechtet: Die Lage von Frauen in Afghanistan ist dramatisch, warnt die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. Es gibt kaum einen Unterschied zu der Zeit, als die Taliban herrschten. Der Westen hat das Thema längst aufgegeben.
afghanistan,
© AFPKrieg war noch nie eine Lösung und manche merken es erst jetzt, dass sich seit der Besatzung des Landes nichts geändert hat.

Berlin - Human Rights Watch fordert von der Bundesregierung mehr Einsatz für die Rechte von Frauen in Afghanistan. Anlass ist ein neuer Bericht der Menschenrechtsorganisation über die aussichtslose Lage von Frauen im afghanischen Strafvollzug, der an diesem Mittwoch in Kabul vorgestellt wird. "Die deutsche Regierung hat nicht zuletzt durch die Organisation der Bonn-Konferenz eine hohe Verantwortung, sich weiter intensiv für die Frauen in Afghanistan einzusetzen", sagt Gauri van Gulik, die bei der Organisation weltweit die Berichterstattung über Frauenrechte leitet.

Sie kritisiert, die deutsche Regierung habe "das Interesse an dem Thema verloren". Stattdessen würde es in Berlin nur noch um den Truppenabzug der Nato-Einheiten und der Bundeswehr gehen.

In 58 Interviews mit inhaftierten afghanischen Frauen wird das am Hindukusch immer noch alltägliche Schicksal von Ehefrauen geschildert, die von ihren Männern geschlagen oder vergewaltigt wurden und vor ihnen wegliefen. Statt jedoch bei der Polizei oder staatlichen Einrichtungen Hilfe zu erhalten, landen die Opfer regelmäßig wegen sogenannter "moralischer Verbrechen" im Gefängnis und müssen dort oft langjährige Haftstrafen absitzen. Zehn Jahre nachdem die westlichen Armeen die Taliban vertrieben haben, ist das immer noch die Realität in Afghanistan.

Question

Mumifizierte Leiche in Berlin-Neukölln

Bei Sanierungsarbeiten ist am Montag in einer Wohnung in Neukölln eine mumifizierte Leiche entdeckt worden. Offiziell galt die Wohnung in der Niemetzstraße nach Angaben der Polizei vom Dienstag als unbewohnt. Ob es sich bei der teils auch schon skelettierten Leiche um die frühere Wohnungsmieterin handelt, ist noch unklar.

dpa

Cult

Die Ein Prozent: DAX-Chefs kriegen das 170-Fache, Gehalt stark angestiegen

Trotz Verhaltenskodex und neuen Gesetzesregelungen hat sich wenig geändert

Die DAX-Konzerne veröffentlichen in diesen Tagen ihre Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr. Informiert wird auch über die Vorstandsbezüge - diese sind kräftig gestiegen.
VW-Chef Winterkorn
© dpa/MuratVW-Chef Winterkorn

Wer sind die wirklich Reichen in Deutschland? Der Stern weiß es: Nicht etwa die Herren Winterkorn und Ackermann sind es, sondern die Besitzer ererbter Vermögen. Eine solche Binsenweisheit kann leicht zur Rechtfertigung einer Ungerechtigkeit umfunktioniert werden. Natürlich sind die 17,4 Millionen Euro (inklusive Nachzahlungen) Salär von VW-Chef Martin Winterkorn relativ wenig im Vergleich zu den Ausschüttungen für die Großaktionäre. Doch das Gehalt des neuen Vergütungsrekordhalters unter den deutschen Managern spiegelt auch die Macht im Lande wider.

Diese erneuert und erweitert sich bekanntlich aus sich selbst heraus. Verdiente der Vorstand eines der 30 DAX-Unternehmen 1970 das 30-Fache eines Durchschnittsarbeiters, so ist es inzwischen das Hundertfache (im Schnitt rund drei Millionen Euro) und bei den Chefs sogar das 170-Fache (knapp fünf Millionen). Beide Größen sind 2010 dank der neuen Langfristanreize um etwa ein Fünftel und 2011 noch einmal um rund ein Zehntel geklettert. Die Erben großer Vermögen sind nur eine Art parasitäre Faulschicht des Kapitalismus. Dessen Motor steuern die Spitzenleute der Konzerne. Ihr Kurs muss zwar dann und wann mit den Eignern abgestimmt werden, aber der Grad ihrer Autonomie wächst mit dem Profit, den sie erwirtschaften (lassen).

Wall Street

Soziales Ungleichgewicht nimmt rasant zu

Statistisches Bundesamt legt Studie vor / Fast jeder sechste Deutsche ist von Armut bedroht

Armut beginnt in Deutschland bei 940 Euro im Monat. Fast jeder sechste Bundesbürger ist davon betroffen.
Bild

Berlin (nd-van Riel/dpa). Armut und Einkommensungleichheit treffen die Menschen in Deutschland stärker als in ihren direkten Nachbarstaaten. Im Vergleich zu allen EU-Staaten schneide Deutschland aber wieder besser ab, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden gestern für das Jahr 2009 mit. Auch innerhalb der Eurozone rangiere die Bundesrepublik über dem Durchschnitt.

Etwa jeder sechste Einwohner der Bundesrepublik (15,6 Prozent) gilt als arm. Die Grenze dafür liegt bei 940 Euro Monatseinkommen für einen Single - inklusive staatlicher Sozialleistungen. In den EU-Staaten sind nach der Definition 16,4 Prozent von Armut bedroht.

Außer in Polen (17,6 Prozent) sind aber die Menschen in allen direkten Nachbarländern Deutschlands weniger von Armut bedroht. Am geringsten ist die Gefahr in Tschechien (9 Prozent) und am höchsten in Belgien (14,6 Prozent) sowie dem Nicht-EU-Mitglied Schweiz (15 Prozent).

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Strom- und Gaspreise bald viel teurer

Düsseldorf. Den Strom- und Gaskunden in Deutschland drohen Preisaufschläge. Fast 300 Gas- und Stromnetzbetreiber wollen vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht höhere Netzgebühren durchsetzen. Über ihre Beschwerden werde am kommenden Donnerstag verhandelt, teilte ein Gerichtssprecher gestern mit. Die von der Bundesnetzagentur berücksichtigten Kostensteigerungen in den von ihr festgesetzten Durchleitungsgebühren gehen den Netzbetreibern nicht weit genug.

dpa/nd

Pirates

Wolfram als Gold: Neue Fälschungen aufgetaucht

Nachdem bereits 2009 Goldfälschungen mit Wolfram aufgetaucht sind, gibt es jetzt neue Fälle: In Großbritannien ist ein Wolfram-Goldbarren entdeckt worden. Aktuelle Schätzungen der Goldhändler-Gemeinschaft gehen davon aus, dass bis zu einer Million Goldbarren einen falschen Kern haben. Wurde der Goldinhalt von Fort Knox ebenfalls durch Wolfram „ausgehärtet“?

Die Verdachtsmomente, dass Goldbarren mit Wolfram aufgefüllt wurden, häufen sich. Bereits 2009 berichtete Pro7 in der Sendung Galileo über gefälschte Goldbarren, deren wahrer Inhalt aus Wolfram bestand. In der Sendung äußerte sich ein Goldprüfer bei Heräus, der bei einem bestimmten Goldbarren ein "ungutes" Gefühl hatte.

Der Barren wurde kurzerhand durchgeschnitten und siehe da: er bestand zum größten Teil aus dunkelgrauem Wolfram. Das Problem: Wolfram hat fast das gleiche spezifische Gewicht wie Gold - die Gewichtgsunterschiede sind selbst mit Präzisionswaagen praktisch nicht feststellbar. Nur im Preis sind die Untersiede groß: Wolfram kostet nur ein Bruchteil des Edelmetalls.

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Ehemalige V-Leute aus rechter Szene stehen unter Betrugsverdacht

Es war kurz nach 6.00 Uhr am Mittwochmorgen: Im thüringischen Rudolstadt und in Leipzig klopften Ermittler im Auftrag der Geraer Staatsanwaltschaft bei den Neonazis Tino Brandt und Thomas Dienel. In der Folge wurden 13 Wohnungen und Häuser durchsucht, Unterlagen und Computer beschlagnahmt.

Erfurt. Die beiden ehemaligen V-Leute des Thüringer Verfassungsschutzes sollen Teil einer Gruppe sein, die sich gegenseitig über fingierte Vorfälle mit Versicherungsleistungen finanziert hat. Ob mit dem Geld auch das Zwickauer Trio unterstützt wurde, wird ebenfalls geprüft.

Insgesamt richten sich die Ermittlungen gegen 13 Beschuldigte, wie Staatsanwalt Jens Wörmann auf dapd-Anfrage sagte. Der genaue Vorwurf lautet Verdacht auf gewerbsmäßigen Bandenbetrug. Unter den Beschuldigten seien auch mehrere Mitglieder der Familie Brandt - etwa der Vater und die Schwester von Tino Brandt. Sie alle sollen Firmen angemeldet und Bekannte, gegen die ebenfalls ermittelt wird, als Mitarbeiter eingestellt haben. Mithilfe einer eigenen Versicherungsagentur seien dann "preisintensive freiwillige Gruppen- und Privatunfallversicherungen mit überdurchschnittlich hohen Leistungen abgeschlossen" worden.

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Arbeitsplatz ist Stressfaktor Nummer eins

Stress
© Shutterstock
Zum Schutz der Arbeitnehmer wird aus den Reihen der Gewerkschaften der Ruf nach einer Anti-Stress-Verordnung laut

Berlin - Immer Termindruck, ständig verschärfte Leistungsvorgaben, rund um die Uhr erreichbar: Stress am Arbeitsplatz wird von der Ausnahme zur Regel. Und nicht nur das, die Arbeit schwappt auch immer stärker ins Privatleben. Ein genereller Trend, klagen die Gewerkschaften. Sie wollen den wachsenden Stress am Arbeitsplatz verstärkt ins Visier nehmen. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) begrüßt das.

Der Arbeitsplatz gilt als Stressfaktor Nummer eins“, fasste gestern in Berlin DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach den Befund einer aktuellen Studie zusammen. Fast 6100 Arbeitnehmer aller Branchen wurden dafür von der „DGB Index Gute Arbeit GmbH“ befragt. Mehr als die Hälfte - 52 Prozent - gab an, sehr häufig oder oft gehetzt arbeiten zu müssen. 63 Prozent sind überzeugt, dass sie seit Jahren immer mehr in der gleichen Zeit leisten müssen.

Kommentar:
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