Sie sind zielstrebig, charmant, machtbewusst - und wirken wie die geborenen Chefs. Doch hinter der Fassade besonders alerter und extrovertierter Menschen können sich narzisstische oder sogar psychopathische Neigungen verbergen - mit verheerenden Folgen.
© istockphoto.com
Auf den ersten Blick wirken sie sehr überzeugend: Sie sind zielstrebig, gewandt im Umgang, charmant, können für ihre Sache begeistern - und scheinen damit über wesentliche Eigenschaften zu verfügen, die sie für eine Führungsposition prädestinieren.
Doch oft lohnt ein zweiter Blick: Denn hinter der Fassade extrem extrovertierter und brilliant wirkender Menschen kann eine ausgeprägte narzisstische oder psychopathische Neigung stecken. Und die kann zum Problem werden, für Kollegen und Mitarbeiter, aber auch für Unternehmen und Geldgeber.
"Führung bedeutet zu fünfzig Prozent, dass man kommuniziert. Menschen, die sich ohne Hemmungen in Diskussionen stürzen, Beziehungen anbahnen und Small Talk beherrschen, sind hier natürlich im Vorteil", sagt Professor Hans-Werner Bierhoff von der Ruhr-Universität Bochum. Und Narzissten könnten das sehr gut.
Hinzu komme ein ausgeprägtes Machtstreben. "Für Narzissten haben Macht, Erfolg und Ansehen einen hohen Wert", stellt der Sozialpsychologe fest, der sich seit Jahren mit dem Phänomen beschäftigt und unter anderem zusammen mit Psychologe Michael Jürgen Herner das Buch
Narzissmus - die Wiederkehr veröffentlicht hat.
Kommentar: Leider hilft der Artikel einem nicht weiter, wie man Narzissten geschweige denn Psychopathen erkennt, und es besteht ein großer Unterschied dieser beiden Persönlichkeitsstörungen. Was dennoch gleich ist und wie es im Artikel beschrieben wurde, sie richten immensen Schaden an und nicht nur in der Firma, sondern auch in ihrem Privatleben.
Hier einige Informationen zur Klassifikation der DSM-IV-Kriterien zu Narzissmus und Psychopathie:
Das Stellen der Diagnose "narzisstische Persönlichkeitsstörung" ist Sache eines Psychiaters oder Psychotherapeuten. Dazu müssen fünf der folgenden DSM-IV-TR -Kriterien erfüllt sein:
- hat ein grandioses Verständnis der eigenen Wichtigkeit (übertreibt etwa Leistungen und Talente, erwartet ohne entsprechende Leistungen als überlegen anerkannt zu werden)
- ist stark eingenommen von Phantasien grenzenlosen Erfolgs, Macht, Brillanz, Schönheit oder idealer Liebe
- glaubt von sich, „besonders“ und einzigartig zu sein und nur von anderen besonderen oder hochgestellten Menschen (oder Institutionen) verstanden zu werden oder mit diesen verkehren zu müssen
- benötigt exzessive Bewunderung
- legt ein Anspruchsdenken an den Tag, d. h. hat übertriebene Erwartungen auf eine besonders günstige Behandlung oder automatisches Eingehen auf die eigenen Erwartungen
- ist in zwischenmenschlichen Beziehungen ausbeuterisch, d. h. zieht Nutzen aus Anderen, um eigene Ziele zu erreichen
- zeigt einen Mangel an Empathie: ist nicht bereit, die Gefühle oder Bedürfnisse anderer zu erkennen / anzuerkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren
- ist häufig neidisch auf andere oder glaubt, andere seien neidisch auf ihn / sie
- zeigt arrogante, hochmütige Verhaltensweisen oder Ansichten
Weitere Zitate aus Wikipedia:
► Narzissmus ist eine starke Selbstverliebtheit oder auch Eitelkeit und hat als psychologischer Fachbegriff mehrere Bedeutungen.
Grundsätzlich kann man einen psychogenetischen Narzissmus-Begriff (Narzissmus als notwendige und ubiquitäre Entwicklungsstufe) von dem geläufigeren, diagnostisch verwendeten, negativ konnotierten Begriff unterscheiden. Letzterer bezeichnet eine Charaktereigenschaft, die sich durch ein geringes Selbstwertgefühl bei gleichzeitig übertriebener Einschätzung der eigenen Wichtigkeit und dem großen Wunsch nach Bewunderung auszeichnet. Diesem charakterpathologischen Narzissmus-Begriff folgt im Wesentlichen auch die diagnostische Verwendung.
Narzissmus ist übertriebene Selbstsucht, bedingt also Egoismus und Egozentrik. Sie versuchen ihr Gegenüber zu kontrollieren und suchen nach ständiger Bestätigung ihrer Grandiosität, da sie sich ohne diese leer fühlen. Narzisstische Personen sind gekennzeichnet durch einen Mangel an Einfühlungsvermögen und Überempfindlichkeit gegenüber Kritik, was sie mit einem großartigen äußeren Erscheinungsbild zu kompensieren versuchen. Häufig hängt das mit ihrem brüchigen Selbstwertgefühl zusammen. Narzissten überschätzen ihre eigenen Fähigkeiten und zerstören aus Neid, was begabtere Menschen aufgebaut haben.
Maligner (bösartiger) Narzissmus kann als Zwischenstufe von narzisstischer und antisozialer Persönlichkeitsstörung angesehen werden. Als maligner Narzissmus wird die Kombination von narzisstischer Persönlichkeitsstruktur, antisozialen Verhaltensweisen mit intensiven krankhaften Aggressionen und eventuellen paranoiden Neigungen bezeichnet. Kennzeichnend sind krankhafte Grandiosität (Entwicklung eines nicht der Realität angemessenen Größenselbst oder Realitätsverlust) mit Herrschaftsanspruch innerhalb einer Gruppe, bis hin zu Sadismus und Hass. Im Unterschied zur antisozialen Persönlichkeitsstörung, die sich durch das völlige Fehlen von Verantwortungsgefühl, Gewissen und Sorge/Mitgefühl sich selbst und andere Menschen betreffend auszeichnet, sind beim malignen Narzissmus noch Über-Ich-Anteile (Gewissen) funktionsfähig, und es existiert auch ein Gefühl für Mitmenschen, wenn auch oft in ausbeuterischem Interesse.
"Psychopathen: Geborene Ausbeuter?" (Jochen Paulus, S. 70-73)
Psychopathen nützen ihre Empathie zum eigenen Vorteil.
Die Diagnose "dissoziative Persönlichkeitsstörung" entstammt der Krankheitsklassifikation der Weltgesundheitsorganisation. Viele Fachleute bevorzugen zumindest für die schweren Fälle einen anderen Begriff: Psychopathie. Psychopathen stellen den harten Kern der Kriminellen dar. "Wenn Verbrechen die Stellenbeschreibng ist", schrieb der kanadische Forschungspionier Robert Hare, "ist der Psychopath der perfekte Bewerber."
Nicht jeder Psychopath wird kriminell, die Mehrzahl begeht wohl keine Straftaten. Nette Mitmenschen sind sie deswegen noch nicht unbedingt. Viele lügen und betrügen, nutzen andere aus und übernehmen keine Verantwortung.
Psychopathie ist eine psychiatrische Erkrankung, und Kranke besitzen normalerweise keine besonderen Talente, sondern leiden an Defiziten. Doch in jüngster Zeit wird immer klarer: Psychopathen sind anderen Menschen in manchen Punkten überlegen. Ihre Mängel können ihnen zum Vorteil gereichen.
Erstaunliche Fähigkeiten von Psychopathen. (...) Den Psychopathen gelang es fast dreimal so häufig wie den anderen [Verbrechern], die Ausschüsse von ihrer Harmlosigkeit zu überzeugen.
"Eine besondere Schulung im Umgang mit psychopathischen Straftätern ist dringend nötig", folgert der Psychologieprofessor [Stephen Porter] aus dem Desaster mit Blick auf die Bewährungsausschüsse.
"Oberflächlicher Charme", mit dem sie andere täuschen, gilt als ihr Markenzeichen. "In aller Regel wirkt der typische Psychopath sehr angenehm und hinterlässt einen ausgesprochen positiven Eindruck, wenn man ihm zum ersten Mal begegnet", schrieb der amerikanische Psychiater Hervey Clecley in seinem Buch The Mask od Sanity (etwa "In der Maske der Gesundheit").
Bei gewöhnlichen Kriminellen finden sich überdurchschnittlich oft frühe Schwächen, die zu psychiatrischen Erkrankungen führen können - etwa Probleme während der Geburt, medizinische Auffälligkeiten in der Kindheit oder Lernschwierigkeiten in der Schule.
"Psychopathen folgen einer 'gesunden' (im biomedizinischen, nicht moralischem Sinn) Strategie", spekulieren Harris und Rice. Eine Strategie, welche die Ausbeutung anderer möglich macht.
"Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass Psychopathie mit einer Art Raubtiergedächtnis einhergeht", kommentiert Kevin Wilson.
Ebenso können Psychopathen unsichere Menschen außergewöhnlich gut erkennen, wie Angela Book von der Brock University in Ontario nachwies.
Diese "gefühllose Empathie" sei womöglich "entscheidend für den Erfolg der Psychopathen als zwischenmenschliche Betrüger".
Tatsächlich gibt es erste Indizien dafür, dass Menschen Psychopathen intuitiv erkennen können. (...) Die Zuschauer erkannten besser, als bei reinem Raten zu erwarten, wie psychopathisch die Häftlinge waren. Am besten gelang ihnen dies, wenn sie sich auf ihre Intuition verlassen mussten. Bei mehr Zeit "wird das anfängliche Misstrauen womöglich durch Charme überspielt", kommentiert Katherine Flower das frappierende Ergebnis.
Quelle: http://www.kreativtherapien.de/Legendenbildung.htmEntgegen der (hier nicht aufgenommenen) Aussage in oben zitierter Quelle ist Psychopathie nicht therapierbar.
Lesen Sie dazu auch die folgende Artikelserie:
Der Psychopath - Teil 1: Die Maske der VernunftUnd eine weitere Empfehlung ist auch das Buch von Andrew
Lobaczweski© SOTTPolitische Ponerologie: Eine Wissenschaft über das Wesen des Bösen und ihre Anwendung für politische Zwecke
Kommentar: Leider hilft der Artikel einem nicht weiter, wie man Narzissten geschweige denn Psychopathen erkennt, und es besteht ein großer Unterschied dieser beiden Persönlichkeitsstörungen. Was dennoch gleich ist und wie es im Artikel beschrieben wurde, sie richten immensen Schaden an und nicht nur in der Firma, sondern auch in ihrem Privatleben.
Hier einige Informationen zur Klassifikation der DSM-IV-Kriterien zu Narzissmus und Psychopathie: Quelle: http://www.kreativtherapien.de/Legendenbildung.htm
Entgegen der (hier nicht aufgenommenen) Aussage in oben zitierter Quelle ist Psychopathie nicht therapierbar.
Lesen Sie dazu auch die folgende Artikelserie:
Der Psychopath - Teil 1: Die Maske der Vernunft
Und eine weitere Empfehlung ist auch das Buch von Andrew Lobaczweski