Das Kind der GesellschaftS


Star of David

Israelis zündeten Feld an

Palästinenser werfen jüdischen Siedlern Angriff auf ein Dorf vor
palästina
© DAPD
Ramallah. Dutzende jüdische Siedler haben palästinensischen Angaben zufolge im Westjordanland ein Dorf angegriffen. Die israelischen Streitkräfte erklärten, der Vorfall vom Samstag nahe des Dorfes Orif werde untersucht. Die Siedler hätten sich dem Dorf genähert und dabei Felder in Brand gesteckt, berichteten palästinensische Dorfbewohner. Schließlich hätten Palästinenser und Siedler sich gegenseitig mit Steinen beworfen, hieß es. Später sei ein Dorfbewohner gefesselt in einem Feld gefunden worden. Er sei geschlagen und auf ihn sei geschossen worden, sagten Zeugen. Ein Krankenhausarzt erklärte, der Mann habe eine Schusswunde im Unterleib.

Dominoes

Opposition in Syrien möchte Rache üben

Die Aufständischen in Syrien haben den Uno-Friedensplan für gescheitert erklärt. Bei einem Massaker im Dorf Hula hatten die Truppen des Diktators Assad Dutzende Menschen getötet, darunter viele Kinder. Jetzt kündigen die Rebellen Vergeltung an: "Das Regime versteht nur die Sprache der Gewalt."
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Abu Ibrahim hielt es von Anfang an für ein gefährliches Unterfangen. Der von der syrischen Armee desertierte Offizier hatte keinerlei Vertrauen in die Uno-Friedensinitiative. Für den Rebellen war jener von den Vereinten Unionen und deren Syrien-Sondergesandten Kofi Annan erstellte Sechs-Punkte-Plan, der Syrien befrieden sollte, nichts mehr als eine willkommene Möglichkeit für das Regime, Zeit zu gewinnen - "und noch mehr Unschuldige zu töten." Abu Ibrahims schlimmste Befürchtungen sollten sich bewahrheiten: 92 Zivilisten, darunter 32 Kinder, starben in Hula bei der jüngsten Attacke des Assad Regimes gegen die Aufständischen.

Die Aufständischen können ihre Wut kaum verbergen. Mitglieder der Freien Syrischen Armee (FSA) erklärten den Uno-Friedensplan kurzerhand für "tot". Wie der US-Sender CNN berichtet, habe einer der Anführer der FSA die Mitglieder dazu aufgefordert, sich für das Massaker zu rächen: Nach einer langen Geduldsprobe sei es schlicht nicht mehr möglich, den Friedensplan aufrechtzuhalten.

Cut

Organhandel: Festnahme im Kosovo

Die israelischen Behörden haben nach EU-Angaben einen führenden Kopf eines illegalen Organhandels-Netzwerks im Kosovo festgenommen. Dem Mann wird vorgeworfen, bis zum Jahr 2008 in Pristina illegal entnommene Organe weitervermittelt zu haben.

Die israelischen Behörden haben nach EU-Angaben einen führenden Kopf eines illegalen Organhandels-Netzwerks im Kosovo festgenommen. EU-Sonderankläger Jonathan Ratel sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Israeli Mosche Harel sei in seiner Heimat gefasst worden. Eine offizielle Bestätigung aus Israel stehe jedoch noch aus.

Harel wird vorgeworfen, bis zum Jahr 2008 in der Medicus-Klinik der kosovarischen Hauptstadt Pristina illegal entnommene Organe weitervermittelt zu haben.

Pistol

Scharfschütze erschießt zwei Menschen in Finnland

Ein Heckenschütze hat in Finnland zwei Menschen getötet und sieben weitere verletzt.

Ein Heckenschütze hat in Finnland zwei Menschen getötet und sieben weitere verletzt. Nach Polizeiangaben schoss der mit einer Tarnuniform bekleidete 18-Jährige im Zentrum der Kleinstadt Hyvinkää im Süden des Landes von einem Hausdach auf eine Ansammlung von jungen Leuten vor zwei bei Jugendlichen beliebten Restaurants. Das Motiv des Täters ist bislang unklar.

Nach Polizeiangaben wurde eine 18-Jährige getötet, ein gleichaltriger junger Mann erlag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Sieben Menschen wurden zum Teil schwer verletzt, darunter eine 23-jährige Polizisten, die beim Aussteigen aus dem Streifenwagen von einer Kugel getroffen wurde. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei kannte der Schütze seine Opfer nicht.

Attention

Missbrauchsfälle bei Parkeisenbahn Berlin

Nach neuen Vorwürfen im Missbrauchsskandal bei der Berliner Parkeisenbahn ist Geschäftsführer Ernst Heumann zurückgetreten.
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Das bestätigte der vom Senat eingesetzte Parkeisenbahn-Beauftragte Klaus Ulbricht am Freitag dem rbb. Heumann stand in der Kritik, seit bekannt wurde, dass er schon seit zehn Jahren Hinweise auf sexuellen Missbrauch von Kindern hatte. Zuvor hatte er immer versichert, von den Ermittlungen der Polizei völlig überrascht worden zu sein.

Recherchen des rbb haben ergeben, dass ein Junge schon im Jahr 2002 Vorwürfe gegen einen Mitarbeiter erhoben hat. Ernst Heumann war damals als Gesellschafter an dem Gespräch beteiligt. Für den Beschuldigten hatte es keine Konsequenzen. Er durfte weiterarbeiten. Im vergangenen März verurteilte ein Gericht denselben Mann wegen eines anderen Falls von Kindesmissbrauch bei der Parkeisenbahn.

Bomb

Fliegerbombe in einem Münchener Stadium entschärft

fliegerbombe
© dpaEin Blindgänger wurde aus dem Zweiten Weltkrieg unter einem Strafraum entdeckt.
Der TSV 1860 München spielte im "Gründwalder Stadion", Lokalrivale FC Bayern, die deutsche Fußball-Nationalmannschaft, der große Pele mit seinem FC Santos. Jetzt wird unter einem Strafraum eine 225-Kilogramm-Bombe aus dem zweiten Weltkrieg entdeckt, keine zwei Meter unter der Grasnarbe.

Über Jahrzehnte hinweg haben die besten Fußballer Deutschlands und der Welt in München auf tödlichem Untergrund gespielt. Im Zuge der gerade begonnenen Umbauarbeiten im altehrwürdigen "Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße" wurde am Donnerstag bei einer gezielten Suche eine 225 Kilogramm schwere amerikanische Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Sie lag etwa eineinhalb Meter unterhalb der Grasnarbe in einem der Strafräume. Eine Kampfmittelbeseitigungs-Gruppe entschärfte die Bombe am frühen Abend.

Das "Grünwalder" war 1943 durch Bomben völlig zerstört worden. Ab 1945 fanden dort unter anderem 14 Länderspiele statt, bis zum Umzug des FC Bayern in das Olympiastadion spielten dort beide Münchner Klubs. Im Jahre 1960 trat dort sogar Pele mit dem FC Santos auf.

V

Neues Demonstrationsrecht in Kanada verbietet das Tragen von Masken

Die Regierung schränkte das Demonstrationsrecht ein, Québecs Studenten scherte das nicht: Erneut gingen Zehntausende von ihnen gegen Repression und höhere Studiengebühren auf die Straße - und langsam reihen sich auch die Bürgerlichen bei den zornigen Studenten ein.
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© REUTERS
Das neue Gesetz sollte Studenten ruhig stellen und hat das Gegenteil bewirkt: Am 100. Tag der Studentenproteste marschierten am Dienstag und Mittwoch bis spät in die Nacht Zehntausende durch die Städte in der kanadischen Provinz Québec, rund 400 Demonstranten wurden in der Nacht zum Donnerstag in Montréal festgenommen.

Die Demonstranten, nicht nur Studenten, trugen rote Banner und skandierten: "Unsere Straßen!" Gabriel Nadeau-Dubois, Sprecher der radikalen Studentenvereinigung Classe, freute sich über diese Unterstützung aus der Bevölkerung: "Diese Geste von Zehntausenden ist massiver und kollektiver ziviler Ungehorsam", sagte er. Auch in anderen Städten, unter anderem in New York, Paris und Vancouver, zeigten Menschen sich solidarisch und demonstrierten - wobei es dort maximal ein paar hundert waren.

Kommentar: Zehntausende oder hunderttausende? Die kanadische Zeitung Montreal Gazette berichtet von 75.000 bis 250.000 Teilnehmer_innen.


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Hohe Jugendarbeitslosikeit in Europa können die Folge für politische Umwälzung sein

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© AFPEin spanischer Demonstrant hält ein Schild mit der Aufschrift "Kein Brot - kein Frieden" in die Luft.
Die Jugendarbeitslosigkeit in Europa ist laut einer neuen UN-Studie dramatisch hoch. Es bestehe die Gefahr, dass es Europa mit einer "verlorenen" Generation zu tun bekommt - die politische Umwälzungen auslösen könnte, meint der Mitautor der Studie, Ekkehard Ernst, im Gespräch mit tagesschau.de.

tageschau.de: Herr Ernst, Sie haben das Phänomen Jungendarbeitslosigkeit auf der ganzen Welt untersucht. Sind die Gründe dafür zum Beispiel in Industriestaaten und Entwicklungsländern unterschiedlich?

Ekkehard Ernst: Unsere Studie zur Jugendarbeitslosigkeit zeigt ganz deutlich, dass es unterschiedliche Gründe gibt. In den Industriestaaten sind es vor allem krisenbedingte Gründe für den Anstieg. Dort ist die Jugendarbeitslosigkeit um fast ein Drittel angestiegen. In den Entwicklungsländern haben wir dagegen vor allem strukturelle Probleme, die verhindern, dass Jugendliche schneller einen Job finden. Dort wird die abnehmende Wachstumsdynamik auf den Weltmärkten über die nächsten Jahre auch zu einem weiteren Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit führen.

Handcuffs

Vorgeworfener Menschenhandel bei Hells Angels

Im Rahmen einer großen Durchsuchungsaktion in Norddeutschland haben Polizeikräfte auch das Haus des Rockerchefs Frank Hanebuth bei Hannover gestürmt. Hintergrund sind Ermittlungen wegen Korruption und Menschenhandels bei den Hells Angels.
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© DPAPolizisten vor der Toreinfahrt zu dem Haus Frank Hanebuths.
Nach der Razzia im Privathaus von Hannovers Hells-Angels-Präsidenten Frank Hanebuth hat sich der Rocker-Chef über seinen Anwalt geäußert. „Er weist die Vorwürfe als völlig abwegig zurück“, sagte Götz von Fromberg am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Die Staatsanwaltschaft Kiel hatte am Morgen vor allem Bordelle, Gaststätten und Wohnungen in Norddeutschland durchsucht. Es wird wegen Körperverletzung, Menschenhandel, Waffenhandel und Korruption ermittelt.

Die Aktion richtet sich besonders gegen Mitglieder des seit Januar verbotenen Kieler Chapters der Hells Angels. Hanebuth wird vorgeworfen, von den Delikten gewusst oder sie sogar angestiftet zu haben.

Extinguisher

Brand auf Atom-Uboot

Mehrere Stunden brannte das Feuer, das am Mittwoch auf einem Atom-U-Boot in den USA ausbrach. Mindestens sieben Menschen sind bei dem Brand verletzt worden. Nun beginnt die Suche nach der Ursache.


Bei einem stundenlangen Brand auf einem Atom-U-Boot der US-Marine sind mindestens sieben Menschen verletzt worden. Das Feuer brach am Mittwochabend aus noch ungeklärter Ursache auf der USS Miami aus, die zu dem Zeitpunkt für Wartungsarbeiten in einer Werft an der Ostküste des Landes lag, wie die Marine am Donnerstag mitteilte. Einer Hafensprecherin zufolge war der Reaktor auf dem Schiff nicht in Gefahr.

Der Brand brach nach Angaben von Hafensprecherin Tami Remick gegen 18.00 Uhr Ortszeit (Mitternacht MESZ) im vorderen Teil des U-Boots aus, wo die Kajüten der Mannschaft sowie die Kommandozentrale sind. Marine-Sprecher Myers Vasquez zufolge konnte das Feuer in der Werft im US-Bundesstaat Maine erst am nächsten Morgen gegen 04.00 Uhr gelöscht werden. Fünf Feuerwehrleute und zwei Mitglieder der Crew der USS Miami seien bei dem Brand verletzt worden. Die Ermittlungen zur Brandursache liefen.