Bei schweren Krawallen nach einem Fußballspiel sind in der ägyptischen Stadt Port Said mehr als 70 Fans ums Leben gekommen, mehr als Tausend wurden verletzt. Die Zuschauer stürmten nach Abpfiff den Platz und jagten Spieler und Fans der Gegenseite.
Hamburg - Bei Krawallen nach einem Spiel zwischen zwei rivalisierenden ägyptischen Clubs sind viele Menschen ums Leben gekommen. Das berichtet das Staatsfernsehen am Mittwochabend. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums bezifferte die Zahl der Toten mit 73 und bestätigte damit Krankenhausangaben. Zudem seien nach offiziellen Angaben mehr als Tausend Menschen verletzt worden.
Fans des ägyptischen Teams Al-Masry waren Sekunden nach Ende des Spiels auf das Feld gelaufen und hatten Spieler und Fans des gegnerischen Clubs Al-Ahly attackiert. Ein Videomitschnitt zeigt Rangeleien und Menschen in Panik. Einige entzündeten Feuerwerkskörper. Zu sehen sind auch Sicherheitskräfte, die den Krawallen hilflos zuschauen. Die meisten der Opfer sollen erdrückt worden oder durch Kopfverletzungen ums Leben gekommen sein.
Die Fans der heimischen Mannschaft jagten Spieler des Gästeteams Al-Ahly und kreisten deren Unterstützer auf dem Feld ein, berichtete ein Augenzeuge. Einige Spieler seien gemeinsam mit Fans in die Umkleidekabinen geflüchtet und hätten sich dort eingeschlossen. Der Mannschaftsarzt von Al-Ahly sagte der ägyptischen Zeitung "Al-Masry Al-Youm": "Das ist Krieg und kein Fußball." Und Mohamed Abo Treika, Spieler der Gästeteams, beschrieb das Ausmaß der Krawalle: "Vor uns sterben Menschen."
Port Said liegt im Nordosten Ägyptens. Es ist eine der wichtigsten Hafen-Metropolen des Landes. Von der Hauptstadt Kairo, aus der das Gästeteam stammt, ist Port Said etwas mehr als 200 Kilometer entfernt.