Das Kind der Gesellschaft
Weltweit sind am Wochenende in vielen Ländern Menschen auf die Straße gegangen, um ein Zeichen für den Frieden im Nahen Osten zu setzen. Auch in vielen europäischen Städten fanden Demonstrationen statt, bei denen ein sofortiger Waffenstillstand gefordert wurde. Während propalästinensische Demonstranten Israel für die anhaltenden Bombardierungen verurteilten, gab es auch proisraelische Demonstrationen. Die Teilnehmer dieser riefen ihr Land dazu auf, in Bezug auf die Freilassung der Hamas-Geiseln stärker zu unterstützen.
Wir haben eine kleine Zusammenfassung einiger propalästinensischer Demonstrationen der letzten Tage in Europa zusammengestellt.
Am Dienstag (18. Oktober) forderte Belarra, die auch stellvertretende Ministerin für soziale Rechte ist, eine "Änderung des Narrativs" zum Nahostkonflikt und prangerte Israels "Willen zur Vernichtung" des palästinensischen Volkes an. Damit verschärfte sie die jüngsten Spannungen zwischen der spanischen Regierung und Israel, zu dem Spanien historische Beziehungen unterhält.
Seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Spanien und Israel im Jahr 1986 haben die beiden Länder ein solides Netz politischer, wirtschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Beziehungen aufgebaut. Diese hat Spanien gefördert und gleichzeitig die Zusammenarbeit und Unterstützung für das palästinensische Volk verstärkt hat.
Belarra sowie die Vorsitzende der progressiven Plattform Sumar, die amtierende Arbeitsministerin Yolanda Díaz, und der amtierende Verbraucherminister Alberto Garzón von der Partei Izquierda Unida wurden jedoch von der israelischen Botschaft in Madrid kritisiert. Am Montagabend warf die Botschaft ihnen indirekt vor, "absolut unmoralische" Äußerungen zu machen, indem sie von Israels "Völkermord" an den Palästinensern sprachen.
Ein Messerangriff am Hartsfield-Jackson International Airport hat am Mittwoch drei Verletzte gefordert. Die Täterin stach auf eine Frau, einen Mann und einen Polizisten vor einer Sicherheitskontrolle ein. Letzterer soll bereits 71 Jahre alt und erst kürzlich in den Dienst zurückgekehrt sein.
Frau attackierte auch Taxifahrer
Wartende Passagiere wurden im Südterminal aufgefordert, sich am Boden zu schützen (siehe Video oben). Zuvor hatte die Angreiferin den Fahrer eines Taxis zum Flughafen attackiert. Nach einem weiteren Angriff konnte die Frau schließlich festgenommen werden. "Als wir sie antrafen, war die Messerstecherei bereits geschehen", sagte John Chafee, Sergeant der Polizei von Atlanta. Es bestünde keine Gefahr für die Öffentlichkeit mehr.
Der Polizist, der am Dienstag in Nanterre, einem Pariser Vorort, den Tod eines 17-jährigen Jungen durch einen Schuss in das fortfahrende Auto verursacht haben soll, wurde am 29. Juni in Untersuchungshaft genommen. Zuvor war der Beamte wegen "vorsätzlicher Tötung" angeklagt worden. Der ermittelnde Staatsanwalt von Nanterre hatte die Inhaftierung "in Anbetracht der Fakten und der Notwendigkeit, die Ermittlungen aufrechtzuerhalten" beantragt.
Im Anschluss an einen Trauermarsch für den erschossenen Jugendlichen in Nanterre mit rund 6.000 Teilnehmern kam es am Donnerstagabend zu Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden und der Polizei. Die Beamten wurden mit Molotow-Cocktails beworfen. In der Vorstadt eskalierte dann die Gewalt ununterbrochen, so wurde eine Filiale der Bank Credit Mutuel in Brand gesteckt, wobei die Flammen auf ein darüber gelegenes Wohngebäude übergriffen. Die Feuerwehr löschte den Brand, ohne dass Menschen zu Schaden kamen.
In der Nacht lieferten sich protestierende Einwohner und die Polizei landesweit regelrechte Straßenschlachten. Unter anderem wurde ein Bus-Depot nördlich von Paris angezündet:
Erschreckt Sie die militärische Wortwahl der Eingangssätze dieses Artikels? So soll es sein, denn der Umgang der Altparteien, der Medien und der Horden an "Demokratiefreunden" auf den Plattformen der sozialen Medien lässt keinen anderen Schluss zu als den, dass hier eine kriegerische Auseinandersetzung stattfindet. Durch den Ukraine-Krieg ist das Vokabular bereits fest verinnerlicht und gut einstudiert, und mit Eskalation kennen sich die Deutschen ja schon aus historischen Gründen gut aus.
Und während die "alten Deutschen" mit ihrem "Kauft nicht bei Juden" noch ziemlich pauschal und wenig personalisiert agierten, sind die "neuen Deutschen" deutlich differenzierter und nennen Ross und Reiter:
Ein 30-jähriger US-Amerikaner soll zwei Frauen im Alter von 21 und 22 Jahren am vergangenen Mittwoch nahe der Marienbrücke bei Schloss Neuschwanstein sexuell bedrängt und nacheinander in die 50 Meter tiefe Pöllatschlucht gestoßen haben. Entsprechende Ermittlungen bestätigte die Staatsanwaltschaft Kempten dem BR. Die 21-Jährige ist an ihren Verletzungen gestorben.
Die Obduktion ist laut Polizei bereits am Donnerstag abgeschlossen worden. Die endgültigen Untersuchungsergebnisse bezüglich möglicher Kampf- oder Abwehrspuren und auch bezüglich der Frage, ob die Frau tatsächlich auch Opfer eines Sexualdelikts war, stehe aber noch aus.
Das Gemälde "Der Garten des Künstlers in Giverny" habe keinerlei Schaden erlitten. Das sagte der Leiter des Pariser Orsay-Museums. Experten beider Museen hätten das Werk eingehend geprüft. Weder das Gemälde selbst noch sein Rahmen seien beschädigt. Das Pariser Museum hatte das Meisterwerk des französischen Impressionisten an Stockholm ausgeliehen.
Die beiden Klima-Aktivistinnen hatten am Mittwoch (14.06.) das Schutzglas des Monet-Gemäldes aus dem Jahr 1900 mit roter Farbe beschmiert und sich an dem Glas festgeklebt.
Angesichts der unzähligen Sanktionen vonseiten des kollektiven Westens schafft es Russland offenbar dennoch, in den meisten seiner Wirtschaftsbereiche durchweg positive Ergebnisse oder sogar Rekordwerte zu erreichen. Im Agrar- und Nahrungsmittelsektor zum Beispiel, dem in Bezug auf die nationale Sicherheit von der russischen Führung eine strategische Bedeutung beigemessen wird, erzielte man im vergangenen Jahr einen historischen Höchststand - insgesamt fast 160 Millionen Tonnen Getreide.
Nicht zuletzt deswegen zählt Russland zu den wichtigsten Akteuren auf dem globalen Agrarmarkt. Abgesehen von dem lukrativen Export gibt es aber auch eine steigende Nachfrage im Inland, weshalb die Russen massiv in die landwirtschaftliche Produktion investieren.
Dabei gilt der Agrarsektor als ein sehr kostenintensiver und wirtschaftlich instabiler Bereich, der unter anderem wegen der mangelnden Flexibilität der Produktionsprozesse schwierig an Marktveränderungen anzupassen ist. Zudem gibt es noch suboptimale Witterungsbedingungen, Infektionskrankheiten und Tierpandemien, die zu geringeren Erträgen oder sogar zu Produktionsausfällen führen können. Diesbezüglich entfällt auf den Staat die Rolle des Garanten für eine positive Entwicklung und die Koordination des Sektors.
Niedergang der Agrarsphäre
Zusammengenommen erscheint sowohl die aktuelle Entwicklung als auch die gesamte Evolution des russischen Agrarsektors im 21. Jahrhundert, insbesondere mit Blick auf den allgemeinen volkswirtschaftlichen Niedergang Russlands in den 1990er Jahren als äußerst bemerkenswert. Wie fast alle Bereiche der russischen Wirtschaft erlebte auch der Agrarbereich in dieser Zeit einen katastrophalen Einbruch in der Produktion, von dem er sich nach damaliger Ansicht nicht mehr erholen sollte.
Denn mit dem Aus für die sowjetische Planwirtschaft veränderten sich auch die agrarpolitischen Gegebenheiten im Land: So nahm etwa die Finanzierung und infolgedessen auch die Zahl der Facharbeiter dramatisch ab, weshalb die soziale Sphäre der ländlichen Gebiete relativ schnell und weitgehend degradierte. Dort fehlte es einerseits an Einkommensmöglichkeiten für die Menschen, andererseits waren die meisten landwirtschaftlichen Erzeuger aufgrund ihrer Finanzlage oft nicht einmal zur einfachsten Produktion selbst in der Lage.
Der Streit über Frankreichs Rentenreform droht weiter zu eskalieren. Bei teils gewaltsamen Protesten wurden landesweit 457 Menschen festgenommen, wie Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin am Freitagmorgen im Sender CNews sagte. Etwa 440 Polizisten und Gendarmen seien am Vortag und in der Nacht verletzt worden. Für Entsetzen sorgten Bilder eines Polizisten, der zusammensackte, nachdem ihn ein Stein am Helm getroffen hatte.
Für Donnerstag hatten Gewerkschaften erneut zu einem Großstreiktag und Demonstrationen aufgerufen. Die Stimmung war in einigen Städten bereits tagsüber angespannt. Darmanin zufolge wurden mehrere öffentliche Gebäude angegriffen. Am Rande einer Demonstration im südfranzösischen Bordeaux gab es am Donnerstagabend ein Feuer am Eingangsbereich des Rathauses. Beschädigt wurde das Portal eines Säulengangs, das zum Vorhof des Rathauses führe, sagte eine Sprecherin der örtlichen Präfektur. Ein Mann sei festgenommen worden. Premierministerin Élisabeth Borne nannte die Gewalt und Beschädigungen inakzeptabel.
Zwei 12 und 13 Jahre alte Mädchen haben gestanden, die zwölfjährige Luise aus dem nordrhein-westfälischen Freudenberg erstochen zu haben. Die verdächtigen Mädchen und das Opfer hätten sich gekannt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Koblenz mit. Zum Motiv machten sie mit Verweis auf die noch strafunmündigen Kinder keine Angaben. Vermutlich hätten "irgendwelche Emotionen" eine Rolle gespielt.
Kommentar: Irgendwelche Emotionen?
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) zeigte sich bestürzt: "Es zieht einem den Boden unter den Füßen weg."
In der Rechtsmedizin der Uniklinik Mainz waren bei der Obduktion zahlreiche Messerstiche an der Leiche der Zwölfjährigen festgestellt worden. Luise sei verblutet. "Wir haben derzeit noch keine Tatwaffe", sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft Koblenz, Mario Mannweiler. Polizisten suchten das Gelände um den Tatort erneut ab.
Kommentar: Belarra forderte zudem, Netanjahu vor ein Kriegsgericht zu stellen.