Das Kind der GesellschaftS


Nuke

Studie: Auch nach Fukushima bestimmt der Preis das Verhalten der Stromkunden

Düsseldorf / Berlin (ots) - Die Reaktorkatastrophe von Fukushima hat das Verhalten der deutschen Stromverbraucher nur wenig verändert: ein nachhaltiger Run auf Ökostrom oder andere atomfreie Stromtarife ist ausgeblieben. Bei Tarif- oder Anbieterwechseln spielt weiterhin der Preis und nicht die Art der Energiegewinnung die entscheidende Rolle. Daran konnte auch der beschlossene Atomausstieg bisher wenig rütteln.

Dies zeigt die aktuelle Marktstudie "Private Stromkunden in Deutschland 2011" des Marktforschungsinstituts Nordlight Research aus Hilden. 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren werden seit 2008 jährlich zu ihren Einstellungen und ihrem Verhalten als Stromverbraucher sowie zu ihren Tarif- und Anbieterpräferenzen befragt. Die aktuelle Untersuchung erfolgte mit einem Abstand von sechs Monaten zum Reaktorunglück in Japan.

Demnach hat zwar jeder dritte Stromkunde nach Fukushima kurzfristig mit dem Gedanken an einen Anbieter- oder Tarifwechsel gespielt. Tatsächlich vollzogen haben diesen nach eigenen Angaben aber lediglich sieben Prozent, wobei die durchschnittliche jährliche Anbieterwechselquote bereits bei fünf Prozent liegt. Ökostrom-Anbieter konnten lediglich von einem kurzfristigen Boom profitieren. Zwei Drittel der Deutschen sahen aufgrund der Ereignisse vom März gar keinen Anlass, ihr eigenes Verhalten als Stromkunden zu überdenken oder zu verändern.

Heart - Black

Studie zur Zwangsheirat: Fast ein Drittel der Betroffenen unter 18

Fast ein Drittel der von Zwangsheirat Betroffenen in Deutschland ist 17 Jahre oder jünger. 40 Prozent sind zwischen 18 und 21 Jahre alt. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, die Bundesfamilienministerin Kristina Schröder am heutigen Mittwoch in Berlin vorstellen will, wie die Tageszeitung "Die Welt" (Mittwochsausgabe) berichtet.

Jede dritte Betroffene wird im Zusammenhang mit der Zwangsverheiratung mit dem Tod bedroht. Zwei Drittel haben bereits in ihrer Erziehung Gewalt erlebt.

Heart - Black

Sexismus und Rassismus gehen Hand in Hand

Wer ein hohes Maß an Sexismus vertritt, hat auch rassistische Vorurteile. Das belegen jetzt Psychologen mit einem Test.
sexistische Männer
© PASowohl Sexismus, als auch Rassismus ist der Studie zufolge in allen Altersgruppen bei Männer stärker ausgeprägt

Menschen mit einer ausgeprägt sexistischen Mentalität haben oft auch rassistische Vorurteile. Dies hat eine Untersuchung ergeben, die von einem Forschungsteam der Universität des Baskenlandes in Nordspanien durchgeführt wurde.

Der Zusammenhang zwischen Sexismus und Rassismus wurde sowohl bei Menschen mit einem sexistischen Verhalten feindseliger Art, die Frauen als minderwertig betrachten, als auch bei Menschen mit einer "wohlwollenden" sexistischen Einstellung festgestellt. Letztere sähen Frauen als schwache Wesen, die Hilfe und Schutz brauchen.

Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "Psicodidáctica" veröffentlicht. Befragt wurden 425 Frauen und 377 Männer im Alter von 18 bis 65 Jahren. Die Beteiligten gehörten zu verschiedenen Bildungsstufen und Berufsgruppen, auch Studenten, Arbeitslose und Hausfrauen wurden einbezogen. Normierte Tests wurden verwendet, um die Einstellungen zu anderen Menschen und die Selbsteinschätzung abzufragen.

Beer

Amerika lockert Alkoholgesetz

Schnaps gegen Schulden: Noch immer ist es in manchen Gegenden der Vereinigten Staaten leichter, ein Gewehr zu kaufen als ein Bier. Doch Amerikas Kassen sind derart klamm, dass sich das nun ändern könnte. Das Alkoholgeschäft soll in vielen US-Bundesstaaten privatisiert werden.
alkohol
© GETTY IMAGESProhibition in Amerika: Ein Mann zerstört in den 1920er Jahren Fässer mit Alkohol.

In einigen Gegenden Amerikas ist es immer noch einfacher, ein Sturmgewehr zu kaufen als ein Bier. Man muss auf jeden Fall 21 Jahre alt sein, um in der Öffentlichkeit Alkohol zu konsumieren - in Waffenläden, zum Beispiel in Oklahoma, liegt die Altersgrenze bei 18 Jahren. Und Wirte, denen ihre Lizenz lieb ist, überprüfen das Alter ihrer Kunden anhand des Führerscheins, gelegentlich sogar dann, wenn der Betreffende erkennbar die 50 schon hinter sich hat. In den meisten Staaten dürfen Wein und Schnaps nur in speziellen "Liquor Stores" verkauft werden. In 17 Bundesstaaten - und einem County in Maryland - werden diese Liquor Stores sogar ausschließlich von der Regierung betrieben.

Daran nun könnte sich demnächst etwas ändern. Der Grund ist die schlechte Wirtschaftslage. Nach Schätzung der Agentur Bloomberg werden die US-Bundesstaaten in diesem Jahr Defizite von zusammen 103 Milliarden Dollar einfahren; das erhöht den Anreiz für viele, das Alkoholgeschäft zu privatisieren. Im Bundesstaat Washington an der Nordwestküste etwa stimmen die Wähler an diesem Dienstag darüber ab, ob die staatlichen Alkoholläden an private Betreiber verkauft werden sollen.

Dollar

Armut: Das andere Amerika

Gestern legte das US-Zensusbüro schockierende neue Zahlen zur Armut vor: Nahezu 50 Millionen Amerikaner sind arm. Was sind die Gründe?
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© KeystoneNach einem Arbeitsunfall arbeitslos geworden: Dieser Mann bettelt an einer Kreuzung in Miami, um seine Familie ernähren zu können. (16. September 2010)

In der Käuferschlange an der Kasse eines amerikanischen Supermarkts sind sie unschwer auszumachen: Kunden mit Lebensmittelmarken. Statt in bar oder mit einer Kreditkarte bezahlen sie mit einer staatlichen Plastikkarte. Der Kaufpreis der Lebensmittel wird elektronisch abgebucht, bis zu 500 Dollar kann eine arme Familie pro Monat erhalten. Für rund 46 Millionen Empfänger sind die Lebensmittelmarken ein Rettungsring, der sie vor Hunger bewahrt.

Ein halbes Jahrhundert nach Michael Harringtons bahnbrechendem Buch über das «andere Amerika» ist Armut in den USA wieder zu einem Thema geworden. Gestern legte das US-Zensusbüro neue Zahlen zur Verarmung vor; erstmals wurden dabei die Hilfsmassnahmen des Staats zur Linderung der Armut in Betracht gezogen: Lebensmittelmarken und Cash-Zahlungen, Miet- wie Heizbeihilfen.

Sherlock

Leipzig: Zerstückelte Leiche gefunden - Suche wird fortgesetzt

leipzig, leiche
© dapd/DAPDIm Zuge der groß angelegten Suche mit Tauchern, Leichenspürhunden und einem Helikopter stießen Polizisten auf weitere Leichenteile
An einem Flussufer in Leipzig sind seit Sonntag immer mehr Teile eines Leichnams entdeckt worden. Ein Verbrechen gilt als wahrscheinlich.

Leipzig. Die Suche der Polizei nach weiteren verwesten Leichenteilen an einem Flussufer in Leipzig geht an diesem Dienstag weiter. Ein Verbrechen gilt als wahrscheinlich. Die Ermittler müssen nun die Hintergründe des grausamen Fundes klären. Nach dem Fund zweier Arme am Ufer des Elsterflutbettes in Leipzig ist die Polizei am Montag auf einen Torso und ein weiteres Leichenteil gestoßen. Aufgrund des starken Verwesungsgrades könne man derzeit allerdings nicht sagen, um welches Körperteil es sich genau handelt, sagte eine Polizeisprecherin. Zudem wurden verdächtige Gegenstände, darunter ein Stock mit menschlichen Gewebeanhaftungen, entdeckt. Der Kopf der Leiche sei allerdings noch immer verschwunden.

Identität des Opfers noch unklar

Ein Pilzsammler hatte am Sonntagnachmittag zunächst einen verwesten Arm entdeckt. Die Polizei fand kurze Zeit später einen zweiten Arm. Im Zuge der groß angelegten Suche mit Tauchern, Leichenspürhunden und einem Helikopter stießen Polizisten am Montag schließlich rund 100 Meter vom Fundort der Arme unter einer Brücke am Flussufer auf den Torso. Nach Polizeiangaben war dieser unbekleidet und stark verwest.

Brick Wall

Russe hortet 29 Frauenleichen in seiner Wohnung

Nach der Festnahme eines Grabschänders in Russland, der mit 29 Frauenleichen in einer Wohnung gelebt haben soll, kommen immer mehr Details ans Licht. Der 45-Jährige habe gestanden, vor allem Skelette junger Frauen aus muslimischen Gräbern geholt und sie dann zu Puppen verarbeitet zu haben.
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© dpa/DPADas Standbild aus einem Polizei-Video zeigt eine Puppe in der Wohnung eines Grabschänders in Nischni Nowgorod. 29 Frauenleichen aus Gräbern soll der 45-jährige Russe Anatoli M. in seiner Wohnung aufbewahrt haben

29 Frauenleichen soll der Russe Anatoli M. aus Gräbern geholt und in seiner Wohnung in Nischni Nowgorod an der Wolga zu Puppen verarbeitet haben. Knapp eine Woche nach der Entdeckung der ersten Mumien in Frauenkleidern veröffentlichen Medien immer mehr Details zu dem ungewöhnlichen Fall des 45 Jahre alten Historikers und Heimatkundlers.

Fotos und Videos zeigen die überall in der chaotischen Dreiraumwohnung verteilten Puppen - sie sitzen auf dem Bett, auf Bücher- und Papierstapeln, aber auch in der Garage. Laut Polizei sitzt der Mann wegen Störung der Friedhofsruhe in Untersuchungshaft.

Beer

USA: Indianer und Weiße trinken am meisten Alkohol

Washington - Unter den US-Teenagern haben vor allem die Nachfahren der Indianer und die Weißen einen Hang zu Alkohol- und Drogenkonsum. Schwarze und asiatischstämmige Jugendliche konsumieren dagegen weniger Alkohol und Drogen, wie aus Studie in der November-Ausgabe des Magazins Archives of General Psychiatry hervorgeht. Mit 37 Prozent konsumieren die indianischen Teenager demnach am meisten Alkohol, gefolgt von den weißen mit rund 35 Prozent und den aus Lateinamerika stammenden Teenagern mit rund 32 Prozent.

Unter den schwarzen und asiatischstämmigen Jugendlichen ist der Konsum mit knapp 25 beziehungsweise 19 Prozent dagegen deutlich geringer. Ähnlich ist die Situation beim Drogenkonsum. Insgesamt gelten knapp acht Prozent der US-Teenager als alkohol- oder drogenabhängig.

Heart - Black

US-Militär: Alle 36 Stunden versucht sich ein Soldat umzubringen

Der Kampf gegen Militär-Suizide scheint verloren: Einer Studie zufolge macht alle 36 Stunden ein US-Soldat, der in Afghanistan oder dem Irak diente, einen Selbstmordversuch.
amerikanische soldaten
© dapdEin US-Soldat bei einem Manöver. Allein im Jahr 2009 wurden 1868 Selbstmordversuche von amerikanischen Kriegsveteranen registriert

Es ist der 4. Juli 2011, der amerikanische Unabhängigkeitstag, als Ian McConnell seinem Leben ein Ende setzt. Der US-Soldat aus Woodbury (Kalifornien) war mit seinen 24 Jahren bereits ein Veteran zweier Kriege, die sein Land führte. Als Soldat der US-Marines diente McConnell im Irak und in Afghanistan. Wie ein Freund auf einer Internetseite berichtet, war McConnell zuletzt von April bis November 2010 in der südafghanischen Provinz Helmand stationiert - als Mitglied eines Bomben-Räumkommandos.

Was McConnell während seiner Zeit im gefährlichen Süden Afghanistans erlebte und sah, war offenbar zu viel für die Psyche des jungen Amerikaners. Er entschied sich für den Freitod, schoss sich in den Kopf.

Der Marine Ian McConnell ist nur ein Beispiel unzähliger ehemaliger und aktiver US-Soldaten, die in Depressionen und Angstzustände verfallen und ihrem Leben ein Ende setzen. Allein im vergangenen Juli, dem Monat, in dem sich auch McConnell erschoss, nahmen sich insgesamt 33 US-Soldaten das Leben - ein trauriger Rekord.

Bell

Das Beste aus dem Web: Die "Psychopathen“ kommen, nein, leider sind sie schon da

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© sott.netPsychopathen regieren unsere Welt. Sechs Prozent der Weltbevölkerung sind genetisch geborene Psychopathen. Wissen sie, was das für den Rest von uns bedeutet?
Unter der Überschrift "Das Buch des Wahnsinns" berichtete die Süddeutsche Zeitung vom 9./10. Juli 2011 über die neue Ausgabe des Diagnosemanuals DSM - eine gängige Abkürzung für Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders. Dieses Diagnose-Handbuch existiert seit 1952 und wird von der American Psychiatric Association herausgegeben. Es will und soll weltweit die Kriterien dafür festlegen, wann ein Mensch im psychiatrischen Sinn für gestört zu erklären ist. 2013 soll die nächste, die fünfte Fassung erscheinen, und es wird schon im Vorfeld heftig über sie diskutiert.

Das Diagnosemanual stellt den Versuch dar, einen gewissermaßen sachlichen, rein symptomorientierten Zugang zum psychischen Geschehen zu schaffen und ihn allgemein verbindlich durchzusetzen. Man möchte sicher gehen, dass man überall dasselbe meint, wenn man „Depression“ oder „Schizophrenie“ diagnostiziert. Die neue Version will unter den Persönlichkeitsstörungen aufräumen und „ausmisten“, denn von den elf bislang aufgelisteten werden nur zwei regelmäßig diagnostiziert: die „Borderline“- und die „antisoziale Persönlichkeitsstörung“. Welche Kränkung für die Narzissten: Es gibt sie gar nicht, oder demnächst nicht mehr, jedenfalls nicht in ihrer Reinform! Soweit der Artikel aus der Süddeutschen Zeitung.

Kommentar: Lesen Sie auch die Artikelserie über Psychopathie:

Der Psychopath - Teil 1: Die Maske der Vernunft