Das Kind der Gesellschaft
Braunschweig - Die Frau legte in mehreren Vernehmungen ein umfassendes Geständnis ab und gestand die Tötung zweier Babys. Ersten Ermittlungen zufolge handelt es sich dabei um ihre Kinder. Damit ist der Tod eines Neugeborenen aufgeklärt, das am 26. Juni 2005 vergraben am Waller See im Landkreis Gifhorn mit durchschnittener Kehle aufgefunden worden war. Zudem beschrieb die 35-Jährige der Mordkommission die Stelle, wo sie möglicherweise erst vor kurzem einen weiteren toten Säugling abgelegt hatte. Dieser wurde am vergangenen Freitag in einem Müllcontainer in Braunschweig gefunden.
Die Kindheit wird zunehmend sexualisiert. Kinder werden beispielsweise auf «erotisch» getrimmt, und Pornographie ist selbst für die Kleinen längst kein Tabu mehr. Mit den Folgen dieser Entwicklung beschäftigt sich die Zeitschrift Psychologie heute in ihrer Mai-Ausgabe. «Sex sells» (Sex verkauft sich) - diese Marketingstrategie habe jetzt auch die Kleinsten als Zielgruppe erfasst, heisst es in einem Beitrag von Doris Simhofer. Schon Kinder sähen Pornobilder in den Medien, trügen Make-up für Kids und lernten, dass man sexy sein müsse, um erfolgreich zu sein. Einer Studie der Jugendzeitschrift Bravo zufolge haben zwei Drittel der 11- bis 17-Jährigen schon einmal pornografische Bilder gesehen.

Das Mädchen war nach mehreren Selbstmordversuchen in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt worden.
Nach dem Tod jener 17-jährigen Oberösterreicherin, die im Herbst vorigen Jahres ihre Grazer Großeltern und zwei Nachbarn (darunter ein pensionierter Richter) des sexuellen Missbrauchs beschuldigt hatte, hagelt es Kritik an den Behandlungsmethoden. Wie am Sonntag berichtet, war das Mädchen in der Linzer Wagner-Jauregg-Nervenklinik nach mehreren Selbstmordversuchen in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt worden. Zum Eigenschutz und aus therapeutischen Gründen, wie Jutta Oberweger von der oberösterreichischen Spitalsverwaltung (Gespag) betont.
Nicht aus erster Hand, sondern aus dem Westfernsehen sollte auch die Staatsführung der DDR - gleich ihrer Bevölkerung - vom Atomunfall in der Westukraine erfahren. Am 28. April 1986, zwei Tage nach dem GAU, setzte nicht Moskau, sondern die Internationale Atomenergie-Organisation in Wien das zuständige staatliche Amt für Atomsicherheit und Strahlenschutz in Ostberlin in Kenntnis. Am Folgetag gab es im Neuen Deutschland auf der Seite 5 eine unscheinbare TASS-Meldung zur „Havarie“ im Kernkraftwerk Tschernobyl. Der uninformierten DDR-Führung erlaubte die Loyalität zur Sowjetunion keinerlei Spekulation. Die Ergebnisse der unmittelbar angeordneten Messungen von Radioaktivität auf dem DDR-Territorium veranlasste sie dann aber nicht dazu, Vorsorge- oder Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung zu treffen, obwohl die Belastungen Grund zur Sorge gaben. So war der Bezirk Magdeburg durch anhaltende Niederschläge vom radioaktiven Fallout besonders belastet. Konsequenzen hatte das keine. Im Gegenteil: Autoritäten wie Günter Flach, Direktor des Zentralinstituts für Kernforschung in Rossendorf, wurden aufgeboten, um medial die Ungefährlichkeit der Situation für Mensch und Umwelt zu belegen. Wir haben andere Reaktoren als in Tschernobyl, das kann hier nicht passieren, hieß es.
Es riecht nach Fäkalien, kranke Menschen auf Feldbetten liegen nebeneinander, viele von ihnen haben durch die Cholera die Kontrolle über ihre Notdurft verloren. Ärzte und Krankenpfleger waten durch Kot und Erbrochenes. Fließendes Wasser, Desinfektionsmittel und Seife für Patienten, ihre Verwandten und das medizinische Personal fehlen.
Diese Eindrücke der katastrophalen Zustände in haitianischen Krankenhäusern entlang des Flusses Artibonite haben die Autoren eines unabhängigen Berichtes dokumentiert. Im Auftrag der Vereinten Nationen haben die Wissenschaftler den Ausbruch und die Ursache der Cholera in Haiti untersucht. Der Seuchenzug ist noch nicht am Ende. Bislang sind mehr als 4500 Menschen an der Bakterieninfektion gestorben, weitere 300.000 sind erkrankt. Der isolierte Erreger gilt als besonders aggressiv und verursacht ungewöhnlich schwere Durchfälle.

Der Affentanz, der in Österreich seit Jahren rund ums Rauchverbot vollzogen wird, ist inzwischen unerträglich.
So geschieht es in Theatern und Kinos, in Einkaufzentren, grenznahen Autobahnraststätten, Wirtshäusern - aber auch in ganz normalen Kaffees, Wirtshäusern und Restaurants. Und alles nur wegen des Griffs zum Packerl, und darauffolgendem lust- bis suchtvollen oralen Produzierens von Zigarettenrauch. Dieses ist seit 1. Juli 2010 laut Tabakgesetz in öffentlichen Einrichtungen und gastronomischen Lokalen verboten, von abgetrennten kleinen Raucherzimmern abgesehen oder wenn das Lokal weniger als 50 Quadratmeter Fläche hat oder aus sicherheits- oder bautechnischen Gründen nicht geteilt werden kann.
Wer auf dieser Liste steht, ist Mitglied im Smokey-Raucherclub. Für einmalig drei Euro Beitrag werden die Raucher und Nichtraucher Teil eines exclusiven Zirkels - eines nicht eingetragenen Vereins, der im Vereinslokal „Bar Central“ von Inhaberin Josefine Rühl bewirtet wird. Über 500 Mitglieder sind es nach knapp drei Wochen. Die bestellten Ausweise reichten erstmal nur bis zum Buchstaben T. Ob die neue, alte Freiheit für Raucher zulässig ist, bezweifeln die Saarbrücker Stadtverwaltung und das Gesundheitsministerium allerdings.
Die syrische Armee hatte am Donnerstag ihren Rückzug aus der Protesthochburg Daraa im Süden des Landes begonnen. Sie war am 25. April mit tausenden Soldaten und Panzern in der Stadt eingerückt, um dortige Proteste zu unterdrücken. Hunderte Einwohner sollen seitdem festgenommen worden sein. In Sakba bei Damaskus nahmen Sicherheitskräfte und Soldaten nach Angaben eines Aktivisten am Donnerstag mehr als 300 Menschen fest, darunter religiöse Würdenträger.

Sicherheitsmängel sieht die Atomkontrollbehörde auch im Schweizer Kernkraftwerk Leibstadt bei Waldshut
Als Konsequenz der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima hatte die Schweizer Aufsichtsbehörde ENSI (Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinspektorat) eine Sicherheits-Überprüfung (Stresstest) der Kernkraftwerke eingeleitet.
Die Betreiber mussten einen Katalog von Fragen beantworten. Nach Auswertung der Stellungnahmen liegen nun die Beurteilungen des ENSI vor.
Zum ersten Mal seit der Atomkatastrophe im japanischen Kernkraftwerk Fukushima haben am Donnerstag Arbeiter Reaktor 1 der Anlage betreten. Die Betreibergesellschaft Tepco teilte mit, die Arbeiter würden Schutzanzüge und Masken sowie Sauerstoffflaschen auf dem Rücken tragen. Demnach wurden sie in kleinen Gruppen für etwa zehn Minuten in den Reaktor geschickt, um ein Belüftungssystem zu installieren.