Das Kind der GesellschaftS


Pirates

Polizist fuhr 22 Jahre ohne Führerschein Streife

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© Mike Schmitzer
Magdeburg. Ein Polizist aus dem Harz ist über 20 Jahre ohne Führerschein Streife gefahren. Er hatte lediglich eine Fahrerlaubnis für Traktoren und Motorräder.

Ein Polizist aus Sachsen-Anhalt ist 22 Jahre lang ohne Autoführerschein Streife gefahren. Der Beamte flog erst auf, als er die sogenannte Polizeiberechtigung erneuern sollte, die Polizisten neben der Fahrerlaubnis für Streifenfahrten benötigen, wie ein Sprecher der Polizei in Magdeburg am Freitag sagte. Er bestätigte damit einen Bericht der Magdeburger Volksstimme.

Sein Einsatzgebiet war der Harz

Der im Polizeirevier Harz beschäftigte Polizist hatte demnach eine in der DDR erworbene Fahrerlaubnis, die aber nur für Traktoren und Motorräder galt. Auch privat fuhr der Mann sein eigenes Auto, ohne einen Führerschein zu besitzen. In den Wendewirren und wegen der Umstrukturierungen bei der Polizei Anfang der 90er-Jahre sei der fehlende Autoführerschein offenbar nicht aufgefallen, sagte der Polizeisprecher. Der Polizist selbst sei nach eigener Aussage davon ausgegangen, dass seine Fahrerlaubnis auch für Pkw galt.

Boat

Schiffsunglück vor Papua-Neuguinea

Die Rettungskräfte suchen fieberhaft nach weiteren Überlebenden: Vor der Küste Papua-Neuguineas ist eine Fähre mit vermutlich mehr als 300 Personen an Bord gesunken. Mehr als 200 Menschen konnten gerettet werden - doch noch immer gelten Dutzende als vermisst.

Eine Fähre mit mehreren hundert Menschen an Bord ist vor der Küste Papua-Neuguineas gesunken. Australiens Ministerpräsidentin Julia Gillard zufolge ist mit einer hohen Opferzahl zu rechnen. Gillard bezeichnete das Unglück als "große Tragödie" und kündigte Unterstützung für das Nachbarland an.

Die genaue Anzahl der Passagiere an Bord der Rabaul Queen war zunächst nicht klar: Gillard sprach von 350 Passagieren. Ein Sprecher der Schifffahrtsbehörde von Papua-Neuguinea sagte, es seien womöglich auch nur 300 Menschen an Bord gewesen.

Nach jüngsten Angaben der australischen Seefahrtsbehörde konnten bislang etwa 240 Personen aus dem Wasser gerettet werden. Ein australisches Flugzeug sowie drei Hubschrauber und sechs Schiffe suchen nach weiteren Passagieren.

HAL9000

Die unappetitlichen Geheimnisse von McDonald‘s

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© Inconnu
Die Fast-Food-Kette gibt sich qualitätsbewusst. Doch eine TV-Doku offenbart, warum der Konzern sein Hähnchenfleisch nicht offensiv bewirbt, mit welchen Tricks er Kinder lockt - und wie Mitarbeiter schikaniert werden.

Wenn McDonald’s sich „umsatzstärkste Fast-Food-Kette der Welt“ nennen darf, dann mag es dafür eine Vielzahl von Gründen geben - aber ausgerechnet der Geschmack seiner Produkte gehört offenbar nicht dazu. Zu diesem Ergebnis kommen zumindest die Tester der Dokumentarfilmreihe Der Markencheck, die am Montagabend in der ARD ausgestrahlt wurde. Die Sendung blickt hinter die Kulissen des Milliardenkonzerns mit dem charakteristischen gelben „M“ - und nimmt dabei die Qualität der Produkte wie auch die Werbekampagnen und Arbeitsbedingungen unter die Lupe.

Es schmeckt nicht - und doch gehen alle hin

Mit knapp 1400 deutschen Filialen, drei Milliarden Euro Umsatz und 2,7 Millionen Kunden täglich ist McDonald’s in Deutschland unbestritten die Nummer eins unter den Fast-Food-Ketten. Umso erstaunlicher, dass gerade die Angebotsklassiker - der Burger „Royal TS“ und die Pommes Frites - im Vergleich zu entsprechenden Produkten von Burger King sowie des Kölner Schnellrestaurants „Joe Champs“ geschmacklich ausgesprochen dürftig abschneiden: „Enttäuschend“ lautet das Fazit nach einer Stichprobe mit 100 Kölner Passanten. Ausgerechnet der Marktführer kommt im Geschmackstest auf Platz drei - von dreien, wohlgemerkt. Auch in Sachen Bekömmlichkeit überzeugt McDonald’s ein Duo von Test-Essern nicht. Allerdings hält sich die Repräsentativität solcher Erkenntnisse natürlich in Grenzen.

Heart - Black

Türkei: Vater schloss "Kaufvertrag" mit Vergewaltiger seiner Tochter

Ein Mann in der Türkei soll seine Tochter mit einem schriftlichen „Kaufvertrag“ einem Vergewaltiger ausgeliefert haben. Der Mann missbrauchte das Mädchen, nachdem er umgerechnet 2200 Euro an den Vater gezahlt hatte. Der Vertrag stammt zwar aus dem Jahr 2006, doch erst jetzt wurde der Prozess begonnen.

In dem handschriftlichen „Vertrag“ aus dem Jahr 2006 erkläre sich auch das damals zwölfjährige Opfer aus dem südtürkischen Antalya mit der Transaktion einverstanden, berichtete die Zeitung Hürriyet, die am Donnerstag ein Faksimile des Schriftstücks abdruckte. Der mutmaßliche Vergewaltiger wurde verhaftet und kam in Untersuchungshaft, der Vater des Opfers aber bleibt vorerst auf freiem Fuß.

Laut Hürriyet übergab der Vater mit dem Vertrag seine Tochter an den Besitzer eines Baustoffhandels, in dem sein Sohn arbeitete. Der Geschäftsmann bezahlte umgerechnet 2200 Euro. Er soll das Kind dann in einem nahegelegenen Hotel vergewaltigt haben. Die Tat kam ans Tageslicht, als das Mädchen kurz nach der Tat in der Schule einen Aufsatz zum Thema „Was mich bedrückt“ schreiben sollte und in Tränen ausbrach.

Stormtrooper

Richter schockt mit Skandal-Äußerungen

Bochum. „Die Herren Täter tun mir sogar ein wenig Leid.“ Diese skandalösen Worte eines Bochumer Amtsrichters müssen missbrauchten und sexuell gequälten Kindern und deren Eltern wie ein Schlag ins Gesicht vorkommen. Sie fielen in einem Prozess um abscheuliche Kinderporno-Videos.

Mitleid mit den Tätern, kein einziges Wort über die Opfer: Amtsrichter Dietmar Mölder hatte es nicht einmal für nötig gehalten, die schockierenden Kinderporno-Bilder, immerhin Beweismittel, mit in den Prozess zu bringen. Erst auf Nachfrage erklärte sich der erfahrene Richter bereit, der Vertreterin der Staatsanwaltschaft Akteneinsicht zu verschaffen.

Unglaubliche Kommentare

Als die Anklägerin wenig später eine Bewährungsstrafe (15 Monate Haft) forderte, folgte der nächste unglaubliche Kommentar vom Richterpult. „Nach dem, was ich immer so in der Zeitung lese, kann man dafür ja fast ein Kind selbst vergewaltigen.“ Was er damit meinte: Die beantragte Strafe sei viel zu hoch.

V

Frankreich: Frau attackiert Hollande mit einer Tüte Mehl

Der französische Präsidentschaftskandidat François Hollande ist Opfer eines Mehlattentats geworden: Während einer Wahlkampfveranstaltung stürmte eine Frau auf das Podium und bestreute den Politiker mit weißem Pulver. Sie werde von den Sozialisten "ermordet" werden, teilte die Angreiferin mit.
hollande, mehl
© AFP

Paris - François Hollande wollte gerade einen Sozialpakt für Wohnungen unterzeichnen, da stürmte eine Frau auf das Podium und bewarf den französischen Präsidentschaftskandidaten mit einer Packung Mehl. Auch die Leibwächter, die dem mit Mehl bedeckten Hollande zu Hilfe eilten, bekamen eine Ladung ab.

Die 45-jährige Frau wurde schließlich unter Kontrolle gebracht und an Händen und Füßen von der Bühne getragen. Hollande blieb während des Vorfalls äußerlich ruhig. Obwohl die Hälfte seines Gesichts, seine Brille und sein Anzug mit Mehl bedeckt waren, fuhr er mit seiner Rede fort. Das Motiv der Frau blieb unklar. Sie sagte nur, in ihrer Heimatstadt Lille werde sie von den dort regierenden Sozialisten "ermordet" werden.

Shoe

Dutzende Tote bei Fußball-Krawallen in Ägypten

Bei schweren Krawallen nach einem Fußballspiel sind in der ägyptischen Stadt Port Said mehr als 70 Fans ums Leben gekommen, mehr als Tausend wurden verletzt. Die Zuschauer stürmten nach Abpfiff den Platz und jagten Spieler und Fans der Gegenseite.


Hamburg - Bei Krawallen nach einem Spiel zwischen zwei rivalisierenden ägyptischen Clubs sind viele Menschen ums Leben gekommen. Das berichtet das Staatsfernsehen am Mittwochabend. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums bezifferte die Zahl der Toten mit 73 und bestätigte damit Krankenhausangaben. Zudem seien nach offiziellen Angaben mehr als Tausend Menschen verletzt worden.

Fans des ägyptischen Teams Al-Masry waren Sekunden nach Ende des Spiels auf das Feld gelaufen und hatten Spieler und Fans des gegnerischen Clubs Al-Ahly attackiert. Ein Videomitschnitt zeigt Rangeleien und Menschen in Panik. Einige entzündeten Feuerwerkskörper. Zu sehen sind auch Sicherheitskräfte, die den Krawallen hilflos zuschauen. Die meisten der Opfer sollen erdrückt worden oder durch Kopfverletzungen ums Leben gekommen sein.

Die Fans der heimischen Mannschaft jagten Spieler des Gästeteams Al-Ahly und kreisten deren Unterstützer auf dem Feld ein, berichtete ein Augenzeuge. Einige Spieler seien gemeinsam mit Fans in die Umkleidekabinen geflüchtet und hätten sich dort eingeschlossen. Der Mannschaftsarzt von Al-Ahly sagte der ägyptischen Zeitung "Al-Masry Al-Youm": "Das ist Krieg und kein Fußball." Und Mohamed Abo Treika, Spieler der Gästeteams, beschrieb das Ausmaß der Krawalle: "Vor uns sterben Menschen."
Port Said liegt im Nordosten Ägyptens. Es ist eine der wichtigsten Hafen-Metropolen des Landes. Von der Hauptstadt Kairo, aus der das Gästeteam stammt, ist Port Said etwas mehr als 200 Kilometer entfernt.

Nuke

Zwischenfall in Atomkraftwerk in den USA

atomkraftwerk, illinois
© dapdIm Hintergrund: Das Atomkraftwerk in Byron, Illinois.
In einem Atomkraftwerk in Illinois ist es zu einem "ungewöhnlichen Ereignis" gekommen. Ein Meiler musste heruntergefahren werden, geringe Mengen radioaktiver Gase sind ausgeströmt. Gefahr für Anwohner und Mitarbeiter gibt es laut US-Behörden ab er nicht.

In einem Atomreaktor im US-amerikanischen Byron (westlich von Chicago im US-Bundesstaat Illinois) hat es am Montag Probleme mit der Energieversorgung gegeben. Der Meiler ist deshalb heruntergefahren worden. Die US-Behörden bezeichneten den Vorfall als „ungewöhnliches Ereignis“ mit der niedrigsten von vier Gefahrenstufen.

Offenbar hat ein defektes Teil einer Schaltanlage habe den Zwischenfall verursacht. Diese Schaltanlage versorgt den Reaktor mit Energie, nimmt aber auch den produzierten Strom des Meilers auf.

Nach Angaben der Betreiber der Anlage wurde Tritium-haltiger Dampf abgelassen, um den Druck zu senken und für Kühlung zu sorgen. Dieser stamme nicht aus dem Inneren des Reaktors, sondern von dort, wo Turbinen Strom produzierten. Zudem seien Dieselgeneratoren eingesetzt worden, um den Reaktor weiter mit Energie zu versorgen.

Arrow Down

ADHS und Sprachstörungen nehmen bei Kindern zu

Jedes zehnte Kind landet beim Psychiater: Die Krankenkasse Barmer GEK präsentiert alarmierende Ergebnisse einer aktuellen Studie.

Klassische Kinderkrankheiten wie Windpocken, Scharlach oder Röteln sind nach einer Untersuchung der Krankenkasse Barmer GEK in Deutschland kein Problem mehr. „Das haben die Ärzte im Griff“, sagte Vorstandsvize Rolf-Ulrich Schlenker in Berlin. Sorgen bereiten den Experten jetzt andere Krankheitsbilder. Dazu zählen in erster Linie Sprechstörungen und das Zappelphilipp-Syndrom ADHS. Nachfolgend die wichtigsten Erkenntnisse der Studie, die in Berlin vorgestellt wurde.

1. Jedes dritte Kind im Vorschulalter leidet unter Sprachstörungen. Das stellt der aktuelle Arztreport der Barmer GEK fest. In der Gruppe der bis zu 14-Jährigen ist rund jeder Zehnte betroffen. Das sind 1,1 Millionen Mädchen und Jungen. Die Forscher vermuten, dass die hohen Diagnoseraten mit einer verstärkten Aufmerksamkeit und Sensibilität der Eltern, aber auch der Ärzte zu tun haben. Außerdem handele es sich - ähnlich wie bei der Volkskrankheit Burn out - um ein schwer eingrenzbares Krankheitsbild, sagen die Forscher.

Nuke

Japan aktuell: Austritt von radioaktivem Wasser an Reaktor 4 des AKW Fukushima

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Japan hat es in mehrfacher Hinsicht eiskalt erwischt. Die Rede ist dabei nicht nur von den gestern gemeldeten 53 Toten. Mehr als 547 Verletzten und dem Zusammenbruch einer Brücke durch heftigen Winter mit starkem Schneefall, veranlasste die Bürger, sich zu beschweren. Die Kipper würden alle in den Erdbebengebieten eingesetzt - für das Wegschaffen der Schneelast wären deswegen keine Fahrzeuge verfügbar.

Tatsächlich war es praktisch eine Frage der Zeit, bis es nach den Lecks der letzten Zeit, bei denen nur sauberes, oder bereits dekontaminiertes Wasser ausgetreten sein soll, nun auch zum Austritt von radioaktiv belastetem Wasser kam.

Da ist es wenig verwunderlich, dass die IAEA laut Mainichi Shimbun betont, ihre Anerkennung japanischer Stresstests sei aufgrund der fehlenden Prüfung jedes Einzelfalls, keine Empfehlung zum Neustart zur Zeit ruhender Kraftwerke. Mehr Informationen im Spreadnews Japan-Ticker vom 01. Februar 2012.